Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193506145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350614
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-06
- Tag 1935-06-14
-
Monat
1935-06
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
str. 134. — 14. S. 35. Sächsische Bolttz«ru>ks. Seite 8. Seile 4 ^lokirsn Oie Begründung zur 4. Vusbürgerungsüste .eipräsldent. Libanon. besuchten ider ans der >rcn Angehö« idainpjern in , elbauiwins ' Schulkinder digkeiten der ichmiltag Vie auf der Jo« Lenn.'strafte. n Restiinmim« mit Paragro« nnna vom 28. Hast bestraft. kndergast). res del Rich. 5- Riihinaiin). atachon schlage» r Zeit, da diese komödienhaiiscs ie uns auch im Vauernschivank Ls wird ausge- Erika von ihängt, die Tu- > sie die andern inySchrcck, ger als alle nd Jose sine e Marlen lli etzt ihren Wirt ie entsprechend ei den letzteren irgermeistcr von !s Bartl, Oskar ls eifersüchtiger ni und Applau» ochen. Am U. „Hoheneichon' nd darum .pim ir Priester zur nkehrlagen im ens. General- gsraueiwercins. chenkle den 21 Bistums meri- Schatze seiner indliche. sruchi- ganz besonders kalt;. Vereinen tsen Unliosien e übernommen Pfarrer Dr. ursusleiier wie i Schlüsse herz- der PO und is Handwerk dmerlistng in ng dieser Ta« )sischcn Mini« er und Cchii« s- und Preu« Volksbildung nde in gceig« andwerks für >au und Sonniag fs Lutze eine ie Teilnehmer mdau ein. evangelischen Landeskirchen oder der katholischen Kirche gemeint, sonstige Religionsgemeinschaften, auch wenn sie anerkannt sind, haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Die einzelnen Gruppen: Lutheraner, Unierte, Reformierte. Ka tholiken und Nltkathaliken können nur durch einen gemeinsa men Geistlichen vertreten sein. In bekenntnismätzig gemischten Gemeinden könne bei der Berufung der Schulbeiräte ohne wei teres auf die Vckenntnisangemcsscnheit Rücksicht genommen werden. ing ner« .'r Palais ge lt „Deuliches hes bis zum der SM orbclmarsch S. gesperrt für ahn und Rad« h Beendigung hnverkehr bis ) die Johann« tstratzs svergl. mdigung des Strafte. Der erhalten. Di« hat über dl« Ve^süknung Das Echo, das die N e d e d e s e n g l i s ch e n T h r o n- solgers vor den Vertretern der englischen Frontkämpfer vereinigung, in ganz Deutschland gefunden hat, ist nicht «ur siir England, sondern für die Weltöffentlichkeit, der Immer noch bezahlte Agenten des Unfriedens ein völlig falsches Bild des neuen Reiches vorzuliigen bestrebt sind, «in eindeutiger Beweis für den unverrückbaren Willen des deutschen Volkes, in nachbarlicher Freundschaft, in gegen- fkitigein Verstehen mit allen Nationen zu leben. Indem der Prinz von Wales die Worte gesprochen hat, niemand sei geeigneter, „den Deutschen die Hand der Freundschaft «ntgcgenzustrecken, als die ehemaligen Frontkämpfer", be ginnen nach Jahresfrist langsam die Früchte jenes grossen Appells zu reisen, den vor nunmehr einem Jahre von Königsberg aus der Stellvertreter des Führers, Reichs minister Rudolf Hetz, an die Frontkämpfer aller am Kriege beteiligten Länder gerichtet hat. Damit ist ein wesentlicher Fortschritt erreicht. Wenn demnächst eine Abordnung der .Mtish-Legion" nach Deutschland reist, so wird jene offene Aussprache von Mann zu Mann anheben können, von der mir uns einen grotzen Erfolg versprechen. Denn die per sönliche Fühlungnahme im privaten Rahmen ist die Vor aussetzung des besseren gegenseitigen Verstehens. Wer aber könnte diese Voraussetzung besser erfüllen als der Front kämpfer, zu dessen Ideengut, zu dessen sittlicher Haltung sich die Männer