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Sächsische Volkszeitung : 20.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193510207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351020
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-10
- Tag 1935-10-20
-
Monat
1935-10
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.10.1935
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Pr. «4. — 20.10. 35. —, GrgWche Verwandlung Der Mensch lebt nicht «Nein vom Brote, ihm wächst die Erbse in der Schote, die Knolle in des Bodens Grund; er erntet Kraut und Kürbisköpfe und stillt des Winters Vorratstöpfe vom Ucbersluß mit manchem Pfund. Jetzt kommt des Herbstes beste Gabe, der frische Weißkohl aus die Schabe, wo er die feste Form verliert und, wenn die Messer ihn berühren, in langen, fadendünnen Schnüren sich sozusagen neu gebiert. In einem bauchig-weiten Kübel wird ihm vom bittren Streusalz übel, er säuert, gärt und schwitzt und taut und kommt nach nomhafter Verwandlung tn eine Lebensmittelhandlung als delikates Sauerkrauti Hoch ist das Sauerkraut zu loben! Vergnügt verläßt das Schwein den Koben und geht, als Eisbein, zart und fein, vom Saft des Sauerkrauts durchzogen, um sein« Hoffnung nicht betrogen, in seine Zweckbestimmung ein! Wo so des Menschen heitre Lose erblüh'n aus der Metamorphose des Weißkohls, der im Fasse gärt, da kriegt der Hunger feiste Backen und uns erscheint trotz allem Placken das Leben schön und lebenswertl Kuckuck. Sächsisch« Volkszeitung Seite 4 //Pflanzstätte des neuen Aerztestandes" Sie Fortbildungsschule am Rudolf-Seß-Krankenhaus eröffnet Dresden, IS. Okt. Gestern wurde tn Dresden die, dem Rudolf-Hetz- Krankenhaus angegliederte, ärztliche Fortbildungs schule Ihrer Bestimmung übergeben. Dem feierlichen Ein weihungsakt dieser Stätte wohnten, neben dem Reichsstatthalter und Gauleiter von Sachsen, Mutschmann, der Reichsärzteführer Dr. Wagner — dessen Initiative die Schule ihr Entstehen Im besonderen zu verdanken hat — der Stellvertreter des Reichs- Srztesührers für die Rassenblologlschc Vereinigung Deutschlands, Dr. Grothe, Oberbürgermiester Zörner, u. zahlreiche Vertreter von Staat und Behörden bei. Der Chefarzt des Rudolf-Hetz-Krankenhauscs. Dr. Jen sen. sprach herzliche Begrützungsworte. Rcichsstatthalter Mutschmann, unter dessen Obhut das Rudolf-Hctz-Kranken- haus steht und der auch dem neuen Werke seine tatkräftige Förderung nie versagte, wies auf die autzerordcntlichc Bedeu tung des Tages hin und gab besonders darüber seiner Freude Ausdruck, datz gerade lm Gau Sachsen dl« ersten Pflanzstätten des neuen deutschen Aerztestandes ihre Heimat gefunden hätten. Im Namen der Hygiene-Stadt Dresden wandte sich sodann Oberbürgermeister Zörner an die Versammelten und unterstrich seinerseits, datz es sich die Stadt Dresden Immer zur Ehre «»rechnen müsse, datz sie eine Ein richtung, wie das Rudolf-Heß-Krankcnhaus, in ihren Mauern haben dürfe, das nun, durch die Angliederung dieser Fortbil dungsschule, eine noch gröbere Bedeutung für die Anbahnung einer vollkommenen Reorganisation des deutschen Gesundheits denkens gewonnen habe. Im Namen des Reichsärzteführers sprach dann dessen Be auftragter für das ärztliche Fortbildungswescn und Gruppen arzt der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg, Dr. Vlome. Er gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Gesundheitswe sens und stellte fest, datz die Beobachtung dieser Entwicklung in verschiedenen Kurven uns recht gäbe, die mir sagten, datz aus dem Gcsundmacher und Individualarzt der vergangenen Zetten, im Interesse der Gesamtheit, wieder der Volksarzt wer den müsse! „Unbeschwer! von untoleranten dogmatischen Grund sätzen exakt-wissenschaftlicher Schulmedizin, aber auch unter selbstverständlicher Ablehnung und Bekämpfung gewissenlosen Kurpfuschertums, soll hier der deutsche Arzt und Forscher, in ernster biologischer Arbeit die Synthese finden zwischen Schul medizin und Naturheilkunde." Dr. Blome wies weiter darauf hin, daß gerade die besonderen Einrichtungen des Rudolf-Hetz- Krankenhauses. dem Schulbetrieb zugute kommend, in dieser Richtung sich fördernd auswirken würden und erklärte in der Folge: „Der Nationalsozialismus ist sich dessen bewutzt, datz nicht im Heilen der einzelnen Kranken und in der Krankheitsverhii- tung sein Ziel liegt, sondern darüber hinaus in der geistigen und körperlichen Leistungssteigerung des ganzen Volkes. Den Gesundheitszustand des Gesamtvolkcs zu heben, steht über der Aufgabe der Heilung des einzelnen Menschen. Zum ersten Male in Deutschland, vielleicht einzig dastehend in der Welt, entstand am Rudolf-Hetz-Krankenhaus eine ärztliche Fortbildungsschule, deren Aufgabe es zunächst ist, Naturhellkunde im Rahmen der Gesamtmedizin zu treiben. Die hier gesammelten Erfahrungen sollen alsdann für die ärzt liche Fortbildung allgemein ausgcwcrtet werden und fraglos sich eines Tages auch auf die Gestaltung des Medizinstudiums auswirken müssen. Seien wir Aerzte des nationalsozialistischen Deutschland uns stets dessen bewutzt, datz wir nichts sind ohne das Volk! Das Volk ist nicht für uns. sondern wir Aerzte sind für das Volk da. Um seiner Gesundheit und Förderung zu die« nen, kann und mutz es uns gleich sein, ob wir dies auf Grund von Erkenntnissen der exakten Wissenschaft, der Schulmedizin, oder biologischen Methoden und Erkenntnissen erreichen." Die Wehrmacht Hilst Sammelwoche vom 22. bis 28. Oktober 1835. Dresden, IS. Okt. Wie in den Vorjahre» werden sich auch tn den kommenden Monaten die Truppen des Stand ortes Dresden in den Dienst des Winterhilfsmerkes stel len. In Erfüllung dieser Aufgabe veranstaltet die Wehrmacht in der Zeit vom 22. bis 28. Oktober 1935 eine Sammel woche, in der Kleidungsstücke, Schuh werk und Nahrungsmittel gesammelt werden sollen. Zu diesem Zwecke werden von den verschiedenen Dresdner Truppenteilen sechs Gruppen von pferdebcspannten Fahrzeugen und Lastkraft wagen gebildet, denen Männer der SA als Helfer zugcteilt werden. Am Sonntag, den 27. Oktober, wird nicht gesammelt. Am Dienstag, dem 22. Oktober, 8,40 Uhr vormittags, findet vor Beginn der Sammeltätigkeit ein gemeinsamer Aufmarsch aller Fahrzeuge auf dem Alaunplatz statt. Hieran schlietzt sich unter Führung eines Offiziers ein Werbe marsch durch die innere Stadt an. Das Trcknpcterkorps des Artillerieregimcnts 4 wird auf dem Alaunplatz von 8,15 Uhr an und bei dem Marsch durch die Stadt spielen. Die Fahr zeuge nehmen nach dew. Aufmarsch folgenden Marschweg: Alaunplatz, Vischofsweg, Königsbrücker Straße, Albertplatz, Hauptstratze, Neustadter Markt, Augustusbrücke, Schlossplatz, Augustusstraße, Neumarkt, Moritzstratze, Gcorgplah, Bürger