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1 I.siprig r Die erste Teilstrecke des Wer-Saale-Kanal- Leipzig, 3. Okt. Tie Arbeiten am Elster-Saale-Kanal, der die Stadt Leipzig an die schiffbare Saale und damit an das deutsche Wasserstraßennetz anschließt, sind soweit gefördert wor den, daß eine Teilstrecke von drei Kilometer Lanze, von der Kreuzung mit der Reichsstraße Leipzig — Merseburg bis zum Ausgang des Bienitz sertiggestellt ist. Aus diesem Anlab un ternahmen die Leipziger Rats Herren, die damit zum ersten Mal nach ihrer Ernennung z u s a in in e n I r a t e n, eine Besichtigungsfahrt, die nach einem erläuternden Vortrag durch Regierungsbaurat Hahn vom Staatlichen Kanalbauamt Leipzig zunächst au der fertiggestcllten Kanalstrecke entlang führte. Am Bienitz find die letzten Arbeiten im Gange, die noch etwa acht bis zehn Tage in Anspruch nehmen werden; sodann wird die Füllung des Kanalbettcs vorgenommen. Das fertigge- stcllte Kanalstück ist am Ausgang des Bienitz durch einen Ab- fperrdanun gegen den nächsten Bauabschnitt abgeriegelt. Auch dieser Bauabschnitt, dessen Fertigstellung noch zwei Fahre in An spruch nehmen wird, wurde von den Ratsherren teilweise be gangen und teilweise abgefahren. Am Zschampert-Durchlatz ist die Entlastnngsanlage im Bau, die die Entleerung des Kanal bettes am Dölziger Damm bei einer Beschädigung des Dammes in etwa acht Stunden ermöglicht. Der Dölziger Damm, der sich etwa IS Meter über dem Gelände erheben wird, ist zur Zeit etwa S—6 Meter hoch aufgeschüttet. Auf der gesamten Kanal strecke sind die meisten erforderlichen Kunstbauten — Brücken, Unterführungen, Düker, Bachdurchlässe usw. — bereits sertig gestellt, oder im Bau. Den Abschluß der Fahrt bildete eine Besichtigung des Saale-Durchstichs bei Kreypau. Hier erläuterte der Borstand des Kanalbauamts Merseburg, Regierungsbaurat Sie bert, die Ausgaben seines Amts, das für den Ausbau der Saale in etwa 20 Kilometer Länge zu sorgen hat. Durch Begradi gungen wird im Bereich des Amts der Lauf der Saale um S Kilometer verkürzt. Die Kosten für den Saale-Ausbau belaufen sich aus 75 Millionen Mark, wovon ctiva 15 Millionen Mark aus das Kanalbauamt Merseburg entfallen. ) Die Leipziger HI am Hindenburg-Tag. Abordnungen der Hitlerjugend, des Jungvolks und des BdM hatten sich unter Führung von Oberbannführer Frank am Mittwochnachmiltag im Kricgerhain des Südfriedhofs eingesunden, um zu Ehren des verstorbenen Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls von Hindenburg einen riesigen Lorbcerkranz, der die Farben der Bewegung und die Worte „Dem großen Toten" trug, Nieder zulagen. .Das Jungvolk hatte zu dieser würdigen Feier eine Ehrencinheit gestellt. ) Jubiläum des Zeitungslnstituts Leipzig. Im vergange nen Sommersemestcr waren 20 Jahre verflossen, seitdem Prof. Dr. Karl Bücher an den Bereinigten Staatswissenschaftlichen Seminaren der Universität Leipzig eine besondere Abteilung für Zeitungskunde begründete Aus dieser Abteilung entstand zu Beginn des Wintersemesters 1916'17 das Institut für Zeitungs wissenschaft, da» als ältestes deutsches Zeitungs institut gilt