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Söchfifche Volkszeitung Nummer 24S. 2«. Oktober 193». s— Oer -ritte Tag -er Ltnterhaus-ebatte Lburchtll Uber die deutsche AustMiig — Sie ilnmögltchlcit der Lage im Memelgebiet London, 25. Okt. Der dritte Tag der auhenpolitlschen Aussprache im Un terhaus begann mit einer Rede des. konservativen Abgeord neten Winston Churchill, der sich, wie kaum anders zu er warten war, sofort dem Thema derdeutschenAusriistung zuwandte. Der Umfang und das Tempo der deutschen Wieder au frii st ung, so führte er aus, sei seit seiner letzten Rede unbarmherzig fortgesetzt worden. Ganz Deutschland sei ein bewaffnetes Lager. Eine mächtige Armee sei Im Entstehen. Aber die Deutschen füllten nicht nur ihre eigenen ungeheuren Magazine, sondern sie seien auch in der Lage, gewisse Mengen an Munition auszuführcn. Schnell werde die deutsche Luft waffe aufgebaut. Für England bestehe vorerst keine Aussicht, die Stärke der deutschen Luftstreitkräfte zu erreichen oder Deutschland in naher Zukunft zu überholen, was England auch immer tun möge. Er wolle, so fuhr Churchill fort, nicht behaupten, dass sich die deutsche Wiederaufrüstung gegen England richte. Vielleicht seien die Engländer die letzten, die die Deutschen anzugreifen wünschten. Es werde sogar eine Theorie ausgestellt, wonach die Deutschen nur aus nationaler Selbstachtung aufrllsteten nnd sie niemanden zu verletzen gedächten. Was andere auch denken mögen, er wage zu behaupten, dass England keine Sorge habe, die mit der durch die deutsche Wiederaufrüstung verursachten Sorge verglichen werden könne. Er grolle dem deutschen Volke nicht; er habe viele deutsche Freunde und hege eine lebhafte Vewundcrnng für ihre ausgezeichneten geistigen, wissenschaft lichen und künstlerischen Eigenschaften. Nur ein im Frieden mit sich selbst lebendes Deutschland, das keinen Hatz mehr im Herzen habe, könne Europa von seinen Gefahren, von seiner Furcht befreien. Churchill ging dann zum Italienisch-abessinischen Streit über, der, wie er sagte, im Verhältnis zu den soeben von ihm beschriebenen Gefahren eine Angelegenheit von nur sehr gerin ger Bedeutung s?) sei. Nach der Rede Churchills wurde im weiteren Verlauf der Unkerhausaussprache van den Abgeordneten über die auhenpo- litische Lage und die englische Arbeitslosenfrage gesprochen. Ais ein Arbcitcrvertreter die Frage der englischen Notstandsgebiete auswarf, warf plötzlich eine junge Frau von der Galerie ein Bündel kommunistischer Flugblätter auf die Abgeordneten. Die Demonstrantin wurde sofort von zwei llnterhousbeamlen entfernt. Die Unterhausaussprache wurde am Donnerstagabend nach der Rede Churchills durch verschiedene Abgeordnete, die sich teils zur Arbeitslosensragc, in der Hauptsache aber zur inter nationalen Lage äntzertcn, fortgesetzt. Während einer Rede des konserv. Abgeordneten Paikcs ereignete sich ein neuer Zwischenfall auf der Zuschauertribüne des Unterhauses. Ein junger Mann warf zum zweitenmal kommnnistische Flug- bläter in den Saal und rief: „Diejenigen, die für den Frieden sprechen, bereiten sich für den Krieg vor!" Der Demonstrant wurde, wie seine Vorgängerin, durch Unterhausbeamte ent fernt. Der konservative Abgeordnete .Nanptmann Cazalet er klärte, dah die deutsche Wiederaufrüstung nicht gegen Enaland gerichtet sei. Man sage oft, das; der Völkerbund eine Orga nisation derjenigen sei. die sich irgendeiner Erweiterung der deutschen Rechte oder Forderung widersetzten. Henle lei aber die Gelegenheit vorhanden, nm zu zeigen, das; der Völkerbund eher dazu bereit sei, die Probleme der besiegten Staaten zn lösen, als den Status gno der Siegerinächtc aufrcchtzuerhaltcn. Eines dieser Probleme sei die Mcmelfrage. Heute sei im Memclgebiet