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Nr. 230. — 4. 10. 35. Seite 7 Sächsische Volkszeitung. rite 6 /)/e vo/n ö/ane/? /)/s ^c^/7/s^o'o^e^ vo/z /m/z? sN»c!i^n>e1< »«edolen) kop/»>l!>I »/ l.«n^eo »UM««, Uüoclie» 84. Fortsetzung. '!- ,Ich ««>8 nicht, sie wurde Stalin als Bombenwerfcr ustrte - /^er?cwür«1ig?Lkilsn .L - voch früh ern Bach- vermutlich Kriminal- !/ >illi« Okto- hloftstr. aliden- r 1935, c 1935, er und pschast- er von rsonen, öfsent- erreiche unter en oder , ihnen Ur An- > Wohl- Ninder- 12 Uhr. gegen ungsan« letzten Fami- vhren Ist en. Nee- :4 in die Weberei rnn, der mit dem rbunden, den. Die auf di« bene hat war In- >erdlgung Täters , wurde r Mann >eide zu len und Inhalt, verfolgt ah, daft tödlicl)en r Benno iber, ob inen bad—An- s Wiesaer zog sich ach seiner >r b. Das sein. d»«,ilchelin«lk, A-o-I »I«!«I: «eelee«», D«. Tee»«»» re«,»«. Veianlwielllid sSe »en »»litlsche» und Rachilchlentell: Srorg wirket: sür vokale, «ad tze«UIeI«n: Dr. S>erhai» Desczyt; 1ü, BUde«: der ba«pll<l,iill» leUer; »eianIworlNcher Aiizelgenleller: Theodir Winkel, lSmMch la Dr«,»«». D»«1 «n» «eela,: Kermanl« «,<<,»,«ckeeel De«,»«». PolleiNratz« N. D. A. IX. 35: über 4900. — Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig. i e h r s« c Willy Staats nit dem nncnge- Straft« lgen er erlegen Der Film und die Fiinslingr. Die kanadischen Fünslinge die kürzlich bei guter Gesund heit ihren ersten Geburtstag begingen, sind bereits fetzt be gehrte Filmstars, um die sich d'e einzelnen Gesellschaften förm lich reiften. Harald Lloyd möchte sie in seinem neuen Lustsviel „Dear milky wag" austrcten lassen: um ihnen ihr Debüt schmackhafter zu macken, bietet er ihnen 25 MO Dollars. Aber «r ist bei weitem nicht der einzige, der sich von dem Wunder» guintcN eine starke Anziehungskraft für seinen nächsten Film verspricht. Die Mary Picksord-Geselischast bot bereits das Doppelte für das erste Austrcten der Gruppe Erweist sich das Debüt als zugkräftig so will sie sür das zweite Engagement bereits 35 000, sür ein drittes 50 00g Dollars zahlen Ange sichts dieser Bemühungen will man in Hollgwood wissen, dnft die kanadische Behörde die kleinen „Künstler" nicht unter 100 000 Dollars auslcihcn ivird. Ein Igel als Feuerwehrmann. Ein Bauer in Pdresocken sSüdschweden) hatte Gelegen heit, ein seltsames Ereignis auf dem Felde zu beobachten. Er hatte auf einem Teil seines Feldes Zweige zusammengetragen, um sie zu verbrennen. Als das Feuer nusflammte stürzte plötzlich ein Igel aus dem Hausen hervor, beaab sich, so schnell er konnte, in einer Wasserstelle in der Nähe, füllte seinen Mund mit Wasser und eilte zurück zur Brandstelle, wo er das Wasser ln die Flammen spuckte. Sofort ging er zurück zum Wasser, um den ganzen Vorgang nochmals zu wiederholen. Der erstaunte Bauer sckob darauf die brennenden Zweige zur Seite und erblickte nm, die Ursache der eifrigen Feuerlösch- tntigkelt des Igels. Z"sällig war unter der Brandstelle der Eingang zum 'Bau des Igels und das Tier wollte mit seinem tavferen Kampf gegen das Feuer den Versuch unternehmen, seine fünf Jungen zu retten, die hilflos im Bau lagen. Dank der Mithilfe des Bauern gelang dann auch die Rettungstat. lger. Durch« st von »ei der enge» stellen, !N. >r. M.) den um den lein. Eben hatte einer von der Horde einen kleinen eisernen Dreijusz ausgestellt und wollte das Gewehrrohr montieren. Ein anderer dieser nächtlichen Insurgenten aber schien einen taktisch besseren Platz zu wissen und suchte dies mit großem Wortschwall seinen Kameraden auseinanderzusetzen. Doch höhnisches Protestgeschrei übertönte seine Worte und aus Zorn darüber gab er dem Maschinengewehr einfach einen Tritt, das; cs polternd über die Steinsluscn des Obelisken hin- unlersiel. Das