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Nr. 244. — 20. 10. 35. Sächsisch« Volkszeitung Seite 2 Nummer 24 Frankreichs Aniwort an England und die allgemeine Lage verbessert Oer Führerappell des AGKK in Eoburg wo le Xlvins Lkronile S«chi« den. viele daß Voll nen löge lnne darf unter len stellni durch« sich n zusan Milli. Desai Bane Land Selb) In Arbe Ha Beän Anne Ha tiberi Rcichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter^ Vorhersage für Sonntag, 20. Oktober: Stark auffrischende, zeitweise stürmische Winde aus Siidwest bis West. Rasch wechselnde, aber vielfach aufgebrochene Bewölkung. Kurze Negcnfnlle. Anfangs mild, später stark absinkende Temperaturen. Hierauf begab sich der Führer In den Rathauosaal sich die alten Coburger Kämpfer versammelt hatten. fijj« - verboten und eingezogen. verboten und eingezogen wurden nach dem Börsenblatt für den deutschen Buchhandel: F. A. Walter, Tie Bauern — die Kirche — die Mönche (Bonifatiusdrucherei, Paderborn); Modert Mäder, Maria siegt! Den Gardcregimentcrn der streitenden Kirche gewidmet (Nazarcthverlag, Basel); Dr. Konrad Alger missen, Germanentum und Christentum. gröf grat «leb Er, Organ! zunächst uni sehen. Wie nusgcbaut i Kosmos dar das nicht a Individuen, Zellen — de vertiestcn C Ein K seine Zeller arbeiten ui Stosse für Sinne ist wenn seine halb ein S tums eine allererster Voraussetzl Familienftc Körpers" ii tcn innere scrt crstmc Betracht«» von Inter. Am Saarland Zweisünst, Kriegsjahr Prozent b waren. I zwar in d wieder au Bon genannter ein oder fünf und wir bedei hcrvorbri Volkes e> — also ii Kinderlos nachkame hatten, d ein gutes als zum Kinderre Kinderar zugleiche hatte je) zu verzc aus unmittelbarster Nähe vier Nevolvcrschüsse auf ihn abgege ben. Dr. Prohaska wurde mit tödlichen Verletzungen ins Kran kenhaus gebracht, erlag den schweren Wunden aber bereits auf dem Wege dorthin. Er hintcrlätzt eine Witwe und ein Kind. der Führer an das Führerkorps des NSKK eine Ansprache, in der er Richtung und Ziel für die Zukuntt wies, und dem NSKK für seine mühevolle Aufbauarbeit und Mitwirkung bei der Motori sierung Deutschlands dankte. Die Ansprache wurde mehrfach von brausendem Beifall unterbrochen. Im Anschluss an die Eröffnung des Führerappells verei nigten sich alle Teilnehmer zu einem Imbiss auf der Je sie. Der Leiter der psychiatrischen Landesklinik in Vrlinn von einem Geisteskranken erschossen. Brünn, ll). Okt. Der Leiter der psychiatrischen und neu rologischen Landesklinik beim Brünner Landeskrankenhaus, llniversitätsprofessor Dr. Hubert Prohaska, wurde am Freilag von dem 30jährigen Angestellten der Arbeilerunsallversicherung Mojmir Nesa erschossen. Mesa, der geisteskrank ist, war vor kurzem in der Klinik des Getöteten zur Untersuchung. Es handelt sich osscnbar um e nen Racheakt. Der Geisteskranke hatte den Arzt vor seinem Hause nm Kraulmarkt erwartet und, als der Professor erschien. Coburg, 19. Okt. Die Stadt Coburg ist wieder einmal Mittelpunkt eines bedeutsamen Ereignisses. Der Korpsführer des Nationalsozialistischen Kraftkorps Hühnlein versammelte In dieser Stadt, die eine national sozialistische Hochburg von jeher war und geblieben ist, seine sämtlichen Gruppen- und Brigadesiihrer, die Kraftinspekteure und die Amtschcfs sowie die