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Men-Ausgabe UN» v,r»rt« Sur» unser» rrda»» Z .. uo» «pköitrurcrmollSgl!» In» hau, gebracht: «»notllch l.rs m., »t»rt» ,«hrI>ch,.7-M. Set Ser SeschüftsgeU?, unfern «Ual»u und ftu«gab«st»ll»n adg»h»lt: m»natItch i M.,»l»rt»ljSbrUch r M. Sur» uns«« ao»»ürttg«n Ztltalen in» Hou» gebracht: monatlich t^» M>, vtertellökrlich «.ro M. Durch Sir Post: Inarrhold vratsch- tau-s unü -«r brutschen Kolonlra monatlich l.s» M., »IrrtrijahrUch «rs/chlte-Uch postdrstrllgrlb. prri» brr Einzelnummer io Pf. !? -ra Nachdarortrn un» Srn Velen mit «igrnrn Filialen wirb t» stdrnbaurgad« noch am stbrnü be» erscheinen» iu» Hou» gelirfrrt. hcmdelsFeUurrg /dntsblatt desRates und despoüseüurrtes der Stadt Lerpzio Nrbaktlon un» »rf»«N«strllr: 1»hannl»gaffr Nr.». a Zrrnfperch.stnfchlu- Nr. 1«»«, UbbZ un» »»44. ISS. Jahrgang sta^iaenprelfr: LZ »»»av»«art« ro Pf.. Nrklamrn l.rsm.. stlrtn» stnzrigrn blrprtltzril» nur S»pf.,d.wir»erh»I.Nod.,Nn)»t-rno»n0rhorbra im omtiichrnrrtlbirprttt» ,,ll» »bpf. Vrs»0f«oan,ri,rn mit piaNoorfchrift im prrts» rrhbht. Nobatt nach Lartf. Srtiagen: »rsamtoufl.7M.bairaufen»au»fchl.p»stgrdühr. Nnz«tgrn»stnaakme. Johanniogostr», dri sbmtlichra Ziliairn »«, Leipzig«» kagrblattrs un» ollen stnnoncrn-Expebitionrn »r» In» un» stuolanbr». va»L«ip,tgrrTag»bIollcrsch»iat «rcktag» rmal,Sonn»u.Zrt»rtag»tmal. Scrltner Neboktton: InbenZeltrn >7, »crnwrrch./lnfchiuS: Hansa Nr. 4»r. -7-^ Nr. 21S Vtrnsteg. »en 18. Mal. ISIS. Kandschreiben des Zaren an den König von Men. Die allgemeine Wehrpflicht in England. — Kriegszustand in Tripolitanien. — Revolveranschlag auf den neuen portugiesischen Präsidenten. die Zukunft -es Keichslan-es Ehaß-Lothringen. Alle Welt spricht jetzt vom Reichslande, von den Erfahrungen, die man im Kriege mit den Elfast- Lothringern und ihrer Gesinnung gemacht habe, von den Folgerungen, die man daraus ziehen müsse, kurz: von der Zukunft des Reichslandcs. In der Presse las man bisher wenig davon. Vielleicht bestand eine gewisse Scheu, Dinge zu schreiben und drucken zu lassen, die manchem unserer dortigen Volksgenossen weh tun könnten. Diese Scheu mutz weichen. Gerade deshalb, weil wir wünschen, dasz die Bewohner des schönen Reichslandes Deutsche sein und bleiben sollen, dürfen wir nicht nachlassen, sie noch enger und fester an uns zu ketten, und sei es mit eisernen Klammern. Das kann aber kaum geschehen, wenn die Form des Reichslandes beibehalten wird. Also eines Staates, der wie jetzt mit einer gewissen Selbständigkeit aus gestattet ist, und so neben den anderen deutschen Gliedstaaten steht, die einst gemeinsam seine Wieder gewinnung erstritten. Der Glaube, das; die Ein deutschung dieser an sich altdeutschen Lande dann am schnellsten und sichersten vor sich gehen würde, wenn sie auch gemeinsamer deutscher Besitz blieben, ist doch wohl ein Irrtum gewesen. Oder bester: eine Hoff nung, die nicht in Erfüllung gegangen ist. Jetzt müssen wir einräumen, dast die so ideal gedachte staatsrechtliche Stellung Elsast-Lothringens ihre Da seinsberechtigung verloren hat. Das Reichsland als solches dürfte daher diesen Krieg nicht überdauern. Wir sind zwar nicht der Ansicht, daß die Gesetz gebung, die den Reichslanden jüngst eine Versassung gab, der eigentliche verhängnisvolle Fehler gewesen ist. Deren Bedeutung wird überschätzt, und den so kümmerlich bedingten, eigenen Bundesratsstimmen werden selbst in den Reichslandcn wenig Tränen nach geweint werden. Aber auch über der jetzigen Haltung gewisser Teile der Bevölkerung brauchte inan nicht den Kopf zu verlieren. Gewifz hat sich manches oder gar vieles Schmerzliche ereignet, von der verhüllten französischen Gesinnung bis zum offenen Verrat. Es wäre aber ungerecht, für die Irrtümer und Verbrechen einzelner gleich ganze Volksstämmc verantwortlich zu machen. Den Wetter!