aber fanden auch diese Leute höchst undiszipliniert, sie ergriffen den Mann und fliehen ihn einfach unter wüstem Ge johle zu Boden. Weber die Leute noch das Maschinengewehr brachten In spektor Fan aus seiner Ruhe, denn er hatte sosort das Geheim nis dieses seltsamen Ausruhrs ersaht: die nächtliche Krieger schar war total betrunken. „Nehmt die Leute in die Mitte." befahl er den Polizisten, die sich hierauf rasch im Kreis um das Denkmal postierten. Dann schritt Fan auf den ichreienden Hausen los „Halt!" donnerte er mit dem ganzen Aufgebot seiner Stimmittel die Leute an. die, erschrocken über die plötzliche Unterbrechung ihrer Tätigkeit, tatsächlich vor diesem einzelnen Mann sosort kapitulierten und wie erstarrt aus den Inspektor blickten. sähr hundersünszig verdächtige Kerle. aNe mit Gewehren be waffnet, aus den Platz. Ein Teil von ihnen durch das Kasernen tor und hatte, ehe der Posten noch überhaupt begriffen hatte, um was es sich handelte, diesen überwältigt Die Leute schossen dabei wild um sich und machten einen solchen Lärm, daft sie selbst die ganze Kaserne alarmierten. Bevor sie noch ihre Ab. sicht, weiter einzudringcn, aussühren konnten, hatten wir schon ein paar Dutzend von ihnen gcsangengenommen uni bas Ge bäude gesichert SUenn Sie mich aber fragen, Inspektor was das alles zu bedeuten hat, bei Gott, ich könnte daraus keine Antwort geben " „Haben Eie sich die Leute näher angesehen, Herr Oberst?" „Nur ein paar von ihnen . . ., ein zerlumptes Gesindel, sie sehen aus wie arbeitslose Hafenarbeiter. Ich glaube, die nie sten von ihnen sind Italiener." „Das dachte ich mir", stimmte Fan zu u:.d fuhr fort: „Ich werde mir jetzt einmal die Situation anschen. denn ich glaube, dort drüben zum Beispiel geht der Kampf noch weiter." Er lieh seine Pfeife ertönen und eilte mit seinen Leuten auf eine kleine Parkanlage zu, von wo lärmendes lOetöse her übertönte. Da die Polizisten von ihrem Gummiknüvpcl tüchtig Gebrauch machten, stoben die Leu«e ohne viel Widerstand zu leisten, auseinander. Nur ein kleines Häuflein lieh sich nicht durch das Erscheinen der Polizisten in ihrem Vorhaben, ein Maschinengewehr in Stellung zu bringen, abhallen Dieser merkwürdige Anblick aber war so überraschend, dah selbst Fan und seine Leute plötz lich verwundert Innebielten. An den Stufen des militärischen Denkmals aus der Zeit des grohen Weltkrieges das sich hier inmitten der grünen Rasen flächen erhob, sprangen im Schein von Pcchsackeln einige Ge stalten umher Sie schrien sich gegenseitig in einer fremden Sprache an. stritten miteinander und bedrohten mit Fäusten. Jeder wollte den Anführer spielen, und den Platz am Maschinengewehr schien unter eigenen Leuten Streit ausgebrochen zu Menschenslelsch schmeckt den Haien besser. Seit einiger Zeit sieht man über den australischen Slraud- ködern Flugzeuge dahcrschwirren. Hier und da sind auch hohe Aussichtstürme errichtet worden, aus denen Männer mit scharfen Augen und Feldstechern Ausschau halten, lind endlich hat man sogar Sirenen und Pscifanlagcn angelegt. Alle diese Schutz- Maßnahmen dienen nur einem Zweck: der Abwehr der Haie, die. wie statistisch nachznivcisen ist, in jüngster Zeit einen grösseren Menschcnhunger zu haben scheinen als zuvor Die Statistik aus den Küstengebieten verrät, dah z. B. in der Zeit von l»22 bis ll>3l rund 50 Personen von Haien ausgefressen wurden. Dagegen sind in der Zeit von 1932 bis zum Frühling 1935 allein schon 22 Opfer zu verzeichnen. fall auf einen Geldtransport der Staats» bank von Petersburg nach Tiflis. Krassin halte da von erfahren und seine Genossen daraus aufmerksam gemacht, Lenin sxrsönlich brachte die Erplosivstosfe nach Finnland, wo sie von einem Vertrauten Stalins alveholt wurden. Am 13 