Schulleiter der Motorschulen, nm mit Ihnen die Arbeit und die Aufgaben zu beraten, die diesen grotzen nationalsozialistischen Formationen gestellt sind. Auf dem Bahnhof waren zur Begrützung des Führers Korpsführer Hühnlein und der Ehrcnfiihrer des NSKK., Grup penführer Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, ferner Gauleiter und Staatsminister Wagner, der Oberbürger meister der Stadt Coburg und Vertreter der Wehrmacht ver sammelt. Um 8,30 Uhr rollt der Sonderzug langsam In die Bahn hofshalle ein. Der Führer, begleitet von Reichsminister Kerrl, Gauleiter Forster-Danzig, dem Reichsprcsscchcf der NSDAP., Gruppenführer Dr. Dietrich, seinem Adjutanten Hauptmann a. D. Wiedemann und Brigadesiihrer Schaub, entsteigt dem Zuge. Spontan klingen ihm von den auf allen Bahnsteigen stehenden Volksgenossen begeisterte Heilruse entgegen. Korpsführer Hühn lein erstattet dem Führer Meldung von dem Führerappell des NSKK. Mit herzlichem Händedruck begrüßt der Führer die er schienenen Persöiilichkcitcn und begibt sich dann auf den Vahn- hofsplatz, um dort die Front der angetrctencn Ehrcnstürme ab- zuschreitcn. Dann besteigen er und feine Begleitung die bereit stehenden Krastmagen. Eine lange Kolonne fährt durch ein einziges Iubclbrausen, fährt durch die phantastisch geschmückten und von einem dichten Mcnschenspalicr gesäumten Stratzen hin aus zur stolzen Feste Coburg. Im kleinen Hof der Feste Co burg erwarten den Führer die Teilnehmer des Führerappells. Nachdem Korpsführer Hühnlein den Fübrer In den Kongrcßsaal geleitet hatte, ergriff er sofort das Wort, um in einer ausführlichen Rede die Aufgaben und die Ziele des NSKK und den Zweck des Führerappells darzulcgen. Der Korpsführer umrik dann im einzelnen die Ausgaben gebiete, die das Korps durchzusiihren Hot. an Hand von Bei spielen, die das Kraftfahrkorps mit der Wirtschaft, dem Rechts leben, auf dem sportlichen und aus dem Verkehrsgebiete ver binden, um zum Schlutz mit besonderem Nachdruck das Ge fühl der Zusammengehörigkeit zu unterstreichen, das das NSKK. insbesondere mit der SA. verbinde. Mit dem Dank an den Fübrer, dah er zu dem heutigen Appell erschienen sei, und einem Sieg-Heil schlotz der Korpssüh- rer seine Rede. Dann richtete Iesuitenpater verurteilt. Bamberg, 19. Okt. Wie die „Bayerische Ostmark" meldet, wurde vor dem Bamberger Sondergericht der Iesuitenpater Josef Baumann zu fünf Wochen Gefängnis verurteilt. Er war angeklagt, in Pre digten Angriffe gegen staatliche Einrichtungen unternommen zu haben. Die 5 An Juni 19 Sie zeis bei waci nimmt » dieses C biologis« 42.1 Pr mindest« die auf könnten die Ers wartet Gründe schnitt sagen. 1925 sc sen. s hindere dah vo (28 Pr nach s, Ehen s losen < Könner geschlo Z teriah sahtcn bild dc Ehen. Kindei hatten letzten mehr und e Iwcik rcn z, Kirchenmusik Kath. Hof- und Propstelkirch« Dresden. Sonntag, den 20. Oktober, früh 7 Uhr, Hochamt des Cäcilicnchoreo. Missa „Salve Regina paeis" von Huber, Credo a. d. Missa choralis von Liszt. Introitus „Salus popult" vatic. Choral, Graduale „Dirigatur oratio mca" und Offertorium „Si ambulavero" von P. Gries- bacher, Communio „Tu mandasti" vatie. Choral. Kath. Hof- und Propsteiklrchr. Musikaussührung Sonntag, den 20. Oktober, vormittags 11 Uhr: Messe C-dur vo» Beet hoven, Graduale: Jubilate Deo von Aiblinger, Offertorium: Ave Maria von Cherubint. Soli: Liefe! v. Schuch, Charlotte Klotzsche, Ludwig Eybisch, Hermann Greiner. Paris, Laval hnl^- erklärt: ich habe Ja gesagt." Welche Zweifel das französische Dokument auch erivecken möge, so habe sich doch Laval damit endgültig und klar verpsiichtet. Mteldentsche Börse vom 19. Oktober Befestigt. Das Geschäft war an der Wochenschluhbörse etwas belebt, so dah sich eine festere Haltung durchsetzen konnte. Am Ncntenmarkt gewannen Reichsanleihe Altbcsitz 3 Achtel Prozent. Sachscnschätze Reihe 8 1 Achtet Prozent. Landwirt schaftliche Aufwertung minus 0,25 Prozent. Dresdner Grund renten plus 5 Achtel Prozent. Leipziger Aufwertung plus 0,75 Prozent. Lausitzer Kreditbriefe plus 1 Prozent repartiert. Landwirtschaftliche Neichsmark-Kreditbriefe plus 0,25 Prozent. Dresdner Grundrenten plus 0,25 Prozent. Leipziger Hypo.- Liqui. plus 1 Achtel Prozent. Sachsenbodcn-Psaudbriefc minus 0,25 Prozent. Desgleichen Liqui. plus 1 Achtel Prozent. Kom munalbank Sachsen Pfandbriefe minus 0,75 Prozent. Dresd ner Stadt plus 0,50 Prozent. Leipziger 1929 und Plauener minus 3 Achtel Prozent. Chemnitzer Altbcsitz plus 0,50 Proz. Dresdner plus .3 Achtel Prozent. Dikosama Reihe 1 minus 0,25 Prozent. Ain Aktienmarkt stiegen Pittler um 2 Prozent, Dresdner Schnellpressen um 1,25 Prozent, Rosenthal und Sie mens Glas plus 1 Prozent, Limmrih und Dresdner Chromo plus 1 Prozent, Albumin-Genüsse plus 2 RM, Dresdner Gar dinen plus 2,5 Achtel Prozent, Mittweidaer Spinnerei plus 1.5 Achtel Prozent, Stickerei Plauen minus 1.5 Prozent, Vogt ländische Tüll minus 5,25 Prozent gegen letzte Notiz. Bau gesellschaft Dresden minus 1 Prozent. Thüringen Gas plus 2 Prozent, Vereinigte Stahl plus 1 Prozent, Harpener plus 1,5 Prozent. Braubank plus 1.5 Prozent. Dresdner plus 1 Prozent, Höllischer Bankverein minus 1,75 Prozent, Rlquet u. Speiche re! Riesa je minus 1 Prozent. Der Erweiterungsbau im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt Dresden, 19. Okt. Das Innere des Friedrich st ädter Kranken hauses hält mehr, als seine altersgraue Fassade verspricht. Zwisci-en den einzelnen Häusern des weiträumigen Komplexes liegen schöne Gärten, in denen sich die Rekonvaleszenten cr- gelgm können. Die Häuser selbst sind äusserlich schmucklos ge halten, bergen aber im Innern Helle, luftige Räume, die in ihrer Anordnung und technischen Ausrüstung allen Anforde rungen entsprechen, die a» ei» modernes Krankenhaus gestellt werden können. Notwendige Neuerungen werden im Rahmen des der Stadt Möglichen stets so rasch als möglich durchge- sührt. - Ein Beispiel dafür Ist der Erweiterungsbau des Hauses ,.M" im Komplex des Krankenhauses, der gegen- wärtig durchgeführt wird. Dieses Haus „M" birgt die Frauen klinik, die in letzter Zeit unter Raumnot zu leiden hatte. Die ivachsende Inansprchnahme der Klinik zeigen ein paar Zahlen mit aller Deutlichkeit: 1919 wurden in der Klinik 108 Entbindungen durchgesührt, 19.33 aber 8.38, 1934: 1453 und 1935 waren es bis Ende September bereits 1448! Operationen wur den 1919 vorgenommen 519, 1934 aber 1124. Die Zahl der gynäkologischen Ausnahmen hat sich gegenüber 1919 um nichr als 50 Prozent gesteigert. Erfreulich ist, dah die Zahl der Miß- fälle. die aus verbotene