ein vollkommen künstliches Regime vorhanden. „Wir müssen cinsehen. das; cs ein Fehler in den Fricdensverträgen war, die 140 000 Einwohner des Memelgcbie- tes, die 500 Fahre lang unter deutscher Herrschaft waren, unter die Souveränität eines ausländischen Staates zu stellen. Ich glaube ferner, das; es ein Fehler der Alliierten und des Völker bundes im Jahre 1021 war dem litauischen Staatsstreich nach- zugebcn und ein rein künstliches Regime zu errichten." Der Abgeordnete fuhr fort, e- erscheine ihm als Lösung des Memelnroblems eine internationale Kontrolle auf eine Reihe von Jahren für nötig, worauf eine neue Erwägung des Problems und möglicherweise eine Volksentscheidung vorge- nommcn werden mühten. Er habe keine unterrichtete Persön lichkeit getroffen, die nicht die gegenwärtige Lage in Memel als unmöglich betrachte. Der Redner wies dann auf die Notwendigkeit einer Abänderung der Fricdensverträge nnd von Mahnahmcn wirtschaftlicher Expansion hin. Er schlägt vor, Deutschland sehr beträchtliche wirtschaftliche Zugeständnisse so wohl in Eurona als auch nuherhalb Europas zu machen, vor ausgesetzt, dah cs In den Völkerbund zurückkehre und eine Erklärung Simons zum Abesslnienkonflikt solche Regelung im Rahmen eines allgemeinen Abrüstungspla nes stehen würde. Die Debatte wurde durch den Innenminister Sir John Simon abgeschlossen. Er teilte mit, dah er auf Ersuchen des Auhen- Ministers noch eine Erklärung zum italienisch-abessinischen Kon flikt abzugeben habe, da es sich darum handle, ein Missver ständnis zu beseitigen. Am Donnerstagmorgen sei eine sehr erstaunliche Behauptung veröffentlicht worden, die nämlich, dah die englische Regierung über Nacht ihre Politik einer umfasscn- den Zusammenarbeit mit dem Völkerbund aufgegeben habe. Diese Veröffentlichung besage weiter, dah die Regierung be reits hinter dem Rücken des Völkerbundes mit Frankreich und Italien eine Regelung des italienisch-abessinischen Konfliktes aushandeln und der Völkerbund und Abessinien dann ausge fordert werden sollten, diese Regelung anzunehmen. Damit habe man also nach allen Erklärungen im Unterhaus Donners tag früh behauptet, dah eine Intrige zwischen London, Rom und Paris im Gange sei. den Völkerbund vor vollendete Tat sachen zu stellen, die den Interessen einer Partei schaden und den Grundsätzen des Völkerbundes selbst widersprechen wür den. Sir John Simon fuhr dann wörtlich fort: „Ich spreche mit der Autorität der ganzen Regierung, wenn ich erkläre, dah diese wilde Beschuldigung überhaupt nicht wahr ist. Von An fang dieses Konfliktes an war die Politik der englischen Ne gierung vor allen Dingen darauf gerichtet, falls möglich, eine Regelung zu fördern, die nicht nur im Nahmen der Völker- Buenos Aires feiert de» Zahrestag des Eucharistischen Kongreffes Buenos Aires, im Oktober. Vom Eucharistiscl>en Weltkongreh in Buenos Aires, der vor einem Jahr« — Mitte Oktober 1034 — in der argentini schen Hauptstadt stattsand, ist eine grohe und nachhaltige Wir kung aus das religiöse Leben nicht nur der argentinisä>en Re publik, sondern auch der übrigen südamerikanischen Länder ausgegangen, obwohl natürlich Argentinien als Sitz des Kon gresses ganz besonders unter dem Eindruck dieser grohartigsten Kundgebung katholischen Lebens stand und noch' steht. Das geht schon daraus hervor, das; Buenos Aires am Jahrestage der Eröffnung des Kongresses die Grundsteinlegung zu einem grohen Kongrehmonument feierlich beging, und ausser dem auch den Jahrestag seiber durch Beflaggung feierte. In allen Strassen wehten am 12. Oktober argentinische, vatikani- scl)e und ausländische Fahnen, und auf dem berühmtesten Platz von Buenos Aires, der Plaza de Mago, wurde vom Erzbischos von Buenos Aires ein« von Zehntausenden