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Leite 2 Sächsische Volkszeitung -lummer35. S. Mär, 1983. uch übersteigen «SS Nie Sillenlehre des Evangeliums Kastenhirtenbrief von Kardinal Faulhaber rrons Dr. Soppa, Generalvikar. Hilsrich. Herwegen. kürz klitschen Regit' en Wettbewerb mnien zugtoich Stärke, die sür das Weißbuch, ^«rwundtmrkeit reit» gesckzlosse' rt. Dir Aktion l)t ein Sickzib' stallle». Diel«» iwärttgen Wie« wird, di» W> id es kann In< ried« gefährdet en der Führer r Kenntnis ge- datz nicht nur « Bevölkerung »stiert werden, eit» unzimiset« lige Ange, die bediirst ge sprcckze ich zu schweren Ber ¬ einigen Wochen crn im Vorort- an bis seht da« >nnte, vcrlnutkt nffitte beslimm- salls vcrschwun- eriichtc noch In n Dementi we> n Steuerpsl kh. «dürstigr olgende: Grund gr-bh, aus sitt! ch r inkommen non wer mittrlios« erden die Au!< ilen. Sie köia tzergewöhn! hr enden liom - n sie unter M- aplöngcrs n-e. e das Hiern-Ll, chtigt. stand kzeule un< ltzzer Messe und isolgedesscu war «I» sest zu «- Prozent !.ü>cr hervorzuh ixu lreibriewen mit rozent, Chrom» ozent Anstckoig Prozent. Tori- wurden Rncka- Sachsenanliik« den sich Kien« isgaben durch durch sonstige Aas VeileldSielegramm unseres Vifchoss zum Tode Ar. Vares' Se. Exzellenz unser Vvchwürdigster Herr Bischos, der z Zt. von Bautzen abwesend ist, hat an das Berliner Domkapitel das nachfolgende Beileidstelegramm aus Anlas; des Todes Bi« schof Tr. Bares' gerichtet: Zum Heimgang des so lieben Bischofs spreche ich herzlichste Teilnahme aus. Bischof von Meisten. Veileid des Domkapitels zu St. Petri Vauhen Das Domkapitel zu St. Petri Bansten hat an das Domkapitel des Bistums Berlin aus Anlast des Hinschei dens Bischof Bares' folgendes Beileidsschreiben gerichtet: „Dem hochwürdigsten Domkapitel zur hl. Hedwig sprechen wir zu dem unerwartet schnellen Hinscheiden Sr. Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischoss Dr. Nikolaus Bares unser aufrichtiges herzliches Beileid aus. Mr sind tief betroffen und beten für die Seelenruhe des hohen Verblichenen, dem so verantwortungsvolle und schwere Ausgaben oblagen. Möge Gott dem Hochwürdigsten Herrn ein reichlicher Bergeltcr sein. An dem Leid, das die Diözese Berlin betrosscn hat, nehmen wir um so aufrichtigeren Anteil, als sich beide Diözesen durch den in Gott ruhenden Hochwürdigsten Herrn Bischos D r. Christian Schreiber ver bunden wissen. In Vertretung Sr. Exzellenz unseres Hochwürdigsten Herrn Bischofs, der augenblicklich in Erholung weilt, die er nicht unterbrechen kann, und des Domkapitels zum hl. Petrus wird der Unterzeichnete an den Beerdigungsse^^ lichkeilen teilnehmen. Oberprüsident Wilhelm Kub«^ Dem Bischöflicher der Diözese spreche ich er» unterzeich ettzbuch schließt frieden ist das note Regierunß urch Methoden, i sind, nämlich inborungen. in- Regelung dcr rfitgboren Mit. Triumph fried unruhigen Zu- t werden bann, asrecht erhalle, angsamung um li hat sie unler krfiillung dieier der tnternaiio- in allen Teile« ungen der drei elt ausgcfchoben en. Im Flach- mperalur über sts Froslmiloe- heiteren und l M Einkomunn tweten nuUe!