Eingriff« zurückzuführen sind, ganz erl-eblich seit 1933 nachgelassen hat; auch diese Tatsache Hai bei der starken Zunahme der Geburten eine wichtige Rolle gespielt. Durch den jetzt im Bau begriffenen Erweiterungsbau werden für die Frauenklinik 3 0 Belten gewonnen; es werden künftig 187 Kranken- und 42 Kinderbetten in der Frauenklinik verfügbar sein. Die Krankenzimmer mit ihren Nebenräumen werden im Erdgeschoss sowie im 1. und 2. Obcr- geschoh untcrgebracht; das Sockelgeschoß enthält Personalwoh nungen. Ein Rundgang durch die Frauenklinik, bei der Chefarzt Prof. Eu finger in liebenswürdiger Weis« führte, sowie eine Besichtigung des Neubaus, bei der Stadtbaurat Wolf die not wendigen Erklärungen gab, erlaubten am Sonnabend der Dresdner Presse einen Einblick in Notwendigkeit und Zweck mässigkeit des Erweiterungsbaus. Tas Wohl der Kranken ist das oberste Gesetz, dem sich alles unterordnet. Daher unbe dingte Ruhe, der in dem Neubau auch die Schallisolierung der Zimmer durch Toppelwände und Toppeltüren dient. Daher peinlichste Sauberkeit, für die ein wahres Exerzierreglement besieht: jede Säuglingsschwester z. B. trägt bei ihrer Arbeit einen Gesichtsschleier, um die Uelvrlragung non Keimen aus das Kind zu verhüten. O;»eralionsräume dürfen nur mit be sonderen Gummiüberschuhen betreten werden. Die Säuglinge werden in den ersten zehn Tagen nach der Entbindung den Angehörigen nur hinter einer Glasscheibe gezeigt. Selbstver ständlich, dah durch sorgfältige Kenntlichmachung nach der Ge burt jede Verivechflung der Säuglinge ausgeschiossen ist. Die freundlichen Hellen Räume mit dein Ausblick aus di« schönen Gartenanlagen machen das Haus zu einer so recht zur Er holung geeigneten Stätte. Am 1. April 193kl wird der Erweiterungs bau bezogen werde» können. Die Raumnot der Frauen klinik wird dann beseitigt sein und auch in dieser Hinsicht das Krankenhaus Friedrichstadt noch besser als bisher seiner hohen Ausgabe dienen können: dem Wohle der leidenden Mitmenschen. y- : Schirgiawaldrr Landsmannschaft. Wer nicht auf seiner Väter Scholle das Fest der Kirchwcil)« beuchen kann, der findet sich am Sonntag, dem 20. Oktober, Im eriveiterten Vereins fokal« des Zwingerschlöhchens zu einer heimatlici)«» Kirmes- seier «in. Beginn 5 Uhr. Gäste willkommen. Ein Kino wegen Verschleierung der Inhaberverhältnisse geschlossen. Berlin, 19. OK». Die Pressestelle der R e i ch s f i l m k a in in e r teilt folgendes mit: Auf Veranlassung der zuständigen Stelle Im Ncichsminl- stcrium für Volksausklärung und Propaganda, der Reichssilin kammer und des Reichsverbandes Deutscher Filmtheater e. V. hat der Berliner Polizeipräsident am 18. Oktober 1935 die Berliner Filmtheater Flora — Turma wegen Verschlei erung der Inhabervcrhältnisse und damit verbundener jüdischer Tarnung geschlossen. Die Filmbelieserung ist eingestellt. Die Filmtheater gingen Mitte 1932 mit den seinerzeitigen beiden jüdischen Pächtern In Konkurs. Unter Benutzung eines Strohmannes verstand es einer dieser beiden früheren Inha ber zum Nachteil seiner Gläubiger in verschleierter Form nach wie vor in der Firma zu bleiben und aus dem Umweg über seine Ehefrau und den ermähnten Strohmann Einnahmen aus dem Theater zu haben. 