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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194405045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19440504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19440504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-05
- Tag 1944-05-04
-
Monat
1944-05
-
Jahr
1944
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1944
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1^1683 vtzLOLVTMO Freitag, ». Mat Lonnenaufgang b,27 Uhr Monbanigang 17,11 Uhr Sonnenuntergang 20,28 Uhr Monduntergang 4,49 Uhr Verdunklung von 21,82 bl» 8,Vit Uhr * j^ukrut rur xsdr»uodtsr LolmldUotlsr Ateuhscrziehunasmtnifter Stuft und Reichsteirer Bonhier erlassen folgenden Aufruf an die deutsche Schuljugend »nd ihre Eltern: .DaS Ringen um di« Freiheit Deutschland» und di« Zu kunft unseres Volkes verlangt den Einsatz aller verfügbaren Kräfte für Rüstung und ReichSverteidiguna. Wie auf viele« anderen LebenSaebieten, io müssen auch aas de« Gebiete der Versorgung mit Schulbüchern i« fünften KriegSiahr Ein schränkungen in der Reuvroduktion in Kauf genommen «er den. Um so notwendiger ist die Ausnutzung aller vorhande nen Bestände für den Schulunterricht. ES ist daher Wicht aller Eltern und Schüler, di« nicht mehr gebrauchten Schul« bücher möglichst bis zum letzten Stück der Wiederbenutzung zuzusübren. An allen Schulen werden Sammelstellen er« richtet, die die gebrauchten Bücher entgegennehmen. Aber nur solche Bücher werden genommen, die gegenwärtig zu« Unter richt zuaelassen sind, keine, die bereits veraltet sind und daher auch nicht mehr benutzt werden können. Auf Antrag kann se nach dem Zustand des BucheS eine Entschädigung bi» zur Hälfte des Anschaffungspreises gewährt werden. Jungen und Mädels Leistet euren Beitrag »ur Steige rung der Wirtschaftskraft unseres ÄolkeS durch Angabe eurer alten Schulbücher! Eltern, unterstütz» darin eure Kinder. Ihr helft damit zugleich der Schule und dem Unterricht." Hierzu wird noch bekanntgegeben: Die für den Gebrauch an Volks», mittleren und höheren Schulen eingeführten Lern« bücher können vom Schuljahr 1S44/4S ab für die Dauer des Kriege» nicht mehr im Schulbuchhandel erworben werden. Sie werden den Schülern und Schülerinnen von de» Schulen für den Bedarfszeitraum leihweise überlasten. Zur restlosen Ausnutzung aller verfügbaren Bestände an Schulbüchern werden an jeder Schule Leihbüchereien eingerichtet, denen die vorhandenen Bestände, insbesondere auch die von Schülern und ehemaligen Schülern abgugebenden, nicht mehr gebrauch ten Lernbücher zuzusühren sind. Als Ersatz kür unbrauchbar gewordene Bestände der bisher eingeführten Lernbücher kön nen für die Dauer, des Krieges nur bestimmte als Krtegs- lernbücher reichseinheitlich zugelassene Bücher hergestellt wer» den. Auch diese Bücher werden nicht znm freien Handel »u. gelassen, sondern können nur von den Schulträger» für «e Leihbücherei erworben werden. Werdet Bekenner für Blut und Boden! NSG. Pg. Dr. Krug von der LandeSbauernfchaft Dres den sprach in Döbeln über „Die bäuerliche Revolution beS Nationalsozialismus". Er würdigte die schweren Aufgaben, die das Landvolk gegenwärtig zu erfüllen hat: die Ernäh rung des Volkes zu sichern und Blutsquell der Nation zu sein. Weiterhin wies er darauf hin, daß die taubgeborene Jugend wieder zur Schollentreue erzogen und die Jugend aus den Städten für das Land begeistert werden muß. Kreisleiter V. i. A. Rebfeld faßte die Ausführungen zu sammen in dem ausrüttelnden Appell: Werdet Bekenner für Blut und Boden! War der Dritte taubstumm? Obergefreiter S. hatte Heimaturlaub. Zum Sonntag traf er sich mit seinem früheren Arbeitskollegen W. in einer Wirtschaft. Ein Dritter setzte sich an den Tisch. Als die Be dienung kam, stellte sich heraus, daß dieser Dritte taubstumm war und sich nur durch Gesten verständigen konnte. So wie sich der Mann aus der Rüstung für das Ergehen des Sol daten interessierte, interessierte sich umgekehrt der Soldat für die Arbeit im Betrieb. W. erzählte