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,/Aposielwürde und Apostelbürde" Sine Botschaft Kardinalstaatssekretärs Pacelli an den Kardinal von Köln 3« seinem 25jährigen Bischofsjubiläum richtet« Kardinal« staats,ekretiir Pacetlt folgende Botschaft a» den Kardinal Schulte in Köln: Wenn die Glocken des Kölner Domes den Katholiken der Erzdiözese die Nachricht von dem 25jährigen Bischossjubiläum ihres hochverehrten Kardinals und Erzbischoss kiinden, dann will ihr eherner Mund nicht lediglich ein Freuden« und Dank fest cinliiuten. Durch ihr jubelndes „veo gr-ckia," klingt die Mahnung» dem inneren Sinn diese» Tages Ohr und Herz zu öffnen. Sie rufen alle auf zur Besinnung auf die heiligen Verbundenheiten, die nach Christi Willen und Gebot zwischen Hirt und Herde be stehen — aus die Notwendigkeit, diese gottgewollte, gnaden volle Verbundenheit in der ringenden Gegenwart unserer Tage immerfort neue und beglückende Wirklichkeit werden zu lassen. Wer durch die heilige Bischossweihe in die Schar der Nach folger der Apostel «ingereiht wird, empfängt ein hohes, alle menschlichen Vorstellungen übersteigendes Mas, gottgeschenkter, unverdienbarer Würde. Aber mit dem Vorzug der engsten Ge folgschaft der Apostel den gewiss nicht minderen Vorzug engster Teilnahme an der Erlöscrbiirde und dem Erlöscrleid dessen, in dessen Fußtapsen sich jedes wahre Apostolat vollzieht. Unnennbare Freuden — wenn auch nicht von der Art, welche die Kinder der Welt als solche anerkennen — spriessen wie tausend Rosen auf den Königspfadcn des echten Priesters und Bischofs. Aber neben den Rosen fehlen auch die Dornen nicht. Neben den Freuden und Tröstungen apostolischen Tabor- gliicks stehen ernste und leidvolle Gezeiten. Ihretwegen bleibt die einstige Heilandssrage an die Apostel immerfort an alle die gerichtet, die er zu ihren Nachfolgern erwählt: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?" (Matth. 20, 22.) Solche Zeiten der Sorge und des Leides tragen in sich einen besonderen Segen und eine geheimnisvolle Weihe. In ihnen wächst das übernatürliche Band, das Hirt und Herde verbindet, zu einer Echtheit und Reinheit, zu einer Stärke und Innigkeit, wie'sie in den Sonnentagen des Glückes und der tlnangefochten- heit kaum erreichbar ist. Gerade die Prüfungszeitcn des Kampfes werden zu Höhepunkten sittlichen Heldentums — Ve> Währungsposten apostolischer Hirtenliebe und zugleich Treu proben für die Scharen derer, die zur Fahne Christi stehen. Wer offenen Blickes die Gegenwart schaut und die aus ihr erwachsende Zukunft iibersinnt, der wird erfasst und aufgewühlt von der Kröge ihrer Aufgabe», von der Weltweite ihrer Nöte, von der Tiefe ihrer inneren Wandlungen, von der Wucht, mit der Altes und Neues, Heiliges und Unhciliges aufeinander prallt und in gewaltigen geistigen Frontcnbildungcn zu Ent scheidungen drängt. Wenn im rein menschlichen und irdischen Bereich überlebte Dafeinssormen neuem Werden weichen, so vollzieht sich damit ein inneres Gesetz alles Geschöpslichen, das zwar leiden, aber nicht erstaunen macht. Das Leiden der Uebergangszcit kann Trost finden in der. wenn nicht sicheren, so doch möglichen Hosf- nung, in der Eeburtsstunde eines Bessere» zu stehen. Wenn jedoch in luziserischem Stolz falsche Propheten auf stehen mit dem Vorgebcn, Träger eines neuen Glaubens und eines neuen Evangeliums zu sein, das nicht das Evangelium Christi ist; wenn ihre Hände ehrsurchtslos und gewalttätig nach dem tosten, was der heilige und osscnbarende Gott uns in der Reli gion Jesu Christi als übernatürlichen und endgültigen Glau bens- und Lebensschatz zu Lehen gegeben hat; wenn die Siegelbewahrerin des wahren Glaubens, die hei lige Kirche, und ihr Oberhaupt, der Papst, zur Zielscheibe uner hörter Angriffe gemacht werden; wenn man den lügnerischen Versuch unternimmt, zwischen der Treue zur Kirche Christi und der Treue zu dem irdischen Vaterlande einen Gegensatz herauszuliinstel». der nicht besteht und nicht bestehen kann, solange jede irdische Gewalt sich ihrer eigenen Unterworfenheit unter das Königszepter des Gottes sohnes bewusst bleibt — dann hat die Stunde geschlagen, wo der Bischof, der ein Hirt und kein Mietling ist, krast seines Amtes und kraft des Eidschwurs, der ihn seit dem Tage seiner Weihe den ihm an vertrauten Seelen verbindet, seine Stimme erheben und furcht los und unerbittlich das Apostelwort vor dem Hohen Rat wiederholen mutz: „Urteilet selbst, ob es gerecht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott" (Apostelg. 