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Schwere Unwetter in Südweftsachsen Ueber das Lößnitztal niedergegangene Gewitter mit Hagelschlag und wolkenbruchartigem Regen richteten großen Sachschaden an. Besonders schwer wurden die Ort schaften Gahlenz, Hammerleubsdorf und Langenau betrof fen, wo sich die kleinen Dorsbäche in reißende Flüsse ver wandelten und Brücken und Stege, Kleintierställe und Scheunen fortriffen. Die Wassermafsen drangen in die Hauser und Keller und strömten, gleich reißenden Fluten, durch die Straßen. Obwohl das Unwetter kaum eine halbe Stunde währte, ist dec Schaden sehr groß, weil viele Klein besitzer den Verl u st der ganzen Ernte zu bekla gen haben. Die Belegschaft des Freiwilligen Arbeitsdien stes in Eppendorf leistete die erste Hilfe. Eppendorf ist von dem Unwetter fast gar nicht berührt worden. Ein schweres Gewitter richtete im Kreis Flöha großen Schaden an. Durch den anhaltenden Hagelschlag wurden die Krautpflanzen in den Gärten und auf den Fel dern zerrissen und die Getreidehalme abgebrochen. Beson ders schwer trat das Gewitter in der Gemeinde Gahlenz südlich von Oederan auf; hier wurde di« gesamte Ge treideernte vollständig vernichtet. Die Rog genhalme sind von den Hagelkörnern zerschlagen worden, aus den Feldern stehen nur noch niedrige Stoppeln, zwischen denen die abgeschlagenen Halme glatt am Boden liegen. Bon den Kartoffel- und Rübenfeldern ist viel Erde in die in den Talmulden liegenden Wiesen abgescbwemmt worden, das Gras liegt vollständig verschlammt auf dem Boden; es ist in diesem Zustand als Futter nicht mehr zu verwenden. Die von den Hängen hereinstürzenden Wassermassen brach ten die Hagelkörner in das im Tal liegende Dorf in unge heuren Massen mit; in viele Häuser drang das Wasser durch die rückwärtigen Türen und Fenster ein und brachte Schlamm und Hagelkörner in solchen Mengen mit, daß sie mit Schau feln und Eimern hinausgeschafft werden mußten. Alle Durchlässe des Dorfbaches erwiesen sich als viel zu eng, das Wasser floß in breiten Strömen auf der Straße und durch die Gärten zu Tal. In einem Gut stürzte infolge Unter spülung eine Stallmauer ein. Amtshauptmann Dr. Haupt nahm sofort eine Besichtigung vor und leitete zur Beseiti gung der schwersten Schäden und zur Behebung der größten Not unverzüglich Hilfsmaßnahmen ein. Auch in Leubsdorf wurde durch einen anhaltenden wolkenbruchartigen Regen, der von einem schweren Schlo- zenwetter begleitet war, Schaden angerichtet. Die Schlo- ; e n sielen in Walnußgröße zur Erde und bedeckten iald dir ganze Landschaft. Vielfach wurden die Fenster- cheiben eingeschlagen, bei einem Bauer allein 26 Fenster- cheiben. Telephon- und Lichtleitungen waren unterbrochen. In Langenau bei Freiberg wurden durch die Wassermassen die Felder und Gürten aufgerissen, der Teich de» unteren Rittergutes vollständig verwüstet. Im Unter dorf drang das Wasser in ein Fabrikgrundstück ein und stand dort bis zu siebzig Zentimeter hoch. Durch die Wucht des Wassers wurden zwei Türen aufgerissen und mehrer" Holzstapel sortgeschwemmt, wodurch ein Schaden von 8600 bis 0000 entstand. Am schwersten betroffen wurde die frühere Zeche „Himmelsfürst . Auch in St. Michaelis, Weigmannsdorf und Müdisdorf sind Wasser schäden entstanden, ebenso in der Nähe des Aiisflugsrestau- rants Lochmühle; an der Schrödermühle wurden durch die Wassermassen die Grundmauern eines Neubaues unterspült. Zwei Personen vom vlih erschlagen Im Vogtland wurden zwei Personen vom Blitz getrosten, als sie sich auf dem Heimweg von Nempesgrün zum unteren Bahnhof Auerbach auf freiem