und am 2. November 1936 sein 20jühriges Be stehen feierlich begehen wird. ) Zum Sonderzug nach dem Vlickeberg stellen die Leip ziger Teilnehmer, deren Anmeldung von der Kreisleitung der NSDAP angenommen ist und die ihre Fahrkarten erhalten ha ben, am Freitag, dem 4. Oktober, 22 Uhr, am Eingang zum Querbahnsteig. Ostseite sgegenüber dem Hotel Eontinental). ) Gemeindeabend der Liebsrauengenieinde. Am Dienstag abend sand im „Felsenkeller" der Familienabend zum Kirch weihfest der Liebfrancnkirche Leipzig-Lindenau statt, um auch außerhalb des Gotteshauses wieder einmal in Gemeinschaft zu Frohsinn und Tanz zusammenzukoinmen. Dieses Ziel hat der Abend zweifellos erreicht. Pfarrer Gunkel begrüßte mit gro ßer Herzlichkeit die zahlreich versammelte eigene Gemeinde und die Gäste ans anderen Pfarreien. Er sprach darauf über einige die Gcmeindearbeit betreffenden Fragen Der Kirchenchor unter G. Schuberts Stabführung bot einige Lieder, darunter das Bundcslied von W. A. Mo-art — Eine wirklich ganz tolle Angelegenheit war „Ter Kuhhandel", ein Spiel von eini gen verwegenen Gaunern und der energischen. Kraft dieser Energie zum Siege kommenden Bäuerin Wacker mimte die Spielschar und ließ die Zuschauer ost und herzlich lachen. Tie gebastelte Kuh ein Prachtstück! Ten verbindenden Rahmen um den ganzen Abend schufen Tanzweisen, die nicht vergeblich lockten. Den ganzen Abend über herrschte fröhliche Stimmung. ) Ein Wohnungsbrand, der am Mittwoch in einem Haute der Holtcistraße entstanden mar, wurde durch das rasche Ein greifen der Feuerwehr schnell unterdrückt. Altholz, das in einer Wohnung im Erdgeschoß ausgcspcichert war, war in Brand geraten. Neue Beleuchtung für den Naumburger Dom Naumburg. Für den Naumburger Tom ist eine neue Be- leuchtungscinrichtung entworfen worden, da die jetzige mangel haft ist Ein« Probebeleuchtung hat bereits stallgefunden und ein gutes Ergebnis gehabt. Im Mittelschiff sollen drei Reisen mit je einer Doppelreihe Glühbirnen ausaehängt werden. Zu den ersorderlickzen Kosten in Höhe von 3000 Mark erhofft man «inen Zuschuß von der Staatsregierung. s Gera. 75 Jahre Allgemeine Tnrngemeinde. Die Allgemeine Turngcmcinde in Gera begeht die 75-Iahrfeier mit einer Festwoche, die am kommenden Sonnabend ihren An fang nimmt. Am Sonntagmorgen wird nach einer Totenge- dennfeier eine Feierstunde im Neußischen Theater abgehalten, während der Nachmittag geselligen Darbietungen Vorbehalten ist. -s Bad Köstritz sKr. Gera). Eigenheim-Siedlung. Im Eleonorental, unweit der Stadt, sind seit Wochen Gefolg schaftsmitglieder der Fürstlichen Brauerei Bad Köftritz damit beschäftigt, das von der Betriebsführung anläßlich des 60jährigen Bestehens zur Perfügung gestellte Siedlungsgelände herzurich ten Etwa 40—45 Eigenheime sollen auf diesem Gelände er stellt werden. Aus dem Leipziger Kunstreben Dr. Felix Llltzkendorf, der Träger des vorjährigen Lein ziger Tichterpreiscs, ist durch Reichsdramaturg Dr. Schlösser als Chefdramaturg an die Berliner Volksbühne be rufen worden. Er hat sein Amt bereits am 1. Oktober ange- treten. Ehrung Carl Schurichts. Der Vorstand der nieder