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Sächsische Volkszeitung : 24.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193503240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350324
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-03
- Tag 1935-03-24
-
Monat
1935-03
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.03.1935
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Fastenzeit ist die grotze Zelt der Besinnung und Einkehr im Kirchenjahr: sozusagen die alljährlichen Exerzitien, die Mutter Kirche uns selber hält. — Diese Wochen bedeuten durchaus nicht nur, wie noch vielfach geglaubt wird, Gedächtnis des Leidens Christi: in alter Zeit die letzte Vorbereitung aus die Taufe, führen die Mcßfcicrn dieser heiligen Zeit uns durch alle Geheimnisse des christlichen Lebens: wir begleiten den Heiland in die Wüste der Versuchung und auf den Verklärungs-Berg, erleben seine Kämpfe mit den Pharisäern, seine Bubpredigten und endlich sein Leiden. Tod und Auferstehung. Keine Zeit des Kirchenjah res hat so schöne Mehtexte, nicht nur für den Sonntag, sondern für jeden Tag der Woche: sic bilden gleichsam einen fortlaufen den Unterricht; in diesen Tagen erzählt uns die Kirche die Ge schichte vom verlorenen Sohn, von der Sünderin Magdalena, von der Samariterin am Brunnen, von der Auferstehung des Lazarus. Wer nicht täglich der heiligen Messe beiwohnen kann, kann wenigstens die Evangelienabschnitte und die ergreifenden Lesun gen, die alle von der übergroßen Barmherzigkeit Gottes, von der Zuversicht des Christen sprechen, in seinen» Meßbuch nach lesen. Tas nimmt nur wenige Minuten Zeit und erfüllt jeden Tag mit echten, kräftigen religiösen Gedanken, den Leitge danken der großen katholischen Gemeinschaft. Es ist ein sehr großes Verdienst des Benediktiner-Ordens, daß sein Volksmeß buch. der „Schölt" Millionen von Menschen dieses Mitleben mit der Kirche, dieses Sicheingliedern in das gesunde, echte re ligiöse Leben der Gemeinschaft, diese Teilnahme an dem tiefsten und besten „Religionsunterricht für Erwachsene" wieder möglich gemacht hat. I C. Dresden Ser Christ in der natürlichen Gemeinschaft 3. Fastenpredigt von Tr. Daum. In seiner dritten Fastenpredigt am Freitag ging Dr. Daum aus von der in der vorhergehenden Predigt gewonnenen Er kenntnis, daß der Mensch den Gegebenheiten des natürlich'» Seins gegenübertreten soll im Bewußtsein der sittlichen Maß- ktäbe, die durch die Lehre Christi gegeben sind. Dies gilt auch für das Verhalten des Christen in den natürlichen Gemein schaften, in Familie, Benis und Staat. Der Staat ist von allen natürlichen Gemeinschaften zweifellos die umfassendste: den Menschen der Antike galt er daher als höchste Ordnung über haupt. Von dieser Anschauung der heidnischen Antike ist das Mittelalter frcigeblieben, erst das 19. Jahrhundert, das Jahr hundert des Liberalismus, hat diese Ausfassung wieder auszu sprechen gewagt. So in der Staatslehre Hegels, die ja auch das philosophische Fundament des Marxismus geworden ist. Zwei fellos bedeutet die staatliche Gemeinschaft dem Christen eine hohe und ernste Aufgabe. Gefahr fehlerhaften Verhaltens liegt in zwei Richtungen: einmal, neben den politischen