«': und Weill stehen andere gegenüber, die treu zum Reiche hielten und für es ihr Blut Hingaben. Und wer Gelegenheit hat, mit Kindern sogar des gefährdeten Oberclsasz zu sprechen, mild sich oft wundern, wie klar und überlegt sie trotz grösster Versuchung für Deutschland Partei ergreifen. Ausschlaggebend ist aber, dasz es bi? jetzt eben nicht gelungen ist, die Negierung und Verwaltung des Reichslandes zu jener Stetigkeit und inneren lieber einstimmung — wobei namentlich an das Verhältnis zwischen den Zivil- und Militärbehörden zu denken ist — zu bringen, die allein zur Gesundung führen kann, und deren sich die anderen deutschen Glied staaten längst erfreuen. Die Schuidsrage soll und kann hier natürlich nicht aufgeworfen werden. Die Tatsache selbst ist nicht zu bestreiten. Ferner kann gar keinem Zweifel unterliegen, dasz cs gerade jene gewisse Selbständigkeit Elsan - Lothringens inner halb des deutschen Staatennerbandes ist, die in Frankreich den Gedanken und die Hoff nung genährt hat und auch in Zukunft immer wieder beflügeln würde, dasi sich die beiden Pro vinzen ebenso wie einst von Frankreich so auch wie der einmal vom Deutschen Reiche lostrennen liefzen. und zwar ohne Eingriff in einen der alten deutschen Gliedstaaten und ohne Verletzung seiner Grenzen. Man betrachtet drüben unser Elsas; Lothringen ge- wissermasten als ein .'.wischenland zwischen Frank reich und Deutschland, über besten Schicksal noch nicht endgültig entschieden sei, als ein jetzt wohl ver lorenes, aber keineswegs aufgegebenes Kind, dem die Arme des Mutterlandes immer offen stünden. Und so weiter: wir kennen die Phrasen. Nun liegt aber klar zutage, das; allen solchen Gedanken mit einem Male das Lebenslicht ausgeblajen sein würde, wenn das jetzige Rcichsland zum Bestandteile eines deutschen Bundesstaates gemacht, m. a. W. ihm einverleibt würde. Insbesondere nach einem siegreichen Kriege wäre damit die sog. clsast-lothrin- gische Frage als solche erledigt. Die Angehörigen des jetzigen Reichslandes wären etwa als Bagern oder Preußen nicht minder Deutsche, wie die Bayern und Preusz-.'n selbst. Der Einwand, sic würden da mit „vcrpreustt", wäre ganz falsch und töricht. Wir meinen, dost die Vereinigung mit einem Lonoe. das die verschiedensten deutschen Stämme in sich birgt, dessen Fürst die Kaiserkrone trägt, mit einem Lande, dem wir das Reich verdanken, den Elsässern und Lothringern nur zur Ehre gereichen sollte. Es bliebe ihnen ja unbenommen an seinem inneren Ver- sassungslebeu teilzunehmen und vielleicht gar die Anhänger gewisser „Reformen" zu verstärken. Wir verraten kein Geheimnis, wenn wir mit teilen, dast solche An- und Eingliederung des Reichs landes bereits ernstlich erwogen und vorbereitet wird. Wir verfolgen diese Bestrebungen mit höch stem Interesse, sprechen aber den Wunsch aus, dast sie in wirklich reichsdeutschem Smnr verfolgt werden möchten. Unter deutschen Gliedstaaten darf es keine Eifersüchteleien geben. Dadurch, dast der eine Glied staat größer wird, ohne dast der andere eine „Kom pensation" erhält, wird das europäische Gleichgewicht noch lange nicht verschoben. Ebensowenig, wenn dem einen zwei oder drei Bundesratsst-mmen zuwachsen. Man sei also nicht kleinlich und ängstlich, sondern eingedenk der Eröste der Zeit, die die deutsck)en Staaten und Stämme gemeinsam erleben. Vie Kämpfe bei tjpern. m. Stockholm, 18. Akai. In der „Rustkoje Slowo" erscheint eine Unterredung des Pariser Korresponden ten mit dem englischen Generalstadsoffizier Thompson, der als Vermittler zwischen Frenchs und Joffres Hauptauartier eine bedeutende Stellung