Volltext Seite (XML)
Läcksisckss Vnvsclvn Gehirnerschütterung zu. Amalienstraße. Die Frau Kraftfahrer, ein 16jühriger auszuwcichen und zog sich I. Königsbrück. E i n b r e che r a m W« r k. In der Nacht zum Donnerstag brack)«n unbekannte Täter in den Gasthof in Stenz ein und nahmen mit, was ihnen in die Hände fiel. Dann stahlen fie die Ladcnkasse. Diese wurde später erbrochen und ihres Inhalts beraubt aufgcsunden. Der Erntedanktag 1835 wird ein leuchte,,des Fanal auf dem Marsche des geeinte« deutschen Botte» in dis grohe Zukunft Deutschlands sein. Fiüoel unterstützt, berühmte Lieder von Schubert, Brehms, H. Wois und R. Strauß sowie Opernarien von Mozart, Wag ner, Bizet und Pucclni. — Am Mittwoch, den 8. Oktober folgt ein heiterer Abend des vielseitigen rheinischen Humori sten und Bortragskünstlcrs Otto Brodowski, am 11. Ok tober ein Lichtbildervortrng ..Die Frau im Orient" von Dr. Alfred Kaufmann (Gießen). : Durch ein Glasdach gestürzt ist am Donnerstag mittag In der Zinzendorfstratze 25 eine 36jähriae Frau, die mit dem Aufhängen von Wäsche beschäftigt mar. Sie wurde mit inneren Verletzungen dem Rudolf-Heß-Krankenhaus' zugeführt. : In ein Motorrad gelaufen ist nm Donnerstag argen 20 Uhr eine 38jährige Frau aus der wurde an der Hand verletzt. Der Lehrling, stürzte bei dem Versuch eine Dresdner LlüMleke Kammer-Licktsplele. ,.Der mutige Seefahrer." Wenn einer eine Seefahrt tut. so kann er ivas erzählen — wenn er sie aber nicht tut. so kann das eine noch viel nettere Geschichte geben. Paul Kemp spielt mit viel Humor den jüngeren Sohn einer Gefchästsfamilie in «'»er mitteldeutsckxn Kleinstadt ,dcr von allen als das Asckxubrödel lxhandclt wird unvermu'et eine Seereise machen soll, um einen reiären tlierwandlen in Amerika zu besuck>en, und der daun diele Seereise aus Alxrglaubcn doch nicht macht, gerade zu der für ihn an gesetzten Traucrfcier zurecht kommt und schließlich sogar noch dos Mädel lximfiihrt, das er liebt... Man kann sich denken, ivelckx Fülle wahrhaft urkomi scher Szenen diele Handlung ergibt. Neben Paul Kemp sind es Lucie Englisch, Karsta Loeck. Harald Paulsen und Paul Wester meier. die den Film zu einer runden Leistung gestalten und einig« Längcn der Handlung vergessen mackxn. Universum: 4, 8,30, 8,45: Königsmalzcr (W. Forsts. Usa-Palast: 4, 8,15, 8,30: Ein idealer Gatte fL. L. Diehl). UT.: 4, 8,15, 8,30: Die ganze Welt dreht sich um Liebe. sM. Eggcrth.) Capitol: 4, 6,15, 8,30: Ter Dogelhändlcr fW. Aibach Rctty). Prinzrß-Thcater: 4, 6,15, 8,30. Episode (Paula Wessely). Zentrum: 3, 5, 7, 9: Die spanische Tänzerin (Marlene Dietrick,). Kammer-Lichtspiele: 4, 6,15, 8,30: Der mutige Seefahrer. MS.: 4,30, 6,30, 8,30. Die Mutter der Kompanie (Weitz Ferdi). National: 4, 6,15, 8,30: Stradivari (G. Fröhlich). FüLi.: 6, 8,30: Das Einmaleins der Liebe (L. Ullrich). Gloria: 6, 8,30: Der Himmel auf Erden (Thimig, RUHmann). Herbstwanderungen der Bisamratte Die Hcrbstwanderungen der Bisamratte haben den Zweck, Gewässer aufzusuchen, deren Pslanzenwuchs den Tieren sür die kalte Jahreszeit Nahrung in besonderer Fülle bietet. Sie bauen dort aus Schilf und anderen Pflanzen ihre Winterburgen, die den Wasserspiegel kuppelförmig meterhoch überragen. Wo man solche Bauten findet, zerstöre inan sie nicht, sondern mack)« der Staatlichen Hauptstellc für Pflanzenschutz in Dresden, Stiicxl- alle« S, hiervon Mitteilung, damit sie zur Vertilgung der Schäd linge einen erfahrenen Fänger entsenden