Wirklichkeiten einer Zeit die sittlichen Maßstäbe des Gesetzes Christi übcrhauvt zu vernachlässigen, auf der anderen Seite, aus der christlichen Beurteilung der Welt eine kirchliche Bevormundung des Staa tes zu machen. Für beide Gefahren bietet die Kirchengeschichte Beispiele. Hochachtung vor der staatlichen Ordnung ist Pflicht des Christen, das entbindet ihn aber nicht von der sittlichen Verpflichtung an die ewigen Gesetze Gottes auch bei seinem Verhalten in dieser natürlichen Gemeinschaft. Seit Christi Zeit ist der Christ stets der loyalste Staatsbürger gewesen, solange es sich um die nur irdischen Dinge handelte, solange das san deln der natürlichen Gemeinschast mit dem Gesetz des Gewissens in Einklang stand. Zugleich aber ist er sich immer bewußt ge blieben, daß er Bürger zweier Reiche ist, nicht nur eingeglie dert einer natürlichen Gemeinschaft, der er nach besten Kräften gerecht werden muß. sondern zugleich einer ewigen Ordnung, deren Gesetze auch für sein irdisches Handeln letzte Richtschnur bilden. y. G Die nächste Fastenpredigt in der Hofkirche hält Sonntag, 18 Uhr, Pater Georg von Sachsen S. I. Dresdner Wallfahrt 1935 Die diesjährig« Wallfahrt der Dresdner Katholiken findet nunmehr unter der geistlichen Leitung von Dozent Dr. Leo Sudbrack am 19. Mcli nach Rosenthal statt. In Rosenthal wird Generalvikar Dr. Soppa die non Kunstmaler Pausewang, Dresden, gemalte Wallfahrlssahne feierlich iveihen. Es ist nach stehendes Programm vorgesehen: Omnibussahrt von Dresden nach Ralbitz, daselbst Wallfcchrtssegen mit anschließender Pro zesston nach Rosenthal, Pilgermesse und Festpredigt des hoäz- würdigen Herrn Gcneralvikars, nachmittags Fahrt nach dem Kloster St. Marienstcrn, wo eine Maiandacht mit Lichterpro- zession stattfinden wird. Anschließend Heimfahrt nach Tres sen. Die technische Durchführung ist wiederum dem Kalhol. Reisedienst Dresden, Schloßstraße 32, III., übertragen worden. : Der Kath. Kunst-Kreis versammelt am Mittwoch, den S7. März 8.39 Uhr seine Mitglieder in der Silbernen Kapelle des Taschenberg-Palais zu einer hl. Messe mit gem. O st erkomm union. Die hl. Messe wird für das verstorbene Mitglied des Kunstkreises, die verstorbene Aebtisstn des Klo sters Marienstcrn, gelesen werden. — Am Alrcnd des gleici)en Tages findet im Weißen Saal« des Belvedere 20 Uhr ein Kam mermusikabend statt, bei dem Werke von Max Reger, Hermann Zilcher und Edvard Grieg geboten werden. Es wirken mit Fräulein Charlotte Teubcr sSopran), Konzertmeister Willi bald Roth sVioline), Kammermusiker Bruno Knauer lVioline), Kammermusiker Herbert Ronn«seld (Viola) und Kammer musiker Rudolf Kratina lCello). : Kath. Reisedienst Dresden. Am Sonntag, den 21. April findet eine Fahrt zum „O st e r r« i te n" mit nachstehendem Programm statt: Morgens Fahrt mit Autobus von Dresden nach Bautzen, Rundgang durch die Stadt, Eierschieben, A's s//r /?e/' ^o-Ae/7 «5/e/e^/?