19.3.3 wurde dann diese Regelung zum Zwecke der Tarnung des nach wie vor für die Theater tätig gebliebenen früheren Inhabers benutzt. Die wahren Inhaberverhältnisse sind ent gegen Km Bestimmungen den .zuständigen Stellen nicht gemeldet worden. Vielmehr wurde im Handelsregister der erwähnte Strohmann als Gesellschafter eingetragen, obgleich er niemals bei der Firma irgcndwesche Einlagen gemacht hat. Ein entsprechendes Verfahren gegen die Beteiligten ist ein geleitet worden. S«wINt, einige der im Mittelmeer angesammel. len Flottenoerstärkungen zurückzu ziehen. Be vor die britische Flott« jedoch auf einen normalen Stand im «lttelmeer zurückgeführ« werden könne, mühten zwei Bedin gungen erfüllt werden: 1. Italien müsse seine Trup pen Verstärkungen in Libyen zurückziehen, S. müsse ein« „fühlbare Besserung in der allge meinen Lage" eintreten, womit gemeint sei, dah die italienischen Presseangrlfs« gegen England eingestellt werden sol len. Obwohl es nicht unmöglich sei, dah diese beiden Versiche rungen später erfüllt werden, sei bisher noch keine Verständi gung zwischen der britischen und der italienischen Regierung in dieser Frage erzielt. In den frühen Morgenstunden meldet Reuter aus Paris, dah die französische Antwort bedingt sei. Im einzelnen er klärte die französische Regierung, dah sie mit der britischen Auslegung von Abschnitt 3 des Artikels 18 der Völ- kerbundssahung einig gehe, wonach die gegenseitige Unter stützung der Völkerbundsmitglieder einem Staat gegenüber automatisch fällig ist, der als Teilnehmer an kollektiven Sühne» mahnahmen von einem zum Verletzer der Satzung erklärten Staat angegrisfen wird. „Daily Telegraph" meldet aus Paris, durch den englisch französischen Notenaustausch sei die Spannung zwischen Lon don und Paris beseitigt worden. „Times" meldet aus „Jawohl, christlichen Religion, hat bestimmt den Boden des posi tiven Christentums verlassen. Er reiht damit neue Trennungsabaründe inner halb unseres Volkes auf, Hilst nicht dem Führer sammeln, sondern zerstreut. Versündigt sich damit an unserem Volke, das doch wahrlich genug vom Schicksal zerrissen und zerklüftet wurde, dem wahrlich nichts mehr nottut, als dah es lernt über die geschichtlich gewordenen Tren nungen hinweg um so heiher und um so inniger in dem sich zu finden, was uns trotz allem alle eint — in der heißen, echten, opserstarken Liebe zu Deutschland und feiner schöneren Zukunft. Man mag in der Christenheit allerhand Fehler und Mängel entdecken, man mag der innersten Ueberzeugung sein, daß auch da manches der Neugestaltung bedürftig ist. Aber das Christentum selbst darf nicht in den Strudel der Revolution hineingczogen werden. Es ist eine der Wurzeln — die stärkste geistige Wurzel unserer europäi schen, unserer deutschen Kultur. Die Seele, die Grundlage des Christentums aber ist die Ueberzeugung, daß ein wesentlicher Unterschied besteht zwischen Gott und Welt, zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen. Daß der unendlich vollkommene Gott aber auch zugleich in der Welt waltet und herrscht als ihre erste, innere Ursache und ihr letztes und erhabenstes Ziel. Eine neue Religion, die Naturgegebenes göttlich sein ließe, die Gottesdienst gleichsetzte dem Erdendienst, in welcher Form auch immer, würde diesem Christentum gegenüber nicht nur einen ungeheuren Rückfall, sondern auch eine schwere Gefährdung dessen bedeuten, was dem Erneuerer Deutschlands, unserm Führer, als Weg und Ziel vor der Seele steht: die Einiaung unseres Volkes zum Aufbau eines neuen, eines schöneren Deutschland. —Hs.