kann. Arbeitstagung des Reichsbundes der Deutschen Beamten Die Gauwaltung Sachsen des Reichsbundes der Deut schen Beamten teilt uns mit, daß am 12. und 13. d. M. in Bautzen ein« Arbeitstagung der sechs sächsischen Kreise, die das Gebiet östlich der Eibe umfassen, stattsindct Die Arbeits tagung sicht am Sonnabend zunächst eine Besprechung sämt- lick,er politisier Leiter des Amtes für Beamte und der Walter des von diesem betreuten Rcichabundes der Deutsck>en Beam ten mit Referaten des Gauwalters Pg Schacks und seiner Mit arbeiter vor, dann Einzelsitzungen der Fachschaften. Ein Ka meradschaftsabend soll alle Teilnehmer zwanglos vereinigen. Am Sonntag werden die Einzelbesprcchungen fortgesetzt und durch «ine grotze Kundgebung auf dem Kornmarkt mit einer Rede des Gauwcklters und einem Vorbeimarsch vor diesem ab geschlossen. Empfang der Pioniere in Pirna Pirna, 4. Oktober. Di« Ankunst des bisherigen Pionier bataillons A Riesa In seiner neuen Garnisonstadt Pirna am Don nerstag gestaltete sich für die Einwohnerschast Pirnas und der gesamten Umgebung zu einem fcstlick>en Ereignis. Bahnhof und Straßen prangten im Schmuck zahlloser Fahnen und Winuxl. Girlanden und Kränze zogen sich von Haus zu Haus. Diele Tausend« von Mcnsckx'n standen hinter den Svalicren der SA. und HI. bis zum altehrwürdigen Rathaus im Zentrum der Stadt, vor dem inmitten von grünem Pslanzenschmuck zwisckxen wollenden Fahnen eine Tribüne errichtet war. Ekrenstürme der Standarte 177 mit ihrem Feldzeichen sowie Chrenableilungen -er Verbände mit ihren Fahnen hatten dort Aufstellung genom men. In der 11- Stunde langte das Bataillon unter den Klän gen schneidiger Marschmusik, auf seinem Wege mit Blumen über schüttet, am Marktplatz an Oberbürgermeister Dr. B r u n n e r begrützle die Pioniere im Namen der Stadt aufs herzlichste Er erinnerte an die grotze Tradition Pirnas als Pionierstadt. Kreis leiter Ge rischer, der die Willkommensgrütze der Partei überbrachte, betonte, datz die braune» und grauen Soldaten Adolf Hitlers zusammemrchörten. Bataillvnskommairdeur Ma jor Nösinger dankte für den l>erzlick>en Empfang in Pirna und gedachte der geschichtlick-cn Tat des Führers, der Deutschland die Wehrhoheit zuriickgegeben hat. Dann trat die Truppe unter dem Jubel der Bevölkerung und den Klängen des allen 12er Pioniermarsches den Marsch in die Kaserne an. Aufbruch zur Erntedankfeier Zum BUckeberg hin rollen in diesen Stunden aus allen Gauen Deutschlands die Züge, die Angehörige des deutschen Bauernstandes aus dem ganzen Reich an die Stätte der Reichs feier des Erntedanktagcs bringen, lleberivältigcnd wird die Teilnahme an dieser Feier auf dem Bückebcrg sein — sind doch die Sonderzüge, die in den einzelnen Gauen gestellt wurden, bis zum letzten Platz in Anspruch genommen worden. Aber auch überall im Lande wird zur Feier des Ernte- danktagcs gerüstet. Feiern, die Widerhall sein sollen jener gro ben Feier auf dem Bückcberg. die das Wort des Führers hin tragen sollen zu jedem Volksgenossen, bis ins kleinste Dorf. Diese Feiern sollen aber zugleich landschaftliche und Stammes elgenart in Form und Stil der Feier, in Trachten und Tänzen widerspiegeln. Hingebungsvolle, vielfältige Arbeit ist geleistet worden. In diesen Stunden wird die letzte Hand an die vor bereiteten Festplätze gelegt. Nun soll aber auch jeder zur Feier des Erntedanktagcs kommen! Für jeden Ist der Platz bereitet, jeder soll teilnchmcn an der Freude des ganzen