^ H/cch/s/', hiernach gemeinschaftliches Mittagessen im Kolpinghaus. Weiter fahrt nach dem Kloster St. Märienstern, Osterreiten. Um 4 Uhr gemeinschaftliche Kaffeetafel mit anschließender Führung durch das Kloster. Abends 6 Uhr Heimfahrt über Kameirz nach Dresden. Auskunft erteilt der Kalholisä)« Reisedienst Dresden, Schloßstraße 32,111., Telefon 284V7. Dresdner pollzelberlchl Ungetreue Angestellte. Bei einer hiesigen Firma für Sportartikel waren in letzter Zeit fortgesetzt Diebstähle verübt worden. Während zunächst angenommen worden war, daß sich Einbrecher mit Nachschlüsseln Zugang verschafft hatten, ergaben die kriminalpolizcilichen Ermittlungen jetzt, daß einige der Angestellten die Diebe waren. Die Diebstähle reichen mehrere Jahre zurück. Für ca. 200 RM. Ware konnte noch sichergestellt werden. Drei Personen haben sich in diesem Zusammenhang der Hehlerei schuldig gemacht. Für 10 000 RM. Teppiche ergaunert. Das Opfer eines raffinierten Betruges wurde ein Einwohner aus dem Radium bad Oberschlema. Er hatte sich mit dem ihm bekannten Tep pichhändler Walter Michel, am 12. 7. 98 in Rawitsch sPoseu) gebürtig, zuletzt in Dresden. Schcsfelstraßc 15. wohnhaft ge wesen, in geschäftliche Beziehungen eingelassen. Während er zunächst anständig bedient morden mar, hat ihm jetzt Michel 4 Seideutcppiche im Gesamtwert von etiva 10 009 NM abge schwindelt und einen ungedeckten Scheck in Zahlung gegeben. Die Teppiche werden beschrieben: 1.) 1 mal 2,20 m groß, ver schiedenfarbig, mit Wnppcnornamenten: 2.) 1,20 maj 1,70 m groß, dunkler Grund, goidgelbe Ornamente, hauptsächlich Vögel und 2 Antilopen; 3.) und 4.) 1,20 mal 1,70 m groß, blaue Grundfarbe, goldgelbe Ornamente. Vor Ankauf wird dringend gewarnt. Das Kriminalamt ersucht um scharfe Milfahndung nach Michel, der zur Zeit flüchtig ist. Vorsicht, Darlehnsschwindlerin. Gewarnt wird vor einem 20 Jahre alten Mädchen, das unter den falschen Namen „Hilde Schubert", „Adam", „Creutzberg" und „Koiva" Betrügereien verübt. Es setzt sich vornehmlich mit Geschäftsleuten in Verbin dung und gibt sich als Schwester einer Kundin aus. Durch ihr sehr sicheres Auftreten gelang es ihr in vielen Fällen Geschäfts leute zur Hergabe von Darlehen zu bewegen. Die Schwindle rin ist >08 cm groß, von mittlerer Gestalt, hat blaue Augen und dunkelblonde Haare. Dresdner amtliche Bekanntmachungen Straßenumbencnnung. Ter Rat zu Dresden hat beschlos sen, die Blühcrallee in H a n s - S che m m - S t ra ß e umzu benennen. Dresden. Verdienste nm das Note Kreuz. Dem infolge Wegfalls seines Amtes ausschcidenden Vorsitzen den des Geschäftsführcnden Direktoriums des Albcrtvereins, Landessrauenverein vom Noten Kreuz, Verwaltungsgerichts- präsident a. D. Dr. Arnold Streit, ist in Anbetracht seiner großen Verdienste um das Note Kreuz die höchste Auszeich nung des Noten Kreuzes, das Ehrenzeichen 1. Klasse, ver liehen worden. Durch die Vorsitzende des Landessrauen- vereins vom Roten Kreuz, Frau Mutschmann, wurde Dr. Streit durch Verleihung der Ehreninitgliedfchaft des Albert- vereins ausgezeichnet. Dresden. Unsoziale Hausbesitzerin in Schutz haft. Wie das Presseamt des Polizeipräsidiums mitteilt, ist eine Hausbesitzerin wegen unsozialen Verhaltens in Schutzhaft genommen worden; sie hatte es abgelehnt, einen Mieter mit drei Kindern aufzunehmen, und zwar mit der Begründung, daß sich Kinder zu laut benähmen. Das Verhalten dieser Hausbesitzerin steht in schärfstem Wider spruch zu den Bemühungen des nationalsozialistischen Staates, gerade kinderreichen