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Nummer 232 — 34.Iahrg Sonntag» k. Oktober 193S SchrlsNeUung: Dresden-A., Polierst,. 17, gernrus »711 u. 7101» DelchSstsstelle, Druck und Verlag: Germania Buchdruck«»! und Verlag LH. und <S. Winkel. P»N«,strotz« 17, Fernruf »101», Postscheck: Nr. IVA, vank: Stadtbank Dresden Nr. lU7S7 Im FaN« van höherer Eewatt, verbal, etnlrelende, «etrleb» pürungen hat der Bezieher oder Werbunglreibend« lein« sprllch«, sall, die Zeitung in beich'SnIiem Umiang«, aerspittet »der nicht erlcheint. — Erfüllungsort Dresden. — — — Erscheint I mal wöchentlich. MonaMcher vezugsprei» durch Irilger «Inlchl M Psg. Hz». » Psg. Trilgerlohn 1,70; durch dl« Post 1,70 einschliestlich Postilberwelsungsgebahr, zuzüglich »« Psg Post.Bestellgeld. ßinjelnummer 10 Psg., dt« Sonnabend-. Sonntag, und tzestlagnumm« »0 Psg. dl. Upaltig. mm lür Für «San«» wir leisten VEssMuns Am Bombend des Erniednnkmges Große Generalprobe aus dem Bückeberg Erntedank Ein grosses Volksfest begeht heute das deutsche Volk. Den Tag der Ernte, den Tag des Bauern. Nicht nur auf dem Vückebcrge werden sie sich zu vielen, vielen Tausenden um den Führer scharen und dankbar zuriickschauen auf das, was seit dem leisten Neichsbauerntag in der Landwirtschaft — und durch die Landwirtschaft für unser ganzes deut sches Volk ist geleistet worden. Das ganze Neich, das ge samte Volk wird den Tag feiern nach der Losung: „Stadt undLand — Hand i n H a n d." Es ist herrlich so und alles Preises wert. Wir haben ja wohl alle noch die Zeit erlebt, wo eine grässliche Kluft klaffte zwischen Stadt und Land, wo unter den vielen Trennungsstrichen, die unser Volk zerschnitten, das Unver ständnis des aufgeblähten Städters gegenüber dem Ur» stand aller zivilisatorischen Stände, seine Verbitterung, ja oft genug — man muss es schon sagen: sein Hass gegen den „dummen Bauern" einen der hässlichsten und erbärmlichsten Schnitte mitten durch unsere Volksgemeinschaft zog. Die neue Zeit liess Gott sei Dank von neuem die alte tiefe Erkenntnis aufleuchten, dass nichts verkehrter sein kann als eine solche Einstellung, das, „Mutter Erde" und der ihr treu ergebene Sohn, der in ihren Diensten stehende Landmann für ein Volk und seine Gesundheit von kaum zu überschätzender Bedeutung sind. Schon rein wirtschaft- l i ch gesehen. Der Bauer ist ja der Lieferer der ursprüng lichsten und notwendigsten Lebensbedürfnisse. Je grösser die Bauernwirtschaft eines Landes, desto mehr ist die Un abhängigkeit eines Volkes gewährleistet in dem, was zum Leben am alleruncntbchrlichsten ist. Aber auch kulturell gesehen. Der Bauer ist fast überall des Staates beste Stühe. Seine grosse Bindung an die Macht der Ueberlieserung und seine vcrhältnis- mässig grosse wirtschaftliche Unabhängigkeit machen ihn weniger geneigt, sich leicht und schnell umstürzlerischen Ideen und Bewegungen anzuschliesjen. Die landwirtschaftliche Bevölkerung war immer und ist überall auch heute noch der k r ä s t i g st e I u n g b r u n- nen der Nation. Arbeit und Lebensweise ans dem Lande sind ja der Menschennatur inniger angepasst als das in vieler Hinsicht anormale Dasein des Städters. Dar um ist cs nicht zu verwundern, dass auf dem