> stvendungen in len« Most über- ! für die Pck- istung »erliegt, r volle tluler, »unterhalt». mrli monatlich all durch Ans- diesen Betrag ltsgcwnhrendeii g aiizurccknikii. mipsänger zmn di« durch ihn des Unterhalt» des hochseligen d nusrichligsle beitenden Sussraganen. Wahre Verehrung und ausrichtige Danlibarbeit bleiben ihm gesichert. Erzbischos Klein. Bischof Hilsrich Zu dem uncrwarleien schmerzlichen Verluste spreche ich Ihnen und der Diözese Berlin herzlichstes Beileid aus. Bischos - Bischof von Trier Zum überaus schmerzlichen Heimgänge l Bischoss Aicolaua sende ich meine herzlichste und Teilnahme. Ich werde am Begräbnis leilnehmen. Bischof von Trier. Abt Herwegen In herzlichster Teilnahme an dem unerwarteten Heimgang des Herrn Bischoss Bares versichert Eie unseres Gebetsgeden- Iccna. Abt Oberblirgermeister Dr. Sahm: „Dem Domliapilel und der Diözese Berlin dem durch das Ableben Ihres Bischofs erlittenen tust das lzerzlichsle Beileid aus." Gras Stolberg'Brauna: „Tieserschüttert aussprechcn aufrichtigste Teilnahme nm schweren unsäglich traurig» Tierlust." Dr. Saasfen, Trier: An dem schweren Verluste, de» die Diözese Berlin durch den plötzlickzen Tod des hoch seligen Bischofs Tiare» erlitten hat, nehme ich als Regierungspräsident seines Heimatbezirks aus richtigen Anteil." Botschafter von Bergen Euer Gnaden bitte Ich Weitere »elleid-telegramme zum Tode bischos Sr. bares' Aus Anlast des Heimganges Bischof Bares' sind noch sol- gende Beilcidslmndgebungen emgcgangen. Ministerpräsident Göring: Die Nachricht von dem plötzlichen Hinscheiden des Bischofs Tr. Bares Hal mich schmerzlich betrossen. Ich spreche dem Dom- Kapitel und der Diözese Berlin zu dem schweren Verluste meine ausrichlige Anteilnahme mcs. Sleichsminlster Rust: „Tieserschüttert spreckze ich zu dem plötzlichen Hinscheiden Ihres Bischos» mein herzliches Beileid aus. Domlurpilel und Bistum haben einen schiveren Verlust erlitten, den auch .ch schmerzlich beklage." Ter preustisch« Finanzminister Übermittelte das folgend« Bei leidsschreiben: Mil tiefem Mitgefühl habe ich von dem nach wenig über einjährige Amtsführung «rsolgten Hinsckzeidcn des Hochwürdig- steil Herrn Bischoss von Berlin Kennlnis genommen. Dem Domkapitel zur Hi. Hedwig beehre ich mich, mein aufrichtiges Beileid zum Ausdruck zu bringen. Dem Domkapitel zur Hl. Hedwig ergebenster Popitz. Jakobus, Erzbischof, Bamberg: „Ties erschüttert durch -en rasckzen Heimgckng des hochw. Herrn Bischos Bares spricht lzerzlichstes Beileid aus." Bischos Vogt, Aachen: „Am Schmerz der Diözese Berlin infolge Verlustes edlen Bilchoss Bares nimmt Diözese Aa<l)en ausrichtigen Anteil." Eonsultor Sleinmann, Rom Domkapitel innigste Teilnahme aussprlcht , Eonsultor Sleinmann. Erzbischof Klein In tiesschmcrzlicher Trauer herzlichstes Beileid zu dem inurwnrlel schnellen Hinscheiden des hochverdienten vielgelieb- bn Berliner Oberhirten, meines früheren als Bischos von Hil- dc.hcim so eng mit mir verbundenen und so treu mit mit ar- Iesus fordert im