wiese, Lüttichaustratze, Wicnerstratze, Pragcrstraße, Seestratze, Altmarkt, Wilsdruffer Straße, Eophienstraße, Adolf-Hitler-Platz. Von dort rückt jede Gruppe in den ihr zugewicsencn Sammcl- bezlrk. Die Sammeltätigkeit beginnt täglich S Uhr In dem für den betreffenden Tag festgesetzten Bezirk. Durch ein Trompeten signal wird die Bevölkerung auf de» Beginn des Sammelns aufmerksam gemacht. : In der Hosklrche Dresden wird vom 20. bis 27. Oktober eine Christusmoche gehalten. Am Sonntag. 20. 10. 18 Uhr sowie vom Montag. 21. bis Freitag, 25. 10. täglich 20 Uhr An dachten. in denen Pfarrer Dr. Spettmann, Bad Schandau, predigt mH anschließend von der Gemeinde die Deutsche Kom plet gesungen wird. : Pater Georg von Sachsen hält vom Sonntag, 20. bis Sonntag, 27. 10. in der Et. Antoninskircl-e Dresden- Löbtau eine M i s s i o n s w o che ab. Die Vorträge finden statt: Sonntag vormittags 8 Uhr und abends 18 Uhr, an den Wochentagen vormittags 0 und abends 20 Uhr; vor den Abend predigten Rosenkranzändacht. ; Aus Anlaß der Anwesenheit der SS.-Leibstandarte des Führers in Dresden findet Sonntag abend eine Anleuchtung des Rathauses sowie eine allgemeine Anleuchtung aller Assentlichen Gebäude statt. : Wechsel in der Führung der 48. SS.-Standarte. Ober sturmbannführer von Aloensieben, der über ein Jahr stmg die 46. SS.-Standarte führte, wurde in diesen Tagen in sein Heimatgebiet Halle verseht und mit der Führung der 26. SS.- Standarte Halle beauftragt. An seiner Stelle wurde mit der Führung der 46. SS.-Standarte Sturmbannführer Braun, der als Slabssührcr des SS.-Abschnittes 2 den Dresdnern schon lange bekannt ist, beauftragt. Als aktiver Offizier führte er tm Felde eine MG.-Kompanie. AbfchledSfeser für Generalkonsul Saeberle Dresden, 19. Okt. Der amerikanische General konsul Arminius T. Haeberle verlässt in diesen Tagen nach zehnjährigem Wirken seinen Dresdner Posten, um nach den Vereinigten Staaten zurückzukehrcn. Ihm zu Ehren gab Reichsstatthalter Mutschmann am Freitag ein Frühstück, an dem außer Vchördenvertretern auch das Dresdner Konsularkorps teilnahm. In einer Ansprache hieß Rcichsstatthalter Muts ch m a n n die Konsuln besonders willkommen. Nach einem Hinweis auf die wirtschaftlichen Bande, die das Exportland Sachsen mit den von den Konsuln vertretenen Ländern verknüpfen, wandte er sich dem Generalkonsul Haeberle persönlich zu, um dann fort- zusahrcn: „Als Sie vor mehr als zehn Jahren nach Dresden kamen, fanden Sie ein anderes Deutschland vor als heute. Sie sind in dieser Zeitspanne Zeuge der Auferstehung des deutschen Volkes geworden und werden diese Eindrücke mit tiefem Ver ständnis nicht nur als kühler Beobachter, sondern als Freund des deutschen Volkes ausgenommen haben." Der Neichsstatt- halter schloß seine Ansprache mit herzlichen Abschiedsworten und der Bitte an den Scheidenden, seine wertvolle Freundschaft Deutschland auch weiterhin zu erhalten. Der Neichsstatthaitcr überreichte dem Generalkonsul als Erinnerungszeichen ein Er zeugnis der Meißner Porzellanmanufaktur. Generalkonsul Haeberle dankte dem Reichsstatthalter mit warmen Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung und verknüpfte damit seinen Dank für die große Zuvorkommenheit und bereitwillige Mitwirkung, die er während seiner Amtszeit stets