einnimmt. Er schildert seine persönlichen Eindrücke von den Kämpfen bei Hpern folgendermaßen: Er war ein furchtbares Ringen. Manchmal mutzten die englischen Soldaten trotz ihrer starken Nerven die Hand vor die Augen halten, um dem An blick der blutigen und zerfetzten Gefallenen zu ent gehen. Manche fielen in Ohnmacht. Der englische Stabsoffizier berichtet dem russischen Blatte folgen den Fall deutschen Edelmutes, besten Augenzeuge er war: Der Chef eines englischen Truppenverbandes erlag in einem deutschen Schützengraben seinen Wunden. Die Deutschen warfen einen mit einem Stein beschwerten Brief mit dieser Kunde zu den englischen Linien hinüber und boten die Auslieferung der Leiche zum militärischen Begräbnisse an, woraus unter Begleitung eines deutschen Offiziers vier deutsche Soldaten die Leiche zu dem englischen Graben brachten. >u. Haag, 18 Mai. Der „Rotterd. Courant" meldet aus Oostburg, dast dort Geschütz donner in der Richtung Bpern in der letzten Zeit Tag und Nacht hörbar ist und fortwährend an Heftigkeit zunimmt. Den belgischen Marschallstab für Zrench. lr.) Gens, IP. Mai. (Eigene Drahtnachricht.) Der „Eclair" in Havre meldet: König Al bert von Belgien hat dem englischen Feld marschall Fr euch den Marschallstab des belgischen Heeres überreichen lassen. Die schweren englischen Osfiziersverlufte. cvll>. London, 18. Akai. Die letzte Liste gibt die Zahl der O ff i z i e r s o e r l u st e mit 100 an, von denen 0!» gefallen sind. 350 Namen werden unter dem 11. Mai angeführt, wo das Gefecht bei Aubcrs und Fromclles stattsand. sx.) 's Gravcnhagc, 18. Mai. (Eigene Draht nachricht.> Aus London wird amtlich gemeldet: Die Admiralität veröffentlicht eine neue Ver lustliste über die Kämpfe in den Darda nellen. Sic enthält die Namen von 100 Offi zien n und 2000 Mannschaften. Eine weitere Liste des Kriegsministcriums umfasst über 100 Namen. Aum Aeppelinangnst auf Dover. tu. Rotterdam, 18. Mai. lieber den gestrigen Zcvvelinangriff wird des weiteren gc> meldet: Die Zeppeline überflogen Margate, Broadstairs und Folkestone, ohne aber di.'fe Orte, wie Ramsgate, mit Bomben zu belegen, (Kestern früh 2'/^ Uhr erschien ein Luftschiff über Dover, wurde aber in der Nähe des Meeres vertrieben. Die allgemeine Wehrpflicht für Englanü. kr.-Astens, 18. Mai. zEigene Drahtnachricht.) Die „Tribüne" erfährt aus London, dast im (Gegensatz zu den Erklärungen Lord Haldanes im Oberhaus bereits seit Anfang Mai der eng- lischcn Regierung der fertige He- scstentwnrk auf Einführung der all gemeinen Wehrpflicht in England vorliege. Englaaüs Schande. lr.) Gens, 18. Mai. (Eigene Drahtnach- richtZ Die Londoner „Morning Post" meldet, Satz bis 15. Mai in Großbritannien öl 000 männliche und 2850 weibliche feindliche Staatsange hörige interniert waren. Unter polizeilicher I Kontrolle stehen noch 7bt>0 feindliche Staatsan- gohörige, deren Festnahme durch die Regierung in- I zwischen angeordnet worden ist. Die „News" erfährt, dast der Regierung ein Antrag des Ministers des Innern rcrliegt, der die Zwangsschliehung sämtlicher deutschen und österreichischen Geschäfte im vereinigten Königreich betrifft. ntb. London, 28. Mai. Die Polizei hat allen Deutschen, Oesterreichern und Ungarn befohlen, r on abends 9 Uhr bis früh 5 Uhr zu Hause zu bleiben. Die Internierung wird fort gesetzt. In verschiedenen Orten kamen noch Ausschreitungen vor, in einigen Fällen mutzte die Aufruhrakte verlesen werden. Eine englische Erfindung. tu. Amsterdam, 18. Mai. Die „Times" tiscl)en heute ihren Lesern eine Nachricht über geheim nisvolle Nebelbomben auf, die angeblich die neueste deutsche Erfindung seien. Diese Bomben würden aus Zeppelinen geworfen und verbreiten bei ihrer Explosion einen so