Evangelium den gottoerbundenen guten Menschen. Im Evangelium werden all« sittlichen Fragen, ivas iiberhanpt sittlich gut sei und warum wir gut sein sollen, aus Gott zurück- gesühct, den unendlich Guten, den dreimal Heiligen, den Ur grund alles menschlichen Gutseins. „Niemand Ist gut als Gott allein", der absolut Gute, di« wesenlzaste Vollkoinmenlzeit. Niemand ist Herr als Golt allein, der einzige Kyrios. Sein heiliger Wille verpflichtet zu unbedingtem Gehorsam oder, wie das Evangelium sagst Z»m „Dienen". Er teilt seine Hoheilsrechte mit keinem Nebengott: „Nie mand kann zivei Herren dienen." Wir dürsen nicht mit diesem Kyrios verlzandeln wie mit un- seresgleickzen, ihm unsere guten Werke anszählend ivie der Pharisäer im Tenyxst. Wir dürfen nicht unsere eigene Willkür an die Stelle de» gölllick>en Willens setzen und nicht di« Lau nen eines Zeitalters an di« Stelle seiner ewigen dtebole. Sittlich gut Ist, wao dem Willen Gottes entspricht. Sittlich schlecht ist, ivas mit dem Willen Gottes im Wider spruch steht. Dieser unbedingte Gehorsam Gott gegenüber ist nicht „knechtseltge" Entwürdigung des Mensckz««. Der gottverbunden« Mensch iveist seine Würde gerade im Glauben an Gotte» Her,- sck)«rrechl« am besten geborgen. In Christus ist di« Heiligkeit und Holzeit Gottes sichtbar in Mensä>engestttll unter uns erschien«». Als Abglanz der Güt« des Vaters ivar er Künder und Zigste ich lebendiges, leuchtendes Vorbild sitllickzer Vollkommenheit. Niemand konnte ihn einer Sünde beschuldigen, und selbst die (bei st er der Hölle nannten ihn den Heiligen. Sein tägliches Brot war es. den Willen des Tkstero zu ersüllen. Seitdem ist di« Sittenlehre mehr als ein« Summ« von loten und blutleeren Paragraphen. Seitdem ist sie eine persöniickze Majestät, die zur s reu digeil Nachsatz^ ausrusl und di« Tor« des Hi nun« Ire ick»:» allen austut, die den Willen des Vaters erfüllen. Di« Sitten lehre Jes« ist himmelhoch erhaben ülxr all« Moralsysteme ivell- lick-er Philosophen. Jesus, der Künder und das Ttorbild, ivar zugleich der Erlöser, der mit seiner Gnad« den sckpvachen Menscl)enwillen stärkt und vom Gutseiusollen zum Gutsein wollen, vom Gutseinwollen zum Gutsein cmporführt Christus und die christliche Sittenlehve sind so unlöslich mitelnairder ver bunden, das; ein« Absage an die christlich« Siltenlehr« «in« Absage an Christus und da» Christentum überhaupt ivär«. Das Verbundenlcin des Menschen mit Gott wird gelockert und zerrlssrn durch di« Sünde, den bewuhten Widerspruch gegen Gottes Willen Jesus tzat di« Häßlichkeit mW Schioer« der Sünde nicht besckzönigt und nicht atigeschwäckst. „Wer Sünde tut, lst ein Sklave der Sünde." Den fanatisckzen iluglau!