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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.07.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160708026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916070802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916070802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-07
- Tag 1916-07-08
-
Monat
1916-07
-
Jahr
1916
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Sonnabend, 8. Süll ISIS Leipziger Lageblatt ISIS 6 Letzte DrihtilMrWen t chtedenen tzeranstal- Va«!ch! ig «ftre es Phaima- einem Lehr ammen war klopädle der Kulturarvei' sie eine je der an » Kürze ein- lolonial st' zugehen, nialinstitute? de zu einer Staate- vor länder Sonder- r, wonach n Truppen öfseniliche « heutigen -« bringen wegen des riffen. Die. das Publi- ische Ober- Infanterie r das neu- hmlttag ge- der eng- rtungen im «Petit greifen, so- ickgebliebcn ohne inde- ze Flußbett kostspielige 80 Meter tg beseitigt, ind bulgari- en der An tu erhöhtem isch hinaut- von fast md Teichen, serwild und Eisenbahn- > bevölkerte e. Die Bc- Lnd Tscher ehr hat aus : auf einem hert fich die itzen Braila en Handels :re entfernt »nstantinopc! leter breitem >eorgsdonau c die Schifs- lmmer in wenn es in wird schon >uch bereits schuld trägt Blatt sagt: sondern saft Persönlich er das, was urant- und u Tränen erten wir schwer« der ein« endgültig sener An bruch er tlich von ! war be uch. Iln- artier« an d Auchy die Deut- Rühe der »en Front . Bisher Infanterie lontal- g e< de« llederzuge- » Mrd ge- rng unsere Weise vor- erstttrntt« hlepval mpf heftig und einer vertrieben >n nördlich schen Dor- äußerstem >«ment ge rn angriff. >rabcnfront im 10 Uhr sen wurde, er Angriff ifolgedeffen Infanterie folge eines ' he- müsten ie sich über efaßt. Das eS voller er Offizier Fuß Höhe «S zum llaillon von Ker Regen e Schützen ¬ werden müht«, wozu ihn schon sein« Zusammensetzung bestimmt. Schließ lich wurden all« Vorbereitungen getroffen, damit der.Deutsche National- Ausschuß' bald mit größeren Veranstaltungen vor die Oeffentlichkeit treten könne. * Vom KriegSernährungSamk. Der Vorsitzende deS Verbandes Deutscher Waren- und Kaufhäuser, OScar Tietz-Berlin, Inhaber der Firma Hermann Tietz, ist vom Reich-Kanzler zum Mitgltede des Bei räte- deS Krteg-ernährungsamte- ernannt worden. Politische Nachrichten Der nationale Friedensausschuß An- Berlin wird »ns geschrieben: Der unter dem Vorsitz des ehemaligen StatchalterS Fürsten Wedel gegründete National ausschutz hat es sich zur löblichen Aufgabe gestellt, die wider streitenden Meinungen in Deutschland, was zu einem ehrenvollen, die Zukunft des Reiches sichernden Frieden gehört, unter einen Hut zu bringen. Das ist, wie gesagt, löblich, aber zweifellos sehr schwierig. Der Ausschuss verdankt seine Gründung den Angriffen, die offen und heimlich gegen die Politik des Reichskanzler- ge richtet worden sind und zweifellos über das Ziel oft hinaus geschossen haben. Er will durch Vorträge und durch die Presse in seinem Sinne und zur Verteidigung des Reichskanzlers wirken, aber kein eigenes Organ zu diesem Zwecke gründen. Hinter ihm stehen die Manner der freien Vereinigung, die das einträchtige Zusammenwirken der verschiedenen Parteien während deS Krieges auch nach dem Friedensschluß sichern wollen, und sich später in der «Deutschen Gesellschaft von 1914' größten teils zusammengefunden haben. Der Ausschuß wird schon jetzt von einigen rechtsstehenden Blättern mit Mißtrauen behandelt, aber, soweit wir unterrichtet sind, werden auch linksstehende Elemente keine ungemischte Freude an ihm erleben. Will er wirklich Ver dienstliches zur Aufklärung des deutschen Volkes leisten, so müßte er in den Stand gesetzt werden, das geheime Material zu benützen, das zur Beurteilung der internationalen Lage nötig ist, und auch die Erörterung der Kriegsziele müßte mehr oder weniger frei gegeben werden — und zwar für alle Richtungen. Ob das aber in den Absichten des Reich-Kanzlers liegt, muß vorläufig bezweifelt werden. * Der «Deutsche Natlonal-AuSschuh' hak am letzten Mittwoch seine erste Sitzung unter lebhafter Beteiligung abgehalten. In den ein gehenden Besprechungen, die sich auch mit dem Endziel d«S Weltkampfes beschäftigen, trat, wie unS vom Ausschuß geschrieben wird, die Ueber- zeugung allseitig hervor, daß der «Deutsche National-Ausschuß' zu seinem Teil Träger der inneren Einigkeit im kämpfenden Deutschland I>l. O. Ein Versehen mit der deutschen Flagae. Zur Begrüßung deS neuen Vizekönigs Lord Chelmsfords in Indien halte Bombay reichen Flaggenschmuck angelegt. Als am Tage vorher die Deko ration besichtigt wurde, stellte eS sich zum größten Schrecken der ver antwortlichen Männer heraus, daß man auch deutsche Fahnen ver wendet hatte. Dasselbe war in der Woche vorher in Colombo pas siert, als der neu« Gouverneur, Sir John Anderson, seinen Einzug hielt. In der Porkstraße flatterten nebert dem Union Jack auch zwei Fahnen der deutschen Handelsmarine. An der Ecke orr Jork- und Prinzen straße hätte daS aufmerksame Auge des Gouverneurs eine zweite deut sche Flagge gesehen. Um die Schande voll zu machen, wehte am Ein gang zum QueenS House als Krönung eines ganzen Bündels nationaler Embleme ebenfalls eine deutsche Fayne. Doch selbst damit noch nicht genug. Auch in der Queenstraße blähten sich zwei deutsche Fahnen stolz im Winde. Allem aber wurde dadurch die Krone aufgesetzt, daß auch aoS einem Fenster -eS Gebäudes der gesetzgebenden Körperschaft eine deutsche Flagge herauSgefieckt war. Natürlich war dieses nur ein törichtes Versehen der verantwortlichen Beamten, sagen die «Times of Indla". Wie «S in einem französischen Lazarett auSfieht. Die .Huma- nitä" vom 30. Juni schreibt: «Tatsachen, die für sich reden . . . So geht es in unserem Spital zu, in dem ich mit einer größeren Anzahl von den verschiedensten Teilen der Front kommenden Soldaten untergebracht bin. Während ich dies schreibe, sind wir in «inen Gang gepfercht. Da es nicht genug Stühle für alle Kranken gibt, ißt man seine Suppe im Stehen, stellt auch wohl den Napf auf die Fensterbank. Wir haben Erlaubnis, inden Hof hinauSzugehen. Da eS aber für olle zusammengenommen dort nur zwei Bänkegibt, die für die im Spital befindlichen alten Leute reserviert bleiben sollen, so müsten wir uns auf die Erde hocken, wenn wir müde sind, die hundert Schritte rundnm zu machen. Es ist unmöglich, irgendein« Zeitung zu bekommen. Sind wir eigentlich Ver- wundeteoderGefangene? Sowie wir ins Haus kamen, beeilte man sich, die Namen derjenigen zu buchen, die der Pflege eine- Seel sorger- bedürfen. An der fehlt «S nicht. Sind wir in einem Priester seminar oder in einem Lazarett? Seit