Lande die Fruchtbarkeit der Familien immer noch über dem Volks durchschnitt steht. Auch gewiss deshalb, weil der Bauer im grossen und ganzen von echterer und kernigerer Neligiö- sität ist als die städtische Bevölkerung. Seine inniae Verbundenheit mit der Natur, seine Abhängigkeit von ihr lenken seine Blicke leichter als die des naturlernen Stadt bewohners auf Gott, von dem schließlich der Arbeit Segen und Erfolg abhängt. Wehe darum dem Volke, das diesen Kräftespeicher seines Bauerntums nicht kennt! Heil unserm Führer, der, dieser bäuerlichen Volkswertc sich voll bewusst, mit all der ihm eigenen Initiative und Energie die Verbesserung und Erhebung des Bauernstandes in sein Erneuernngspro- gramm aufnahm und ohne Zaudern und Zagen, allen Schwierigkeiten zum Droh, der wirtschaftlich und kulturell oft hart leidenden Landwirtschaft sich annahm. Der nicht nur für den Bauer alles tat. was in fei nen Kräften und im Vermögen des Staates stand und steht, sondern vor allem anch darauf bedacht war und. ist, dem Gcsamtvolke die Hobe Bedeutung des Nährstandes wieder voll und ganz zum Bcwnsstsein zu bringen. Darum der Banerntag auf dem Bückeberg, um den sich heute im Geiste di« ganze Nation schart, nm mit dem Landmann eilt frohes Fest des Dankes nnd des Jubels, des jubelnden Dankes zu feiern. Wir danben olle dem Banern, vom Hofbesitzer bis hinab zn seiner schlichtesten Hilfe, allen, die in zähem Nin- gcn, im Schweiße ihres Angesichts, im Dienste des gesam ten deutschen Volkes wieder die Scheuern nnd Keller ge füllt haben. Das, uns nicht zu bangen braucht vor dem dräuenden Winter. Wir danken dem Führer des Volkes und seinen ge» Die Schauiibung der Wehrmacht Bitck, eberg. !>. Ol,t. Zu tausenden und abcrtansenden strömte am Sonnabend srüh die Einwohnerschast der Städte Ha meln und Bad Pyrmont und der umliegenden Dörfer nach dem Ze st platz am Bilche berg. Die meisten dieser Volksge nossen haben ja morgen, weil viele tausende von Gästen aus dem Reiche eingctrossen sind, alle Hände voll zu tun und selbst keinen Augenblick Zeit. In großen Kolonnen marschierten schon heute früh nm 6 und 7 Uhr HI., VDM. und Jungvolk mil Gesang und Musik, die Schulklassen wurden von ihren Lehrern angeführt. Alle wollten sie die Generalprobe zu der grossen Srlsau der Wehrmacht sehen. Aus den Tribünen und ans dem Hang des Bückeberges standen zehntausende von Menscl>en, Alt und Jung. Die Or ganisationsleitung. die Ausmarschleitung, die Führung der Reichswehr, der Polizei und des Arbeitsdienstes haben sich ein gefunden. Baid nach 10 Uhr begann dann die große Uebung, ttn der sich all« Waffengattungen, insgesamt mehrere tausend Mann, beteiligten. Am Fuß« des Bückeberg, in unmittelbarer Nähe der unteren Rednertribüne, war ein Dors mit Kirche und etwa 12 Wohnhäusern ausgebaut worden. Um dieses Dors geht der Kampf. Verteidiger und An greifer boten alle modernen Waffen einschließlich Tanks. Flug zeugabwehr, Flugzeuge, Bernelieluna usw. auf. Eine gute halb« Stunde dauert« das militärische Schauspiel, das von den Zu schauern mit großer Spannung und höchstem Interesse verfolgt wurde. Zum ersten Riale ist hier Gelegenheit geboten, das gleichzeitige Zusammenwirken aller Waffengattungen zu