>eu, der die im Finger Gottes gewirkten Wunder dem Obersten der Teufel zuteilt«, nennt er «in« u»verzeihlick)« „Lästerung wider den Heiligen Geist". Für die rms Setzirxrckzl;eil begangenen Sün den dagegen bringt er in den unsterblich schönen Gleichnissen vom Guten Hirten, von der verlorenen Drachme, vom verlorenen Sohn die Frohbotsckzast von der lzeimholenden und verzell)enden Liebe Gottes. Mit unendlichem Erbarmen spricht er zum Sün der: „Deine Sünden sind dir vergeben." Dazu ivar er in di« Welt gekommen, alles Gottserne zu suchen und selig zu mockzeir. Jesus fordert im Evangelium den grundsätzlich guten Menschen. Mil der siltlickzen Grundhallmig: Glaube, Demut, Lie-be. Der Glaube ist die seelisckze Ausgeschlossenlzeit und ständige Bereit- sckzast, das Wort des Herrn anzunehmen und zu bervahren. „Wer glaubt, dem ist alles möglich." Titer nicht glaubt, der ist schon gerichtet. Ein „Knirsckzen" durchzuckt das Herz Jesu, wenn er einem tlnglaulx'n bespiel, der vor den grössten Wunder» taub bleibt. Jesu» fordert als sittliche Grundhaltung die grundsätzliche Demut. Wir sollen von ihm lernen, sanslmülig und demütig von Herzen zu sein und sein Tieispiel in der Futzwaschung nachmachen. Es kostete viel Geduld, bis das menschlickie läellungsstreben der Apostel beruhigt und das neue Sittengesetz verstanden ivar: Im Reick)e Gottes müssen die Höherstehenden durch den Geist dienen der Lielx sich hervortun. Demut ersteht aus dem lebendigen Glauben, dost zwischen dem grosten Golt und dein Klemen Menschen rin unend- ttck^r Abstand ist. und das; die Willkür des Mensck^n nicht das oberste Gesetz des Handelns sein kann an Stelle des göttlichen Willens. Aus dem gleichen Glauben ersteht mil der Dem»! de« heilige Wagemut, der gerade aus dem Ver'onndcnsein mit dem allmächtigen Gott neue Kräsle zieht und das Mutlos« sein den Gottlosen ülxrlässt. Jesus will den ganzen Menschen mit dem Hauptgebol der Gottes- und Nächstenliebe. „Du sollst den Herrn deinen Goll lieben ans deinem gan zen Herzen, aus deiner ,za uzen Seele, aus deinem ganzen Ge müt und aus allen deinen Kräjlen " Hier erhebt Gott einen Totalilülsanspruch aus den ganzen Menschen, wie ihn nur Gatt erheben kann. Aus deinem ganzen Herzen! Also keine Hall», szeil im Dienste Gottes! Keine Teilung zwischen «mein halb- christlickzeir und halbheidnischen Herzen! „Dem ersten gleich" ist das öle bot der Nächstenliebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Dieses Gebot ist hoch wie der Himmel, nx-ii es mil -em Gebot -er Golteslielx- unmittelbar znsammengesasst ist. — weil Ivie die Erde, iveil es alle Menschen und alle Mensckzen- nol umfasst, — lies wie dos Meer, weil es das ganze Menschen- l>erz mil all seinen Kräften verpslichtel Es sotten Hungrig izestxstsst Frierende gekleidet. Obdachlose lxherbergt werden Es sollen Verwundete gepslegt. Suchende zum Heiland geführt, Unwissende lxlehrl, "Verirrte znrechlgewiesen werden Mil lx- smrderem Nachdruck, Hal Jesus die 70mal 7mal verzeihende Li«be gesorderl Alles als grundsätzlickx-s Gutsein nickst al» vorübergelzende Anwandlung der Liebe. Geliebte Diözesanen! Jesus sorderl im Evangelium den Innerlich guten Mensckz«». Der gleickze Jesus, -er sonst den glimmenden Dmht nicht löschte, das heisst den letzlen Funken guten Willens anerkannte, führte gegenulx'r den Pharisäern eine aujsallend streng Sprache. Sein allwissendes Auge erblickte in ihnen jenen öZeift des Hochmutes, der den Nicht,»den