der Ncichsregierung und mit ihnen das gesamte deutsche Volk von jeher bekannt haben. Wahrer Frontkämpfergeist ist F r i e d e n s ge i st. Frieden im Innern und Frieden nach autzen, das ist die Parole, unter der Adolf Hitler sein segensreiches Wirken für die Nation wie für die Welt begonnen hat. Das ist die Devise, unter der das neue Deutschland heute wie gestern schasst und opfert. Die offene Aussprache wird den Boden weiter auf lockern. Dabei handelt es sich vornehmlich darum, die At mosphäre zu entgiften und dafür zu sorgen, datz Verhand lungen unter den Diplomaten und von Regierung zu Re gierung künftig im rechten Geiste gestaltet werden. Je mehr die Weltanschauung des Frontkämp fers, dem allen ein und dasselbe Erlebnis gemeinsam ist, sich durchsetzt, je stärker sie zur Grundlage der Beziehungen zwischen den Nationen wird, umso segensreicher werden ihre Rückwirkungen auf die internationale Lage sein. Oeklentticke 8r»mmkunq un6 pkani-qemeinrle Zur Klärung des Begriffes „Oefsentliche Cammlung" in der Pfarrgemeinde ist eine Acutzerung wertvoll, die der Reichs- und preussische Minister des In nern am 8. April 1935 dem Deutschen Earitasverband auf eine Eingabe botr. Sammlungen zugunsten bedürftiger Trstkommunikanten znkommen Netz und die sinngemätz für ähnliche Veranstaltungen beider Konfessionen gilt: „Die von den Pfarrern durchgeführten Sammlungen für die Einkleidung und Ausstattung von Erstkammunikan ten unterliegen nur dann nicht den Bestimmungen des Eammlungsgesetzes, wenn sich die Sammler an einen Per- soncnkreis wenden, zu dem sie über ihre Tätigkeit als Pfarrer hinaus persönliche Beziehungen unterhalten, mit dem sie durch persönliche Bekanntschaft verbunden sind. Vcim Vorliegcn dieser Voraussetzungen sind derartige Sammlungen nicht als „öffentliche" Sammlnngen im kinne des Sammlnnnsgesctzcs anzusehen und daher auch nickt genehmigungspflichtig. Ob diese Voraussetzung ge geben sind, ist im Einzelfalle Tatfrage. Eine Sammlung bei sämtlichen Mitgliedern der Kirchengemeinde ist zweisel- las als eine öffentliche Sammlung anzuschen. Beschränkt sich die Sammlung jedoch nur auf einen ausgowählten Per- souenkreis, zu dem die obengenannten Beziehungen be stehen. liegt eine nicht öffentliche Sammlung vor. Die kammlungen zugunsten bedürftiger Erstkommunikanten allgemein als nicht öffentliche Sammlungen zu erklären, ist. wie aus vorgenannten Beispielen hervrgeht, rechtlich nicht möglich." Shmen uns gcschrii« die 28jährige ner Urlaubs- lesucht hal!c. t. Sie hall« gcmackl. Es uppcnlüichcn, Ausnahmen st, ob der be> usnahmcn zu nacht Hal. zu zu sein, beim zu üben. Hebung verlieft er Deutschland und tral als Vertreter inter nationaler jüdischer Inleressenverbände in zahlreichen Versamm lungen als Hetzredner gegen Deutschland aus. Insbesondere macht er sür den Boykott deutscher Waren Propaganda 9. Max. Gru schwitz, ist von früher her als Heraus geber eines Breslauer Skandalblattes und durch den häufigen Wechsel seiner politischen Gesinnung bekannt. Er wanderte nach Oesterreich aus und betätigte sich gegen Deutschland als Jour nalist und Verfasser von Rundsunkvorträgen 10. Eduard Wilhelm Gustav Günther, ge nannt Albert Günther, der sich in Paraguay aushält, treibt gehässige Propaganda gegen Deutschland niid lässt keine Gelegenheit vorübergehen, ohne die neue deutsciie Stnatssorm und ihre Führer verächtlich zu machen. Sein staais-cindliches Treiben hat unter den Deutschen in Südamerika erhebliche Un ruhe verursacht. 