zeigen, was in Nürnberg bei der räumlichen Beschränkung nicht möglich gewesen ist. Besonders ist darauf Gewicht ge legt morden, daß die Zuschauer möglichst viel zu sehen und zu hören bekommen, wenn das auch zum Teil aus Kosten der kriegsmäßigen Durchführung ging. Bei der k)«utigen Probevorsührung wurde mit der Muni tion noch gespart. Am morgigen Sonntag wird es lebhafter und lauter hergehen. Auch das aufgebaute schöne Dors wurde heute noch nicht zerstört, morgen aber wird es in Braud ge schossen iverden. An der Uebuna sind in der Hauvtsoche Truppenteile des st. Armeekorps beteiligt. Das militärische Schauspiel war gegen 11.30 Uhr zu Ende. Berlin,!?. OK«. Im Geiste des Erlasses des Führers Adolf Hitler vom 2l. März 1334 ist zwischen dem Reichsbauernsührer und dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront eine Vereinbarung getroffen worden, welche das Ziel hat, die im Volk wurzelnde national sozialistische Verbundenheit beider Organisationen immer mehr zu vertiefen. Die hohen Aufgaben, welche der Reichsnährstand erfüllt, und diejenigen, welche zur Erfüllung der Deutschen Ar beitsfront übertragen sind, dienen gleichermaßen der ständigen 'Verbesserung der Lebenshaltung der schassenden Deutschen. Es wurde daher notwendig, die Ansgabenael iete beider Organisa tionen so genau scstzulegen daß künstia jegliche Toiy'elarb'il vermieden wird. Dieses Ziel wird durch folgende Verein barung erreicht: 1. Der Reichsnährstand ist körperschaftliches Mitglied der DAF. und tritt an die Stelle der Reichsbetricbsgemeinschast 14. 2. Die Sachbearbeiter für die sozialpolitische Betreuung werden vom Reichsbauernsührer Im Einvernehmen mit dem Leiter der DAF. ernannt. Die Kosten für die Besoldung der Sach- krcucn Helfern, das, sic wieder so rastlos im letzten Jahre dieses deutschen Urstandes, des Nährstandes, sich angenom men. Daß sie wieder so weite Strecken Oedland für den Dienst an des Volkes Ernährung, zur Siedlung für tüch tige Landwirte fruchtbar gemacht habe». Wir danken vor allem auch dem, „vou dem jede gute Gabe herkommt", wir danke» dem Vater im Himmel, daß er des Landmannes Arbeit gesegnet, eine gute Ernte uns geschenkt, das schrecklichste Volksgespcnst einer Hungersnot von unserem Lande ferngehalten hat. So lasset die Fahnen wehen durchs Land! Schmückt Aus dem Festgelände ist mm alles bereit In den um liegenden Orten sind bereits die ersten Sonderzüo« eingelrosten. Sonderzug folgt auf Sonderzug in kürzesten Abständen. Lleberrelchuna des Shrenbüraerbriefes der Stadt Königsberg an den Führer Königsberg, 5. Oktolx-r. Der Führer war Freitag mittag nach seiner Triumphsahrt durch Konigsbera be Gauieiter Erich Koch zu Gast, wo ihm im Kreise der enaüeu Mitarbeiter vom Oberbürgermeister der Stadt Konigsbera. Dr. Will, der Ehren bürgerbrief der ostpreußiscl>en Provinzialhauvtstaöi übe.reicht wurde. Der Führer nahm die Urkunde mit beglichen Worten des Dankes für diese Ehrung entgegen. Luftschiffbau in Sveyer Zehn Luftschiffe von Amerika in Auftrag gegeben. Speyer, 5. Okt. Mit dem 1. Oktober wurde die Deutsche Luftsahrzeugball AbZ. Speyer in die offene HandelsgesrlUchast Deutsche Lustsahrzeugbau-Gesellschaft Otto Brinkmann n. Co. umgewandelt. Zugleich