das Heil mitzgönnlc, weil sie nicht aus dem Blute Abrahams waren, und durch die Tier- äutzerlichung der Religion die ganze sittliche Ordnung vergijtet«. An^sichls dieser Gefahr schleudert« der Menichensohn ein achlsackz«» Weh« über die Pharisäer. Welze euch, ihr Schristgelehrlen und Pharisäer, ihr Heuckz- lerl Ihr verschliesst den Menschen das Tor zum Himmelreich. Der alle Bund sollte dem Heiland entgegeistuhren und in der Fülle der Zeilen allen Völkern das Tor des neuen Golles- reiches ansschlichen. Weh« «uch, ihr verzehret die Häuser der Witwen uird leiert dafür lange Gebete Igruuter. Erbschleickzerei und unge- recht« Enteignung bleilin himmelschreiendes Unrecht, auch wenn sic mil sckzeinbarer Frömmigkeit maskierl werden. „Weh« euch, ihr lasst «uch viel kosten, neue Antzänaer zu bekommen. Nicht für das öZesetz -es Herrn, wie ihr ve- hauplel, sondern sür euch selber." Dieses drille Wehe gilt allen Gollesräubern, die unler dem Vonvand der Religion ihren eigene» Vorteil suckzen. „Wehe euch, ihr macht spitzsindi,;« ilntersckzeiduitz^n, o» man beim Tem;»el schwören soll oder lxim Gold des Tenyxsts." Der Herr will kein kasnislisckzes Herumrcden un- Sichausreden, der Herr will die ehrlickze Ersüllnng seiner klaren Gebot«. All« Gelehrsamkeit kann den Gehorsam nicht ersetzen. „Wehe euch, ihr besteuert di« kleinen Gartenge wächse, Minze und Kümmel, un- beachlel nicht „das Wichtigst« im Gesetz, das Recht, das Erbarmen und di« Treue." Das ist ein echt pharisäisckzer Zug, im Kleinen und Nebensächiick)«» den Ge wissenhaften zu spielen, im Gros;«» aber und in der Hmgstsackj« gewissenlos zu sein. Dem Geiste Jesu «ntsprichl es nickt, dr« Nebensache zur Hanplsackze zu mackzen und die -Hauplsmye zur Nebensache, Mücken zu setzen und dabei Kamel« zu verschlucken. dem Domliapilel den Ausdruck meines ausrichlige» Beileids anlässtich Hinsckzeidens hockzivür- digsten Herrn Bischoss Bares zu übermiltel». Botschafter von Bergen. yreutzischer Staatsrat n Gen.eralvikarint, dem Domkapitel rind , s zu dem F'stveren Verlust, den Sie durch das Hinscheiden des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Bares erlitten haben, meine aufrichtigste Teilnahme aus. Mit vorzüglicher Hochachtung Wilhelm Kube. Wir verössentlickzen >m folgenden das diesjährige Fasten-Hirtenschreiben des Münchener Kardinals in seinem ungekürzten Wortlaut. Geliebt« Diözesanen! Im Hirtenbrtes des vorigen Jahres hat euer Erzbischof über die Sitten lehre der katholischen Kirche zu euch gesprochen Datz di« sittlickze Ordnung ans vier Taljnckzen beuche, ans dem Sittengesetz, dem Gewissen, dem sreien Willen -cs Menschen, der göttlichen Gnade. Das; der Umkreis der siltlichen Ordnung die Pslichlen gegen Golt, ,zeg«n den Mit menschen, gegen sich selber umfasse. Das; echte Valkssilllichkeit aus dem Mutterboden der Religion erwachse und «ine starke Wurzel -er Volkskrast und Kultur sei. An den Hirtenbrief des vorigen Jahres iilrer die Sitien- lehre der kalhoUschen Kirckze reiht sich in diesem Jahr der Hir- leubries über die Sitte »lehr« des