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^ 267. 18. November 1910. Nichtamtlicher Teil. «Srl-nblatt s i>. «tlchn. Buchh-nb-i 14071 nationalss ds pü^siologis, ^rcüivss ds i'Institut botaniqns, LuIIstin scisntikiqns ds I'^ssocintion des nncisns slsvss des scolss specislss, des inAsnisn?» sortis ds I'scols ds TisZs, des licsnciss sortis ds I'Onivsrsits, Lidliotüsgns ds 1a Racnlts ds püilosopliis st isttrss (17 Bde.), Mslanges G. Kurth. In mehreren Doppelvitrinen handschriftliche Lehrbücher vor der Gründung der Universität, medizinische Kompendien vor 1850 u. a. Auch die Genter Universität hat in ihren Vitrinen eine Anzahl akademischer Kuriosa ausgestellt, wie alte Diplome, Vorlesungsverzeichnisse, Jmmatrikulationskarten, Frequenz bescheinigungen; Löwen ist mit seinen naturwissenschaftlichen Forschungen vertreten, Brüssel mit seiner offiziösen Rsvus ds I'Onivsrsits und der mehrere Sammelbände umfassenden Sammlung der Texte der von den Professoren der »Onivsrsits lidrs« veranstalteten, sehr verdienstvollen Volkshochschulvorträge (Rxtsnsion univsrsitairs). — Der Fachschulunterricht nimmt eine große Reihe von größeren Sälen ein, darunter eine ganze Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen; ein besonderer Raum enthält die Schülerarbeiten folgender Buchdruckerschulen: die lithographische Sektion der katholischen »Rcolss 81. Tue« in Tournai, die von dem im Buchhandel sehr geschätzten Verlagsbuchhändler A. Hoste, langjährigem Präsi denten des Oerels bslgs ds la librairis, ins Leben gerufenen und unter seiner Leitung stehenden »Rcols du livrs« in Gent, und drei Brüsseler Anstalten: Rcole proksssionnslls ds t^poAiapüis, Union des ancisns slövss de I'scols ds t^pograpüis, Osreis d'studss t^poZrapIiiquss, letztere weitaus die bedeutendste, technisch und künstlerisch Hervorragen des leistende Fachschule. Im Nebensaale drei Glasschränke mit Musterarbeiten der Rcols proksssionnslls ds rskiurs: schöne, geschmackvolle Einbände in Leder, Pergament und Leinen, hauptsächlich Bibliotheks- und einfachere Liebhaberbände mit Goldverzierungen; Veranschaulichung der einzelnen Sladien und Manipulationen des Ein- bindens und Vergoldens. — Bei den anderen Ministerial- abteilungen kommen folgende Ausstellungen in Betracht, bei denen wir Bücher antreffen: Das Ackerbau mini ste- rium , dem das Gesundheitswesen zugeteilt ist, mit den außer ordentlich demonstrativen Auslagen der bakteriologischen und Pasteurinstitute in Brüssel, Mons und Namur und dem 8srvios ds sants st ds I'ü^gisns, der einen Bücherschrank mit seinen Publikationen ausgestellt hat, darunter den seit 1859 herausgegebenen »Rapport des Oommissions msdicalss pro- vineirdss« und das »LuIIstin du ssrvies dss dsnrses alirnsn- tairss«. Zum Ressort dieses Ministeriums gehören auch zwei kleine Sonderausstellungen im »Ravillon dss saux et korsts«: eine landwirtschaftliche Fachbibliothek mit einer großen Anzahl von französischen und flämischen Leitfäden, Lehrbüchern und Monographien für die Praxis des Landwirts, nach einzelnen Gruppen zusammengestellt und alle in grüne Leinenbände gebunden, an den Wänden Schaukästen mit der gleichen Literaturgatkung, eine im Interesse der besuchenden Landwirte recht lobenswerte Einrichtung, sowie eine Auslage der Publika tionen des Botanischen Gartens in Brüssel bzw. von dessen wissenschaftlichen Leitern, Professoren Durand und de Wilde- man: Rrodrorns ds lg, klors bslgs, 8M0AS kloras congolanas, ludsx Rsrvsnsis, Illustration« de la klors du Oongo stc. Im selben Pavillon befindet sich schließlich auch — inmitten von lebenden Fischen und Amphibien, Fischskeletten, aus gestopften Vögeln — ein Schaukasten der 8tation lnologiqus des Dr. Rousseau in Overmeire mit Broschüren, Enquete drucksachen und dessen seit vier Jahren erscheinenden, in der zoologischen bzw. entomologischen Welt sehr geschätzten »^.nnalss ds biologis lacustrs«. — Auch die »Dirsctiondu 0 o m IN s r o s« des Ministeriums für auswärtige Angelegen heiten hat eine Anzahl von Sonderausstellungen mit Aus lagen von