Juni 1907 kam das Geld auf dem Tifliser Bahnhof an. Der Kas sierer und der Buchhalter der Staatsbanksiliale batten es in Empfang jzenommen. In einem Wagen fuhren sie durch die Straften nach dem Bankaebüude. Dahinter suhr ein zweite» Wagen mit lwwassneten MilitärbeanUen. Eine Schwadron Ko saken trabte zum Schutz hinterher. Als der Transport in die So'olakstrafte einbog. wurde vom Dach des Hames des Fürsten Sumbaloss eine 4Knnbe ge worfen. Die Erplosion war furchtbar. Der vorderste Wagen wurde zersetzt, Kassierer und BuckbaIter waren tot. Unmittelbar nach dem Boml'enwurs schassen die auf der Strafte postierten Verschwörer auf die Kajaken, die sich zur Wehr setz ten. In der allgemeinen Panik gelang es einem Verschwörer, der als Offizier verkleidet war, das Geldpaket aus den Trümmern des Wagens an sich zu nehme» und zu verschwinden, ohne daft es im Durcknnnander lunuerkl worben wäre. Der Uebcrfall war das Werk einiger Minuten. Niemand kannte XIX. Das Polizeiauto raste durch die nächtlichen Straften. Auch mährend der Fahrt bediente der Telegraphist den Radioapparat und nahm die Nachrichten aus, die das Präsidium aussunkte. Zettel um Zettel reichte ev dem Inspektor, der aus diese Weise wenigstens Halbwegs über die merkwürdigen Vorfälle bei der Artilleriekasern« unterrichtet wurde. „Sind denn diese Leute wahnsinnig geworden!" ries er aus. „Verflucht, nicht einmal ein Zündholz kann man sich in die sem Lustzug anbrennen", fügte er ärgerlich hinzu. Endlich war es ihm gelungen, eine seiner Zigarren in Brand zu setzen und damit besserte sich zusehends seine Stimmung. „Smith", wandte er sich an den jungen Polizisten, „heule nacht werden mir noch allerlei Ucberraschungcn erleben. Lang sam beginne ich auf dieser dunklen Irrfahrt ein Licht zu sehen, auf das ich lossteuern kann!" „Jawohl, Inspektor, wir steuern dem Lichte zu", entgegnet« Smith verschlafen, und es war gut, dnft er nicht ahnte, was Fan sich in diesem Augenblick über seinen Untergebenen dachte. Mit einem jähen Ruck hielt das Auto. Sie waren aus dem graften Platz augelangt, dessen eine Seite von der mächtigen Hauptsront der graften Artillerickaserne eingenommen wurde. Trotz der nächtlichen Stunde — es war weit über Mitternacht — herrschten hier heilloses Durcheinander und wüster Lärm. Merkwürdigerweise schien die Straßenbeleuchtung versagt zu haben, denn der Platz war fast ganz in Finsternis gehüllt. Nur vom zweiten Stockwerk des Kasernengebäudes warfen zwei Scheinwerfer ihre Lichtkegel in die Dunkelheit. Eine aufgeregte Menschcnmasse wogte hin und her Da zwischen ertönten noch vereinzelte Schüsse, die von Wutgcschrei und Schreckensrufen begleitet waren. Niemand mutzte, was vor ging, und die unsinnigsten Gerüchte flatterten aus. Das Polizeiauto war im Nu von einer wild gestikulieren den Menge umringt, die mit tausend Fragen auf die Polizisten einstiirmte. Nur mit Mühe konnten sich diese einen Weg über den Platz zum Kasernentor bahnen. Dabei bemerkte Fan «inige raufende Gruppen, die wütend auseinander ein schlugen. Anscheinend war es hier an mehreren Stellen aus unbekannter Ursache zu Handgemengen gekommen. „Das sieht verteufelt ungemütlich aus. Inspektor", rief einer der Polizisten, „ich glaube, hier wird es ein paar Tote geben." Als sie sich eirdlich durch die Leute hindurchgcarbeitet hatten, konnte der Inspektor mit Erstaunen seststcllen, daft vor der Ka serne ein paar hundert Soldaten einen Kordon gebildet hatten, hinter dem mehrere Zivilisten standen. Fan erkannte aus den ersten Blick, daft es sich um Gefangene handelte. Suchend blickte er umher und gewahrte endlich einen Offizier, der hier das Kommando zu führen schien. „Inspektor Oliver Fan vom Polizeipräsidium", stellte er sich vor. „Wir sind zu Ihrer