11. Dr. Kurt Häntzschcl, Exponent früherer iinks- demokratischer Kreise und ehemaliger leitender Ministerial beamter. Nach seiner Entlassung aus dem Neichsdicnst wurde er „politischer Direktor" luttm „Neuen Wiener Journal", einem Blatt, das während der Zeit, als Häntzschel dort seine Tätigkeit ausübtc, in den politischen Leitartikeln besonders gehässige An. grisfe gegen Deutschland richtete. 12. D r. Werner Hegemann hat in der langen Reihe literarischer Schädlinge nach 1918 mit an erster Steile ge standen. Seine angeblich geschichtekritischen Schritten gehen auf eine Herabsetzung und Beschimpiung der deutschen Geschichte aus. Nach der nationalsozialistischen Revolution hat sich Hegemann in den Dienst der Emigrantcnhctze gestellt. 13. Dr. Rudols Hilf er ding, in W.en gebürtiger Jude, wurde 1920 in Deutschland eingebürgert und van den marxistisst»en Parteien zum Reichs- und Staatsminister er hoben. Nach der nationalsozialistischen Revolution begab er sich ins Ausland. Er gehört zum Führerkreis der emigrierten SPD. in Prag, der als Mittelpunkt der Hetze gegen das neue Deutschland bekannt ist. 14. D r. K u r t H i l l e r. jüdischer Schrislste'ler. desertierte aus dem deutschen Heeresdienst. Im Ausland verbreitet er durch laufende Verösscntlichungen in der Prager Hetz'chriit .Die neue Weltbühne" die niedrigsten Verleumdungen über Deutsch land. 15. Werner Hirsch spielte in der Nachkriegszeit ein« Rolle als kommunistischer Agitator und verantwortlicher Redak teur verschiedener kommunistischcr Zeitungen, inslreiander- als Redakteur der Berliner „Roten Fahne". Jetzt tritt er in Ruft» land als einer der grössten Hetzer gegen Deutschland ani. Er schreibt über seine Erlebnisse in Deutschland lügenhatte Zei tungsartikel und Broschüren. 10. Dr. Max Ho dann war trüber Assistenzarzt des inzwischen verstorbenen Dr. Magnus Hir'chield und betätigte sich in gleichem Sinne als Verkünder ferualer Irrlehren, di« auf ein« Demoralisierung des dculschen Volkes und besonders der deutschen Jugend hinzielten. Besonders volksschädigcnd wirkten sich seine zahlreichen Borträac in Stadt und Land gegen den Geburtenzmang sowie lein Ein'etzen ttir die Slral- freiheit der Abtreibung aus. Jetzt schreibt er Hetzern such iiir die Emigrantenpresse und hält deuttck'eindücke Vorträge Seine pseudowissenschaftlichen Vorträge stoften auch im Ausland auf schärfsten Widerspruch. 17. Karl Höltermann, der ehemalige Reichsbanner führer, ist im Ausland und — während der Abstimmnngszeii — auch im Saargebiet als Organisator der Emiglantealreweaung und Förderer aktiver dcutschscindlicher Bestrebungen hervorgs« treten. 18 Hans Joel. Redakteur, verbreitet Greu lnachrichten In Spanien. Wegen seiner politischen Betätigung ist er bereits mit den spanischen Sicherheitsbehördcn in Konflikt gekommen. 19. Friedrich Kum in e r war Chefredakteur beim Deut schen Metallarbeiterverband. Nachdem er in Deulichland sein Tätigkeitsfeld verloren hatte, ging er nach Belgien und grün dete ein sog. ..Insormationobüro" das eine bestimmte Bresse mit Lügenmeldnnaen über Deutschland verlorst Kummer ge hört auch dem Verband der „Deutschen Jounwlisten im Aus land" an. in dem die sühnenden Hetzer der Emigrantenbewe gung organisiert sind. 20. Kurt Levy, genannt Lenz, iüdischer Sckcitt- stellcr, ehemaliger marxistischer Funktionär. Er wanderte nach dem nationalsozialistischen Umschwung nach Paris aus und schreibt Hetzartikel sür die Emigrantenprejse. Er betätigt üch an führender Stelle in dem sog. ..Deutschen Klub" in Butts der als Sammelpunkt der Emigrantcnhctzer gegen Deutschland an- zusehcn ist. 21. Heinz LIepmann. jüdischer Schriftsteller, treibt in aster Welt üble Greuelhctze durch seine Schritten und in öffentlichen Vorträgen. In Holland wurde er wegen Beleidi gung des verewigten Reichspräsidenten mit Gefängnis bestraft und nach Belgien abgcschoben. 