unter anderem, daß in den nächsten Tagen ein hoher Offizier erwartet würde, dem eine neue Waffe vorgeführt werden sollte. Zwei Tage nach dem Zusammensein mit seinem Kollegen mußte S. zu rück zur Front. Einige Wochen später las er in der Zei tung seiner Heimatstadt, daß durch Sabotage Schäden in einem dortigen Werk verursacht worden seien, der Täter jedoch gefaßt werden konnte. Es handelte sich um den schon lange gesuchten Agenten L., der in einer Gaststätte in der Nähe des Werkes als taubstumm bekannt war und dort die Gespräche von Werksangehörigen belauscht hatte. Unter der getöteten Werksangehörigen befand sich auch W-, der Frau und vier Kinder hinterließ . . . —* Wichtige Bekanntmachungen. Wir weise» auf fol gende heutige Bekanntmachungen besonders hin: »Kirchen steuer 1944" und „Reis als Gemüseersatz". —* Ihren 8V. Geburtstag begeht am morgigen ö. Mai Frau Ernestine oerw. Berner, Riesa-Weida, Ganziger Straße 8. Wir gratulieren! veranda nach lu Einbaum glich. bärtigen alten Herrn gegenüber' der mich eingehendmust«rt«."Faft sl. Fortietzuug) «rwa fünfzig Meter von dem Gasthaus entfernt lag ei» Zwi schending von Schiffs, und Wohnhütt«, mit einer kleinen Holz. veranda nach dem See und einem Kahn darunter, der mehr einem Einbaum glich. Darauf ging ich geradewegs zu, fand die Veranda nach der schma len Straße, di« um den See lief, offen und sah mich einem grau bärtigen alten Herrn gegenüber, der mich eingehend mustert«. Fast al«ichz«itig sagten wir guten Tag, ich mit einer kleine» Verlegen heit, er mrt der entgegenkommende« Test« de» Besitzer». Ich hatte noch gar nicht darum gebeten, bleibe» zu dürfe», da schob er mir schon «inen der beide« Korbstuhl« zu. „Er will heut« nicht", sagt« er, «ach dem Dochsteinmalsiv schauend, dar bis zu zweitausend Meter» herunter unsichtbar blieb. „Seit dem Morgen wart« ich scho«, aber er zeigt sich nicht. Richt einmal die Adameckhiitt« kommt heraus." Ich gestand, daß ich trotzdem ganz «rgrifsen sei, aber er schüttelt« den Kopf. Er war nicht zufrieden. Da» breit«, gleißend« Band, das im Epätsommerglanzr schimmert« und wie «in steingewordenes Wehr zu Tal flutet«, genügt« ihm nicht. Ganz sollt« «r sich zeige» Aber der Dachstein wollt« nicht. Der E«« lag >pieg«!glatt und begann «in immer tiefere» Blau anzunehmen, da« dort, wo «r an di« Felsen stieß, in nächtliches Schwarz überging. In einer Kerbe de» Eosaullein««, d«r sich «eltwärt, hochstreckte, leuchtet» dir Sonne und warf «in feurige» Leuchten nach oben, daß di« Wolkrnbänk« auslodrrten und der grau« Mantel, den sich der Dachstein um di« Schulter« gehängt hatte, ganz in Rosa getaucht «ar Wir iprache» nicht m«hr. Wir schanten nur. „Sehen Sie dort? Sems«»!" macht« mich der alt« Herr aufinerk- lam und schob mir da» groß« Fernrohr zu, da» auf Räder« beweg- »ar war. Von 6en üleraer Aepksiujüngeilimen Sie ist uns allen eine gewohnte Erscheinung geworben, unsere freundliche Briefträgerin, die morgens und nach mittag» an unserem Hause vorbeikommt und unter deren schräggesehter Mütze blonde Locken hervorquellen. ES be reitet unS Helles Vergnügen, unsere netten Briefträge rinnen allmorgendlich zu beobachten, wenn sie mit ihren vollen Zustelltaschen das Postamt verlassen und bann noch «,nr kurze Strecke Weg» die Schlageterstraße zusammen gehe«, eh« sie sich an den verschiedenen Straßenkreuzungen trennen. DaS Herz gebt einem, auf, wenn man dann beobachten kann, mit wieviel Freude und Unbeschwertheit btese Dtephansjüngerinnen schon frühmorgens ihren Dienst beginnen. Gar oft begleitet sie munteres, frohes Lachen und manch ein Scherzwort geht von Mund zu Mund. Un willkürlich wirb man selbst von diesem morgendlichen Frohsinn „angesteckt" und geht ebenfalls viel munterer als noch wenige Augenblicke vorher, seinem Dienst ent gegen. Aber „alltäglich" ist die Erscheinung dieser netten Briefträgerinnen darum doch nicht geworden, dafür sorgt schon ihr Beruf. Auf sie warten täglich viele, viele Frauen und Mütter mit der Frage, kommt heute «in Brief von der