undurch dringlichen Nebel, dast die Luftschiffe gegen Angriffe von Fliegern und Kanonen geschützt sind. Anwerbung von kanaüijchen Arbeitern zur Herstellung englischer Munition. utb. London, 17. Akai. Der Direktor des Regie rungskomitees für die Herstellung von Mu nition sandte eine Abordnung nach Ka nada, die geeignete Arbeiter zur Herstellung von Munition anwcrben soll. Eine Anzahl Ka nadier befindet sich bereits zu diesem Zweck in England. Einstellung ües Straßenbahnverkehrs in Lon-on. ntl». London, 17. Mai. Der Straßenbahn- verkehr in London hat völlig auf gehört mit Ausnahme der Linie nach dem Arsenal von Woolwich. Steigen öer Fleijchpreise in Englanü. cvll). London, 18. Mai. Wie die „Daily News" melden, wird unter den Gründen für die Er höhung der Fleischprsise die Schwierig keit des Transports wegen der deutschen Unterseeboote angeführt. Die Engros preise seien um 70 Proz. gestiegen, die Detailpreise müßten folgen. Vie Schweiz wahrt ihre Neutralität. (n.s Genf, 18. Mai. ^Eigene Dralstnailuiclst.) Der s ch w c ie r i s rh c Bundes r a l hat die Na n t o ns r e gi c r n n g e n angewiesen, ans ststünden der schweizerischen N'utralitär ö f s e n t- liche Vers a m m langen über o i e B e r - senk nag der Lnsitania zn verbieten. Vostiskill reri'vnt. ntb. Kopenhagen, 18. Mai. Nach der „National- tidende" meldet der Vertreter der Cunardlinie, dast der Dampfer „ T r a n s y l v a n i a ", von New Aork mit 879 Passagieren nach Greenock anstatt nach Liverpool dirigiert, in Greenock heute morgen ohne Zwischenfall angekommcn ist. Vie stämpje im Osten. nah. Petersburg, 17. Mai. (Meldung der Peters burger Telegraphen-Agentur.) Die Kämpfe in der Umgegend von Szawlc nehmen allmählich einen größeren Umfang an und fanden gestern auf einer Front von mehr als .'0 Werst statt: der Feind jetzt dort täglich neue Umgehungstolonnen an, bald gegen die eine, bald gegen die andere Flanle unserer Aufstellung. Obgleich die Deutschen bereits mehr als zwei Infanteriedivisionen eingesetzt haben, haben wir im Zentrum Fortschritte gemacht und unser seits eine der feindlichen Umgehungskolonncn in der Flanke angegriffen. Während der Verfolgung der feindlichen Armee, die sich gegen den Pruth hin zurückzieht, hat sich eines unserer Rejerveregimenter ganz besonders aus gezeichnet, indem es am 12. Mai eine ausgebaute Stellung bei den Dörfern Schukow und Schukooin, nörlich von Kolomca, durch einen unwider stehlichen Vorsrotz unter persönlicher Führung des Regimentskommanoenrs fortnahm. Hierbei machte die Infanterie 1000 Gefangene und erbeutete viele Maschinengewehr«: die Kosaken griffen 1500 Oester reicher auf, die aus ihren Schützengräben flüchteten. In der Gegend nörlich von Czernowitz drang Oberst Carlo witsch mit drei Schwadronen Hu saren wiederholt in eine zurückgehende feindliche Kolonne ein und machte viele Gefangene: bei einem dieser Angriffe wurde eine feindliche Kompanie, 200 Mann stark, vollständig niedcrgesäbelt. Während des Rückzuges unserer dritten Armee vom Dunafec gegen den San haben wir höchstens 50 Geschütze zurllckgelassen, von denen die meisten durch schwere feindliche Geschosse ver nichtet waren und nicht fortgebracht werden konnten. Wir haben aber alle Lcbensmittelvorräte sorgfältig zurückgeschafft und alle Kunstbauten der Stratzen in die Luft gesprengt. Am 13. Mai hat unsere zum wirksamen Schutze des Marsches uns folgende Ka vallerie eine deutsche Navsahrcrabteilung bei Trukbnik, nördlich von Przemysl, angegriffen, fünf zig Radfahrer niedergehaucn und dreißig gefangen genommen. Ebenfalls am 13. Mai haben in Kielce im Hinterhalt liegende Kosaken eine in die Stadt einrückende feindliche Truppe erfolgreich beschossen und ihr so einen weniger angenehmen