Büchern und Zeitschriften vereinigt. In erster Linie das »Nusss commsrcial« mit seinen großen, in Handels kreisen sehr geschätzten offiziellen Publikationen »Bulletin commsrcial« (Wochenschrift) und »Rscusil consulairs«, einer periodischen Sammlung von Konsularberichten in der Art der englischen »Diplomatie and Oonsular Reports«, von der zurzeit 150 Bände mit je 4—8 Heften erschienen sind. Ferner die im 9. Jahrgang stehende »Rsvus ds la Tigus maritime bslgs« (Antwerpen) mit vielen Illustrationen; die »Rxpor- tation bsigö« (5. Jahrgang, gleichzeitig in vier verschiedenen Sprachen erscheinend: französisch, englisch, spanisch, deutsch); die »Association dss Ticsnciss sortis ds l'Ilnivsrsits ds Tiegs«; »dournal dss brsvsts«, herausgegeben von dem an gesehenen Patentbureau Rarlot; T'Or^anisation, Revue com- msrcials st tscüniqus (I.Jahrg.); Obambrs ds Oommsrcs ds RruxsIIes (Union s^ndicals) mit ihren Publikationen: Rapports, ^nnuairs, Tiste dss expsrts judiciaires; die Syndikatskammer der Gärtner in Gent; die Handelskammer zu Mons und die in dieser Stadt befindliche »Rcols supsrisurs commsrcials st consulairs« mit vier eleganten Glasschränken, welche die von den Lehrern dieser bedeutenden Anstalt verfaßten Lehr bücher und Monographien enthalten. — Das Industrie- und Arbeits-Ministerium ist hauptsächlich durch das Okkics du Travail vertreten, dessen zahlreiche Veröffentlichungen im Auslande einen guten Namen haben. In einem großen, niedrigen Bücherschränke finden wir, alle Bände in geschmack vollen, roten Ledereinbänden, die Rsvus du travail (mit der flämischen Ausgabe »Arbeidsblad«), das ^.nnuairs ds la lsgislation du travail, die Rapports anousls ds l'inspsction du travail, eine Anzahl von statistischen Werken über Arbeiter versicherung, Streiks, Nachtarbeit, Sonntagsarbeit, Löhne usw. Die Serie der »Nonograplüss industrielles« und vor allem die Serie der »Industries ä domicils sn Rslgigus«, mit den Er gebnissen einer hochbedeutenden Enquete über die Hausindustrie. Die ersten fünf Bände dieser Sammlung sind vergriffen und werden bis zu einem Vielfachen ihres ursprünglichen Preises bezahlt; der letzte Band wird durch eine 301 Seiten starke inter nationale »Bibliographie der Hausarbeit« gebildet. Welche große Bedeutung dieser sozialen Frage in Belgien entgegengebracht wird, geht auch daraus hervor, daß in den Gärten der Ausstellung hinter dem deutschen Pavillon, eine große Sonderausstellung für Hausindustrie eingerichtet ist; diese umfaßt ein Dutzend kleiner Arbeiterhäuser und ca. ebensoviel Arbeiterwohnungen (aus einem Zimmer bestehend), die den im Lande vorhandenen Originalen genau nachgebildet sind. Darin sind Wochen- und Sonntags Heimarbeiter mit ihren Familien tätig, die hierfür besonders engagiert worden sind. Sie erhalten das Doppelte ihres gewöhnlichen Lohnes, müssen sich dafür allerdings Tag für Tag gefallen lassen, daß sie ganz wie die Tiere einer Menagerie angestiert und beobachtet werden. Tafeln an der Wand (beinahe hätte ich von Käfigen gesprochen) enthalten statistische Angaben über Arbeitszeit und Arbeitslohn. Die Ausstellung dient als Demonstration gegen die ungesunden jämmerlichen Verhältnisse, unter denen die Hausarbeit in Belgien geduldet wird, und ist von einem Komitee unter Vorsitz des Brüsseler Bürgermeisters iPax veranstaltet worden. Kehren wir nach dieser kleinen Abschweifung in die bel gische Halle zurück! Diese enthält auch eine Reihe von Sälen, in denen andere Wohltätigkeitseinrichtungen lind sozialpolitische Bestrebungen zu Worte kommen. So die verschiedenen Temperenzvereine: Union dss ksrnniss bsIZss contrs l'alcool, deren »8sction Vsrvisrs« als Ergebnis auf ein Preisaus schreiben 18 Plakate ausgestellt hat, in denen das Trinklaster und seine Folgen in ergreifender Weise zum Ausdrucke ge bracht werden; es befinden sich einige künstlerisch recht gute Stücke darunter; TiZus patriotigus contrs l'alcool, mit einem Verkaufsstand, in dem zahlreiche Bücher und Traktate in den beiden Sprachen ausgeboten werden; Lsdsration dss liguss i825'