Volkes. Es ist ja, als ob die Natur selbst sich mitfrcute: hat doch das grämliche Grau, das im An fang der Woche Sorge um das Wetter des Erntedanktages machte, einem freundlichen Blau Platz gemacht. Vom Hellen Oktober-Himmel strahlt festliche Sonne. Heiterkeit und Freude will sie in alle Herzen strahlen. Darum hinaus aus die Fest plätze! Nehmt am Sonnabend und Sonntag an de» Feiern anläßlich des Erntedankfestes teil! y. Diebische Angestellte. Unter Mitnahme von Schmucksachcn, Tafelbestecks, Kleidungs- und Wäschestücken hatte eine 22 Jahre alte Hausangestellte am Donnerstag ihre Stellung in Dohna heimlich verlassen. Auf Grund der eingeleiteten Fahndungs- matznahmcn wurde sie noch am gleichen Tage von der Kriminal polizei in Dresden aufgcgriffen und vorläufig sestgenommen. Gestohlen wurde am Mittwochabend Am Taschenbcrg ein Kraftrad, Marke ..Ardie", Kennzeichen II 50 782, Fahrgestell- Nummer: 41731, Motor-Nummer: 47 961. Wo ist das Fahr zeug verblieben? Zusammenstob zwischen Kraftwagen und Kraftrad. Aus der Staatsstratze Dresden — Berlin erfolgte am Donnerstag nachmittag in Flur Berbisdorf ein Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Krastradfahrer, der von der Berbisdorfer Stratze nach links in die Staatsstraße einbie- gen wollte. Hierbei erlitt der Krastradfahrer schwere Bcinvcr- letzungen und mutzte dem Krankenhaus Radeburg zugeführt werden. Während das Kraftrad völlig zertriimmert wurde, entstand an dem Kraftwagen nur leichter Sachschaden. Die Un fallkommission hat die Ermittelungen über die Schuldfrage aus genommen. ' Sinnlose Schmiererei. In der Nacht zum 1. Oktober d. I. wurden an vielen Geschäften der Schäferstratze die Schaufenster mit Malerleim beschmiert, so daß die Auslagen von außen nicht mehr zu sehen waren. Wer hierzu irgendwelche Wahrnehmun gen gemacht hat. wird gebeten, sich umgehend bei der nächsten Polizcidienststclle zu melden. : Einweihungsfeier. Oberbürgermeister Zörncr wird am Freitag, dem 11. Oktober, bei der Einweihung des Verbindungs baues zwischen der Ncustädter Höheren Mädchenschule und dem Mädchcngymnasiium eine Ansprache halten und gleichzeitig die Verabschiedung von Obcrstudicndirektor Dr. Dache vornehmen. : Polnische Gäste. Eine Anzahl polnischer Ingenieure und Techniker, die auf einer Reise durch Deutschland begriffen sind, trafen am Mittwoch in Dresden ein. Sie besichtigten eingehend die Zeiß-Ikon-Wcrke und andere industrielle Anlagen. : Verdiente Ehrung. Anläßlich der Eröffnung des Mu seums für Deutsche Volkskunde In Berlin wurde u. a. auch dem verdienten Vorsitzenden des Landesvereins Säcklilckxr Heimat schutz. Hosrat Professor Dr. Oskar Sensserl. die Ehrendenkmiinze des Reick-sministers sür Wissenschaft. Kunst und Volksbildung für Verdienste um die deutsche Volkskunde verliehen. : Ter letzte Weg des Reichspostpräsidenten Jacobi. Der so jäh aus dem. Leben geschiedene Präsident der Reicktspostdirektion Dresden, Fritz Jacobi, wurde am Donnerstag im Krematorium Tolkewitz zur letzten Ruhe geleitet. Unter den zahlreichen Trauergästcn bemerkte man Vertreter der Reicks-. Staats- und städtischen Behörden und neben den Vertretern der Postbcam- tenschast von Dresden die Präsidenten der benachbarten Reichs postdirektionen. Im Namen des Neicksvostministers sprach Mi nisterialdirektor Nagel Worte des Gedenkens. Finanzmini ster Kamps legte im Auftrage des Reickx-statthalterg Mutsch mann einen Kranz am Sarge nieder. : Ein fröhliches Herbstsest hielten die Ortsgruppen Stepha- nienplatz und Dürer der NSDAP In sämtlichen Räumen des Ausstellungspalastes ab. Der Ortsgruppenleiter sprach herzliche Worte der Begrüßung. Eine bunte Bühne bot nm Abend den Erwachsenen abwechslungsreiche Unterhaltung, während der Nachmittag den Kindern gewidmet mar. : Las 50jährige Geschästssubilänm konnte am 3. 