wurde, nachdem die umfangreichen Vor arbeiten soweit abgeschlossen sind, mit dem eigentlichen Lukt- schifsbau begonnen. Das erste dieser Luftschiffe soll Ende März 1036 so weit sein, daß mit den WerkstäUcnsahrteu begonnen werden kann. Wie der Chefkonstrukteur der Gesellschaft. In genieur Basenach vor einer Betriebsversammlung am Freitag nachmittag ausführte, wird das Speyerer Luftschiff nach dem Halbstarren System des derzeitigen Mililärlustschisfes M 4, das auch von Basenach konstruiert worden war. gebaut. Die Länge wird 110 Nieter betragen, die Breite 28 Nieter und die Gesämlhöhc 20 Meter, den Antrieb besorgen drei durch Ben- zinmotore gedrehte Propeller, von denen zwei seitlich und einer am Heck angebracht sind. Das Luftschiff laßt 20 000 cbm Gas und enthält drei durch Ventilator regulierbare Lustsücke zur Ausgleichung der Druckunterschicde und Erhaltung der Starre. Bis jetzt sind zehn Lustschisse von Amerika in Auftrag gegeben. Nach dem Bau des ersten Luftschiffes soll zur Serienherstellung iibergegangen iverden. Tie Lustschisse find sür Reklamezwecke bei Nacht bestimmt. Ingenieur Gerstler hat dazu besondere elektrische Anlagen erfunden. Auf beiden Seiten des Luftschif fes iverden je 51 Buchstaben mit 10 000 Lampen angebracht, so daß ganze Sätze und Sv^uckbän^'^ '-"-ck ^as Lnsstchifs aus gestrahlt werden könne». Das Luftlo-gf wird etwa 10 und bei abinontierter Beleuchtung 65 Fahrgäste ausnehmen können. bearbeiter sowie die sachlichen Verwaltungsbedürsniss« trägt der Reichsnährstand. .1. Mitglieder des Reichsnährstandes die in den Genuß der Leistungen der DAF. gekommen sind oder kommen wollen flln- lerstiitznngseinrichtungen, Kraft durch Freude), zahlen ein be sonderes Entgelt an die DAF., dessen Höhe noch festgesetzt wird. 4. Die Organe des Reichsnährstandes <Reichsbauernführer, Landesbauernführer, Kreis- und Ortsbauernsührer) treten In die Srlbslvcrwaltungsorgane der DAF. bezw. des Arbeitsord nungsgesetzes (Reichsarbeits- und -mirlschnstsrat, Re-chsarbeits- kammer, Gauarbcits- und -wirtschaslrat, Gauarbeitskammer usw.) ein. Die Rechtsberatungsstellen der DAF. stehen den Mit gliedern des Reichsnährstandes zur Vcrsügung. lieber die Be teiligung an den Kosten der Rechtsberatungsstellen wird zum t. 3. 1036 durch den Reichsbauernsührer und den Leiter der DAF. eine Regelung erfolgen. 5. Diese Vereinbarung tritt sofort In Kraft, lieber die ltebersiikrung der Einrichtungen der bisherigen Vetriebsgemein- schaft 14 auf den Reichsnährstand ergeht besondere Anweisung. Häuser und Straßen mit herbstlichem Laub! Und danket, danket, danket! Und wenn ihr neben dem Nährstand diesmal beson ders deic Wehrstand erblicket, ihn milseiern sehet — jo werdet auch bewußt, daß eben das nach des Führers be tontem Willen des Soldaten hehrste und höchste Ausgabe sein soll, dafür zu sorgen, daß der Bauer in Nutze und otzne Bangen vor feindlichem Nebenan seiner Arbeit nachgetzen kann. Daß auch übers Jahr wieder mit gleichem Jubel das Volksfest des Erntedanles in allen deutschen Gauen gefeiert lverdc. —Hs— Reichsnährstand — Mitglied der OAK Gme Vereinbarung zwischen dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront und dem Reichsbauernsührer WWW