ländischen B r u ck n e r v e r e i n i g u n g hat Generalmu sikdirektor Carl Schuricht wegen seiner langiährigcn Verdienste als Vorkämpfer für Bruckners Werke in Holland zum bera tenden Mitglied ernannt und damit diese Auszeichnung zum erstenmal verliehen. Adolf Hitler gab dem deutschen Bauern die Stel lung wieder, die ihm als Ernährer des Volkes gebtihrt. Der Dank des deutschen Bauerntums wird auf dem Ernte danktag 1935 erneut zum Ausdruck kommen. Aus den Gerlchtssalen Wegen Amtsunterfchlagung zu Zuchthaus verurteilt Leipzig, 2. Okt. Vor der Großen Strafkammer beim Landgericht Leipzig hatte sich am Dienstag der 31 Jahre alt« Otto Max Abendroth aus Wurzen wegen Amtsunterschlagung zu verantworten. Der Angeklagte war seit dem Jahre 1931 beim Jugendamt der Stadt Wurzen beschäftigt. Ihm lag vor allem die Einziehung der Elternbeiträge für das Kindertages heim ob, die er an die Stadtkasse abzuführcn hatte. Bei einer im September 1934 vorgenommenen Revision wurde sestgcstellt, daß Abendroth, der das volle Vertrauen seiner Vorgesetzten und Berufskameraden besaß, einen Betrag von 137 RM. nicht abgeführt hatte. Im Vertrauen auf seine Ehrlichkeit und in der Annahme, daß er diesen Fehlbetrag umgehend bei der Stadt kasse einzahlen würde, wurde ihm aber durch den Revisor Ent lastung erteilt. Abendroth hat jedoch weder den Kontrollschein noch den Betrag an die Kasse abgeführt, er hat im Gegenteil bis Anfang Oktober weitere 180 RM. an Beiträgen für das Kindertagesheim und Volksspeisung unterschlagen und für sich verbraucht. Das Landgericht verurteilte Abendroth wegen Amtsunterschlagung und Betrugs zu einem Jahr vier Monaten Zuchthaus und 100 RM. Geldstrafe. Erst die Liebe, dann der Prozeh ... Leipzig, 3. Okt. Der 26 Jahre alte Walter Erich Kühn lebte lange Zeit mit seiner Braut Margarete in einer gemein- famen Wohnung. Eines Tages aber hatte Walter die Sack)« Uber setzte Margaret«» an die Lust. Dieser Wechsel vollzog über und setzte Margareten an die Luft. Tiefer Wechsel vollzog lassung eines großen Teiles ihrer Kleidung. Walter, in die verlassene Wohnung zurllckgekehrt, stürzte sich sofort über den Kleiderkoffer her, um zu erkunden, ob auch nichts von seinen eigenen Sachen in diesen Koffer geraten sei. Aus Wut zerschnitt er Wäsche und Kleidungsstücke in viele Teile; dann verschloß er den Koffer und sandte ihn seiner Eigentümerin nach. War Walters Wut vorher groß, so kann man Margaretens Zustand beim Anblick der zerschnittenen Herrlichkeiten kaum schildern. Das sollte er büßen, der Elende! — Nun, er mußte es büßen: Zunächst erhielt er wegen Unterschlagung und Sachbeschädigung Strafbefehle über zusammen 120 RM. Aber der verlassene Bräutigam erhob sofort Einspruch, und zwar mit der Begrün dung, nicht er, sondern Margarete habe die Kleider zerschnitten, um ihm eins auszuwischcn. Er fand aber mit dieser Ausrede durchaus kein Verständnis vor dem Richter. Zwar mußte er wegen Unterschlagung mangels ausreichender Beweise freige- sprochen werden, aber die Sachbeschädigung war ihm nachge wiesen und dafür mutz er jetzt einen Monat ins Gefängnis wandern. Sein« Handlungsweise