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WNKtzMMMMM j Lejcheint werklögllch. > ist der Bezugspreis ^ » weitere Exemplare znln eigenen^Gebrauch kosten >e " " tüb- o . —, Mitglieder sür dis Keile 10 Hs., für >/, 6. 32 M. statt i! jährlich frei Gejchäftsstelis oder 36 Mark bei Hostüöerweisung »«für 6, 17 M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 10 Hs. pro '»innerhalb ^ss Deutschen Äeichss^ RichtmitgNeder im»»Seile berechnet. — Kn dem illustrierten Teil: sür Mitglieder . , - > rr - : iDeutschen Deiche zahlen siir jedes Exemplar 30 Mark bez. »»des Dörsenvereins die viergespaltsne Hctitzeil» oder deren 1 ,»36 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung »« Baum 15 Ps^ >/, 6.13.50 M., 1/2 6.26 M.. >/, 6.50 M-: sür Nicht-^ trüber Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitalieder in ««Mitglieder 40 Hs., 32 M., 60 M-, ISO M. — Deilagcn werden ' j»dicsem Fall« gegen 5 Mark Anschlag siir jedes Exemplar, ^j nicht angenommen.—Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig MI »L Nr. 281. Leipzig, Montag den 10. November 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Wiesbadener Buchhändler-Verein. Wir geben hiermit bekannt, daß Herr Heinrich Roemer aus Gesundheits-Rücksichten den Vorsitz niedergelegt hat und an seine Stelle Herr Arthur Venn in der Mitgliederversammlung vom 5. November d I. ge wählt wurde. Wiesbaden, 6. November 1913. Wiesbadener Buchhändler-Verein Arthur Venn, Vorsitzender. Arthur Schwaedt, Paul Hellpap, Schriftführer. Schatzmeister. Die Jagd nach dem Preis. Ein Artikel außer Preisbewerbung. Von Ernst Challier sen., Gießen. Ein berühmter, wiederholt auch durch äußerliche Ehrungen ausgezeichneter Komponist — wenn ich nicht irre, Franz Liszt — hat einmal gelegentlich eines Gesprächs den Einwurf gemacht, daß nur die Leute die Ordenssterne schmähen, die keine Aussicht haben, bei diesem an keine Jahreszeit gebundenen Sternschnuppenfall be dacht zu werden. Ähnliche Urteile fällen die im Wettstreit Unterlege nen oder die geringer, als sie hofften, mit einem Preise Bedachten über die Preisausschreiben. Inwieweit das zutreffend ist, möge jeder an sich selbst prüfen, vielleicht dürfen die eine Ausnahme dabei machen, die sich um keine derartige Bevorzugung bewer ben, ganz gleich, ob sie aus Mangel an den dazu unentbehrlichen Eigenschaften verzichteten, oder aus anderen Gründen, zu denen Wohl als allerletzter die Bescheidenheit gehört. Einen Preis durch eigene Kraft, durch besondere Fähigkei ten errungen zu haben, mag ja ebenso hoch zu bewerten sein wie die innere Genugtuung, etwas Wertvolles geschaffen zu haben, das einem nicht gleich jeder nachmachen kann, für das es aber greifbare Auszeichnungen nicht gibt. Als einen großen Er folg darf man es schätzen, wenn man als Einziger über Tausende hervorragt, nicht aber wenn von 10 Bewerbern 8 gekrönt werden und 2 leer ausgehen, was für diese beiden eine Kränkung ist, ohne eine Erhebung für die anderen zu bedeuten. Preise kön nen für die Empfänger nur einen Wert haben, wenn sie nicht so massenhaft auftreten, wie das heute der Fall ist, obwohl die Leistungsfähigkeit durchaus nicht so gestiegen ist, wie das geschäft liche Raffinement bei der ganzen Sache. Ich erinnere mich noch aus meiner Schulzeit in Berlin am Französischen Gymnasium, daß dort ganz wenige Schüler, die sich in den verschiedenen Lehrgegcnständen ausgezeichnet hatten, bei festlichen Akten ein schönes, aber bescheidenes Buch in feier licher Weise als Prämie überreicht erhielten. Das war eine Ehrung sür diese Auserwählten, jede Klasse wetteiferte mit der ande ren, um die Höchstzahl der Preise zu erringen. Ob es in anderen Lehranstalten ähnlich