Evangeliums. I Hnlxn wir im vorigen Jahr die Stimm« der kathoiijckzen Kirckze tz gehört, deren öZebal« die Aussührnngsbestimmnngen zu den ,! Grundgebvlen des Evangeliums sind, wollen wir in diesem Jahr di« Stimme Jesu Christi selber hören, die in den hl. Evangelien »ns sagt, was gut oder schlecht, Golt gesällig oder Gott mitzsällig ist. Wir werden sehen: Die Siltenlehr« der katholischen Kirche ist keine Abirrung von den Grundsätzen Jesu, keine Fehlenlwicklung des Evangeliums. Was Jesus im Evangelium gut gehest;«» hat, wird Henle noch von der Kirche Jesu Christi gut gelzeitzen. Was Jesus verurteilt«, wird auch von seiner Kirckze verurteilt. Dir Sittenlehr« der Kirch« Ist dl« Siltenlehr« de» Evan geliums. Jesus hat im Evangelium den Grund der neuen siltlichen Ord nung gelegt, kirchlickze Tradition und kirckziickzes Lehramt sollen aus diesem Grund iveiterbauen und -le Grundsätze des Evan- geliums aus die Fragen der Zeit anivenden. Wir bleiben also unserer Zeit nahe, auch wenn wir init diesem Hirtenbrief in die urchrislliche Zelt hinabsteigen. Wide Ordnungen des Evangettnms, die religiöse und die sitt lich. haben ttzeltung sür all« Zelten. „Des Vaters Gebot ist eunges Leben." Wie die Perlon Christi überzeitlich und ül»er- volklich bleibt, hat sich auch sein Evaigzelium im 20. Iahrhun- dcrt nickst überlebt. Im Gegenteil. Es hält« di« Iugendkrast, die überlebten Sitten der Völker zu erneuern. Di« sittliche Ordnung, di« wir dock; alle ausrichten wollen, wstd nick,» ausgerichtet ohne die christlickze, im Evangelium in -en Grundlinien verkündete Sittenlehre. Die charaktervoll« ister- säniichkeit, zu der Ivir dcxh alle die Iigzend «rzietzen wollen, wird nicht erzogen ohne di« Grundsäs^ der christlickzen Sitten lehre. „Soiveil darf es nicht komm«», -ah der unreine Geist, der ausgetrieben wurde, mit sieben anderen bösen Geistern zu- ruckkehrt, di« schlimmer sind als er" <Match. 12, W -cklst. Das Evangelium hat sein« Sittenlehr« nicht tn einem Kriigen Handbuch der "Moral dargebotcn, nach Kapiteln und Paragraphen geordnet. Jesus verkündete sein« neu« Sitt«n- jehre. ivo immer sich Gelegenheit bot: Durch Bestätlgung der altbibllschen Gebote „Du sollst nicht töten! Tn sollst nicht «hebreckzen! Du sollst nicht stehlenl Du sollst kein salsckzes Zeugnis geben! Du sollst nicht betrügen! Du sollst Vater und Mutter ehren!" Durch allgemeine Ledcnsregetn: „Alles, ivas ihr wollt, -atz euch di« Mensckzen tun, sollt ibr ihnen auch tun." In seinem Lehrwort: „Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut" ist das Gebot ein geschlossen: Ihr sollt mit mir sammel». In seinem Gebet: „Vater, verzeihe ihnen" ist das Gebot eingeschiossen: Ihr sollt euren Feinden verzeihen. In dem Auftrag an Petrus, -i« Jün ger Christi zu führen, ist das Gebot einzpstchiosien: Ihr sollt ruck» mm diesem Hirtenamt führen lassen. In Jesu Worten und Werken, Gleichnisscp und Wundern, Vertzeijzungen und Drohungen, in seinem Lvidcn und Sterben, in allem ist auch sür unser sittliches Leben, nicht blotz für unser Glaubensleben, eine Lehre enthalten.