10. die Firma Ehrig u. Kürbitz, Kasseespezialgcschäft mit eigener Nösterei, in Dresden, Webergasse 8, feiern. Dresdner polizelberlcht Mord Im Expreßzug Wien — Basel. Am 29. 9 d. I. wurde auf der Eiseubahnstrccke Wie» — Basel bei Admont eine 50 Jahre alte Schuldirektorsehefrau aus Bukarest tot aus gesunden. Sie wurde in dem nach Basel verkehrenden Expreß zug ermordet, beraubt und auf die Gleise geworfen. Von den Sachen der Ermordeten fehlen: eine goldene Damcnarmbanduhr mit 5 in Kreisform gefaßten Brillanten, 4500 franz. Franken, ein Zahlungsauftrag über weitere 2000 franz. Franken aus eine Dank in Paris ausgestellt und ein Koffer mit Kleidungsstücken. Des Mordes dringend verdächtig ist der rumänische Staatsan gehörige und ehemalige Medizinstudent Trajan Teodorescu, am 14. oder 17. 3. 1902 oder 1908 in Marosdeda oder Filipanti geboren. Er ist als internationalen Verbrecher bekannt und In fast allen Ländern Europas als Dieb, Betrüger, Patz- und Scheckfälschcr ausgetreten und schwer vorbestraft. Bel seinem verbrecherischen Tun und Treiben bediente er sich folgender Na men: Troja Guza, Troja Feodor, Eolon Schreiben, George Lu- pesch, Georg Stan, Emil Moyar. Er ist etwa 170 cm groß, glattrasiert, hat braunes, zuriickgekämintes Haar, braune Äugen und aus der rechten Wange in der Nähe des Auges ein Mutter mal. Mit der Möglichkeit, daß Teodorescu nach Deutschland geflüchtet ist. muß gerechnet werde». Das Publikum wird um Mitfahndung ersucht. Aus dem Dresdner Kunstleben Kammermusiker Johannes Striegler, der fast 40 Jahre der Staatskapelle angchört hat, lst in der Nacht zum Donnerstag einem Herz schlage erlegen. 60 Jahre ist er alt ge worden. Der Staatskapelle gehörte er seit 1896 an. Als Gei- genkiinstler, als ein Meister der Kammermusik wurde er durch seine führende Mitarbeit im Lewinger-Ouartctt weitesten Krei sen bekannt. Am Dresdner Konservatorium, an der Dresdner Musikschule und an der Orchesterschule der Staatskapelle be währte er sich als ein begnadeter Lehrer. Seine Erfahrungen al» Musikpädagoge saßte er in einem Werk „Hohe Schule des Violinspiels" zusammen, das in Fachkreisen aufmerksame Beach tung gesunden hat Mit Johannes Striegler verliert das Dresd ner Musikleben einen wirklich begnadeten Künstler, dessen Lei stung schwer ersetzbar bleiben wird. Elisa Siünzner nimmt Abschied von d«r Bühne. Ein Bild nis der Kammersängerin Elisa Siünzner, die sich am 4. Okto,- ber nach einer 26jährigc» Bühnenlaufbahn am Dresdner Opern haus als Elisabeth in der Vorstellung von Richard Wagners „Tannhäuser" verabschiedet, ist am Donnerstag in die Ehren galeri« der Staatsoper ausgenommen worden. Das Bildnis stammt von der bekannten Malerin G. Bcschorner und ist durch «in« Stiftung in den Besitz der Staatsopcr gelangt. Mustkaussührungen in der kath. Hoskirch« Dresden. An den Sonntagen der Monate Oktober und November 1935, vorm. 11 Uhr, kommen ab 6. Oktober 1935 folgende Werke zur Auf- sührung: D-Moll-Mcsie von Hasse. Thercsienmessc von Haydn, C-Dur-Messr von Beethoven. Iubelmess« von Weber, Es-Dur« Messe von Schuber». C-Moll-Messe von