war, ist mir unbekannt, wohl aber weiß ich, daß es einen gewaltigen Ansporn für die Mehrzahl der Schü ler bildete. Eine gleiche Aufmunterung finden wir im deutschen Heere, früher in Form einer bescheidenen Litze, jetzt als Schnur mit einer Eichel für den einzelnen besten Schützen und als Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 80. Jahrgang. verzierte Armbinde für Kompagnien usw. Sehr begehrt sind auch die den Würdigsten gewährten Preise der Behörden, von Gesellschaften und Privaten, die verschiedenen Studienzwecken dienen. Hier als Stipendium, dort als Unterstützungsgelder für befähigte, unbemittelte Jünglinge oder als Reisestipendien für junge Gelehrte und Künstler zu vorgeschriebenen Studien reisen. Auch hier entscheiden vielfach Preisausschreiben für die Zuerteilung. Von musikalischen Stipendien dürfte meines Wissens das älteste das des Liederkranzes (1838) in Frankfurt a. M., die Mo zart-Stiftung sein, die minderbemittelten, hervorragend befähig ten jungen Komponisten ein sorgloses Studium in Frankfurt a. M. möglich macht. Eine zweite ist die Mendelssohn-Stiftung in Leip zig (1861), die allen Künstlern und auch Wissenschaftlern zugäng lich ist, und deren Zuwendung zum Besuche näher bezeichneter Bildungsanstalten in Leipzig berechtigt. Ihr schließt sich 1869 ein Vermächtnis des Komponisten Meyerbeer an, das nur junge befähigte Deutsche unter 28 Jahren bedenkt, die Kompositionsschüler der Königlichen Hoch schule in Berlin sind, des Sternschen Konservatoriums und der Kullakschen Akademie in Berlin, des Kölner Konservatoriums, so wie zweier sich jetzt nicht mehr unter den Lebenden befindenden Privatlehrer (A. B. Marx und Fl. Geyer); die Kullak-Aka- demie ist vor zirka 10 Jahren aufgelöst worden. Zum Zweck einer Studienreise, die den Zeitraum von einem Jahr umfassen muß, wovon 6 Monate für Italien, je 2 Monate für Wien, Mün chen, Dresden berechnet sind, stehen aller 2 Jahre 3000 .-kk zur Verfügung. Außer diesen drei dienen in Deutschland zu ähnli chen Zwecken 15 weitere Stipendien und Preise, dann noch eine kleine Anzahl anderer, die lediglich wohltätige Einrichtungen sind, hier also nicht in Frage kommen. Diese soeben geschilderten Preise, Stipendien und Prämien sind Lichtblicke in dem sonstigen Dunkel des neuzeitlichen Preis mißbrauches, und es schadet auch nicht, wenn sich mal ein Unbe rufener auf krummen Wegen einzuschmuggeln versteht. Er kann den dadurch gestifteten Segen nicht beeinträchtigen, der doch immer nur dem zuteil wird, der des Preises würdig war. Manches Gute kann man ja auch von der nach Preisen streben den heutigen Generation auf anderen Gebieten melden. Eine be sondere Ehrenstelle nehmen darin unsere deutschen Turner ein, mö gen auch sie, um die aufstrebende Jugend zu ermuntern und ihren Mut zu stärken, manchmal zu viel Preise in Aussicht stellen. Was sie verleihen, ist nur ein bescheidener Kranz grüner Blätter der deutschen Eiche. Weniger kann ich mich für das mit Preisen belohnte Wett singen der Männergesang-Vereine erwärmen, wenn ich auch hier nicht bestreiten will, daß sich seit dieser Zeit die Leistungsfähigkeit mancher Vereine, namentlich der auf kleineren Plätzen, merklich gehoben hat. Dieses Lob soll auch nicht abgeschwächt werden, wenn ich hinzufüge, daß auch die Vereinsdirigenten in musikali scher Beziehung wesentlich gewachsen sind. Das geschah selbst redend nicht durch die Wettgesänge direkt, sondern indirekt. Die Vereine konnten im Hinblick auf die Kämpfe mit ihren bisherigen Leitern nicht mehr auskommen, sie wurden wählerischer, suchten und fanden musikalisch vorgeschrittenere Männer, die sie sorgfäl tig zur Schlacht, aber eben auch nur zur Schlacht, vorbereiten 1505