22 Erika Mann, Schwester des Klaus Mann, der wegen seines dcutschfeindliciien Berhnltens bereits durch Be kanntmachung vom 1. 11. 1931 der deutschen Staatsangehörig keit für verlustig erklärt morden ist Erika Mann ist Leiterin eines im Ausland nmherziehenden Kabaretts und geistige Ur heberin der In diesem Unternehmen gezeigten würdelosen Dar bietungen, di« auf eine Verunglimpfung Deutschlands abgc- stellt sind und schon wiederholt auch bei ausländischen Be suchern scharfe Ablehnung ersahren haben. 23. Dr. Siegfried Marck, Jude, der früher Univer- fltätsprofesfor in Breslau war. Er schreibt sür die Emigran« DNB. Berlin, 13. Juni. Die am Dienstag im Reichsanzciger verösfentiichte vierte Liste der Ausbürgerung staatsfeindlicher Emigranten hat fol gende Begründung erhalten: 1. Max Abraham, ein jüdischer Kantor und rühriges Mitglied früherer marxistischer Kampsvcrbände. Noch nach der nationalen Erhebung, am 20. 6. 1933, siel er einen SA.-Angehöri gen in der Dunkelheit an und verletzt« ihn; er kam daraufhin ins Konzentrationslager und wurde vom Schüfsengericht wegen gefährlicher Körperverletzung mit 6 Monaten Gesängnis bestraft. Nach Verbüftung der Strafe ging er ins Ausland und versaht« dort eine Broschüre mit dem Titel „Juda verrecke. Ein Rabbiner im Konzentrationslager". Die Hetzschrift enthält üble Greuel- nachrichten über angebliche Erlebnisse Abrahams im Konzen trationslager. der übrigens nie jüdischer Rabbiner war. Auch in einem össentlick)en Vortrag in Prag hetzte er gegen Deutsch land. 2. Bertold <Verts Brecht. marxistiscl)er Schriftsteller, der in der Nachkriegszeit durch seine tendenziösen Theater stücke und Gedichte für den Klassenkamps Propaganda machte. Nach der nationalsozialistischen Erlzebung sind in der Emi grantenpresse und in Broschürcnsorm zahlreiche deutschfeindlich« Artikel und Gedichte von ihm erschienen. Seine Machwerke, in denen er unter anderem den deutschen Frontsoldaten beschimpft, zeugen von niedrigster Gesinnung. 3. D r. I s a a k D a v i d B r o s z y n e r. «In naturalisierter Ostjude, der in Deutschland als Arzt eine gutgehende Praxis gesunden hatte. Nach der nationalen Erhebung ging er nach Lettland und beteiligte lick insbesondere durch Veröffent lichungen in dem Hetzblatt „Europa-Vst" an den deuischscind- lichen Umtrieben gewissenloser Emigranten. 4. Dr. Hermann B u dz is I awsk i. jüdischer Redak teur, wirkte srüber an Skandaiblällern. wie „Nacht-Expreft" und „Tribüne". Jetzt ist er Haupischriflleiter der in Prag und Zürich erscheinenden berüchtigten Wochenschrift „Die neue Welt bühne". in der von ihm am lausenden Band Hctzartikel er scheinen. 5. Peter Bussemener. war früher Redaktionsmit- glied der „Frankfurter Zeitung" und betätigte sich vor dem Umschwung lm staatszersetzcnden Sinne der kommunistischen Partei. Er ging nach Südamerika und wurde von dem deutsch- feindliclnui ..Argentinischen Tageblatt" in Buenos Aires ausge nommen. In feinen Zeitungsartikeln streut er Verleumdungen und entstellende Nachrichten über die kulturellen und politiscl)«n Bestrebungen Deutschlands aus. 6. Siegmund Crumenerl. Funktionär der ehem. SPD., hat seinen Sitz nach Prag verlegt und treibt von dort aus als Bropagavdist Landesverrat gegen Deutschland. 