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Nr. 243. — 19. 19. 35. Sächsische Volkszeitung Seite - I.siprig ) Die Polizeistunde ist sür die Nacht« zum 20. dis zum 27. Oktober im Hinblick auf das Fest der deutscl)«» Traube und des deutschen Weines aus n a ch t s 2 U h r festgesetzt worden. ) Die Bürgersteuer wird in Leipzig im Iohre 1936 wieder in Höhe von 7V0 Prozent der Reichssätze erhoben. ) Zunahme des Fremdenverkehrs. Die Zahl der gemeldeten Fremden betrug in der Stadt Leipzig im September 1935 (1934) 25 863 <2183», darunter 3053 <1907) Auslandsfremde. Die Zu nahme stellt sich beim gesamten Fremdenverkehr aus 18,5 v. H., beim Auslandsfremdenverkehr aus 60 v. H. ) Gedächtnisfeier für Alfred Kindler. Für den vor drei Fahren durch die Kugeln von Kommunisten gemordeten Schar führer Alfred Kindler fand am Mittwoch auf dem Horst-Wessel- Platz eine feierliche Gedächtnisstunde statt, bei der Sturmhaupt führer Reichmaim die Gedenkworte sprach. 1 Halle. In den Ruhestand tritt am 31. 10. der hiesig« Polizeipräsident Rossen. 5ücs>v6s»-5c>csissn Es geht um die Wasser des Nil». In den Brennpunkt des ita lienisch-abessinischen Konflikts rückt mehr und mehr Aegypten, für das der Ausgang dieses Konflikts zu einer Lebensfrage geworden ist. Bekanntlich empfängt der Nil, di« Lebensader Aegyptens den grötzten Teil seines Wassers aus dem Ta- na-See im abessinischen Hochland. Es kann daher ebenso für Aegypten wie sür England nicht gleicl-gültig sein, in welchen Händen sich der Tana-Se« befindet. So wird der Konflikt um Abes sinien immer mehr zu einem Konflikt um die Herrschaft am Nil. — Unser Bild zeigt den berühmten Staudamm bei Assuan, (New Jork Times, M.) Oie OAK-Gauarbeitstagung in Chemnitz Reichsorgantsatlonslelter Dr. Ley und RelchSslatthaller Milchmann sprachen Der Mttelfrohnaer Gifimordversuch vor dem Schwurgericht Chemnitz, 18. Okt. Das Schwurgericht verhandelte gegen den 28 Jahre alten Wirtschaftsgehilfen Paul Walther Granz aus Mittelfrohna und dessen 44 Jahre alte Tante Marie Milda Kühne wegen versuchten Mordes, begangen an dem Landwirt Max Müller in Mittelfrohna. Granz wurde beschuldigt, zwei mal einen Giftmordversuch an seinem Stiefvater Max Müller, der ihn mehrmals geschlagen und mit Totschlag bedroht hatte, begangen zu haben. Frau Kühne hatte ihrem Neffen Bittcr- kleesalz zur Ausführung der Tat gegeben. Das Urteil lautete gegen Granz wegen versuchten Totschlags auf anderthalb Jahre Zuchthaus. Frau Kühne wurde wegen Beihilfe zu neun Mo naten Gefängnis verurteilt unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungshaft. Spielende Kinder verursachen tödlichen Mall Chemnitz, 18. Okt. Am Donncrstagnachmittag ereignete sich auf der Schlostteichstraste ein eigenartiger Unfall, bei dein der kaufmännische Angestellte Richard Tippmann aus Röhrsdorf den Tod fand. Bier Kinder im Alter von 8—12 Jahren halten den Zaun des Geländes der Schlotzbrauerei überstiegen und von Chemnitz, 18. Okt. Zu der groben Arbeitstagung des Gaues Sachsen der Deutschen Arbeitsfront waren 500 Betriebs führer, 500 Betriebwalter, 500 Ortsgruppenwalter und 500 Mit arbeiter der Kreisleitungen erschienen. Gauwalter Peitsch wies nach Eröffnung der Tilgung auf die ungeheuren Schwierigkeiten hin, die dem grasten Plan drk Zusammenfassung aller Schaffenden in der DAF. entgegenstan den. Etwa 1 400 000 Volksgenossen standen im Oktober 1934 im Gau Sachsen freiwillig in der DAF., heute sind es 1800 000. Etwa 120 000 Politiscl;« Leiter, Amtswalter und -warte stehen nach ihrer Berufstätigkeit unermüdlich im Dienste der Riesen aufgabe der DAF. In den vergangenen neun Monaten des lausenden Jahres wurden 22 400 000 Mark an Beiträgen ein genommen, von denen