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Nummer 250. Sächsische Volkszeitung Kundgebung gegen das Lütticher Fehlurteil Telegramm der Helmattreuen OrgaMsatlonen an den belgischen Mnlslerpräsldenten Eupen, 2». Okt. In der Heimattreuen Presse ist am Freitag ein Tete» gramm veröffentlicht worden, dao sämtliche Heimattreuen Organisationen — die Christliche Voltspartei, der Heimatbund Eupen-Malmedy-St. Vith, der Landwirtschaftliche Verband und der Krlrgerdank — an den belgischen Ministerpräsidenten van Zeeland und den Justizminister Soudan gerichtet haben. Das Telegramm an den Ministerpräsidenten, das die Bestürzung und Enttäuschung über das Littticher Fehlurteil aus- driickt, lautet: „Das Lütticher Appcllgcricht hat cs für gut befunden, heute das Gesetz vom 30. Juli 1934 über die Aberkennung der belgi schen Staatsangehörigkeit zum erstenmal anzuwenden und vier unserer engeren Landsleute auszubürgern. In dieser Stunde, die wir als schicksalhaft empfinden, füh len wir uns als ausrechte Menschen verpflichtet, gegenüber Ihnen als dem für die Geschicke Belgiens in erster Linie ver antwortlichen Staatsmann mit der schuldigen Achtung, aber auch mit Festigkeit unsere Ausfassung darzulegcn. Wir bleiben uns dabei bemüht, dass die von Ihnen, Herr Minister präsident, geleitete Regierung dao unbillige und ungerechte Erseh nicht eingebrocht hat. Die vier Menschen, die seht die ersten Opfer eines Aus nahmegesetzes geworden sind, das den belgischen Ueberlteferun- gen in jeder Weise Hohn spricht, haben mit friedlichen Mitteln einen ehrlichen Kamps für die Hcimatrechte, für verbriefte Forderungen, für ererbtes Volksgut, für deutsche Sprache und Kultur geführt. Weder Revolutionäre noch Verschwörer, haben sie getreu den von der Heimatbewegung stets verkündeten Grundsätzen den Boden der Gesetz mähigkeit nie verlassen und nur, wie von der Verteidigung überzeugend nachgcwiescn mor den ist, von den Rechten Gebrauch gemacht, die die belgische Verfassung jedem Staatsbürger verbürgt. Die Heimattreue Bevölkerung versteht dieses Urteil nicht. Mit tieser Bestürzung vernimmt sie, dah Menschen, deren Ver gehen nur in dem Festhalten an der tleberlieserung und in aus rechter Gesinnung besteht, mit einer Strafe belegt werden, die eine der Zierden der belgischen Rechtsanwaltschaft als gleich bedeutend mit der Todesstrafe bezeichnet hat. Sie hatten einen Beschlug erwartet, der der Befriedung der Geister dienen urürde und ist um so mehr von dein Urteil überrascht, weil es in einem Lande ausgesprochen wurde, dessen Bewohner, gleich welcher Sprache, mit Zähigkeit an ihrem eigenen Volkstum sesthalten und um der Treue willen in harter Zeit die schweren Opfer gebracht haben. Die Unterzeichneten wissen sich einig mit der ge samten Heimattreuen Bevölkerung, die für die Entscheidung des Gerichtshofes keinerlei Verständnis hat und sich mit den Opfern einmütig verbunden fühlt. Christliche Volkspartet, gez. Gierets, Dr. Meuder- fcheidt; Heimatbund Eupen-Malmedy-St. Vith. gez. Boh len, Liberi; Landwirtschaftlicher Verband, gez. Hilgers, Mtesren ; Kriegcrdank Malmcdy, gez. Buhrke, Bodet. Dr. Leys Schlußansprache in Leipzig Vor den DAF-Waltern Leipzig, 2». Oüt. Am gestrigen Freitagabend ging die 4. Arbeite-- und Schulungstagung der DAF-Walter nut einem gro ben Schlnhappell zu Ende. Reichsaintsleiter Claus Selzner bannte hierbei ». a. den Reichsslallhatter in Sachsen Mut sch ul an», den Kreisleiter Dönicbe, Oberbürgermeister Dr. Goerdeler und den Bürgermeister Haabe begrühen. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. forderte die Anwesenden zunächst zu einem stillen Gedenken für den verstorbenen Gauleiter Loeper auf. In seiner vielfach von lebhaften Beifallsstürmen unterbrochenen Rede griff dann Dr. Ley zunächst auf die Fahrt der 3N0 ältesten Politischen Leiter durch Thüringen zurück und wies darauf hin, wie die Volksgenossen voller Begeisterung den Männern dankten, das; sie das Volk wieder sehend gemacht haben. Zum ersten Mal in der Geschichte habe dieses Volk durch Avals Hiller eine Füh rung erhalten. Wenn wir jetzt den totalen Staat wollen, dann müssen wir auch die Volksfiihrung allein beanspruchen und können sie mit keinem teilen, lind da müssen wir den Typ des Politischen Leiters schassen, und zwar so schassen, dah er für Jahrhunderte gelten kann. Der Politische Leiter hat kein Vorbild. Er muh Prediger sein und Soldat. Durch den Glauben au die Idee haben wir Dinge vollbracht, die früher jedermann für unmöglich gehalten hat. Dieses Führcrkorps brauchen wir als Lichtpunkt für unser Volk. Dr. Ley setzte sich dann mit den Verzagten auseinander und erklärte weiter: Ich glaube au das Leben. Der Kamps ist das Leben, und Leben ist Kampf. Nicht die Begeisterung ist das Höchste, sondern die Zähigkeit. Wie ost hat man uns den Tod vorhergesagt, aber immer wieder sind wir aus jeder Nie derlage stärker hervorgegangen. Am Bode« liegen ist keine Schande, aber am Boden liegen bleiben. Wenn wir vernünftig handeln, dann kommt der Erfolg. Auch im Kampf müssen wir vernünftig handeln. Wenn wir Erfolg haben, so danken wir das unserem Führerkorps. Wir sind Führer, weil wir das Ver- lrauen des Führers haben, und Adolf Hitler ist das Volk und das Volk ist Adolf Hitler. Der grossen Macht, die wir haben, entspricht eine ebenso grohe Verantwortung. Macht und Ver antwortung sind unzertrennlich. Man kann keine Verant wortung haben, wenn man keine Macht hat. Aber wir müssen wachsam sein über uns selber. Wir müssen jeden Tag prüfen, ob wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Wenn das Schick sal uns ausersehen Hal. eine so grohe Revolution zu machen, wie es noch keine gegeben hat, dann verlangt es auch, dah wir uns würdig erweisen und mit der Aufgabe wachsen. Spontan losbrechende Beifallsstürme bewiesen den Wider hall, den die Ausführungen Dr. Leys bei den 'Versammlungs teilnehmern gefunden haben. Reichsaintsleiter Claus Selzner schloss die Tagung mit einem dreifachen Sieg-Heil. ' 27. Oktober 1S3S. SA und Kösener SC. Weitere Verfügung des Stabschefs der SA Berlin, 29. Oktober. Die Adiulaulur des Stabschefs gibt folgende Verfügung, -die Stabschef Luhe am 25. Oktober erlassen hat, bekannt: 'Nachdem die Voraussehuugen für meine Verfügung vom 19. September >935, in der ich die Zuoekörigkeit von SA.-Führern und -Männern zum Kösener SC. u> " 'ante, durch die 'Nuslösung des Kösener SC.-Verbandes weggesallen lind, hebe ich diese Verfügung für die einzelnen, den früheren Kösener SC. angcschlossenen aktiven Korps und AH.-Vereine auf. Da sich die aktiven Korps in wenigen Tagen selbst suspendie ren werden und die bindende Erklärung al»gcgcben haben, dah für den studentischen Nachwuchs nicht mehr ein Korns odxr eine Korporation in Frage kommen könne, sondern ausschliehlich eine Gliederung der Partei, insbesondere der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund, ist die Sachlage auch in dieser Richtung geklärt. — Für die AH.-Vereine des ehemaligen Kösener EC., die dem Arierparagraphcn in ihren Reihen keine Geltung ver schafften, bleibt meine Verfügung vom 19. September 1935 in vollem Umfange bestehen Der Chef des Stabes. (gez.) Luke. Aufklärungswoche der deutschen Polizei Berlin, 28. Okt. Ter Reichs- und preuhlsche Minister des Innern hat in einem Runderlah die Polizeidienststellcn des ganzen Reiches angewiesen, vom 13. bis 19. Dezember eine umfassende Polizeiaufklärungswoche durchzusühren, um In allen Teilen des deutschen Volkes für die verantwortungsvolle Arbeit der Polizei Verständnis und den Willen zu eigener zweck- «ntsprechender Mitarbeit zu wecken und zu festigen. Die äuhere Gestaltung der Ausklärungswoche wird bei aller den einzelnen Dienststellen überlassenen Freizügigkeit in einem einheitlichen Rahmen vor sich gehen. Es wer den im Einvernehmen mit dem Reichsministerium für Volks- ausklärung und Propaganda die Presse, der Rundfunk und der Film in den Dienst dieser Bestrebungen gestellt werden. Verordn»»« zur Durchführung de» Aeichssla-gcngesehe- Berlin, 26. Oktober Im Reick,sgesetzblatt