7. Gustav Fehrl, ehemaliger Neichstagsabgeordneter und 2. Bundesvorsitzender des ehemaligen „Reichsbanners". Er beteiligt sich an führender Stelle an der Hetze der Emigranten gegen das Reich und schreibt gehässige Artikel für die Emigran- tcnpressc. 8. Dr. Nach um Gold mann. Ostjude. ist 1920 in Deutschland eingebürgert worden. Nach der nationalen Er- Aoolevelt für eine religiöse Wiedergeburt In Washington fand ln diesen Tagen die Generalversamm- kmg des Nationalkomitees für religiöse und wirtschaftliche Erneuerung statt. Der Präsiden t der Bereinigten Staaten sandte rin Telegramm, In dem er seiner Ueberzeugnng von der Notwendigkeit einer religiösen Wiedergeburt Ausdruck gab. „Es ist eine Aufgabe von allergröftter Wichtig keit". so erklärte er, „durch Stärkung der religiösen Kräfte der Nation den Herzen und Seelen unseres Volkes ihre Ver- antworillchkeiten und Pflichten zum Bewusstsein zu bringen. Eine dauerhafte wirtschaftliche Wohlfahrt ist nur dann gesichert, wenn das wirtschaftliche, soziale und religiöse Leben unseres Volkes zusammenwirkt." Der Gouverneur des Staates Newyork hat ein Gesetz er lassen, durch das die gewerbsmähige Ausnutzung des Naktkults und die Einrichtung von Lagern und Anstalten sür Naktkultnr verboten wird. Einsicht in die Anklageschrift Nicht für Schöffen und Geschworene. Berlin, 13. Juni. Das deutsche Strafrecht wird von jeher vom Grundsatz der Mündlichkeit und Unmittelbar keit der Verhandlung beherrscht. Die Im Flnft befind liche Strafrechtsreform wird diesen Gedanken noch weiter aus bauen. In einer prozcftrechtllch bedeutsamen Entscheidung aeht das Reichsgericht völlig gleiche Wege, Indem es die Mit teilung der Anklageschrift an Schöffen und Geschworene als unzulässig und verfahrenswidrlg bezeichnet. Ein Urteil, das aus einem derartigen Verfahrensvcrstoft beruht, ist aufzuheben, und der ganze Fall mnft noch einmal verhandelt werden. Prak tisch wird damit verhütet, daft die Einsicht in die Anklaaeschrist Schössen und Geschworene dazu verleitet, einen Angeklnaten gewisscrmafte» zu verurteilen, ehe noch die Verhandlung Ihren eigentlichen Anfang genommen hat. Der mit den gesetzlichen Vorschriften und der gerichts geschäftlichen Uebimg vertraute Berufsrichtcr ist Kraft seiner Schulung und Erfahrung im allgemeinen in der Lage, das sich ans der Anklageschrift ergebende Bild vom Eindruck der Haupt verhandlung zu unterscheiden. Von seltenen Ausnahmen abge sehen, sind aber Schöffen und Geschworene einer solchen objek tiven Unterscheidung nicht lähig. Gibt man ihnen die Anklage schrift In die Hand, dann Ist damit zu rechnen, daft sich bei Ihnen der ans der Hanpiverhandlung und der Anklageschrift gewon nene Einbruch in einer Weise vermischt, die schlieftiich In der von der Staatsanwaltschaft ln der Anklageschrift niedcrgelegten Auffassung gipfelt. Die Mitteilung der Anklageschrift an Schös sen und Geschworene ist deshalb schlechthin unzulässig. »issenschaftlichen Studien nach eigenen Erkenntnissen. Er besuchte die Universitäten München und Tübingen und promovierte „mn-rna cum lauste". Fürst Bismarck wird auf ihn aufmerksam und schickte Um im Jahre 1887 aus eine Weltreise, um die wichtigsten Agrarländer kennenzu lernen. Als Nuhland znrüctkehrt und die gewonnenen Erfahrungen verwerten will, ist Bismarck gestürzt. Caprivi will von den neuen Ideen nichts wissen; nur im Bund der Landwirte sanden Nnhlands wirtschaftspolitische Forderun gen starken Widerhall. Er gründete jchlietzlich in der Schweiz eine internationale Ectreidepreiswarte, wurde dann Professor in Freiburg und später in Berlin. Sein Hauptwerk betitelte er „System der politischen Oekonomie". Darin setzte er an Stelle der materialistischen die logische Geschichisausjasjung. Nuhland ist ein scharser Gegner des Freihandels, trotzdem aber auch lein unbedingter Vertreter des Schutzzollgedankens gewesen. Er zeigte vielmehr a n. dere Wege zur Lösung der agrarpolilischeu Schwierig keiten. die in der nationalsozialistischen Marktordnung und der Einführung von Festpreisen erst zwei Jahrzehnte nach seinem Tode verwirklicht worden sind. Auf Beranlassung des Neichsbauernführers ist das „System der politischen Oekonomie" im Neudruck erschienen und hat bereits jetzt eine Auflage erreicht, die diejenige der Vorkriegszeit über« trifft. Gustav Ruhland starb am 14. Januar 1914, vcr. bittert und durch die jahrelangen, ergebnislosen Kämpfe geschwächt, in Bad Tölz. Vle Geistlichen in den SftmlbelrSken Berlin, 13. Juni. Vekaipitlich waren In den früheren bchuldeputationen, Schulvorständen und Schulkommissionen die veistlichen Kraft ihrer Stellung vertreten. Das unlängst in Kettung getretene „Gesetz Uber die Schulbeiräte" ändert die näheren „Muft-Bestlmmungen" in „Soll-Bestimmungen" um. ftn welcher Weise Vertreter der Kirchen zu den Schulbeiräten -ermigezogen werden sollen, darüber äutzert sich jetzt Ministe rialdirektor Dr. Bojunga im Amtsblatt des Reichserzlchungs- tztinisterlums. In grundsätzlichen Darlegungen wird ln dem Auf- sqftc festgestelkt, daß eine Entsendung von Vertretern durch die Kirche selbst nicht in Frage käme, da es sich sa um Schulen des Eiaaies handele. Der Staat treffe von sich ans durch seine Eckulaufsichtsbehörder» die Bestimmung darüber, ob und welche Geistliche ln die Schulbeträte berufen werden sostten; allerdings müsse die kirchliche Oberbehörde zuvor gehört werden. Die ,Eoü Bestimmung" diene dazu, den Staat in die Lage zu ver letzen, notfalls ungeeignete Geistliche fernzuhalten. Immerhin ullc davon nur in wirklich zwingenden Fällen Ge brauch gemacht werden. Im übrigen seien nur Geistliche der Sustsv Ikuklsn«! wäre am 11. Juni 78 Jahre alt geworden. Vor etwa drei Jahrzehnten hat die deutsche Natioualökonomie das Schaffen dieses Mannes, der ebenso wie Friedrich List seine eigenen, aus Stärkung der Nationalwirtschaft gerichteten Weg« ging, vollkommen abgelehnt. Sein Hauptwerk wurde von einer deutschen Grossbank aufgekaust und verschwand damit aus dem Buchhandel. Bis vor zwei Jahren siel sein Name auch in keinem einzigen der zahlreichen volks wirtschaftlichen Kollegs, die an den deutschen Universitäten gehalten wurden. Erst der Nationalsozialismus hat die Gedankengünge dieses Mannes wieder aufgegrifseu und daraus aufbauend die Neuordnung des deutschen Bauern tums und die Einrichtung einer umfassenden Marktordnung geschaffen. Es ist insbesondere der ReichsbanernsUhrer N. Walther Darrö gewesen, der Ruhlands Werte wieder in Erinnerung gebracht und ihnen praktische Geltung ver schafft hat. Vor vielen Monaten wurde bereits ein Wett bewerb veranstaltet, der eine leichtverstündliche und wohl geordnete Zusammenfassung der Ruhlandschcn Gedanken znm Zwecke hatte. Die nationalsozialistische Vauernpolitik ist heute zutiefst von dem Geist Gustav Ruhlands bestimmt. Er wurde als Sohn eines Spessartbauern in Hessenthal geboren. Da sein Vater frühzeitig starb, mutzte er bereits im Alter von 20 Jahre» den Hof übernehmen, wodurch er die Schwierigkeiten, mit denen das Bauerntum zu kämpfen hatte, aus eigener Erfahrung kennenlernte. Auf Grund dieser Erfahrungen strebte er im Zusammenhang mit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)