Unterstützung hierher beordert worden. Herr Oberst! Können Sie mir sagen, was eigentlich vorgefallen ist? Ich bin nur teilweise unterrichtet." „Nun, mit den Leuten hier werden wir schon allein fertig werden, Inspektor, aber trotzdem glaube ich, ist hier die Polizei besser am Platz als das Militär. Hören Sie, was geschehen ist: Kuu na«b 1L Ubr stürmten aus den umliegenden Gassen ungc- en. Das Lenk aus fetz« noch en initsah- aun-Kran- en. schlacht- rektor des ingcwiesen i in Crim- Doch auch dieser erlebte zu seinem nicht geringen Erstaunen eine Ueberrajchung. Hinter dem Denkmal trat in feldgrauer Generalsunisorm, den blanken Säbel in der Hand, eine hohe, schlanke Gestalt hervor „Entsernen Sie sich vom Schlachtfeld. Inspektor Fan." sagte eine energische Stimme die der Detektiv sofort wiedererkaunte. Es war Prinz Karl Alexander. „Aber Hoheit . . was wollen Sie denn hier . . wer sind diese Leute?" „Wir werden die Artillerickaserne stürmen," entgegnete der Prinz und wies mit dem Säbel nach dem Gebäude „Wenn wir im Besitz der Kanonen sind, bann sind wir auch Herten der Stadt. Unterwerfung oder Tob. so lautet die Parole Ick gebe der gegenwärtigen Regierung eine Stunde Zeil, zuräckz.itreten. Wenn sie es nicht tut, lasse ich die Stadt rinsach zuiammen- schiefteu. Jawohl, Inspektor, die Stunde iß endlich gekommen, in der ich mich zum rechtmäßigen Herrscher dieses Landes mache. Morgen wird König Karl Alerander wieder den Thron be steigen !" „Armer Teufel", murmelie Fan bedauernd vor sich hin und warf einen forschenden Blick in das tramv'hasl blasse Gesicht des Prinzen, der di« Worte in einer Elsiaje hervorgestotzen l)alte „Armer Tcusel . . " Fan ergriff Karl Alexander am Arm. „Kommen Sic, Hoheit", forderte er ihn freundlich ans, „lassen Sie sür diese Nacht alle ihre kriegerischen Pläne sollen Ich glaube Sie haben den Angriff etwas übereilt. Auch Ihre Soldaten schei nen sich nicht ganz einig zu sein. . . ." „Die Kaserne mutz gestürmt werden", beharrte Karl Ale xander hartnäckig. „Wer zögert, verliert die Schlacht, In spektor!" „Vielleicht gibt cs auch eine andere Möglichkeit, in die Ka serne zu gelangen, Hoheit, ich bin niit dein Kommandanten gut befreundet Wenn ich ihn darum bitte, wird er Ihnen den Eintritt nicht verwehren." Der Prinz besann sich einen Augenblick, dann lachte er einfältig vor sich hin. „Das ist eine gute Idee . . . gewiß . . . Sie sind ein geriffe lter Kerl, Inspektor!" Flüsternd fuhr er fort: „Mit List haben schon die Alten ... Ja . . . wenn ich es so machen könnte wie die Griechen, als sie im Vnnch ihres Riesenpferdes in Troja eindrangen. Was glauben Sie, Fan, ließe sich ein solches Pserd beschissen?" „Sie wollen ein moderner Odysseus werden, Hoheit?" Dem Detektiv war plötzlich ein Gedanke durch den Kops ge schossen. „Uebrigens, was macht Ihre Dose. Hoheit?" Der Prinz zuckte zujammen: „Ich weift nicht, sie wurde mir gestohlen. . Fan unternahm den Versuch, die augenblickliche geistige Widerstandslosigkeit Karl Alexanders für einige ihm wichtig scheinende Feststellungen auszunützcn, „Hat die Bande das Geheimnis der Dose ergründet?" fragte er vorsichtig. Der Eesichtsausdruck des Prinzen bekam etwas Listig-Ver schlagenes. „Niemand kann das, selbst mir, der ich das Sprichwort kenne, ist es bisher nicht gelungen." Fan horchte aus. „Welches Sprichwort?" „Der König hat es mir aus seinem Sterbebett anvertraut, ich weitz cs, cs ist der Schlüssel zur Achillcsdosc." Der Prinz legte die Hände an seine Schicksen, als schmerzte ihn der Kopf, und seine Augen, glitten unruhig hin und her. Er halte sich während des Gespräches wiederholt unterbrochen, »in über die nächsten Worte, die er zu sagen l>eabsichtigle, nach- zudenkcn. Fan befürchtete jeden Augenblick