bei der Regierung und bei den Behörden des Landes er fahren habe. Der heutige Abschied vor seinem Ucbcrtritt In den Ruhestand falle ihm besonders schwer, weil cs gelte, gerade von Dresden zu scheiden, dem er in beruflicher sowie in per sönlicher Hinsicht so viel verdanke. Namens des Dresdner Konsularkorps sprach dann Gene ralkonsul Boifsier (Frankreichs den Dank der Gäste aus. Außer ihm waren vom Konsularkorps noch erschienen: Gene ralkonsul Dr. Glos (Tschechosiowakeis, Generalkonsul d'Amczua (Spaniens, der neue ameritzanische Generalkonsul Thomson mit den Beamten des amerikanischen Konsulats, Konsul Czndowski (Polens und zahlreiche Honorarkonsuln. Bon der sächsischen Re gierung nahmen außer dem Reichsstatthalter noch teil Innenmi nister Dr. Fritsch, Wirtschastsminister Lenk und Ministerialdi rektor Lahr, von der Stadt Dresden Oberbiirgemeister Zörner. : Dresdner Presseball am 11. Januar 1936. Der Bezirks verein Dresden im Landesverband Sachsen des RDP hat sich entschlossen, in diesem Winter wieder den Presseball stattfinden zu lassen. Am 11. Januar werden die gesamten Räume der Ausstellung Im Zeichen dieses traditionellen Festes stehen. : Die Erntekrone in Flammen ausgegang«». Als Abschluß des Volksfestes, das nach dem Erntcdanktage aus den Güntzmiesen veranstaltet wurde, wurde am Freitagabend «in großes Feuerwerk abgebrannt. Plötzlich sielen Funken von einem Feuerwerkskörpcr In die hoch über dem Festvlahe sich erhebende große Erntekrone, die sofort in Flammen stand. Auch der mit Stroh und Guirlandcn umwundene Mast fing Feuer, das jedoch schnell abgclöscht wurde. Die alarmierte Feuerwehr brauchte nicht mehr In Tätigkeit treten. „Tiefland" in neuer Einstudierung und Inszenierung. Als ein Höhepunkt des Verismus und als eine Publikums- dper von hartnäckigem Erfolg hat sich Eugen d'Alberts „Tief land" in den über drei Jahrzehnten ihres Bestehens auf dem Spielplan der meisten Bühnen gehalten. Diese unbedingte Er folgswirkung mag auch der vornehmliche Grund für k,'» Leitung unserer Slantooper gewesen sein, sic «)s zweites Werk dieser Spielzeit in neuer Einstudierung und Inszenierung herauszu dringen. Hohe Anerkcnung verdient die Leistung der neuen Ein studierung und Inszenierung. Kurt Striegler und Walde mar Staegemann haben eine Aufführung geschaffen, die stärkste Eindrücke hinterläßt und die Thcatralik von Musik und Handlung sich voll auswirken läßt, ohne dabel zu Übertreiben. Daß die Staatskapelle hierbei freudige Gefolgschaft leistete, ist «Ine Selbstverständlichkeit. Auf der Bühne dominierte Julius Pölzer als Pedro. Wie geschaffen für diese Rolle, vermag er den vertrauensseligen Naturburschen, den unbefangen-frischen Hirten ebenso glücklich und überzeugend darzustellen wie später den von Mißtrauen und Kummer gequälten, vom Volk verspot teten Ehemann und letztlich den strengen Rächer. Eine vorzüg liche, tief-erlebte Leistung, die durch die Pracht seiner Stimme zu einem großartig-einheitlichen Eindruck abgerundet wird. Die Wolf-Vallade, der Schluß des ersten Aktes, das große Duett fin zweiten seien hervorgehoben. Käthe Sund ström, die vorläufig für Maria Fuchs die unglückliche Martha iibernom- «en hat, verblaßt demgegenüber. Ausgezeichnet dagegen in der ifcharfen Profilierung des brutalen Sebastiano Robert Burg, !»in« Charakterstudie, die sich