drei Tagen warte ich nun schon, daß man noch meinen Wunden fleht. Immer vergeblich. Man behandelt mrS mit einer Sorgloftgkelt, aus der Grausamkeit und Verachtung spricht.' O. X. .rl«e-'-A«zeIasu. Lin Herr, der begierig ist, -em VaterlandeinderHeimatzudtenen, bittet, ihm diese Tätigkeit durch leihweise Ueberlassung eines bequemen Auto mobils zu erleichtern. — Gewandter englischer Schrift steller bietet diskrete Dienste jeder Art an. — Für gelerntc Köchinnen wird feder Preis gezahlt, wenn die Forderungen I nicht, wie so »K geradezu an Wahnsinn Kreuzen. auf der Straße erzählen, immer der Wahrheit. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit werden Dinge erzählt, die außerhalb deS Kabinett zimmers nicht in den Mund genommen werden dürsten. So sei eS mit KitchenerS Reise nach Rußland gewesen, so sei es mit der Offen- sive an der Westfront. So unumwunden gibt die vorige englisch« Presse den Mißerfolg nicht zu, sie macht aber doch den Engländern klar, daß ihre Offensive auf lange Zett erledigt ist. . Morn ing Post', die bisher allerstegessicherste, meint plötzlich, im Kriege sei alle- unsicher, und das beste sei, stets auf alles vorbereitet zu sein. Wir können damit rechnen, daß die Deutschen nichts dem Zufall überlasten haben. .Times' erklären, die erste Phase der Offensive sei beendet. Alles, was im ersten Ansturm zu erreichen war, sei erreicht und die schwerere, härtere Arbeit der Ausdauer und Willenskraft beginne. («Voss. Ztg.') Dte deutsch«« Bauernvereine zur Lebensmittelversorgung 3n der am Dienstag, den 4. d. M., abgehaltenen Sitzung der Verelnlgnng der 16 d eutschen Bauernvereine, dte eine Mitgliederzahl von 390 000 aufweist, wurde einstimmig nachstehende Resolution angenommen: Di« «Vereinigung der christlichen deutschen Bauern vereine' richtet in Anbetracht der gesteigerten Knappheit an Nah rungsmitteln der verschiedensten Art, die bi- zur nächsten Ernte noch bestehen wird, an die deutschen Landwirte die dringende Bitte, alles aufzubleten, um möglichst viel Nahrungsmittel zu erzeugen und sich auch für sich und ihren ganzen Hausstand in den Verbrauch in noch vermehrtem Maße einzuschränken, um auf dies« Welse oer städtischen und Industrtebevölkerung di« gegenwärtige KriegSnot möglichst zu erleichtern. Die Reichsleitung möge dahin trachten, daß als Grundprinzip unserer Kriegswirtschaftspolttik plan mäßige systematische Dorratsansammlung in den Ueberschußgebteten angesehen wird. Soweit Regulierungen notwendig lind, ist es zu empfehlen, dieselben möglichst gleichzeitig für alle Teile des Reiches vorzunehmen. Besondere Schwierigkeiten herr schen zurzeit in der Fleisch- und Fettversorgung, weshalb es dringend erwünscht ist, daß diejenigen Landwirte, die noch von ihren Vorräten durch vermehrte Sparsamkeit etwas erübrigen können, mög lichst bald eine entsprechende Menge an die städtische Bevölkerung zu angemessenen Preisen abgeben. Hinsichtlich der Getreide versorgung ist es dringend erwünscht, daß die Selbstbewirtschaflung der Kommunalverbände in möglichst weitem Umfange durch geführt wird. Die Feststellung der Qualität des abzuliefernden Ge treide- muß auf den Verladestationen erfolgen, da sich nur auf diese Weise die unangenehmen Differenzen mit den Mühlen vermeiden lasten. E- ist darauf zu achten, daß die Mühlen die au- dem angelieferten Getreide erhaltenen