einen Zusammen bruch. „Haben Sie Vertrauen zu mir Hoheit." drängte der In spektor und bemühte sich, den Prnncn ivviel wie möglich von den Voraänacn um das Denkmal herum, abzulenken. kForUetzung solgt.» Bewaffnete Kommunisten solllen in Vostanstallen und Banken eindringen und die Kassen cin'ach berauben. Um ängstlich)« Gemüter zu beruhftzen. schrieb Lenin einige Rechtfertigungen und theoretische Liegriindungen dieser geplanten „Expropriatio nen". Und wer ivar der Mann, dem man die Organisation der artiger Uebersälle avverlraucn konnte? Niemand anders als der „G cnosse Kob a" — so nannte sich Dschugaschwiii da mals. Der grofte Schlag in Tiflis. Stalin wie wir ihn jetzt nennen wollen, machte sich an die Arlunt. Aus seinen zuveriässiotten Anhängern bildete er einen revolutionären Stofttrnpn. Eine ganze Reihe kleinerer Uebersälle ans Banken und Bostzüoe gelang. Aber der größte und erfolgreichste, srcilich auch der blutigste, war der klebe r- Der Ueberfall auf einen Geldtransport der Russischen Staatsbank in Tiflis am 13. Znni 1907 Väterchen Mallach-titwinow als Geld sä scher Rcichsministcr Dr. Goebbels hat in seiner jüngsten Rede gegen den Bolschewismus u. a. erwähnt, daft der heutige Dik tator von Soivjetruftland, Stalin, persönlich bei einem Uel>er- fall aus einen groften Gcldtransport der Russisck)en Staatsbank im Jahr« 1907 beteiligt war. Damals lieft es sich Stalin nicht träumen, daft er einmal „Nachfolger" des Zaren iverden sollte, dessen Herrschaft er mit allen Mitteln bekämpfte. Sein eigent licher Name war Joseph Dschugaschwiii, und sein Vater war ein ehrsamer Schuster in der Stadt Gori bei Tiflis in Georgien. Der Schuster Dschugaschwiii wollte ans seinem Sohn einen Prie ster machen, aber Iosevh las ans dem Priesterseminar lieber marxistische Schriften. Und als eines Tages die frommen Väter das revolutionäre Gelüst ihres Schülers entdeckten, war es mit dem Studium vorbei. Joseph ergriff den „Bcruk" des Revolu tionärs, der ja im zaristischen Rußland keine Seltenheit war, und organisiert« zunächst einmal einen Straftenbahnerstreik. Mit dieser „Heldentat" begann die phantastische Laufbahn des „Roten Zaren". Gefängnis, Verbannung nach Sibirien wech selten ab mit der Vertreibung anarchistischer Schriften und der Auspeitschung der Arbeiter in den Petroleumstädten Baku und Batum. Der vertraulich« Austrag. Nach der Revolution 1904/05 mar die Parlel der Bolsche wiken in grofter Geldverlegenheit. Das ganze Pulver, auch das klingende, war verschossen. Tie Drahlziel)er in der Schweiz, Lenin an der Spitze, zerbrachen sich ihr« Köpf«, um Geld hcrbeizusck-asscn. Denn ohne Rubel war der revolutionäre Apparat im Zarenreich nicht in Gang zu halten, und ohne Rubel konnten auch die Führer am Genfer und am Züricher See nicht leben. Maxim Gorki. Krassin und Tschitscherin versuchten bei Freunden Geld zu leihen, aber es reichte nicht. Ein Versuch, Rubelscheinc zu fälschen, brachte die BerlinerPolizci ans die Spur der Verbrecher und diese knapp am Gefängnis vor bei. Krassin, der damals als Ingenieur in einer deutschen Eicktrizitätsfirma anaestellt war. hatte die Hand im Spiele. Die Millionäre uns Häslinge, die aus irgendivelchen Gründen heimlich gespendet hatten, zogen sich aus dem gefährlichen Ge schäft zurück. Da halt« Krckssin eine origiiwlle Ide«. Junge hübsche Kommunisten sollten reich« Witwen heiraten und die Mitgis« der Partei vermachen. Das glückte auch einige Male, bis einem „Opfer" das Geld teurer mar als die revolutionäre Opferbereitschast und er die Herausgabe der Mitgift verweb gerte. Weder Todesdrohung noch Parteigericht hatten ihn dazu beiveacn können. .... Da schlug Lenin persönlich vor, zur Gewalt Über zug« he n und das Geld zu nehmen, wo es zu finden war.