sei so verwerslich und gemein, so lautete die Begründung des Urteils, datz eine Geldstrafe nicht am Platz« gewesen sei. Auch die Ausrede, das Mädchen habe die Kleider selber zerschnitten, sei unglaubwürdig, denn — so fragt« d«r Richter mit Recht — »reiches Mädck>en würde wohl all ihr« schönen Kleider zerschneiden, nur um einem verlassenen Geliebten eins auszuwischen? Zum zweiten Male zum Tode verurteilt Torgau, 2. Okt. Das Schwurgericht Torgau verurteilte In der zweiten Verhandlung den 33 Jahre alten Karl Krüger wegen Mordes erneut zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Krüger hatte am 3. September vorigen Jahres die 22 Jahre alte Grete Hermann aus Witten berg, mit der er ein Liebesverhältnis gehabt hatte, nach vor aufgegangenen Drohungen und Mißhandlungen ermordet. Krü ger war bereits in der ersten Verhandlung zum Tode verur teilt worden; das Reichsgericht hatte auk die Revision des An geklagten das Urteil wegen der Begründung ansheben und die Angelegenb»it -u neuer Verhandlung zurückvcrweisen müssen. «Isr l.ausi»r Zitlau erhält Ferngasversorgung Zittau, 3. OKI. Wie amtlich mitgeteilt wird, soll die Stadt Zittau in Zukunst Ferngasversorgung erhallen. In Hirsch- selde wird ein B r a u n k o h I e n g cts we r k errichtet wer den, das durch unterirdisck;« Rohrleitung mit Zittau in Ver bindung stellen wird. Entsprechende Verträge mit der Gasver sorgung Ostsachsen und der A.-G. Sächsische Werke in Hirsch felde sind bereits abgeschlossen. Das städtische Gaswerk in Zittau wird mit Beginn der Ferngasversorgung am 1. April 1936 lediglich noch als Verteilungsanlage dienen und zu diesem Zivecke auch den Gasometer behalten. Arbeiterentlassungen werden nicht notwendig. Das Braunkohlengas ist gualitativ ebenso hochwertig. Die Zittauer Ferngasversorgung ivird auch die Ortschaften Pethau, Olbersdorf, Kurort Oybin, Eckarls- berg und Teile von KIcinschönau umfassen. Grundsteinlegungsurkunde fiir das Zittauer Theater Zittau, 3. Okt. Bei der Grundsteinlegung für das neue Theater am kommenden Sonntag wird in einen Steinblock folgende künstlerisch ausgesertigte Urkunde versenkt werden: „Das Grenzlandvoikstheater der Stadt Zittau tritt an die Stell« des Zittauer Stadtthcaters, das aus der Neuüadl 130 Jahre bestanden hat und in der Nacht vom 3. zum 4. März 1932 durch Feuer gänzlich zerstört worden ist. Der Erneuerer des Deutschen Reick)es, unser Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, zeigte den Weg für die Neugestaltung des deutschen Kunstlebens im Sinne der nationalsozialistischen Wettan schauung. Neichsstatthalter Marlin Mulschmonn hat die Ab sicht des Oberbürgermeisters Walter Zwingenberger der Kunst in der Grenzstadt Zittau eine neue würdige Stätte zu geben, weithin unterstützt Di« Pläne für dieses Theater stammen von Professor Alker-Karlsruhe und Diplomingenieur Hopp- Dresden, denen in Stodtbaudirektor Dünger ein tatkräftiger Mitarbeiter zur Seite stand. Ter Grundstein zu diesem Bau werk wurde am 6. Oktober 1935 im dritten Jahre der nalional- fozialistisck)«n Revolution gelegt. Möge dieses Grcnzlondtheater der Stadt Zittau, das in