allein fiir Erwerbslosen- und Kranken unterstützung 4 520 000, fiir Invaliden- und Nothilfeunterstützung 4 730 000 Mark ausgcgeben wurden. — Tann sprach Gauleiter und stellvertretenden Amtsleiters der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Dr. Weist und des Leiters des Amtes für Arbeits führung und Berusserziehung Dr. Arnhold, ergriff Relchsorganisationsletter Dr. Ley das Wort: Wenn man eine soziale Ordnung ausbauen moste, so müsse man sich darüber klar sein, dast es nichts auf der Welt ohne Kamps gebe. Wenn das Volk heute glücklicher sei, so sei das nur darauf zurückzusiihre», dast es sein eigenes Wesen miedererkannt hab«. Wir sehen im Kampfe das Leben und im Lebe» den Kampf, so fuhr Dr. Ley fort. Aber wir wollen den Kampf nicht allein um des Kampfes willen. Wir wollen, dast dieser Kampf einen Erfolg hat. Das Ziel unseres Kamp fes ist die Existenz Deutschlands, er gilt der Er haltung unseres Volkes. Unsere Aufgabe ist es. die Meusci-en auf diesen Schicksalskampf vvrzubereiten, damit sie ihn siegreich beenden. einem Lagerplatz einen eisernen Wagenradreisen den 22 Meter tiefen Abhang nach der Schlostteichstraste hinuntcrgerollt. Der Reifen traf den auf seinem Motorrad gerade vorüberfahrcnden Tippmann so unglücklich, dast ihm die Schädeldeckc durchschlagen wurde und er auf dem Transport ins Krankenhaus starb. Die Kinder ergriffen nach dem Unfall die Flucht und konnten noch nicht ermittelt werden. tz. Chemnitz. Die B ü r g e r st c » c r für das Kalenderjahr 1936 ist in Chemnitz wieder auf 600 v. H. festgesetzt worden. ^US clvr I-ousitr l. St. Marlenstern. Todesfall. Nach langem und schwerem, mit groster Geduld ertragenem Leiden verschied Donnerstag srsth die geistliche Jungfrau Roberta Minna Reicl)el. Fiir kurze Zeit hatte sie das Krankenhaus in Witticlie- nau aufgesucht, doch vergebens. Tie Verstorbene stammte aus der preustischen Oberlausitz, aus dem Städtä>en Lauban, wo sie am 5. Mai 1875 geboren wurde. Am 28. September 1897 erhielt sie das Kleid des hl. Bernhard und legte die feierlichen Ge lübde am 11. Juni 1900 ab, gehörte also dem Orden über 45 Jahre an. Heuer im Monat August waren es 26 Jahre, dast sie als Lehrerin an der cinsaclx'n Mädchenschule gewirkt hatte. Sie hals auch in der M-rufsschule aus, zuvor war sie zwei Jahre im Institut tätig. Die Verstorbene war ihren Schülerinnen eine gerechte, gewissenhafte und umsichtigte Lehrerin und Er zieherin und daher von ihnen sehr geachtet. l. Schirgiswalde. Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, veranstaltete am Mittwochabend im Erbgerichts- saalc eine recht gut besuchte öffenllicl)e Ausklärungskundgebung. Der Redner. Bürgermeister Franke aus Hayucki i. Schi, zeich nete zunächst die schwere Lage, in der sich Deutschland bei der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten befand, um dann die grasten Fortschritte aufzuzeigen, die die heutige Neichsleiiung in den zwei Jahren ihrer Führung erzielt hat: Arbeit und Brot, Wehrsreiheit und Achtung in der Weit und eine vorbiidlicl)e Er ziehung des l>eranwachsenden Geschlechts. — Die Eintops gerichtsammlung am letzten Sonntclg erbrachte hier 215 Mark, dieser Betrag ist höher als das beste Sammelergebnis im Vorjahre. l. Oberoderwitz. Belm Rangieren verunglückt. Nm Donnerstagnachmiltag geriet auf dem hiesigen Bahnhof der Bahnarbeiter Max Richter aus Niedcroderwitz beim Rangieren zwischen einen Güterwagen und die Verladerampe. Er zog sich so schwere Verletzungen zu, dast er sofort ins Krankenhaus ein geliefert werden mustte. Reichsstatthaller Martin Mutschmann über das Thema „Tic Weltanschauung als Grund lage unseres Handelns". Er stellte seinen Ausführun gen de» Satz des Führers voran: „Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit". Aus der Arbeit heraus baue sich der Sozialis mus die Volksgemeinschaft, der nationale Wehrwille, dos Kul turstreben, das gesamte Volksleben aus. Wir können heute be haupten, dast der Deutsche den wahren Sinn der Arbeit wieder erfahren hüt. Die Umstellung vom Klassenkampf zur Volksgemeinschaft braucht natürlich Zeit. Wir ha ben den Glauben in das deutsche Volk, dast es die graste Idee der nationalsozialistischen Weltanschauung im Lause der Zeit immer besser erkennen und sich zu eigen machen wird. Die geistigen Schlagbäume früherer Zeit zwiscl>eu Arbeitern und Ar beitgebern sind allerdings noch nicht restlos beseitigt. Hier must die weltanschauliche Schulung einsetzen. Voraussetzung für allen Erlolg ist aber gegenseitiges Vertrauen und Aufrichtigkeit. Der Redner gab dann ein Bild der Zustände zur Zeit der Macht übernahme: 25 Milliarden Schulden, dazu miliiärische Ohnmacht, wirtschaftlichen Zusammenbruch, innere Zerrissenheit, kulturel len Verfall, riesige Arbeitslosenzahlen. Ist cs da nicht ein Wunder, dast wir wieder zu den stärksten Mächten der Erde ge hören? Ist es nicht ein Wunder was Adolf Eitler ans der Erd« gestampft hat: Wchrhoheit. Arbeitsdienst, Wirtschastsbelebung, Volksgemeinschaft, Winterhilfe, Arbeitsfront, das Zurückfinden zur deutschen Kultur, zu Sitte, Treue und Ovserbereitsckaft. Was bedeuten hiergegen die noch bestehenden Reste von Not ständen: Buttcrmcn^el, «in paar fehlende Zitronen? Unsere Generation ist mitten hineingestellt in die groste Aufbauarbeit. Wir sind vor allem bestrebt, nicht nur die marxistiscl)c Gleichmack rei zu beseitigen, sondern einen Aus gleich der sozialen Gegensätze herbeizuführen. Die national sozialistische Weltanschauung enthätr fiir beide Teile di« ernst hafte Verpflichtung zur Zusammenarbeit. Der Unternehmer trägt im nationalsozialistischen Staate eine öffentlich Verant wortung. Er must seiner Gefolgschaft ein wahrer Führer sein. Seine Führerautorität darf nicht ans der Tatsache des Besitzes hruhen, sondern sie must in Charakter und Weltanschauung liegen. Dieser ideale Zustand hsteht noch nicht überall. Aber so viel müssen mir schon heute fordern, dast sich überall der gute Wille durchsetzt, sich der neuen Weltanschauung einzufügcn. Der Reichsstattl>alter schloss: „Kämpfen Sie mit uns um die restlose Verwirklichung dieser Idee. Das aus Bauern, Bürgern und Arbeiter» geeint« deutsche Volk soll für ewige Zeiten wahren unseren Glauben, unsere Kultur, unser« Ehre und unsere Frei heit." Der Leiter des Organisatiansamtes der DAF., Hauptamts leiter Clauh Se l z ne r - Berlin, sprach dann über di« Auf gaben der Betrlebsgemcinschastcn. Nach «veiteren Vorträgen des Dl« Kaiserin im Dienste der Verwundetenpslege. Die Kaiserin von Abessinien hat «in grostziigigcs Hilss- werk für di« Verwundeten organisiert, in dem di« Frauen der Stckmmeshäupt- linge tatkräftig Mitarbeiten, lszitcr Anleitung der Kaiserin (am Ende des Tisches) wird In erster Linie Verbandzeug für di« Truppen bercitge- stellt. (Planet, M.) Führer und Gefolgschaft gehören bei diesem Kampfe zu sammen. Zwei Bedingungen sind es. die den Führer ausmachen, fein Instinkt und sein Verstand Beide zusammen bilden die Tternunft. Der Nationalsozialismus ist der Ausdruck dieser Vernunft. Die schönste Pflicht des Führers ist die Sorge um seine Gefolgschaft. Diese must erkennen, dast der Führer sich um sie sorgt. Dies gilt für alle Führer, gleichviel ob Offizier oder Betriebsführer. Dr. Ley schlost: Wir werden Schritt sür Schritt wcitergehen auf dem eingeschlagenen Wege. Dast dieser Weg richtig ist, beweist der Erfolg. Die in 214 Jahren erzielten Erfolge waren gröster, als wir je zu hoffen gewagt hatten. Deutschland ist schöner, das Volk glücklicher geworden als vor drei Jahren. Das gröstte aber, was der Nationalsozialismus erreicht hat, ist dast er dcts Herz des Volkes für sich gewonnen hat. Doch dies alles ist nur eine Vorbereitung, ein Aufräumen des Alten und Schlechten. Wir aber werden weiterkämpfen, und wen» wir nicht mehr können, dann werden die, die nach uns kommen, weilerkämpsen und iverden diesen Kamps nicht schlechter führen als wir. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer und dem gemeinsamen Gesang des Horst-Äessel-Liedes fand die Kundgebung ihr Ende. Rundsunkbolschast des Vatikansenders an die Welt Rom, 18. Okt. Zum diesjährigen Weltmissionssonntag (der in der Diözese Meisten bekanntlich an einem späteren Termin gefeiert wird) «rlästt der Sekretär der Propagandakongregation und Präsident des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung Erzbischof Scllotti durch die Nndiostation des Vatikans am Samstag, dem 19. Oktober «inen Aufruf an die Katholiken der ganzen Welt. Dio Uelrertragung wird in italienischer Sprache um 11 Uhr (MEZ.) aus Wellenlänge 19,84 Meter (Kilocycie 15,521) und um 20.40 Uhr auf Wellenlänge 50,26 Meter (Kilo- cycl« 5,969) durchgegebcn. Im Lause des Tages folgen die Ucbcrtragungen in engliscl)er, deutscher, spanischer, portugiesi scher, französischer, holländisclier und polnischer Sprache. Die deutsche Sendung findet um 21 Uhr statt (Wellen länge 50,26 Meter, Kilocycle 5,9). Dresdner Lichtspiele Ufa-Palast: „Leichte KavallerI e". Mil der gleich namigen Supe'schc» Operette hat dieser Zirkusfilm nach dem Roman „Umwege zur Heimat" van Heinz Lorenz-Lambrecht nur den Titel und die nette Melodie gemeinsam. Es Ist der Auf stieg des kleinen ungarischen Mädchens Rosika zum berühmten Zirkusstar, das zum Schlust den Mann seines Herzens bekommt. Zum Glück ist dieser nicht Stallbursche, sondern feudaler Grost- grundbesitzer. Durch elnsckmclchelnde Melodien, teils Eigen kompositionen Hans Otto Borgmanns, teils Motive von SupS, wird dem Ohr, durch eine ganz grost aufgemachte Masserpanto- mime, genannt „Leichte Kavallerie", dem Auge soviel geboten, dast der Erfolg beim Publikum nicht ausblciben kann. Werner Hochbaum sorgt als Spielleiter für echtes, lebenswahres Zir- kusmilicu, vor allem versteht er cs, sie Wasserpantomime in ei ner Ausstattung heranszubringen, die Effekt macht. Kommt dazu, dast die Darsteller ihr Letztes hergeben. Marika Rökk kann ihr grosses artistisches Könne» voll zur Entfaltung brin gen. Allerdings reicht sic nicht an ihren Partner heran. Die ser, Karl Hellmer, spiel« den Zirkusclown Rux mit riih- rcndcr Menschlichkeit und verhaltener Ausdruckskraft, dast man nur wünschen kann, dast ihm der Film öfters solche Spiel chancen gibt. Selbstverständlich setzen auch Fritz Kämpers, Heinz von Cleve. Hans A. Schlcttow, Oskar Siina ihre ganze Persönlichkeit ein. Desgleichen Cilly Feindt als reizende Kunstreiterin und Hildegard Scssak als leichtsinnige Kellnerin. Im Beiprogramm sah man mit grostcm Interesse einen Kurzfilm über die Luftpost. Universum: 4, 6.30, 8,45: Ich war Jack Mortiner (Wohlbrück). Ufa-Palast: 4, 6,30, 8,45: Leichte Kavallerie UT.: 4, 6.15. 8,30: Die ganze Welt dreht sich um Liebe. (M. Eggcrth ). Capitol: 4, 6,15, 8.30: VarictS (Hans Albers, Annabella). Prinzcst-Thcalcr: 4, 6,15, 8,30: Episode (Paula Wessely). Zenlrtim: 3. 5. 7. 9: Der grüne Domino tBrigitte Harney). Kammer-Lichtspiele: 4. 6.15. 8,30- Ein, idealer Gatte. MS: 4,30, 6,30 830: Alles weg'n dem Hund! (Weist FerdN National: 4. 6,15, 8,30: Ich liebe alle Frauen (I. Kiepura). FüLi.: 6, 8.30: Ter Vogelhnndler. Gloria: 6, 8,30: Ich liebe alle Frauen (I. Kiepura).