sehen und hören lasten kann. Um diese drei Hauptgestalten herum ein gutes Ensemble: Bader als Tommaso (siegreich eine Indisposition bekämpfend). Böhme (Moruccio), Lange (Nando), das in gewollter Gemeinheit tref fend gezeichnete Terzett der „Klatschweiber" der Damen Vo gel, Klotzsche, Koettrick, denen die in ihrer Reinheit und Kindlichkeit echt empfundene Nuri Hilde Elalrfricds gegenübersteht. Sonst warei» am Werk: Hintze (Chöre), Fanto (Trachten) und Rothenberger (Bühnenbild), dessen zauberhast-schöne Hochgebirgslandschaft ein Sonderlob verdient. Ein volles Haus kargte nicht mit Beifall. Dr. W. Elly-Ney-Trto. Wenn Elly Ney kommt, so bedeutet das stets ein künstlerisches Ereignis. Für Dresden ist von ihr dieses Jahr nur dieser einzige Kammermusikabcnd vorgesehen, um so stürmischer wurde darum auch das Wiedersehen gefeiert. Seit dem letzten Male hat das Trio eine Veränderung erfahren müs sen, dadurch datz an die Stelle des Geigers Florizel von Reuter Prof. Max Strub getreten ist. Der neu« Meistergeiger, uns noch als Dresdner Künstler in bester Erinnerung, kann mit seinem sonoren, vor allem In der Tief« vollklingenden singen den Ton und mit feiner gepflegten sauberen Technik neben dem Cellisten Ludwig Hoelscher recht gut bestehen. Die tiefbeseelte Wiedergabe dreier schönster deutscher Kammermusikwerke ward in einer wahrhaft aristokratischen Ausdeutung zum einzig artigen Erlebnis. Ter Norddeutsche in seiner Herbheit, Jo hannes Brahms stand mit dem Klaviertrio C-Moll op. 101 am Anfang, dann folgte der Zwickauer Robert Schumann mit dem Trio F-Dur op. 80, tief empfunden und durch und durch deutsch-romantisch, zuletzt der Wiener Franz Schildert mit dem unvcrgänglick-en, ewig schönen Klaviertrio B-Dur op. 99. Als Zugal>e wurde noch das Scl>erzo aus dem Schubert-Trio op. 100 so recht fröhlich und ganz von Herzen musiziert. Dr. Juchs. Zur Woche des deutschen Weines Aufruf des Reichsstatthalters Martin Mutschmann. Das „Fest der deutschen Traube und des Weines" soll das ganze deutsche Boltz zusammensehen im Hilfswerk für den deut schen Winzer. Dao Weinland der Westmark ist Schicksalsland deutscher Geschichte. Wirtschaftliche Stärkung der dort woh nenden Volksgenossen heißt politische Stärkung der Grenz wacht. Wein ist kein Luxus! Wciu ist Volksgetränk! Was der deutsche Boden schenkt, sott jeden Volksgenossen erfreuen. Harte Arbeit hat den Wein gewonnen: und wenn unser sächsischer Ar beitsmann den Patenwein genießt, dann soll er daran denken, daß er deutschen Volksgenossen hilft, die in ihren Weinbergen mit Bütte und Hacke ebenso schwer schaffen wie die Arbeits kameraden hinter Werkbank und Amboß. Deshalb wollen auch wir in Sachsen der Not unserer Brü der am Rhein und an der Nahe, an der Mosel und an der Aar gedenken und ihnen durch die Tat helfen. Marlin Mutschmann. Dresdner pollzelberichl Schwerer Verkehrsunsall. In der Nacht zum SonnabcM gegen 2.25 Uhr erfolgte aus der Kreuzung Teplitzer, Mockriher und Gostritzer Straße ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem Kraftrad mit Beiwagen und einer Kraftdroschke. Der Kraft fahrer und sein Begleiter, der im Beiwagen gesessen hatte,: wurden schiver verletzt und mußten dem Krankenhaus zuge» führt werden. Ein Wettschwindler sestgenommcn. Wege» Wetlbciruges wurde von der Kriminalpolizei der 36jährige