Empfang hercitet, als die den Truppen entgegen gehende Abordnung der Juden. Der Militärkritiker der „Basler Nachrichten" schreibt zur Lage auf dem östlichen Kriegsschauplatz: Es gibt in der Kriegsgeschichte wenig Beispiele einer mit solcher Energie durch geführten taktischen und st r a t e q i s ch e n Aus- n ü tz u n g e i n e s S i e g e s. Von den deutschen und österreichischen Truppen werden ungeheure Lei stungen gefordert, die umso oöyer einzujchäizen sind, als die Stratzenverhältnisse in Polen so schlecht sind, daß der Marsch ebenso große Anstrengungen erfordert, als ob es guc-feldein oder aus schlechten Feldwegen ginge. Was dcw heißt, weiß jeder Infanterist. Gegenüber der Verfolgungsweise nn August und Sep tember liegt hier ein großer Vorteil. Sie Haden vor sich einen wirklich geschlagenen Gegner, der aus seinen Stellungen nicht herausmanövricrt, sondern mir Gewalt heiausgeworsen worden ist, und in jedem Führer und Soldaten mutz der Geoanle lebendig sein, dast umso eher eine neue blutige Schlacht vermieden werden, kann, je rücksichtsloser die Verfolgung di'rck geführt wird. Vie Herrschaft öes italienischen pödc'rs. Nach einer Meldung des „Berliner Tage blattes" folgen sich in ganz Italien in sämtlichen großen, mittleren und kleinen Städten ohne jede Unterbrechung Kriegskundgebungen, an denen alle Schichten der Bevölkerung teilnehmen. Jeder Versuch des Widerstandes gegen diesen M a s s c n w a h n s i n n i st erlojckie v. licberoll nllmen die Beamten in ,-nrp'iv teil. — Der am i>>. Akar in Bologna zusammengctretene S o z l a l i st e n k o n g r e tz protestierte in schärfster Form gegen jede Beteiligung I: alicns nm Kriege. Am Vorabeno der Kammereröffiiung fallen Protestversammlungen in ganz Italien adgehalten werden. — Dem „L.-A." zu folge richtet die „Idea Nazionale". das Hauptorgan der konstitutionellen Kriegshetzer, einen wütenden Angriff gegen den ersten Generaladjntanten des Königs, General Brusati, wegen feiner Pro» paganda gegen das Ministerium und für Giolitti. kl. Lugano, 18. Moj. Oh»e je)e Untei- brechnng folgen i.ch ,n Italic« in 'amtlichen grüne ren, mittleren nno tlcincn Städten fanatische K n n s g c b n n g e n, an drncii alle -chickiten Ser Brvüllcrnng teilnehmen. I^der Versuch des Wider standes gegen Sieien Mcssenwabni'tt» ist er'oichen. llcberall nekmcn dieBeamicn >» <->>>>«»<«, daca i »eil. In Ro n zo en gestern über hin Scrttanicnd Men schen vor das Lniii'ial. Im .zuge marschierten zahlreiche alte und junge Gntikaldiancr in Rot- r,emdei>; anstcrdcm flatterten Fahnen Ser Drei verband machte. Mau s,l> auch graste blutige Karikarnre» auf Kgiker Franz Iosek, Sc» Deutschen Kaiser und t,»iolitti. Vorder t<ons«tia kielt d r irrcScntistischc Abgeordnete Va ri c l a i eine Brandrede, cbcnio tat dies ein Priester, der die Ausrottung der Feinde innerhalb und anstrrbalb Italiens predigte. Dem ans dem Fenster de, KnnSgeuung znseht iden Ko onialmtnii er Mar tini achte mau frrneli che Kundgebungen dar. Viele Geistliche, denen der Znq begegnete, schwenkten Sie Hüte nnd Taschentücher. Var dem Onir nal fand trat; der Abwesenheit des KöniqSvaares eine Shmvathirknnd- gebung statt. Unter stürmischen Rufen: „Hoch Italiens zog die Menge nach der englischen otschafi, wo Sie Dcmonst» ation mit einer Huldigung des englischen Votschasters nnd Dank acs elden ichlost. — In Neapel zogen lststvst Menschen unter Adünenng von Liedern durch die Stratzen. «n der Spitze marichierten llnidersttärs- proscfloren mit dem Reltor. Die Menge rief: „Hoch Salt»ndra:*,„Hoch Ser KrtegT'. — Anch in Pad na nnd Parma veranstalteten »le Italiener unter Varantrttt van Nektar und Profeffaren und Varan- tra,«n, »er Universtriitdsahn« feierlich« Um»