Produkte vollständig wieder abliefern, wobei eine erhebliche Herabsetzung der Staub- und Schwundprozente möglich sein dürfte, um zu verhindern, daß nicht dte aus deutschem Getreide ge wonnenen Produkte als Auslandsmehl und Auslandsklele in den Han- del kommen können. Den für die Kommunalverbände und das Reich mahlenden Mühlen ist jeder Handel mit Mehl und Kleie zu ver bieten. Vermischtes Die reichste Frau öer Mell s Zu den bekanntesten Erscheinungen der Wallstreet in New Park ge hörte bl- vor kurzer Zeit eine fast 80jährige Greisin, die stet- einen ur alten schwarzen Rock trug, besten Schnitt einer längst verschollenen Zeit angehörte: Hetty Green, die reichste Frau der Welt. Bet Tage lenkte sie von ihrem Schreibtische in Wallstreet durch ihre Finanzopera tionen dte Geschicke von Tausenden. War ihre Tage-arbeit beendet, so ging sie in ihre kümmerliche Mietswobnung in Hoboken, wo sie das Leben eines richtigen Geizhalses führte. Zwiebeln und trockenes Brot, so hat sie selbst einmal neugierigen Zeitungsleuten erklärt, bildeten ihre Hauptnahrung. Die meisten abenteuerlichen Gerüchte, die in den Ver einigten Staaten über das Leben dieser Frau im Umlaufe waren, die man auf eine halbe Milliarde Mark schätzte, beruhten tatsächlich auf Wahrheit, und so liest sich ihr Leben wie ein Roman. Vor einem halben Jahrhundert heiratete Hetty Green, die aus einer begüterten Fa milie stammte, den amerikanischen Konsul in Manila, Edward Green, einen mehrfachen Millionär. Wenige Jahre später starb eine Tante, um deren großes Vermögen Hetty Green einen Prozeß anstrengte, den sie nach zwei Jahren gewann. Von da an trat eine merkwürdige Wandlung in ihrer Leben-weise ein: sie wurde sparsam, ja geizig; sie verkaufte Pferd und Wagen, ja, sie schämte sich nicht, den Wagen an gespannt im Garten ihre- Hauses aufzustellen, ein Schild mit der Auf schrift «Zu verkaufen' anzubringen, und in eigener Person den Verkauf au-zuführen. Zwar drohte ihr Gatte ihr, er wolle sie einem Au-schuste von Aerzten überantworten; denn er meinte, sie würde dann für geistes krank erklärt werden. Sie aber antwortete: «Wir werden ja sehen, wer verrückt ist', und begann dann, auf eigene Faust mit ihrem Gelde zu wirtschaften. Der Erfolg zeigte, daß sie auf diesem Gebiete ihrem Mann überlegen war; denn in wenigen Jahren war er mit seinem Ver mögen zu Ende, während sie da- ihrige vervielfacht hatte. Nach einigen Jahren starb ihr Gatte, und von nun an Kannte sie nur noch einen Lebenszweck: das Zusammenraffen von Geld, und je mehr sie hatte, desto mehr wollte sie noch haben, und desto kümmerlicher und dürftiger lebte st«. Sie gab ihren prächtigen Haushalt auf und mietete sich in Hoboken im Arbeiterviertel einen «Flat'. Einmal hat sie den Versuch gemacht, ein neues Leben zu beginnen. Das war vor etwa 8—1V Jahren. Sie vertauscht« plötzlich ihre kümmerliche Wohnung mit einer Flucht von Gemächern im vornehmsten Gasthause New VorkS; . dete sich kostbar; sie gab große Gesellschaften, die viele Tausende koste- ten. Aber so plötzlich, wie sie au- Hoboken verschwunden war, ver schwand sie auch wieder aus dem vornehmen Gasthaus, um ihren .Flat' in Hoboken wieder zu beziehen. Sie zog ihren alten schwarzen Woll rock wieder an, setzte den dazugehörigen uralten Hut wieder auf und lebte dtS an ihr Lebensende so kümmerlich wle zuvor. Die