Bauarbeiter Ar thur Schwitzky festgenommen. Er ist an Personen herangetre- ten und hat diesen vorgetäuscht, er stehe mit Rennstallbesitzern in Verbindung. Von diesen erhalte er lausend sichere Sieger pferde. Er habe dadurch schon sehr viel Geld gewonnen. Durch verlockende Angebote veranlaßte er seine Opfer zur Hergabe von Geldbeträgen. Der Kriminalpolizei ist bekannt, daß Sch. noch eine große Anzahl von Personen geschädigt hat, di« aber bisher noch keine Anzeige erstattet haben. Diese Geschädigten werden gebeten, umgehend bei der Kriminalpolizei, Schietzgasse 7, Zimmer 125, oder bei dem nächsten Polizeirevier Anzeige zu erstatten. Auf Wunsch wird vertrauliche Behandlung zuge sichert. : Stürmische Eibe. Am Freitag herrschte bis In die Nach mittagsstunden im ganzen Elbtal heftiger Wind, der zahlreichen talwärtsfahrenden Kähnen und Flößen stark zu schassen machte. In Niederwartha wurden mehrere beladene Kähne sowie zwei Flöße ans Land gedrückt. Sie mußten bis zum Eintreten der Windstille vor Anker gehen. : Enteignung. Der Staatsminister des Innern hat dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Sachfens das Recht verliehe», den zum Ausbau der Grund- und Tännichtstraße in Drcsden-Lolchwitz erforderlichen rund 195 qm großen Teil des dem Eiskellereibesitzer Richard Schramm gehörigen Flur stücks Nr. 552 des Flurbuchs für Loschwitz zu enteignen. Mit der Durchführung des Verfahrens ist Dr. Aulhorn, Obsrregie- rungsrat bei der Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen beauf, trag» morden. Die Unterlagen für diese Enteignung liegen während drei Wochen an Kanzleistclle der Kreishauptmannschast Dresden-Bautzen, König-Iohann-Stratze 23, 3. Obergeschoß, Zimmer 235, und an Amtsstelle des Stadtrates zu Dresden int Neuen Rathaus, Ringstraße 19, 3. Obergeschoß, Zimmer 391, vom 21. Oktober 1935 ab zu jedermanns Einsicht aus. Wider sprüche gegen die bevorstehende Enteigung oder den Plan sind bei sonst lintretendcm Verlust entweder vor oder spätestens in dem noch auzuberaumcnden Enteignungstermin öe! dem beauf tragten Oberregierungsrat Dr. Aulhorn anzubringcn. d. Dresden-Zschachwitz. Der für Sonntag ongesehte Bunt« Abend der Pfarrgemeinde Dresden-Zsckrachwitz fällt ckis. d. Herbsttagung der Stenografen in Klotzsche. Zur tradi tionellen Herbsttagung komme» die Stenografen des Kreisge» vieles Dresden der Deutschen Stenograf«»schäft am 3l. Oktober in Klotzsche zusammen. Dresdner amtliche Vekannlmachungen Die vürgersteuer, di« von der Stadt Dresden nach den Bestimmungen des Bürgerstcuergesetzes vom 16. 10. 1934 (RGBl. I S. 985 slg.) und den dazu erlassenen Durchführungs bestimmungen erhoben wird, beträgt ab 1. Januar 1936 700 A des Rcichssatzes. Verlegung städtischer Steuerstellen. In der Zeit vom 22. bis 25. Oktober 1935 werden nach dem Verwaltungsgebäude Iohannesstraße 18 (bisherige 2. Knabenberusvschule) verlegt a), von Eerrestratze 4/6 die Steuerstelle Altstadt mit den Kassen 1—8 und die Grund- und Gemcindesteuerstelle mit Kasse 49,i b) von Kreuzstratze 23, III. die Vollstreckungsstelle mit Kass« 62.! An diesen Tagen können deshalb nur dringliche Geschäfte er ledigt werden. Am 26. Oktober 1935 wird der Geschäftsver kehr in vollem Umfange in den neuen Amtsräumen Iohannes- straße 18 ausgenommen.
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