besucht« hl. Messe Eden empfängt den Generalsetretär des Völkerbundes Prinz Paul von Iugoslavlen beim englischen Auhenminister. London, 25. OKI. Prinz Paul von Siidslavien wurde nm Donnerstag vom Auhenminister Sir Samuel Hoare empfangen. Der Minister für Völkerbundsangelegenheiten. Eden, emp fing den zur Zeit in London weilende» Generalsekretär des Völkerbundes, A venol. Rom gibt amtlich Zurückziehung einer Division aus Libyen bekannt Rom, 25. Okt. Donnerstag abend wurde in Rom amt- l i ch bekanntgegeben, das; die italieniscl>e Regierung eine Di vision aus Libyen zurückgezogen und in die Heimat abberusen hat. Mit der Rückbeförderung der Division soll unverzüglich be gonnen werden. Di« in Libyen stehenden italienischen Streit kräfte werden damit um 15 000 Mann verringert. ZtallenMe Baumwoll-Aufkäufe vor Inkrafttreten der Sühnemahnahmen London, 25. Okt. Renter berichtet, dah mit Rücksicht aus die in Kürze zu erwartende Inkraftsetzung der Genfer Sühneinahnahmcn die Ausfuhrhändler in Alexandrien alle verfügbaren Baumwoll ballen in Aegypten zur sofortigen Verschiffung nach Italien aufkaufen. Die beispiellose Hochkunjunklur setzte bereits vor Seradse-img der Roggcime-lprcise DNB. Berlin. 25. Oktober. Die Hauptvereinlgung der Deutsch» Getreidewirtschaft hat mit Zustimmung des Reichs- und preuhische» Ministers für Er nährung und Landwiri-säxrft eure Acnderung der Roggenmchl- prcise angeordnet. Der zur Zeit gültige Roggenmehlpreis wird zunächst auf den Preisstand der Zeit vom 15. August bis zum 80. September 1035 zurückgcführt. Die Herabsetzung der Roggenmehlpreise ermöglicht es. auch ferner den Roagenbrotpreis trotz der unverkennbaren Schwie rigkeiten im Bäckergewcrbe unverändert zu lassen. Die Sta- bilisierung des Brotpreises ist keine leicht« Aufgabe: während auf der eineu Seite die Millionen der Brotverbraucher l;eute mxl; gegen jede Verteuerung des Vrotprcises, auch wenn sie kal kulatorisch noch so gut begründet wäre, unl>edingt geschützt wer den müssen. Kan» das Buchgewerbe in vielen Orten und Bezir ken Deutschlands den Nachweis erbrimzcn. dah der gültige Brot preis mit den Unkosten kaum in Einklang steht. Bisher konnten die gröbsten Schwierigkeiten aus dem nie drigen Brotpreis in einigen, immerhin nicht kleinen Bezirken Deutschlands durch die Bäckerausgleiärskasse gemildert iverdcn. Dieses Verfahren hat sich jedoch in mancher Hinsicht nicht als das l»esie erwiesen. Darum ist man jetzt dazu iibergcgangcn, den Ausgleich zwischen dem nun einmal unveränderlichen Brot preis und den tatsächlichen Herstellungskosten statt wie bisher im Backgewerbe, setzt bei den Mühlen vorzunehmen. Wenn jetzt die Roggcnmehlpreise zur Entlastung des Backgrwerbes wesent lich gesenk' »»erden, so können die in der Roggen Müllerei ent- stehenden Härten aus den Mitteln ausgeglichen »»erden, die auf Grund der entsprech»- kalkulierten Weizenmehlpreise von den Weizenmiiklen in Form der Weizenausg'eicl>sal>gabe aufgebracht werden. In einigen l»egrenz!en Gebieten sind die Roggenbrot preise so niedrig, das; auch nach der neuesten Senkung der Nozgenmehlpreise untragbare Härten für das Back«xn»erbe be ¬ stehen bleiben. Hier wird in dem wesentlich verringerten Um fang und nach verfeinerten Methoden die Bäckerausaleichskasse »veiler tätig sein. Natürlich muh darüber grundsntzliclre Klar- k»eit bestehen, das; eine gründliche Entlastung des Backgcwcrbes noch von anderen Seite», der Ergänzung bedarf. Die Brolpreisfra.ze war früher eine der leidigsten und wirt schaftspolitisch umstrittensten Angelegenheiten. Di« polililcl>en Parteien hatten damals leichtes Spiel, den Streit um den Brot preis mit der cntspreclnmden Ausmachung zu ihrem Nutzen zu gestalten. Heute gibt es nur eine Parole: Der Vrntvreis muh gehalten werden! Dagegen haben alle selbstsüchtigen Einwände der Gruv;»en zu sclpncigen. Es ist dnnn nur noch die Aufaobe aller Beteiligten, den richtigen Schlüssel zu finden, nach welchem alle gleiä»ermns;en dieser wicktiaen ernührungspolilisäsen Auf gabe ihren Beitrag zu leisten haben. AelchLfinanzminlster Schwerin von Krosigk beim Arbeitsdienst im Emsland Oldenburg. 