Familien ausreichende Woh nungen zu verschossen. Briefkasten Leserin aus Strehlen. — Wir danken Ihnen für die Ein sendung. können aber Artikel, deren Verfasser uns nicht be kannt sind, nicht veröffentlichen. — Don der in Ihrem Briese erwähnten „Hypotl)ek" missen wir nichts, vielleicht handelt es sich um Anteilscheine des 1929 liquidierten Prcßverems. „Krach im Hinterhaus" Erstausführung im Dresdner Komödlenhauo. In einem Hinterhaus In Berlin-N. treibt der Hausverwal ter Krüger allerlei Unfug. U. a. stiehlt er auch Kohlen. Und leitet sehr geschickt den Verdacht auf die „noch sehr ansehnliche" Witwe Bock. Die aber weiß ein Mittel, den Dieb zu entlarve». Sie schickt ein anonymes Paket mit pulvcrgcladcnen Briketts an Obcrpostschaffner Schulze, den Besitzer des von Krüger be vorzugten Kohlenkellers. Er soll die Dinger in seinem Kohlen keller obenaus legen, steht in dem von Ilse Krüger, der hüb schen, gescheiten, In einen Referendar und baldigen Assessor ver liebten Tochter verfaßten Begleitbrief. Wird es knallen? Und ob!! Folge: eine Gerichtsverhandlung. Angeklagte find die Postleute nebst Tochter Paula, Zeugen die Krügers, beim Unfall angeblich erblindet, die Vocks, der Bäcker Kluge, der Paula poussiert und Ilse den Hof macht. Der Iustizrctt Horn vertritt Krüger, sein Sohn, Ilses Assessor, die Angeklagten. Und eine Gerichtsverhandlung auf der Bühne macht sich immer gut. zu mal wenn die Sensation nicht ausbleibt. Nämlich: Witwe Bock will auch vor Gericht ihr Märchen von dem großen Unbekann ten. der angeblich das ominöse Paket für die abwesenden Post leute abgegeben hat, aufrecht erhalten. Da rettet sic Ilse durch ein Geständnis vor dem Zuchtkans. Mit Bewährungsfrist kommt nun die Mutter davon, der Simulant Krüger, von Horn jun. entlarvt, wird Angeklagter und muß brummen. Die Muten haben sich von den Bösen geschieden und wenn das Leben es leider auch in sich hat, die gute Tat nicht sofort zu belohnen, die Bühne verzichtet auf solche Effekte nicht: Ilse kriegt trotz der vorbestraften Mutter ihren Assessor, Schulzes Paula wird Bäckermeisterin, wofür wieder Ilse sich sehr warm einsetzt, Witwe Bock triumphiert und hat regen Gcschäftszulauf... All' das ist aber dem Autor Maximilian Böttcher nur ein Rahmen für eine so »rechte Schilderung des Hinterhaus- Miljöhs von Bcrlin-N., daß man sich streckenweise fragen muß, ob er darin nicht des Guten manchmal doch etwas zuviel tut. Die lieben Nachbarn werden ergiebig unter die Lupe genommen und ein freches Göhr mit dem reziproken Namen Edcltraut und einer zwischen Schundroman und Naivität pendelnden Seele ist das szenische Klebemittel, das seine Wirkung nicht verfehlt. An der Echtheit dieser Schilderung kann man leider nicht zwei feln. Fragt sich nur. ob diese burleske Sczierung hinterhäus- lerischer Herzen die vom Autor beabsichtigte moralifche Wirkung haben kann. Sehr nett ist die Einflechtung von Zeitmotiven ln die Scherze. An Unterhaltung fehlt es In diesen tollen drei Akten jedenfalls nicht... Unter Heinz Pabst spielte man recht gut. Man verstand es, mit dem „Miljöh" fertig zu werden und das war der künst lerische Gewinn dieser auch wieder von Kirchner mit seinen famosen Bühnenbildern vortrefflich