4, 19). Solchen, denen es schwer fallen sollte, sich mit dieser Muste rung katholischen Hirtenamtes abzusinden, kann die Antwort gegeben werden, die Ambrosius einem zürnenden Groszen seiner Zeit entgegenhielt: Du bist bisher noch nie auf einen Bischof gestoßen! Die Gläubigen, die nicht nur Christen heißen, sondern es auch sind — alle diejenigen, die in lebendiger Enadengcmein- schaft mit Christus stehen: sie wissen, daß, wenn ein solches Wort aus dem Munde ihres Vischoss kommt und sie ausruft zu der Treue, die ihr Taufgelübde bedingt, und zu dem Be kenntnis, das der Ernst der Stunde heischt, es nicht das Wort eines zürnenden, um seinen Einfluß bangenden „Machthabers" ist, sondern das Apostelwort eines Hirten, der sür jeden der ihm Anvertrauten Rechenschaft abzulegen hat vor dem Thron des Weltenrichters Jesus Christus. Diejenigen, die wahrhaft Christi sind (Galat. 5, 24), leiden nicht unter einem offenen und freimütigen Wort ihres Bischofs und beurteilen es nicht nach dem trügerischen Maßstab der Bequemlichkeit oder Unbequem lichkeit. Im Gegenteil — sie sehnen sich danach und danken es ihm in Treue und Liebe. Und wenn ein solches Wort zu Anfeindungen und Schmähun gen, zu Verdächtigungen und Versolgung seitens derer führt, die Ambrosiusworte vor irdischen Gewalten in der Reinheit ihres Wollens, in der Männlichkeit ihres Freimuts, in der un entrinnbaren Pslichtmäßigkeit ihres Einsatzes nicht zu werten vermögen — dann entschädigen die doppelte Liebe, die gestei gerte Hingabe, die vorbehaltlose Treue und Opferbereitschaft Der Papst zur Weltlage Vorbereitung einer Enzyklika. Vatikanstadt, 2!). März. (Eigene Meldung.) Der Papst bereitet eine Enzyklika vor, die eine A nakyse der internationalen Lage bringen und in ein G e b e t s ü r d i e E r h a l t u n g d e s W e l t s r i e d e n s austlingcn wird. Die Enzyklika wird wahrscheinlich nm letzten Tag des Iubiläumsjahres, also am 2 8. April, veröffentlicht werden. Aufsehenerregende Fastenpredigten in Barcelona Das große Ereignis der diesjährigen Fastenzeit sür Bar celona wie sür ganz Spanien bilden die Predigten des berühm ten Paters Laburu in der gewaltigen Basilika de Santa Marick del Mar. Ter Besuch dieser Predigten ist so groß, daß beson dere 'Berbchrsverbindungen eingerichtet werden mußten. Man schätzt, daß mehr als 7000 Personen die Predigten hören, die zudem durch das Radio im ganzen Lande verbreitet werden. Eine technische Störung in der katalanischen Sendestation machte die Uebertragung der letzten Predigt unmöglich Tic Folge war, daß aus allen Teilen Katalaniens und Spaniens Anträgen und Beschwerden kamen. Zur Uebertragung der letzten Predigt waren in zahlreichen Gaststätten und in den Hauptstraßen Barcelonas Lautsprecher ausgestellt worden. So wurden zahlreiche 'Menschen, die vielleicht sonst niemals eine Kirche besuchen, in die Lage versetzt, die eindrucksvolle Predigt des Paters Laburu zu hören. Zum Tode des Weihbischoss Dr. Senger Aus Auloh des Heimganges des Bamberger Weih bischofs sind beim dortigen Metropolitaukapitel zahlreiche Beileidskuudgebungen ciugegangcu. Bischof Ehrensried von Würzburg sandte folgendes Telegramm: Tics ergriffen von dem Heimgange des Hochwiirdigsten Herrn Weihbischoss zu Kott spreche ich meine herzlichste Anteilnahme aus. Dankbar gedenke ich stets der treuen Aushilfe dieses