Gelände be fanden; beide wurden durch den Blitzschlaa getötet. Es ban delt sich um den 62 Jahre alten Richard Ernst Tletz aus Friedrichsgrün und den 56 Jahre alten Milchhändler Kurt Schwalbe aus Reinsdorf; sie hinterlassen neun bezw. sieben zum Teil erwachsene Kinder. Was man über die Benutzung der deutschen Zugend herbergen wissen mutz! Es kioinint immer noch häufig vor, dos; Einzelwouderer und Gruppen, die sich auf Fahrt befinden und in Jugendherber gen übernachten wollen, abgewiescn werden müssen, da sie nicht die Berechtigung zur Benutzung der Jugendherbergen haben. Deshalb soll an dieser Stelle einmal etwas über die Benutzung der deutschen Jugendherbergen gesagt- werden. Voraussetzung für die Benutzung ist der Besitz eines Iugcndherbergsauswcises, der in verschiedener Form ausgegeben wird, und zwar: 1. B l e i b e n a u s w e i s. Er ist für Iugendwanderer un ter 20 Jahren bestimmt. Er wird ausgestellt von allen Orts gruppen des Relchsverbandes für deutsche Jugendherbergen oder direkt von der Gaugeschäftsstelle Dresden-A. 24. Bis- marckstraße 0> und kostet jährlich RM. 0,50. Bel der Ausstel lung sind mitzubrtngen: Personalausweis und Lichtbild. 2. Mitgliedskarte. Erwachsene, die die Jugendher bergen benutzen wollen, müssen, gegen Zahlung eines Jahres beitrages von RM. 4,— , die Mitgliedschaft des Relchsverbandes für deutsche Jugendherbergen erwerben, dessen Mitgliedskarte als Ausweis für die Uebernachtung gilt. Im übrigen gelten hier dieselben Anordnungen wie für den Bleibenausweis. Per sonen über 20 Jahre, die sich in Berufsausbildung befinden oder erwerbslos sind, bezahlen die Hälfte des Jahresbeitrages und den llebernachtungssatz für Jugendliche. 3. F ii h r e r a u s w e l s. Ucbernachtungsrecht haben alle Gruppen, wenn der Führer der Gruppe einen Fiihrerauswcis besitzt. Nie Gruppe selbst mutz ausserdem körperschaftliches Mit glied lm Rcichsverband für Deutsche Jugendherbergen ein. Nähere Auskunft hierüber erteilen die Ortsgrupen des Reichs verbandes oder die Gaugeschäftsstelle. 4. F a m l l i e n k a r t e. Neuerdings wurde auch die Fa- milicnkarte eingefiihrt. Eltern, die mit einem Kind und mehr wandern, bezahlen nur die llebcrnachtungsgebiihr für Jugend liche. Die Uebernachtungsgebühr beträgt für Erwachsene RM. 0,50 und für Jugendliche unter 20 Jahren RM. 0,30, Gruppen der HI und Schulen NM. 0,20 fpro Kops). Schafft Arbeiterwohnffätten! Die Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung von Arbeiterwohn stätten ist mittlerweile in die praktische Arbeit auch in Sachsen eingetreten. Die Arbeit ist je nach den örtlichen Verhältnissen verschieden, sei es, datz es sich um eine Stadt wie z. B. Leipzig oder um Bezirke in der Lausitz, an der Elbe, im Erzgebirge oder im Vogtland handelt. Auch in den Industrien wirkt sie sich verschieden aus. Denn wenn es sich schon um die Setz- hastmachung und mit ihr um eigene Siedlungslätigkeit des Ar beiters handelt, ist auch der Grad, in dem der Arbeiter zum Siedeln geeignet ist oder mithelfen lernen kann, ein verschie dener. Klar ist nur, es besteht eine Wohnungsnot des Arbeiters und ihr ist in erster Linie abzuhelfen. Der Begriff der Werks wohnungen gehört der Vergangenheit an. Arbeit und Miets verhältnis müssen auseinander gehalten werden. Gewitz können in einzelnen Fällen auch Mietswohnungen im Geschotzbau für Arbeiter vorgesehen werden, auch das Eigenheim komm! in Frage, bevorzugt soll aber die Form der Kleinsiedlung sein, bei der der Arbeiter aus eigenen Kräften sowohl an der besse ren wohnlichen Ausgestaltung des Hauses selbst als auch