unterstützten Aufführung. Charlotte Friedrich als feuerspeiende Wittib und Grete Fiedler als Ausbund von Keßheit und Kaltschnäuzigkeit Dresdner Lichtspiele Ufa-Palast: „Alle Tage ist kein Sonntag". Erich Sieber, der lieber in den Tag hineinschläft, anstatt in der Ke- ramikwcrkstätte von Heinrich Peters feiner Arbeit nachzugehcn, hat das große Los gewonnen. Er fällt Gaunern in die Hände, die ihn zum Direktor eines fabelhaft unrentablen Unternehmens machen und sein Geld vertun. Aber das Glück bleibt Erich den noch treu, er bekommt seine alte Stelle wieder und wird der Schwiegersohn von Heinrich Peters. Nutzanwendung: Alle Tage ist kein Sonntag, und nur wer arbeitet, darf auf Erfolg hoffen. Der Film, zu dem einige recht eindrucksvolle Aufnahmen in Dresden gedreht wurden, ist von Walter Janssen kurzweilig inszeniert, der den sehr guten Darstellern viel zu danken hat. Adele Sand rock, die gütige, verstehende Groß mutter, die bei aller Weltabgeklürlheit das Kommandieren nicht verlernt hat Die feinkomische Studie von Paul Henckels, und Wilhelm Krügers sympathischer lebenser- fahrener Beters. Wolfgang Liebeneiner frisch und natür lich als Glücksjunge Erich, dem selbst die bittere Erfahrung zum besten ausschlägt. Erich Kestin, der still zufriedene, fleißige Arbeiter und der den Dresdnern von keinem Auftreten in der Komödie bekannte Erich Fiedler bemerkenswert als unaufdringlicher Gentleman-Betrüger. Carola H ö h n als pflicht getreue, ernst denkende Margot und Annie Markart als un beschwerte Hannie sind richtig eingesetzt. Die anwesende Carola Höhn durfte den herzlichen Applaus des Publikums persönlich cntgegennehmen. Capitol. „Tas leuchtende Ziel" — das ist für die junge Sängerin Mary die große. Oper, aus deren Bühne sie einmal zu stehen hofft. Aber wie schwierig ist der Ausstieg: erst kleine Sängerin beim Rundfunk, dann Lehr- und Hunger jahre in Italien. Endlich der Weg zum Aufstieg: der berühmte Gesangspädagoge Monleverdi bildet sie ans. Nach harter, ern ster Arbeit bringt er sie in der Provinz heraus Es wird ein Triumphzug von Erfolg zu Erfolg, bis die lx'iden Menschen, Monteverdi und Mary, erkennen, daß sie sür dieses Leben ganz zusammengehören. — Das ist keine neue Geschichte, und man kann auch nicht sagen, daß die Regie dieses amerikanischen Films ihr neue Seiten abgewonnen hätte. Das alles aber wird ivcltgemacht durch die selten schöne Stimme von Grace Moore, deren voller Sopran sich im Laufe dieses Films in jeder Nichtuirg entfalten kann. Hinreißend singt sie u. a. Glanz stellen aus „Traviata", „Carmen" und „Butterfly". Die aus gezeichnete Tonappclratur des Capitol, die modernste Deutscip lands, läßt diese Schönheiten des Films voll zur Geltung kommen. Humoristische Szenen, die in den Film reichlich ein gestreut sind und gut gespielt werden, bieten ein gutes Gegen gewicht zu der ernsten Handlung. — Das Beiprogramm bietet u. a. einen sehr lustigen Buntsilm von einem Porzellan laden, in dem die Figuren und Basen in Abwescnl)eit des Geschäftsinhabers tollen Unfug zu treiben beginnen, und die Wochenschau. Fiirstcnhos-Lichtspiele. „Der stählerne Strahl." Der Rennfahrer Tetjns, von einem schweren Unfall kaum ge nesen, sieht sich von seiner