allgemeine Kriegslage o Berlin, 8. Juli. lDrahtdericht unsererBerllner Schrlftleitung.) Dte GeneralftabSberlchte haben in den letzten Tagen gelegentlich von Zurückbiegangen der Front auf -em südöst lichen Kriegsschauplatz zu berichten gehabt. Wie uns von sachkun diger Seit« versichert wird, handelt «S sich dabei aber um Bewegungen, die zu keinerlei Beunruhigung irgendwelcher Art Veranlassung geben. Die Rusten haben gegen die Front Woyrsch heftige Angriffe ge richtet; diese sind indes sämtlich abgeschlagen worden. Im Zusammen- hange mit dem im gestrigen österreichisch-ungarischen Heeresbericht er wähnten Zorückgehen der k. und k. Truppen Hot auch die Armee Liasingen sich zurückziehen müsten in eine Linie, die etwa mit -em Stochodfluß parallel geht. Dies« Loslösung vom Feinde ist, was unterstrichen zu werden verdient, ohne jede taktischen Schwie rigkeiten vollzogen worden. Da- in unseren letzten Stel lungen zurückgelafsene Material hoben wir natürlich zerstört, damit es dem Gegner nicht zum Ruhen gereiche. Auch im Angriffs gebiet von Luzk sind die Angriffe gegen die Deutschen rest los abgewiesen. Desgleichen ist die Front der Südarmce nördlich deS Dnjestr unverär.-ert geblieben. Nur zur Verkürzung der öster reichischen Front sir- einzelne Teile der dortigen Truppen bi- in die Gegend von Nadworna zurückgenommen worden. Wie man sieht, halten sich Erfolge und Rückschläge hier zum mindesten die Wage. Im Westen ober hat am gestrigen Tage verschiedentlich der Erfolg überwogen. Im Gebiet der Somme spielten sich weitere Angriffe in der Gegend von Po.zlereS ab. Diese Angriffe kamen bis an den Westrand des Dorfe- heran. Weitere erbitterte Angriffe sanden bei Lontalmalson statt. Auch diese kamen bis an unsere Gräben heran, wurden dann aber abgewiesen. Die Angriffe haben sich dann noch lm ganzen siebenmal wiederholt, sind aber jedeSmal ab geschlagen worden. Ebenso die französischen Angriffe, die bei dem schon erwähnten Dorfe Belloy unter Verwendung stinkender Gase statt fanden. Irgendein Vorteil hat sich dabei für unsere Gegner nicht er geben; vielmehr sind wir im großen wie im kleinen durchaus auf der Gewiansette geblieben. Auch unsere Verluste sind erfreulicherweise verhältnismäßig gering gewesen. Der Karlsruher Nnglückstag O Berlin, 8. Juli. (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleltung.) Ergänzend ist zu dem Wolffschen Bericht über da-Karlsruher Unglück noch folgendes zu bemerken: Am Fron leichnamstage kam Nachmittag gegen 3 Uhr in Karlsruhe die Meldung ein, daß feindliche Flieger nahten. Deshalb wurde bei sämt lichen Bakterien die Feuerbereitschaft angesagt. Ueber der Stadt lag Heller Sonnenschein mit hochgehenden weißen Wolken und leichtem Dunst in der Höhe. Um 3 Uhr 10 Minuten erfolgten plötzlich zwei Ex plosionen im westlichen Stadtteil. Bald darauf konnte man mit einem guten Glase zwei feindliche Flieger über der Stadt schweben sehen. Sofort wurde aus allen Äbwehrkanonen das Feuer eröffnet. Alle abgeworfenen Bomben bis auf zwei krepierten. Es waren, wie auch in dem Wolffschen Bericht erwähnt worden ist, Bomben mit sogenannten Säulenzündern, die sofort beim Berühren deS Boden- zur Explosion kamen. Einer von den Blindgängern ist später von einem Oberfeuerwerker gesprengt worden. Nach den Aussagen dieses Oberfeuerwerkers kamen bei der Oeffnung der Bombe gelbe