unermüdlichen Weihbischofs in der Diözese Würzburg. König Ferdinand von Bulgarien: Tief betrübt erfahre ich soeben von dem Hinscheidcn des Hochwiirdigsten Herrn Weihbischoss und Dompropstes Dr. Eine Kirchenschändung und ihre Sühne Die böhmische Stadt Kolin an der Elbe besitzt eine her vorragend schöne Kirche, deren Erbauer der berühmte deutsche Dombaumeister Peter Parier aus Schwäbisch Gmünd ist. Ditz Kirche, die dem hl. Bartholomäus geiveiht ist, vereinigt roma nische Elemente mit französiscl-er und italienischer Gotik. Sie wurde 1378 geweiht und überragt seitdem wie eine Festung Ko- lin und das Elbtal. Zu Beginn des Monats März wurde die Kirche von Räubern heimgesucht, die den Tabernakel und dbe Opserstöcke erbrackien, das Cibvrium und eine Monstranz zerschlugen und die heiligen Hostien zertraten. Da die Frevler keinen von den geweihten Ge genständen Mitnahmen, glaubte man ursprünglich, sie hätten nur die Absicht gehabt, das Allerheiligste zu schänden und auf diese Art gegen die auch in Kolin vielversprechend fortschreiten den Vorbereitungen zum Prager Katholikentag zu protestieren. Es stellte sich aber heraus, daß die Räuber mehrere Monstran zen von hohem Wert zu erbeuten hofften, die jedoch ebenso wie die wertvollen kirchlichen Gewänder an einem sicheren Orte wohl verwahrt waren. Eine ungeheuere Erregung und Erbitterung bemächtigte sich der Bevölkerung der Stadt und ihrer Um gebung selbst in n i ch I k a t h o l i sch c n Kreisen. Er greifend war die Sühne an dacht. Gleich am Morgen wur den die geschändeten Hostien pietätvoll gesammelt, die zer brochenen Gesäße wurden auf denn Abakus ausgestellt, der Altar wurde gereinigt, mit reinem Gewand bedeckt und mit «iner Fülle weißer Blumen geschmückt. Bei der Predigt geschah es, daß viele Gläubigen laut weinten. Drei Tage lang füllten die Gläubigen die Kirche, wo täglich eine «uckmri- stisckje Predigt mit Litanei, Sühneandacht und feierlichem Segen stattsand. Es trafen zahlreiche Be i le i d s k u n d ge b u n- gen ein und in de» bcnaclchartcn Dekanatskirchen wurden ebenfalls Sühneandachtcn abgehalten. Wenn man die Uebel- täter in jenen Kreisen sucht, die seit dem Umsturz die Koiiner Katholiken beunruhigten, indem sie ihnen erst mit Gewalt eine Kirche sür die tschechoslowakische Nationalkirche entrissen, eine Kapelle zerstörten, den Fronleichnamsumzug am Sladtplah ver hindern wollten und nun die Entsernung der altehrwürdigen Mariensäulc auf dem Stadtplatz anstrcben, so muß man fest stellen, daß sie das Gegenteil von dem erzielt haben, was sie beabsichtigt hatten. In verhältnismäßig kurzer Zeit sind 600 Verirrte wieder zur heiltzzen Kirch« zurückgekehrt und seit dem vor ivenigen Tclgen verübten Verbrechen kehren ganze Familien mit ihren gesamten Freundeskreisen zur Kirche zurück. Es gab auch vordem in Kolin zahlreiche Katholiken, die täglich die hl. Kommunion empfingen, aber noch nie gab cs soviel« und so eifrige Kommunikanten wie jetzt, seitdem die furchtbare Freveltat viele aus ihrer Gleich gültigkeit gerüttelt hat. Am Jahrestag der Kirchenschändung wird alljährlich eine dreitägige Andacht beginnen. So kann man hassen, daß die Entweihung gesühnt ist und die Uebeltäter wider ihren Willen dazu beigetragen haben. Laue zu n-ecken. Verirrte zuriickzurufen und die Gläubigen zu festigen. seiner Gläubigen den Bekennerbischos zur vas Mißverstehen und die Mißdeutung derer, die außen stehen. Ob der Bischof mit der Ersülluna seiner apostolischen Wahr heitspflicht und mit der Kennzeichnung derer, die in der ver rannten Blindheit ihres Neuheidentums das Kreuz Christi aus den Symbolen ihres Volkes tilgen wollen, dem wahren Ausstieg und der echten Größe seines Volkes und Landes dient — das entscheidet glücklicherweise nicht die kurzsichtige und interessierte Leidenschaft des Tages, sondern der ewige Gott! Das Geschenk des ewigen Gottes an die Menschheit ist sein Sohn Jesus Christus. Das Geschenk