Frau verlassen, von seinem besten Freund um seine Erfindung gebracht. Aber seine Arbeits kameradin Enja Wiggers steht ihm bei und Hilst ihm beim Bau einer neuen Flu'gzeuglype „Ter stählerne Strahl", mit der ein gewagter Amerikaslug den ersehnten Erfolg bringt Wun dervoll sind die Ausnahmen dieses Ozeanslugcs. Karl Ludwig Diehl und Dorothea Wieck spielen lebenswahr und sympathisch. Ter Film ist reich an Spannungsmomenten. — Im Vorpro gramm „Schönheit der Arbeit", ein mit dem Prädikat „staats politisch wertvoll" ausgezeichneter Kuitursilm Gloria-Lichtspiele. „Die Kcktz im Sack." Bewährte Lustspielkräfle wie Magda Schneider, Walk Albach - Retty, Theo Lingen, Inlia Serda u. a. vereinen sich unter der straffen und geschickten Regie von Richard Eich berg zu einer glänzenden Leistung, die den Erfolg des nach dem gleichnamigen bekannten Lustspiel von Szilagyi und Eise- mann von vornherein sicherstellen. Zu erwähnen ist noch die gute Photographie Karl Hasselmanns. Nattonal-Lichtspiele. „Ich sehne mich nach Dir." Nachdem man kürzlich im Dcreinshaus Louis Graveures präch tige Stimme hören konnte, ist hier noch einmal Gelegenheit geboten, ihn in der lustigen Filmhandlung um einen großen Sänger, die schon aussührlich gewürdigt wurde, zu bewun dern. Man freut sich wieder an dem munteren und frischen Spiel der anderen, von denen wir Camilla Harn, Marja Ta mara, Adele Sandrock und Theo Lingen nennen. hielten das Ilebergewicht. Sie wurden wiederholt von verdien tem Szcnenbeifall unterbrochen und sind zwei komische Kräfte, die man festhaltcn sollte. Den Schubjak Krüger spielt Dohn- berg mit „Klasse", Tautz ist der Mann mit der höheren Post- bcamtenehre, Karla Holm seine Pantosfelbeivahrerin, deren Wiege man, wie ich höre, des schönen heimischen Dialekts der geschätzten Darstellerin wegen, nach Hessen verlegt hat und Lie selotte Werner die „dennoch" geheiratete Tochter Paula, der es sicher nicht gelingen wird, den Scki obronneur am Backofen in Meyers saftvoller Gestaltung untcrzukriegen. Die Iw ristcrey vertreten Weidner. Hummel und als glücklicher Liebhaber v. Smelding ausgezeichnet. Auch in Episode» sicht man Erfreuliches. Charlotte Jahn. Steinmetz Wolf, Ma rianne Berger-Fritzsche sind da zu nennen. Aber viele verlieben sich auf den ersten Anhieb in die entzückende Inge Rahm, die tapfere Assessors-Braut. Und die haben auch im Sinne des Autors recht behalten. Franz Zickler. Psitzner als Gastdirigent im Sinsoniekonzert. Die Persönlichkeit Hans Psitzners als eines der füh renden Komponisten unserer Zeit ist fest umrissen und bietet uns keine neuen Probleme mehr. Er ist im tiefsten Sinne deutsch, gerade auch in der Zwiespältigkeit seiner Tonsprache die sich meist in grüblerischer Versponnenheit nach innen wendet, ge legentlich aber auch aufbricht zu ekstatischen Klängen. Es ist eine von reicher Phantasie erfüllte Musik, die uns in der am Frei tag erstmalig aufgeführten CIs-moll-Sinsonie seine In strumentierung des in der gleichen Tonart stehenden Streich quartetts op. 30) entgegentritt; frei behandelt Psitzner die über kommenen Formen, von einer einheittichcn Idee gebunden, schasst er vier Sätze von größter Mannigfaltigkeit. Herb, kon- zcssionslos, kühn