au dem siedlcrischen Ertrag des Grund und Bodens mithclsen soll. Die Möglichkeit, das nötige Land zu erlangen, ist seitens der siedlungsbereiten Industrie, gegebenenfalls auch durch Austausch mit der Gemeinde und bei Schwierigkeiten auf Grund gesetz licher Bestimmungen durchaus gegeben. Zur Deckung der Ko sten ist allerdings mehr wie früher Fremdkapital nötig. In der Tat müssen die Kosten bis aus den vom Siedler zu leisten den Betrag mit Hilfe der Privatinitiative auf dem Kapital markt gedeckt werden. Die Regierung kann nur erleichternd eingrcifen. Da aber die Kleinsiedlung sich in hohem Grade nachhaltig zu Gunsten der arbeitgebendcn Industrie auswirlil, rechnet man wie andernorts schon ausgesührt besonders ans deren Hilfe, sei es in Geld, in Boden, Baumaterialien oder Arbeitskräften. Die bezirkliche Arbeitsgemeinschaft für die Errichtung van Arbeiterwohnstütten hat bereits in mehreren Sitzungen die Art ihrer Arbeit beraten. Der Treuhänder der Arbeit siir das Wirtschaftsgebiet Sachsen hat ihr sein besonderes Interesse zngewandt. Auch hat sich die Arbeitsgemeinschaft um das Bauhandwerk erweitert. Wenn der Ausgangspunkt der Aktion zunächst bei der Bauindustrie lag, so hing das mit der engeren Fühlung zur Industrie zusammen, ganz abgesehen davon, datz das Banhandwerk erst in einem späteren Stadium nämlich, wenn es sich um die Bauausführung selbst handelt, in Frage kommen kann. Denn im Vordergrund steht jetzt die Werbung. Sie ist die nächstliegende Aufgabe. Die enge Fühlungnahme zwischen der Zentral- und Bezirksarbeitsgemeinschaft verbürgt einen reichen Austausch an Erfahrungen. Sachsen war auf dem Gebiet der Wohnungsbeschassung immer mit an der Spitze. Die Worte, die der Reichsstatthaller am 1. Mai zu uns sprach, sind noch in frischer Erinnerung. 15 000 Wohnungen und Sledlerstellen sind zur Aufgabe gestellt. Jede nur mögliche Förderung der Finanzierung von Kcinsied- lungen kann erwartet werden. Der Herr Reichsstatthalter hatte Recht, an die Tatbereltschaft zu appellieren und sie unter da» Motto des Goethewartes zu stellen „Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat!" Das wollen wir nicht vergessen. NSG. Uanclslsnotirsn bleuer körsenlrommisssr vr. Svdaiowind rum »Itaistortallltroktor »roaaot. klaob- lolgor Llialatorialrat Spork. Im Uviebs- uncl preuüisebvn VVii tscbaktsministvriuw ist ctor Itvicbskommissar bei civr Uerliner Uvrsv, vr. Scbniv- wind, rum dlinistvrialdiroktor ornanut vvorclon. Soin« Oescbäkto als Uoicbskommissnr boi clor Uoriinvr Uürno bat klinisterialrat Sperrt, ebenfalls im Ueicbs unct I'rvuUi- scben ^Virtscbaktsministorium übernommen 51ini.-;tei inidirektor vr. Scbnie wind übernimmt im Uoielis- und Uroultiscbon VVirtseliaftnministorium cliv I.oi- tunk- der Abteilung I, in dor u n cliv -Xngelegvnlceiton des Veld-, Uank- und Uorsen ^Vosens, der privaten und öslenl lieben Versiclierun^sunterm Innungen, dor Kapitalmarkt- Politik sowie die Export Garantien bearbeitvt werden, vr. Sclinivwind entstammt einer allen niederrbeinisebo» k'nmilie. d>aeb Ueencliauncr des XVeltkrie-res trat er als IlUs-inrbeitvr in das Ueiebs.-ebavamt ein. ln «len t.iliron 1928—1931 bekleidete er das />mt lies l'inanr. und XVirt- scbaftsborators der Kaiserlich l'ersiseben Itegierunn. k> wurde im 5larr 1933 rum Kirsten Staalskoinmissar bei dor Uerliner Uürso, nacli der Vereinigung desl'ronttiselien Ilan- llelsministeriums rum Kirsten I.eicliskoinmissar bei dor Uerliner llorso ernannt. ^ucb klinistorialrat Sperl bat nm 5Veltkriox-o toilgs- nommon. dlacb seiner kirnonnung r.um Uegierungsnssessor wurde er im labro 1923 als Hilfsarbeiter in das l'reuvisob« I.andwirtsebastsministerium einberufen. Iliin wurde das ^Xmt des /.weiten Sinaiskommissars bei der Uerliner Uor.ss übertragen, alsdann lag ibm die Uearbeitung der -Xngo- legenbeiten der üftontlieb re.