Schumann, Ungarisck)« Krönungsmesse von Liszt, D-Moll-Mcsse von Bruckner. Volkswohlabend«. Der Eröffnungsabend der dies jährigen Bolkswohl-Abende, deren KUnstlerisck-e Leitung wie seit 20 Jahren wieder Dramaturg Diedrich Metelmann inne hat, bring» am 8 Oktober einen Lieder, und Arie nabend von Kammersänger Marcel W i t t r i s ch, der nicht nur als Heldentenor an der Berliner Staatsopcr, sondern auch durch Rundfunk, Schallplatte und Tonfilm bekannt ist. Der noch jugendliche .'künstlcr singt, von Michael Raucheisen am Dresdner amtliche Vekanntmachunaen Bebauungsplanänderung Stetzsch. Für dos von Flensbur ger Stratze, Altstchsch, Hochwasserdamm und Flurgrenze Gohlis begrenzte Gebiet ist ein Bcbauungsplancntwurf ausgestellt wor den, der bis zum 18. Oktober 1935 im Neue» Rathaus, Ring straße 19, 4. Obergeschoß, Zimmer 434. zur Einsicht sür jeder mann ausliegt. Widersprüche sind bei Verlust des Widerspruchs rechtes bis zum 16. Oktober 1935 beim Stadtplanungs- und Hochbauamt Dresden zu erheben. Aussteuerbeihilsen. Aus der Stiftung des Hofgcsanglch- rers Angelo Ciccarelli sind die jährlichen Zinsen an unbe mittelte und aus Dresden gebürtige Mädchen oder Witwen arischer Abstammung, gegen deren Führung nichts cinzuwcndcn ist, und die sich in der Zeit vom 12. Dezember 1935 bis zum 12. Dezember 1938 zu verheiraten oder wieder zu verheiraten be absichtigen, als Aussteuerbeihilsen in Beträgen von 150 RM. zu vergeben. Die Auslosung erfolgt am 12. Dezember 1935. In folge Rückganges der Erträgnisse können nur einige Beihilfen vergeben und deshalb nur die Bedürftigsten be»-iick>'^«'gt wer den. Die Bewerberinnen haben ihre schriftlichen Gesuche in Gemeinschaft mit ihren Verlobten, deren Vermögensverhältnisse sedoch hierbei nicht in Betracht kommen, unter Beifügung von Ausweispapieren (Geburtsurkunde, Schulentlassungszeugnis, sonstige Zeugnisse), bis längstens den 30. Oktober 1935 bei der Stistungsabteilung des Sladtwohlfahrtsamtes, Theaterstratze 15, Eg., Zimmer 24, einzureicken. Die Forderung der Beibringung eines Gesundheitszeugnisses bleibt vorbehalten. : Luftpost! Am 6. Oktober 1935 tritt lm Lustpostverkehr der W i n te r s l u g p l a n in Kraft. Dresden wird von diesem Zeitpunkt ab nur noch von den Linien Berlin—Dresden—Prag —Wien und Dresden—Halle-Leipzig—Dormund Köln berührt. Dies« Linien iverden in beiden Ria;tungen zur Postbefördcrung benutzt. Auskünfte über die Schlußzeiten für die Auslieferung von Luftpostsendungen erteilen sämtliche Postanstalten. : Bevölkerungsoorgänge. In der Woche vom 15. bis 21. September schlosse» 125 Paare (177 in der gleichen Woche des Vorjahres) die Che. Geboren wurde» 16l (180) Kinder. Ver storben sind 147 (122) Personen, somit ergab sich ein Geburten überschuß von 14 Personen. Unter den Geborenen waren 27 Uneheliche, gleich 16,8 v. H. und 33 Ortsfremde, unter den Ver storbenen 10 Säuglinge und 91 Personen über 60 Jahre. Etwas zum Lachen Vor dem vornehmen Hotel hält ein Auto. Ein alter Herr steigt aus und wendet sich an den Gcschästssiihrcr: „Mein Ä>zt hat mir einen Ort befehlen, wo immer Südwind weht. Wie steht es hier damit?" „Sie hätten cs gar nicht besser treffen können. Hier weht immer Südwind " „Na. das scheint mir doch nicht der Fall zu sein. Jetzt zum Beispiel weht er doch anscheinend von Norden?" «Natürlich, er ist gerade aus dem Rückweg." Aus den Gerlchtssälen Zuchthaus für einen Schwindler Leipzig, 4. Okt. Das Schöffengericht Leipzig verurteilte den 29 Jahre alten Alfred Thamn, wegen Unterschlagung und Rücksallbetruges zu zwei Jahren Zuchthaus und 200 RM. Geld strafe: außerdem wurden ihn, die bürgerlickx'n Ehrenrechte aus die Dauer von drei Jahren aberkannt. Thamin hatte erfolg reiche Schwindeleien mit einem Fahrrad Ixtrieben. Von einer Bekannten lieh er sich ein Fahrrad, um schnell einen Weg zu besorgen. Dieses Fahrrad verkauft« er einer anderen Bekann ten für 10.