ist diese spätromantische Musik, aber wie es bei Psitzner nicht anders geht, sehr subjektiv-eigenwillig, und >m Vergleich mit der Ursassung schließlich doch zu einem gewißen Rest problematisch Ob freilich der Dirigent Psitzner der geeignetste Interpret seiner Musik ist, steht auf einem anderen Blatte und bedürfte einer näheren Untersuchung, auf die aber hier aus begreiflichen Gründen verzichtet werden soll. So ver» bleibt nur zu sagen, daß die Staatskapclle der Sinfonie eine großartige Wiedergabe bereitete. Stark war auch der Eindruck der nachfolgenden Orchester lieder nach Texten von Eichendorfs und T. F. Meyer, die von Hans Reinmar, dem Bariton des Deutschen Opernhauses, prachtvoll gestaltet wurden und sich als nm vieles eingänglicher erwiesen, als die Sinfonie. Hier war auch die Aufnahme sehr gut, nach der machtvollen „Klage" sogar stürmisch, während die Sinfonie dem dirigierenden Komponisten nur einen Achtungs erfolg brachte. — Das übrige Programm beherrschte Schu mann. dessen 4. sD-moll) Sinfonie man wieder einmal mit großer Freude begegnete. Warum man jedoch das an und für sich schon reichlich ausgedehnte Programm noch Im letzten Mo ment durch Einfügung der Genoveva-Ouvertüre veriänoerte, bleibt unerfindlich. Dr. W. Line grüniilicke Der Anhang „Deutschreligion" au unseres Vaterlandes Städtischen Saalbai Iciter Trappmann (l Deutschen Elaubens linde gesagt, Eeschi erlaubte, die man möglich halten sollt, ßcn Saale der Nhcyd Deutschen Elaubens trappmann aber c einzelne Zwischenruf den Saalordnern he sich die Masse und > des „Großer Ec Vor dem Saaleinga gedungen der chri fort. Nachdem alle gesanges verklunger Christen ihr Tutzliet das ebenfalls von A war das gescheiteste, sie wenige Minuten sammlung aufl und Protestanten R verstehenden Deutln willt sind, die Schm, hinzunehmen. In diesem Zul an die maßgebliche» plante Vortrag Pr Thema „Kann ein nen Dienstag abges, „N^nsel un6 6i Der „Vrun> Deutung von „Hänj Hänsel und Gretel s das von außen verlo, von der alten Hexe l Falle gelockt, denn Kirche, dann wird di Der „vülkei'mol Das „Nord! macht. Es hat Hera für den Bestand uns leit der Pries! „völkcrmordende Pr Rom treibt in Deut Menschenraub", inde den Priester- und L Blatt (4. Folge voi Leser. Wie Nom i Artikelschreiber sclbs „Zunächst ist bildet« r" Wer Niger raffinierter 9 sem Fanatism pflegt, mit den w und der Furcht vo Welt eingebaut. S reife erreicht. Mar Ernährer dieses d steuer und wenn n und verpflanzt es sl einen „Novizcnmci diese deutschen Mc Alsdann ist der R beitskrast für Ro ewig verloren sind tot; „vollkor lebt bis zum En diese Weise ai keine Spur, an Sl dem eigenen Geschl sehen Menschen iv Wann und woher Ende bereitet und j lichkeit und Wahrs beit für Nom tau, entsprechender Aus schwach oder dergl in die Familie zr Wie lange noch? Zahl der Mensche dieses Völker: Es ist natürliä Leserschaft sich mit s anderzusetzen. Von ten Werber" für L sein Unwesen treibt, gesehen oder gehör daß er da ist und sir zu „religiösem Fana der Seelsorger und ewig verloren" sein keit. Wahrscheinlicl mit Chinesen und 6 lich ist die Mitteilm ster- und Ordensbe doch eine unheimlich geben. 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