-btlicben Kroditinstituto im Ueielis- und Ureultiseben ^Virtsebaftsministerium ob, und im labro 1933 wurde vr r.um klinistorialrat im gleichen klinistorium ernannt. /Xls /weiter Ueieiiskommissar bei dor Uerliner Uöin bleibt Uegiorungsrat vr Kl a r t i n i im «kmt. dircus Lsi-I Stadt Gchiraiswalöe Spülung der unteren Wasserleltungszone Am Donnerstag, den 13. Juni 1 935, von abends 8.30 Uhr ab findet «ine Spülung der unteren Wasserlcitungszone statt. Etwaige Trü bungen sind daraus zurückzusühren. Schirgiswalde, den 12. Juni 1935. Der Bürgermeister. Albert-Theater: Donnerstag Spiel' nicht mit der Liebe (8.15) Komödicnhaus: Donnerstag Gastspiel Erl-Bühne: Der Elh.-streik (8.15) Central-Theater: Donnerstag Loui ins Glück (8) Raum zu vermieten Ik Kündig sür .Kleine Anzeigen' in der Sächsischen Volkszeitung Llonttine, ISS groll, pert,I<l Im UourkoU, scdnel- <I«rn, mloiUMedoin!, voIMSnllwe Nu,- ,I«u,r. «Unrckl cNorakIerl. llerrn i. gemein,»men Nuillllgen del gelrennl. u»„» kennen IU lernen. Ilel Zunei gung kde er«Un,cdi. cietl. Nngedol« uuler r. I). IN an «Ile l!e,ekSlt„IeIIe 0»r,8Scd,l»cken VuIkaaeUung'. kunäkunk Freitag, 14. Juni 6,00 bis 8,20 Guten Morgen, lieber Hörer! Dazwischen um 7,00 Nachrichten des Drahtlosen Dien stes; «s,40 bis 110,00 Erwin H. Rainalter: „Die Psingstwette". Ein« heitere Geschichte; 10,15 Aus Königsberg: Volk an der Arbeit: Vom Vogelflug und Se gelslug in Rossitten; 10,50 Spiel turnen im Kindergarten; 11,15 Deutscifer Scewetterbericht; 11,30 Die Landfrau schaltet sich ein; 11,40 Der Bauer spricht — Der Bauer hört; anschl. Wetterl>erichl; 12,00 Aus Bremen. Musik am Mittag; dazw. 12,55 Zeitzeichen der Deutschen Sccwarte; 13,45 Neueste Nachrichten; 14,00 Aller lei — von Zwei bis Drei! 15.00 Weiler- und Börsenberichte und Programmhinweise: 15,10 Kin- derliedersinoen; 15,40 Iungmädel- stundc; 10,00 Klingendes Kunter ¬ bunt; 17,30 Jungvolk, hör' zu!i 18,00 Stunde der Hitlerjugend; 18,30 Der nationalsozialistisdie Rundfunk; 18,45 Zwischenpro gramm; 19.00 Und jetzt ist Feier aland! Lehrlinge werden Ge sellen; 20.00 Reichsscndg.: Stunde der Nation: „Der Messias", Oratorium von G. F. Händel; 22,00 Wetter-, Tages- und Sport nachrichten; anschl. Deutschland echo; 22,45 Deutsd>er Seewetter- bcricht; 23,00 Aus Stuttgart: Bunt« Reihe. Dresdner Theater Opernhaus: Donnerstag Der Vooelkändler t7 30t Kurfürst: Nilsson. Kurfürstin: Angela Kolniak, Adelaide: Ies- syka Koettrik. Baron Weps- Böhm«, Graf Stanislaus: Sclcel- lenberg; Schnurpel: Lange. Adam: Valentin Hatter a. G.. Posthalter: Büttel. Christel: Hilde Clairsried, Schneck: Schmalnaner. Emerenz: Johanna Schwarz. Freitag Die Macht des Schicksals (7.30) Schauspielhaus: Donnerstag Herz über Bord (8t das EwioumöSUemc des deursaienvvUEs derrrui MisstüdlirMgr flrdeNsmSmnr, stte Mimpftr der vewrsuns und die Veursche lu-end durch ferien- und - Vostpiühe Schatte votts-emeluschatt durch Lewe» Sussplatz kür ksikslsgs! kMlsckungen I^l MbSSKSi IUP OlSOgS3ci6SifUpfi-rcNo«rllgO.-5 liNOOSOmostsisup kl twgO.95 apfslwsm ü-ckio. -Hk, 0.50 apfslsslt oH asJsSlSäsl on-oUoinoi,oonoUv >/,kt.0.^2 kslftsckuOgsboObons 0.17 8sllsss m. »„uv- / öl-issnilrsr kür Islekte Tpvison kls5-8ciifilNnua'sIn... m-,. 0.42 UgstgktsO-^sicicsroni em. 0.42 8i3m-psws ksis p,a. 0.22 SIss. 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