25. Okt. Reichssinanzminisler Gras Schwerin von Krosigk traf am Mittwochabend in Oldenburg ein, um von hier aus zusammen mit Bcrtretern der Reichsarbeitsführung und dem Gauarbeitsfllhrer des Gaues 10 eine Fahrt ins Ems land zu unternehme». Der Reichsministcr will einen persön lichen Eindruck non der grohen Kulturarbeit gewinnen, die von, Reichsarbeitsdienst in den weiten Mooren des Emslandcs ge leistet wird. Der Bcsichtigungsreise ging eine Besprechung über Angelegenheiten des Arbeitsdienstes im Gau 10 vorauf, an der neben dem Reichsministcr und dem Leiter des Planungsamtes, Gnuarbeitsführer Tholeus, vom Arbeitsdienstgau 10 der Gau- arbeitsführcr zur Loye, mit Vertretern seines Stabes und als Vertreter des Oldenburgischen Staatsmiuistcriums Staatsmi- »ister Pauly teilnahmen. bundssatzung steht, sondern auch für die beiden streitbaren Par teien annehmbar sein würde. Ich nehme an. dah wir voll kommen im Recht sind, wenn wir uns als Freunde des Frie dens bemühen, die internationale Freundschaft zu fördern. Die englisch-französischen Vorschläge zuin Beispiel, die im vergan genen August in Paris unterbreitet wurden, hätten aus diesem Grundsatz beruht und ebenso der Plan des Genfer Fiinferaus- schusses. Wir tun weder etwas hinter dein Rücken des Völ kerbundes, noch haben mir auch nur einen Augenblick daran gedacht, dies zu tun. sBeisall auf der Ministerbank.) Wir haben ferner nicht die Absicht, als Mitglied eines kollektiven Systems in der Wirksammachung unserer Verpflichtungen unter der Völkerbundssatzung zu schwanken Wir hassen, das; eine schnelle und befriedigende Lösung zustande kommt, aber sie muh im Rahn,en des Völkerbundes liegen und von den drei betroffenen Parteien, nämlich Italien, Abessinien und dein Völ kerbund, angenommen werden." sBeisall.) Sir John Simon behandelte hieraus noch einige innen politische Fragen, woraus die grohe Aussprache des Unterhauses nach einer Dauer von drei Tagen abgeschlossen wurde. Eine Abstimmung wurde nicht mehr vorgenommen. Sir John Simon über die EtnsteNnng der Kohlen« lieferung nach Italien London, 25. Okt. Im letzten Teil seiner Unterhausrede, der innerpolitischen Fragen galt, erwähnte der Innenminister Sir John Simon den .Kohlenausfuhrhandel nach Italien und sagte, die jetzige Lage, die natürlich viele englische Haushalte in Mitleidenschaft ziehe, habe nichts mit der Politik der Sühne mahnahmen zu tun. Tatsächlich hätten die Firmen, die regel« »nähig Kohle nach Italien aussührten, ihren Handel mit Italien einstctlen müssen, weil die ihren Kunden gemährten Kredite erschöpft seien zelebriert und vielen Tausenden die hl. Kommunion gereicht. Unter den Besucher», der Blesse gewahrte man eine Reihe hoher Persönlichkeiten, de», Präsidenten Justo und seine Gat tin, zahlreiche Minister sowie hohe Offiziere des Heeres und der Flotte. Anschlichend an d-e Messe be wegte sich durch die Strahen von Buenos Aires eine Prozession von Teilnehmern — argentinischen wie ausländischen — am Eucharistischen Weltkongress. Sie defilierten zunächst vor dem Präsidenten und den hohe» Würdenträgern, die »ch alsdann der Prozession selber anschlossen. Der argentinische Präsident. General Justo, und seine Gemahlin hallen auch das Patronat über das grohe Erinnerungsdenkmal für den Encharistiscben Kongrei; über nommen. In, Anschlus; an die Prozession fand die feier