erstickende Gase heraus. Die giftigen Dünste, die mit dem Gase ausströmten, waren so stark, daß der Oberfeuerwerker sich der Stelle, wo die Bombe lag, gar nicht nähen konnte. Während dieser Fliegerangriffe auf Karlsruhe war die Königin von Schweden, die sich unwohl fühlte, im Schloff« zu Karlsruhe bettlägerig. Sie muhte sich in aller Eile ankleiden, und wurde in den Keller gebracht; ebenso ihr Enkel, der junge schwedi sche Prinz, der sich in ihrer Begleitung befand. Die Königin von Schweden hat also auch diesmal wieder in ernster Lebens gefahr geschwebt. Die Großherzogin-Mutter war mit dem GrohherzogSpaar in der Kirche, wo gerade ein Missionsgollesdienst stattfand. Durch die Geistesgegenwart des GroßherzogS wurde in der Kirche eine Panik verhindert, und trotz deS Aufschlages der Bomben und deS Dröhnens der Abwebrkanonen wurde der Gottesdienst fort- gesetzt. Zum Schluss« d«S Gottesdienste- sang die Gemeinde erschüttert «Ein feste Burg ist unfer Gott'. Derweil war die Großherzogin bereits fortgefahren, um die Verwundeten zu besuchen. Ein Offizier, der an einer ExploflonSstätte war, schildert den Eindruck der Stätte als schlechthin schaudererweckend. Er hätte einen Leichenhaufen ge sehen, wie noch nie zuvor im Felde. Abgetrennte Glieder, heraus- Nr. L43. Abend-Ausgabe. Sette 8 geronnen« Eingeweide. Kleidersetzen lag«, wirr durcheinander. Lpvtz »em ist eia« Panik nicht eingetreten, und nach einer halben Stund« war alles sortgeschasft und der Platz gesäubert. Ein kleines Kind wurde unter einem Leichenhaufe« vollkommen unverletzt heraaSgezogen. da gegen sind die Verwundungen auch der Nlchtgetötete» zum Teil ganz entsetzlich. Bezeichnend ist, daß di« .Time-' de« französischen Funk- sprach über den Karlsruher Fliegerangriff wiedergeben, di« Zahl der Toten aber nicht erwähne«. * ller keuttgsn veipiixer vöree vis» llvr Vvrkedr gegenüber ckeo Vortagen nur uovesvotUeno Veräußerungvu auk. ^m Inclu.trienktteO- uuirktv konnten Laookarin nnok cier gestrigen ^bscdvückuog vio- ller etvus nnriedoo, auek Ds »tilosv vurllen vieller Köder dvvortet unci blieben veiter gesuckt. keiner gingen dlanskelllvr Kur» mit wüLigem Levian aus <iem Illsrktv kervor, vükrenll Hugo seknvillor aut alter Ossis verkekrten. k-edkakts Kacbkrage Leigt» sied tllr ttullescke unci Llauriger Lucker, »uüerllem varen KmÜ ?iukau gesuckt. In Iransportnktien kalten ksiciv Leipziger Ltraüva- baknen okos Veränderung ttesitr.veckssl. Von Oankaktivu blieben Allgemeine veutscke Lreäit-Anstalt veiter Köder gesucdt. ^m lllnrkte öer testverriaslirken kapiere destanci Interesse kür 3,'Hprvr. tieicdsanleikeu unll Konsols, aued sücdsiscds Kents Katta einige Kackkroge ru verreiekuen. ^n Staätanleikvn gingen 4pror. Keipriger um, vükrenll g^pror. veipriger gekragt varen. Von kkonllbrielen verkekrten Lotkaer ru kesserem Kurse, vübrsnll dlittelcleutscds Dollen unvertiollert gekanllslt vurlleo. 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I58.5U 15S,- 158,50 15S,— kiodveOvn . 158,50 159,— 158,50 159,— t^orveßon . 158,50 159,— 158,50 159,— U«I0 Uriel Uodi Uriel Uodven. . 1021. 108»is 1021« 102'j, Osstvrrsiok- vo«»rll . 09,45 09^5 59.45 09.55 Uumtioiso 86,25 86,75 86,25 vi^75 Uoizarieo . 79.25 80,25 79,25 80.25 * Lergbau unll lliltten-^kt.