— Mieder Sturm an der Wasserkante Schisfsunfälle in der deutschen Bucht. Hnmburg, 19. Okt. Das stürmische Wetter, das seit Frei tag nacht über der Nordsee und seinem deutschen Küstengebiet herrschte, hält nach vorübergehendem Abflauen der Südwest- windc weiter an. Am Sonnabendmorgen wurde von den Nord- seestationcn Sturm gemeldet. Die Küstenschiffahrt ruht. Viele Fahrzeuge haben Schutzhäfen ausgesucht. Der Cuxhavener Motorfischkuttcr „Willy" geriet bei dem Unwetter in der Nähe von Helgoland aus Grund. Er wurde von zwei Helgoländer Motorbooten abgeschleppt und nach der Insel in Sicherheit gebracht. Das Fahrzeug hat einen Nuderschaden erlitten. Auf Grund einer Unsallmeldung, nach der bei der Insel Trischen eine Tjalk gestrandet ist, liefen von Cuxhaven zwei Schleppdampfer aus, die jedoch nach längerem ergebnis losem Suchen heimkehrten. Ob es sich um blinden Alarm han delt oder ob das Fahrzeug bereits gesunken war, konnte noch nicht scstgestellt werden. Rom billigt die Saltnng Vincis Entgegen Gerüchten, daß Graf Vinci durch seine Weige rung, Addis Abeba zu verlassen, mit seiner Regierung in Kon flikt geraten sei, wird an zuständiger Stelle erklärt, daß die ita lienische Regierung, die zwar zunächst die Abreise des Ge sandten wünschte, durchaus die Gründe für sein Verbleiben würdige und nichts dagegen habe, wenn er das Eintreffen des konsularischen Vertreters aus Magallo abwarten wolle, ehe er selbst die Heimreise antrete. Sie eagttfthe Mrgenpnffe AM seit: .Zrankew las« Za" Entspannung im Mttelmeer London, IS. Okt. Die englisch« Morgenpresse bestätigt in großaufg«machten Meldungen, datz die sranzö fisch« Antwortnote auf die britische Anfrage bezüglich einer sranzösischen Floltenunterstützung im Mlttelme«, am Freitag abend dem britischen Botschafter in Paris über- reicht worden ist. Nach einer halbamtlichen Mitteilung der britischen Botschaft in Paris laute di« Antwort auf alle von England aufgeworfenen Fragen durchaus bejahend. „Frankreich sagt Ja" läutet daher die allgenreine Uebcrschrift der Meldungen, obwohl einige Blätter wissen wol len, daß die französische Antwort mit gewissen Beoingungen mrknüpst sei. Gleichzeitige Meldungen aus Rom, daß die S*e- sprechungen Mussolinis mit dem britisä;«» rind dem französi schen Botschafter „herzlich" verlaufen seien und daß nach einer amtlici;«» römischen Mitteilung ,chie Türen nicht geschlossen sind", veranlassen die Presse zu einem gedämpften Optimismus in der Beurteilung der Gesamtlage. Die französische Antwort» die 9^ engg«schriebene Seiten umfassen soll, trifft Sonnabend vormittag im Foreign Office ein. Sie wird nach einer genauen Prüfung durch den englischen Außenminister möglicher weise veröffentlicht werden. Reuter meldet, der Bericht, datz Laval mit Ja geantwortet hab«, sei In London mit grotzrr Befriedigung ausgenommen wor den. Nachdem die Antwort zufriedenstellend ausgefallen sei, sei hiermit die Vorbedingung für ein« Entspannung im Mittel meer erfüllt. Indem die französische Flotte der englischen ihre Unterstützung leihe, sei Großbritannien, wie verlautet,