liche Grundsteinlegung für dieses Denkmal statt, an der der Präsident, der Erzbischos von Buenos Aires, Migr. Eopello. der apostolische Nuntius, der Innen-, Unterrichts-, Auhen. Kriegs und Marincminister teilnahmen. Dos Denkmal soll b.s zum nächsten Jahrestag des Kongresses sertiggeslelll werden, und vorläufig scheint beabsichtigt zu sein, jedes Jahr das Andenken an den Kongreh, von dem eine so starke Wirkung auf das reli giöse Leben des Landes ausging, festlich zu begeben. einer Woche ein, naclHem Italic», sich entschlossen Hobe, Baum wolle bar zu bezahlen. In der Zeit vom 17. bis 24. Ootober sind aus den, Innere», des Landes 70 600 Baumwolibollen in Alexandrien eingetrosfen, während in der gleichen Zeit des Vor monats nur 25 100 Bollen angekommen waren. Die äanplncl;en Staatseisenbahnen sind dem grohen Andrang kaum noch ge wachsen. Ein Deutscher Rodet-Ymsträeer für Physiologie und Medizin Stockholm, 25. Okt. Das Lehrerkollegium des Karoiini- scheu Instituts zu Stockholm Hal am Donnerstag den dies jährigen Nobelpreis sür Physiologie und Medizin dem Profes sor Hans Spemann, Freiburg lBreisgau), für seine Ent deckung von dem Organisalorefjekl wahrend der embrionalen Entwickelung verliehen. Professor Hans Spemann hat sich als Zoologe hervorragend um die experimentelle Erforschung der tierischen Entwickelung verdient gemacht. Er wurde am 27 Juni ldiiO zu Stuttgart ge boren. Von 1014 bis 1!>t!> »vor er Direktor am Kaiser-Withelm- Instilut für Biologie in Berlin-Tahlem. Seit 1!>I0 hat er eine», Lehrstuhl an der Universität Freiburg im Breisgau. Das Flugzeug von Rungeffer und Loli gefunden? Paris, 25. Okt. Kanadische Trapper sollen, einer Mel dung aus Quebec zufolge, im Urwald 150 Kilometer von Ed- mundstone die Uebcrreste eines zertrümmerten Flugzeuges ge funden haben. Es ist die Vermutung aufgetaucht, das; cs üch vielleicht um den Apparat der Franzosen Nungesser und Coli handeln könnte, die 1 027 zu einem Ozcan flug von Frankreich aus gestartet waren und von deren Schicksal man nie wieder etwas Hörle. Bisher glaubte man allerdings, dah Nungesser und Eo!i einige Stunden nach dem Start ins Meer gestürzt und mit ihrem Flugzeug uniergegan- gen waren. Pionier des Flugwesens 1- Wien, 25. Okt. An, Donnerstag starb hier der Flugkapitän Haw'lmann a. D. Rudolf Stanger, einer der hervorragendsten Kampfflieger der österreichischen Armee. Knapp vor dem Fall der Festung Przemysl gelang es ihm. in der Festung zu landen und beim Rückslug wichtige Meldungen mitzunehmen Er wurde nach diesem Flug von Kaiser Franz Joseph in Audienz empfangen. Dalvi soll cs zu einer auherordentlich peinlichen Szene gekom men sein, da der Kaiser dem Flieger seine ossenherziae Schil derung von der unzureichenden W-rsorgung der Festung mit Nahrungsmitteln und von dem schrecklichen Hungerleiden der Besatzung und der Zivilbevölkerung übelgenommen Hai. Svä« ter war Stange Kon,Mandant einer Iagdstassel aui dem töd lichen Kriegsschauplatz. Stanger »vor ein Pionier der Fliegerei und hat schon lange vor dem Weltkriege durch seine Flüge von sich reden gemacht. Anklage gegen 31 Geistliche in Mriko Die gegen die in den letzten Tagen verhafteten 31 Geist lichen erhobene Anklage wegen Rebellion wurde aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Dagegen wird gegen die Geist lichen die Anklage der Uebertretung der Kuligesetze erhoben, weil sie in Privaihäusern religiöse Andachten abhieiten. London, 25. Oktal»«''. Der verstorbene Präsident der Ab rüstungskonferenz Arthur Henderson, wurde am Donnerstag beigesetzt. Viele bekannte Persönlichkeiten, darunter der Ge neralsekretär des Völkerbundes. Avenol. und der frühere Füh rer der cnglisäx'N Arbeiteropposilio», Lansbury, wohnten dec Trauerfeier bei.