I. Teil N6, vom 25. Oktober wird eine vom Reichsinnenminister und Reichsjustiz minister unterzeichnete 'Verordnung zur Durchführung des Reick»- flaggengesehes veröffentlicht. Auf Grund des Artikels 4 des Reichsslaggeugesehes vom 15 September 1935 wird danach ver ordnet: Wer den von dem Reichsminister des Innern au« Grund de» Artikels 4 des Relchsslaggengesetzes grtrossenen Anordnungen zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestrast. Die lllerordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft. Sie trägt das Datum des 24. Oktober 1935. Hoheiis-GrenzMe der Länder werden beseitigt Der Reichs- nnd Preussische Minister des Innern, Dr. Frick, hat an alle Ncichsstallhalter und Oberpräjidenten einen Runderlah gerichtet, der die Beseitigung aller H o h e i t s g r c n z st ö ck e an den deutschen Binnengrcnzen »»ordnet. In dem Erlah hcissi cs: „Nach dem Wegfall der Eigen staatlichkeit der Länder haben die Hoheitsgrenzstöclc an den deutschen Binncngrenzen ihre Bedeutung verloren. Ich ersuche daher, ihre Beseitigung alsbald zu veranlassen." Zur Ver meidung von Zweifeln wird in dem Erlah des Reichsministers Dr. Frick bemerkt, dah die Landesgrenz ste i n c von dieser An ordnung nicht betroffen werden, da sie vielfach gleichzeitig Gcmarkungs- und Eigentumsgrenzsteine sind. Das Hakenkreuz ln der KyMuserfahne (Weltbild, M.) Auf Vorschlag des Bundevführers des Relchskricgerbundcs „Kysshäuser", genehmigte der Führer und Reichskanz ler die Acnderung der Kysshäuserbnndessahne dahin, dah an Stelle des Kysshäuserdenkmals im Mittel der Fahne das Reichssymbol des Hakenkreuzes erscheint. Die Fahne wird vom Kysshäuserbundesjührer sämtlichen Kamerad schaften verstehen werden. k-'ü d>" bayrischen Alpen kein Schnee Währ »g au> d.m deuticheli Mittel- s in den it, io dah von Hins siuo voHkow neu schiiee« München, 26. OK, - oebirgen starke Sckm.vim bayerische» AI»»» nenerhch hier in etwa Ikon Meier' HZ- ' " ' '".e n 'k Zentimeter vorhanden isi. Talon Intendant Rode vom Dculschen Opernhaus General- intcndant 7" Reichsmiuisier nir Volksauiklänmn und ^rmaganda hat den .guendanien d.s Teutichen O»»rn- hauses, Wilhelm Rode, zum Gen-eralinlendante» ernannt. 4k- Der Reichssportsührcr in Olympia Athen, 26 Okt. Der Reichssporlsührer iit in Olymp, i e:n- getrofien. Die Schulen, Sportvereine und die Fremdenverkehrs organisation breiteten dem Reichssportsührcr ans dem Bahnhof einen herzlichen Empfang. Der Bürgermeister würdigte den Besuch in einer Begrühungsanlprache. Als Ausganaspun'tk iür den Fackel-SIassellons zum Beginn der Olympischen Spiele wurde der Zeus-Tempel in Olympia erwählt. Der Präsident des griecksisck»» Olympin-Komi'.ees. Rinopnlos, hat an den Führer und Reichskanzler ein Begrühungstelegramm über sandt. * Brandungliich in einem polnischen Dorf Warschau, 26. Okt. In einem Dors des Wilnaer Kreise» entstand ein Feuer in einem Arbeit.-raum, in dein ,3 Boners- franen mit der Hansausbereitnng beschäftigt waren. Die Flam men schnitten den Frauen den Ausgang ab, so dah trotz so fortiger Rettungsversuche zwei der Fronen verbrann ten und die übrigen ckuherordenllich schwere 'Verbrennungs wunden erlitten. Tag der deutschen Justiz Berlin, 26 Okt. In Erinnerung an die am l. April l935 erfolgte llebersührung der Londesiustizvern'aNang aus das Reich findet vom 2. bis 4. April 1336 in Kogel em „Tag der deutschen Justiz" statt. Verülbtlale Hochstaplerin festaenommen Berlin 26 Okt. Von Beamten der Charlottenburger Kriminalpol'izci wurde eine berüchtigte Hochstaplerin, die 46jüh- rige Anna Bäthky, festgenommem S.e hatte schon vor Kakren durcb Hochstapeleien grasten Stils viel von sich reden gcunack t Jetzt verübte, sie als angebliche Witwe des General- direktors Stimming °-m, Norddeutschen Lloyd erneut nmsang. naten wie schon eststeht. et,va 10 Personen uni Betrage von vülen Tausend RM ne chädigt. Die Bälhky war bereits mit M >iö,,r.a. ,ä.n ersten Mal und seitdem immer wieder wegen e?ne? Anzahl Betrügereien und Urkundensälschnngen bestrast worden.