Christi an die Welt ist die aus den Felsen Petri gebaute Kirche. Das lebendige Lehr amt dieser Kirche ist verkörpert in dem Papst und in den mit ihm vereinigten Bischöfen. Wer an diesem Felsen, wer an diesen Säulen rüttelt, rüttelt an der übernatürlichen Bau ordnung Gottes. Hirt und Herde, Bischof und Volk — die Harmonie zwischen beiden ruht im Ewigen und Göttlichen. Die tiefsten Grundsestcn ihrer gnadenvollen Verbundenheit sind irdischem Zugriss ent zogen. Die Kämpfe und Leiden der Gegenwart mögen die Stirnen der Gläubigen umwölken, aber nicht ihre Seelen. Wessen Seele in der Harmonie vom Ewigen lebt, über den haben die Lockungen und die Drohungen vom Zeitlichen her ihre letzte Mack' ' „Galiläer, du hast gesiegt" — dieses Wort eines Heiden der Vergangenheit wird dereinst auch die Erkenntnis seiner Nachfolger in der Gegenwart sein. Dieses Bewusstsein möge die treuen Katholiken der Erzdiözese und ganz Deutschlands erheben, wenn die Kölner Domglocken die frohe Botschaft des Bischoss jubiläums durch die rheinischen Fluren und Berge tragen. Ausdem Vatikan, 12. März 1935. 4' Euqen Pacclli. Adam Senger und spreche dem Metropolitankapiiel Bam berg zu diesem schweren Verlust mein herzlichstes Beileid aus. Ich selbst verliere in dem edlen Entschlafenen einen von mir hochgeschätzten und verdienstvollen Kircheuiürsten, den unerreichten Kunstgelehrtcn und treuen Freund, dessen pietätvolles Andenken ich stets in Ehrfurcht bewahren werde. Nequiescat in pace! Weitere Telegramme liefen u. a. ein vom General vorstand des Deutschen Bonifatiusvereins, von zahlreichen katholischen Arbeitervereinen der Erzdiözese, von der Ctadt Forchheim, deren Ehre n b ii r g c r Weihbischof Dr. Sen ger war, von der phil. theol. Hochschule Bamberg, vom Präsidenten der Oberpostdirektion Bamberg u. v. a. in. Gegen den AMranch der Bezeichnung „katlwltlch" hat sich die j u r i st i s ch e K a m in i s s i o ii des p o I n i s ch « n Episkopates mit folgendem Erlaß gewandt: ..Verschiedene Organisationen haben in ihrem Namen die Bezeichnung ..katho lisch" ausgenommen. Die Kirche wünsch!, es möge in allen Or ganisationen, Verbänden und Anstalten ein wahrhaft katholi scher (Heist walten. Um jedoch einem Mißbrauch der MZeich nung „katholisch" vorzubcngen. hat die Kommission tiestimmt, daß die Mzeichuung „katholisch" bei der Benennung von Orga nisationen, Vereinen, Institutionen, Kundgebungen usw. n str mit der Genehmigung des zuständigen Diöze san b i s ch a s s gebraucht werden darf" Lonntogsepistsi „...Kinder des Lichtes..." Freude am Licht empfinden wir vielleicht zu keiner Jahreszeit stärker als in diesen Tagen des Vorfrühlings, da die Lonne mit' erneuter Kraft die letzten Cpuren des Winters tilgt und neues Leben in Wald und Flu-r wach ruft. In dieser Zeit des Knospens und Hoffens trifft uns das Apostelwort recht in die Ceele: ..Wandelt als Kinder des Lichtes!" Co wie wir Erdengcschöpfe die Kraft der Sonne als etwas Lebenspendendes. Freundliches, die Nackt des Winters aber als Todbringendes, Unheimliches emp finden, so sollen wir auch in der Führung unseres Lebens empfinden und handeln. Alles Lickt stammt von Golt, und nur in ihm allein ist Heil, ist Leben und Zukunft. Dec Liebe Gottes sollen wir uns zuwenden, so wie die Pflan zen sich dem Lichte zuwenden, dann werden wir von ihr ein neues Leben empfangen, eine Heiligung und Erhöhung unseres gesamten Seins. Güte, Gerechtigkeit und Wahr heit sind die Früchte und Kennzeichen dieses neuen Le bens. In diesem hohen Cinne wollen wir uns nach dem Worte unseres großen Dichters bekennen zu „dem Ge schlechte, das aus dem Dunklen ins Helle strebt." Bartholomäus. 6ie 8 ck 0 11 - iNettdücken 6er tteMgen Sckfitl Om Itmen einen Okerklicll 2t>er 6ie«e Oelnete 6er Iratszo- liseken Literatur in ikrer ^lannigtaltiglceit 6er Ausstattung un6 .^us- gsken »u get>en, !»6en ^ir ei» rum Oesuolr unserer Sov//srLeSstt vom 24. Fl. SS. in 6er Diel« 6er