-Vvs. „briellrioksklitte" in tterllork. Wle uns unser tg-dlitarbeiter llradtliod milteilt, virll llem Vernek- men nack llle Vivilleolle eins ssdr betrücktlicke Lr- dödung erkakren. kür 1914/18 vurllen 8 vror. ausgescdüttet. k 2viekauvr lttasekinenkabrik, ^Kt.-Ovs., in Tvickau. Kiner eigenen vraktmslllung rutolge setrte llis deutlgs Haupt Ver sammlung llie vlvlllenlle sntrag-gemüL auk 8 ?ror. kür llis Vor zugsaktien test, vis ^ussiekten kür llas laukenlle Lescküktsjadr vurllen als sekr rutriellenstellenll bereiednet. Theaterspielptan der Woche Suudag, dm 3ilü dis Momg, dm 17. Juli. Neues Theater Alte- Theater Operetten theater Schauspiel- hauS Battenberg- Theater L. 3,183. 7 Uhr. 0. D.r fli.g.ndc HoUSndrr. ä. 7^ Uhn Di« berühmte Frau. D.schlofl.n. di. Ost, Uhr. D»ld4-Dorst«Ug. 0. dl.-L. Dl« Ipanilch. Alltg«. 0»>4 Uhl. sti. Dl« lchw.d.nd« Zungsrau. :st. d>. Uhn Dl. gedor.n« Krauls I« 41184. a. 7 Uhr Wenn Ich KSnig wär. ä. 8 Uhn Vold41. Vorst.il. Str Zournalisi.n. D.lchlost.n. ä. 8st. Uhr 0, Dir Ichw.b.nd« Zungsrau. Tst. bst, Uhn Dl« g.bor.n« Kraus«. II ä. M85. 24. 7 Uhn Mignon. ä. 8 Uhr: voillöt.Vorst.llg. Di« I.iigr Esz.ll.nz. V.Ichlost.n. Tst. 8-!. Uhr: O. Di« schw.b.nde Zungslau. ä. bst, Uhr: Dl« g.dor.nr Krause. I» 21186. ä. 7 Uhr: ll. D.r Wid.rsp.nstig.n Zähmung. S.Ichlost.n. Srschloll.n. >st. 8st« Uhr: U. Di. lchw.b.nde Zungfruu. > -st. 8st, Uhr: Di« gedor.ne Krauls I 31187. ä. 7 Uhr: Di« 3adln. ä. 8 Uhr: di.-L. Graf Mald.mar. S.ichloff.n. >st. 8st« Uhr: U. Di« lchw.d.nd. llungsrau. -st. dst, Uhn Dl« g.dorcn« Krauls k 41188. >. 7 Uhr: Der Tromprl.r von LSKKingkn. X. 8 Uhr: Dold4t.Dorst.llg. iSudrun. D.schlols.n, Tst. bst. Uhr: U. Di« lchw.b.ndr Iungsrau. -st. 8st, Uhr: Dl« g.bor.n« Krauf«. r S. I,18S. ä. 7 Uhr: Den» ich König wir. ä. 8 Uhn Gros Wald.mar. D.schloff.n. N. 4st, Uhr: Dolkt-DorstkUp. Di. Schiffbrüchig.!!. X. ost^ Uhr: Dl« lchw.d.nd« Jungfrau. -st. bst, Uhn Di« g«d»r«n« Kraus«. 21190. /t. 7 Uhn Aigol.ito. X. 7^ Uhr: (1. Prof.stor B.rnhardl. ä. 7-j, Ukr: h>.-8. D.r ii.b. Augustin. N. 3st» Uhr: Doldd-Dorst.ilg. Li. Dir lpanlsch. Fliege -st. bst. Uhr. ll. Di« fchw.b.nd« 3ungsrau. -st. 8»!. Uhn Dl« ged»r«n« Kraul«. i« n - 3nlz S.lchlostrn. - Nachmlttagd. rni.rong. : D.lchlosi.n. st. — Ad.nd«. U - D.u.instudi.ri. Ist. 8 Uhr: Doldst. Dorst.ll. D.r Dog.lhöndl.r. . — Gastipi.l. k! V,V --D.r., >st. 8st. Uhn Dl« lchw.d.nd« Zungfrau. s-Erstausslldru! nsoorst.Uung. tkt -st. «st, Uhr: Di« g«dorrn« Kraul«. di^l. D«u- tzalb,Pr«il«. Bericht der Kgl. Sächs. Landeswetterwarte in Dresden. Voraussage für den S. Juli: Zeitweise heiter, keine wesentlichen Niederschläge, keine erhebliche Temperaturänderung, Gewitterneigung. Sonnnaufgang 8 Uhr 2 Minuten, -Untergang 9 Uhr 17 Minuten. Mondaufgang 3 Uhr 9 Minuten, -Untergang 12 Uhr 10 Minuten. Temperatur des Fluhwafsers a'i/eti)-- Udr .'.-al I .' Udr Schwimmanstalt (Elster) Germaniabad . Strandbad Auensee (Lunapark). . . s I I I rs »a -s-i9° e --23^ c 4-19° c - -19 '//c --25° O Hauptfchristletter: -an- Schoa«!». SchNftl«II«r ftr in««»« Vslttik »ss «achrichlendirsst S«»r« flr e«S«r. V»iittt flr dl. Land.I4,.Iin>., I. V. V-ai ?«id«l. vr AipO-« und le-t>lch« Bng.l.-.nh.N.n I»Ii«e -«lio.d: flr Kunst ,nd Dr. gri«deich S^rrcht; l«r Must!, e«g«i« ISr lS.richl, Sprit, Ä.it^ Büd.r «nd v.rd.dr O»i>»4 — Für An,«!-.»!«» H.in^ch A«ii«L _ ,... wich* vr.4dn« Sch^Mt««.- »rnn» Schote.
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