großer Zeit erstand, ein Hort sein der Lielcc zur .Heimat, zu unserem geliebten Vaterland« Deutsch land! Gez. Kitzler, Kreisleitcr. Zwingenberger, Oberbürger meister." Bautzen ermiitzigt die Strompreise Bautzen, 3. Okt. Am Mittwoch wurden im großen Vür- gersaale des Gewandhauses die 15 neuen Ratsherren der Stadt Bautzen durch Oberbürgermeister Dr. Opitz und Kreisleiter Martin in ihr Amt eingewiesen und ver pflichtet. Der Oberbürgermeister gab im Anschluß daran be kannt, datz die Strompreise mit Wirkung vom 1. Okto ber ab wesentlich « r m ä tz i g t werden sollen. Nach der neuen Strompreisordnung wird der soziale Zuschlag von 3 Pro zent auf den Strompreis wegfallen, außerdem auch die Ab- mhmergcbühr. Ferner wird der Preis für eine Kilowattstunde von 13 aus 10 Pf. herabgesetzt. Die Stadtverwaltung hasst, datz infolge der Verbilligung mehr Strom abgenommen wird, so daß der Ausfall an Einnahmen ausgeglick)«n werden kann. l. Bautzen. Verlängerte Polizeistunde. Für den Stadtbezirk Bautzen wird anläßlich der Wiedersehensseier ehern. 20cr Husaren für die Nächte vom 5. zum 6. und vom 6. zum 7. Oktober 1935 die Polizeistunde allgemein aus 4 Uhr festgesetzt. Frankreich» Ministerpräsident beim englischen Thronsolger. Der Prinz von Wales, der sich zur Zeit auf der Durch reise in Paris befindet, wurde in der englisck)en Botschaft von dem französisck)en Ministerpräsidenten Laval besucht. Bei der gegenwärtigen politischen Lage und den Bemühungen, ein enge» Einvernehmen zwisck)en England und Frankreich herzustellen, dürste diesem Besuch besondere Bedeutung zukommen. sFulgur, M.) l. Bautzen. Die Ausgabe der Reichsverbillt- gungsscheine für Speisefette für die Monate Okto ber, November, Dezember 1935 findet im Landhaus, Schlotzstr. 10, Erdgeschoß, statt. 1. Für Invalidenrentner und Invaliden witwenrentner: Buchstaben A—L Montag, den 7. Oktober 1935. 8—12 Uhr, Buchstaben M—Z Dienstag, den 8. Oktober 1935, 8—12 Uhr. II. Für Invalidenwaisenrentner, Unfallrentner und Empfänger von Renten der Angestellten- und der Knappschaft- lichen Pensionsvcrsicherung und III. a) fiir Empfänger von Vorzugsrente nach dem Anlciheablösungsgesch, b) für Personen, deren Lohn- und sonstige Einkommen den Richtsatz der öffent lichen Fürsorge nicht wesentlich übersteigt; c) für kinderreiche Familien mit drei fbei Witwen mit zwei) oder mehr unter haltsberechtigten minderjährigen Kindern; d) für Anstalten oder öffentlichen und der freien Wohlfahrtspflege für die in ihnen in geschlossener Fürsorge untergebrachlen Personen; e) für An stalten und Einrichtungen der öffentlichen und der freien Wohl fahrtspflege, die in halbosfener oder offener Fürsorge Minder bemittelte beköstigen: Mittwoch, den 9. Oktober 1935, 8—12 Uhr. Die Abgabe der Fettkarten erfolgt: Zu I und II nur gegen Vorzeigen der Postausweiskarte und des letzten Zahlungsan- weifungsabschnittes; zu III nur gegen Vorzeigen des letzten Zahlnngsanweisungsabschnittes, Einkoinmcnsnachweises, Fami lienbuches und Beiegungsstärkennachweises. l. Ebersbach. Tödliche Folgen eines Verkehrs unfalls. Der in Ebersbach beschäftigte 37 Jahre alte Willy