— RM. Um diese 10 NM. dem angeblichen Ver- Käufer aushäudigen zu können, bat er die Käuferin, ihm das Rad noch einmal für eine kurze Weile zu borgen. Mit diesem verkauften und geborgten Rad fuhr er zu einem dritten Be kannten, dem er es zum zweiten Male verkaufte. Als er die Frau dieses Bekannten wenige Tage später mit dem Rad auf der Strasse traf, verstand er es. auch diese Frau zu bewegen, ihm das Rad für kurze Zeit leihiveis« zu überlassen und nun verkaufte er das Rad zum dritten Male. Zu einem weiteren Berkaus kam cs allerdings nicht, iveil er einige Zeit daraus verhaftet werden konnte. Urteile des Sonderqerichts Freiberg, 4. Okt. Wegen Zuwiderhandlung gegen das Verbot kommunistischer Druckschriften verurteilte das Sonder gericht für das Land Sachsen die Angeklagten Wilhelm Fi scher und Erhard Kirbach, beide aus Postelwitz bei Schandau, zu je zehn Monaten, und weiter ivegen Verbrechens nach 8 2 des Gesetzes gegen Neubildung verbotener Parteien die An geklagten Walter Geitzler-Ncinhardtsdors und Erich (tzeitzler- Prossen zu je einem Jahr, Richard Weichelt-Reinhardtsdorf und Albert Kanitz-Schöna zu je zehn Monaten, Marlin Pelzcr- Cchönck zu einem Jahr drei Monaten, Paul und Richard Kunze- Schöna zu je einem Jahr und zwei Monaten und Otto Löser- Schöna zu acht Monaten Gesängnis. — Wegen gemeiner Ver leumdung des Führers wurde der Angeklagte Arthur Weber aus Taucha bei Leipzig zu zehn Monaten Gesängnis verur teilt. — Gegen die hartnäckigen Mitglieder der „Ernsten Bibel forscher" Mari« Nagel-Waldenburg und Erwin Weber-Ober wiera warf das Gericht je ein Jahr und gegen den Mitange klagten Fritz Teller aus Waldenburg ein Jahr und drei Mo nate Gefängnis aus. — Ais letzter Angeklagter hatte sich Arthur Böhlig-Leipzig zu verantworten. Er hatte eine kommunistische Zeitschrist angenommen und weiter gegeben. Er erhielt dafür acht Monate Gesängnis unter Anrechnung der erlittenen Un tersuchungshaft von sechs Monaten und zwei Wochen. Mordprozetz Wolfrum vor dem Schwurgericht Plauen Plauen, 4. Okt. Der 48 Jahre alte mehrfach wegen Kör» pcrvcrletzung vorlxstraste Otto Max Wolfrum aus Plauen hatte sich am Donnerstag «-vr dem Plauener Schwurgericht wegen Mordes, begangen an seiner Sticstochter Else Schubert, zu ver antworten. Der Angeklagte ist seit 1919 verheiratet; sein» Frau hatte die 1915 geborene Else Schubert mit in die El)« gebracht. Diese Tochter Else wurde, wie erinnerlich, am Mor gen des 15. Mai durch Beilhiebe ermordet in ihrem Bett tot aufgcsunden. Der Angeklagte beteuerte in der Verhandlung nicht zu missen, warum er diese unselig« Tat ausgesührt habe. Er habe nicht die Absicht gehabt, das Mädchen zu töten, er habe ihm nur einen Denkzettel geben wollen, damit es in Ai- Kunst nicht mehr so dickköpsig sei. Ebenso schnell wie dieser Gedanke gekommen sei, sei er auch wieder vcÄchwunden. Er, der Angeklagte, habe dann das Haus verlassen. Er sei dann solange umhergeirrt, bis er von einem PoUzeibeamtcn ange halten und zur Mack)« gebracht worden sei.