Bier aus Niedercunnersdorf war nm Freitag auf der Staats straße am Kretscham Kottmnrsdorf aus dem Motorrad mit dem Pferdehändler Reinhold Hohlfeld aus Ebersbach zusammcnge- stotzen, als dieser ebenfalls mit dem Motorrade die Straße überquerte. Bier erlitt einen Schädelbruch, dessen Folgen er am Dienstagabend im Bezirkskrankenhaus Ebersbach erlegen ist. Bankraub in Böhmlsch-Kamnitz — Selbstmord des Taters Böhmisch-Kamnitz, 3. Okt. Ein dreister Bankraub wurde im hiesigen Spar- und Krcditverein verübt. Ein jüngerer Mann erschien im Kassenraum und verlangte den Kassierer Heide zu sprcck>en. Aus diesen richtete der Fremde zwei Pistolen und raubte aus der Kasse eine Aktentasche mif 2580 M. Inhalt, woraus er die Flucht ergriff. Der Räuber, der sofort verfolgt wurde, konnte bald darauf gestellt iverden. Als er sah, datz er nicht mehr entkommen konnte, brachte er sich einen tödlick>en Kopfschutz bei. Es handelte sich um den 18 Jahre alten Benno Dimmer Nus Sleinschönnu. Tie Nachiorlchungen darüber, ob Dimmer einen Helfer gehabt hat. dauern noch an. Ein Pionier der nordbäkmiscken Webwarenindustrie gestorben Zwickau in Böhmen, 3. Okt. Iw Alter von 93 Jahren ist hier der Webereiolcermeister Friedlich Neemann gestorben. Nee« mann, der aus Aurich in Hannover stammte, war 1884 in die Dienste der Firma Gustav Nießner getreten, um deren Weberei in einen mechanischen Betrieb umzuwavdeln. Neemann, der 25 Jahre lang l>ci der genannten Firma tätig war. war mit dem Auischwung der Zwickauer Mebwarenindustric eng verbunden, mußte allerdings auch deren Niedergang noch mit erleben. Die ehemaligen Nießnerlckxm Riescnbetriel'e sind heute bis aus di« Wohngebäude vollständig verschwunden. Der Verstorbene hat die Feldzüge von 1866 und 1870'71 mi1"emacht und war In halier mehrerer Kricasauszeichnungen. An seiner Beerdigung nahm die ganze Stadt Anteil. 8ü«Iv,es»-SoLkssn Ein Unfall, der hätte vermieden werden können Annaberg, 3 Okt. Aus der Staatsstratze Wiesenbad—An- naberg fuhr alumds ein Viehhändler aus Annaberg aus Wiesaer Flur von hinten auf ein Kartosfelfuhrwerk aus. Er zog sich beim Sturz so schwere Verletzungen zu, datz er bald nach seiner Einlieferung ins Annaberger Bezirkskrankcnhaug starb. Das Kartosfelfuhrwerk soll nicht beleuchtet gewesen sein. h. Zwickau. Brandstiftung? Am Mittwoch früh ist die mit Erntevorräten gefüllte Scheune des Bauern Bach mann in Leutersbach niedcrgebrannt. Es liegt vermutlich Brandstiftung vor. Die Erörterungen sind von der Kriminal polizei Zwickau aufgenommen worden. h. Zwickau. Den Verletzungen erlegen. Das Autounglück, bei dem vor einigen Tagen der Gastwirt Lenk auf der Straße nach Schneeberg das Leben einbiitzte, hat jetzt noch ein zweites Todesopfer gefordert. Die im Kraftwagen mitsah- rcnde Charlotte Bräutigam Ist fetzt im Heinrich-Braun-Kran kenhaus ihren schweren Verletzungen ebenfalls erlegen. tz. Reichenbach. Einweisung des neuen Schlacht- hosdirektors. Am 1. Oktober ist der neue Direktor des Schlachthofes, Dr. Pietsch, feierlich in sein Amt eingcwiesen worden. Dr. Piehsch ist zuletzt in Aue und vordem in Crim mitschau tätig gewesen.