Front? Und wenn das der Fall ist, dann erlebt die kleine Postbotin eine große Freude, denn sie spürt, daß sie tn ihrer täglichen Arbeit Mittlerin ist zwischen Front und Heimat. Verweilen kann sie indessen nicht, denn es heißt weiter Brief um Brief, Karte um Karte bringen. Biele warten und wollen ihr« Postsachen haben. ES ist kein leichter Beruf, Briefträgerin zu sein. Schon in früher Morgenstunde beginnt die Arbeit mit dem Sor tieren der Post auf dem Revier. Da will alles genau etrr- aeorbnet sein, denn jede falsche Legung der Brief« macht beim Bestellgang doppelte Wege nötig. Wer aber erst ein mal diesen Weg hinter sich hat, mit der schweren Mappe und seinem Treppauf, treppab, der weiß, wie müde man dabei werden kann. DaS wiederholt sich werktäglich zwei mal. Dabei ist nicht immer schönes Wetter, auch in Riesa gibt eS oft genug Regen, hier und da — vor allem in den Randgebieten der Stabt — Wasserlachen. Und wenn gar der Winter naht, den wir sa glücklich hinter unS haben, dann weiß die Briefträgerin, daß die Arbeit noch mehr Selbstbezwingung kostet, denn eS gibt da so allerhand Stürme, schneidende Kälte und oft hohen Schnee. An all diese Dinge wollen wir einmal denken und der Briefbotin, di« für unS ja eine Botin froher Nachrichten und lieben Gedenkens ist, die Arbeit so leicht wie möglich machen. Und Berufe, die nicht leicht sind und dennoch mit viel Treue »nd lyewifsenhaftigieit ausgefüllt werden dazu so ganz beiläufig eine Frage: Haben Sir einen Briefkasten im Hausflur? In Riesa sind eine Menge Zustellbezirte linagesamt 19s zu besorgen, fast alle werden durch Frauen nnd Mädel betreut, die diesen ihren Posten durchaus pflichtgetreu und ordentlich aussüllen. Diese Anerkennung bezieht sich auch auf alle anderen Helferinnen der Reichepost. Mit Zu verlässigkeit und Ehrlichkeit wird der Dienst überall auS- geübt. Die Gesamtleistung, die hier in stiller Alltags» arbeit vollbracht wird, läßt sich wollt kaum besser illustrie ren, als durch die Feststellung, baß im Riesaer Postamt durchschnittlich viele tausend Briefe behandelt werbcn müssen. Dazu eine kleine Bittx an alle Leser: Schreibt die Adresse des Empfängers genau nnd deutlich und ver geßt auch die Absrnderanschrtft und die Postleitzahl nicht! Unnötiger Aerger und Zeitverlust verbinden sich mit dem Begriff „Unbestellbar — Empfänger nicht bekannt!" Da» Postamt Riesa hat aber nicht nur 8 oder 10 weib liche GefolgschaftSmttgltcder im Zustclldienst, sondern ihrer 18 und außerdem einen Kriegsbeschädigten! Darüber hinaus entfällt ein weiterer Teil auf die im Fcrnsprechdienst tätigen Beamtinnen, ferner auf die weiblichen Kräfte beim Verladedienst auf dem Bahnhof, bei denen vor allem der Nachtdienst nicht so einfach ist, sowie bei der Paket- und Eilzustellung. ES ist absolut keine Lobhudelet, wenn wir hier feststcllen, baß sich all diese Kräfte im Außen- wie Innendienst gut bewährt haben. Manche der Stephans- jüngerinnen kennen wir auch vom Schalter her und» den ken kaum daran, daß vor wenigen Fahren der Schalter dienst nahezu ausschließlich Männerarbeit war. Auch auf dem postalischen Gebiet hat also die deutsche Frau bewiesen, baß sie mit der gleichen Pflichttreue und dem gleichen Arbeitseifer ihren Dienst verrichtet wie der Mann, an dessen Stelle sie getreten ist. Nach einer Ein arbeitung, bei der sich ja herauSstellt, ob die Postgehilfiu» Anwärterin die notwendige rasche Auffassungsgabe hat, wird ihr der Arbeitsplatz zugewiesen. Hin und wieder mag auch hier eine Beschwerde kommen, sie ist in einem großen Betrieb unvermeidlich, aber gerade die freund liche Haltung, die der Frau ohnehin mehr liegt, hat auch in den Kreisen der Kunden der Reichspost einen guten Eindruck gemacht. Es ist hier nicht Raum und Gelegen heit, den Lesern einmal einen Einblick in den gesamten Vostbienst zu geben, wir wollen uns nur mit der Feststel lung beschränken, daß er viel Wißen, viel Liebe und Ge duld und noch mehr Arbeitsfreude verlangt. Und all das sehen wir bei unseren Riesaer Stevhansjüngerinnen. M. M. —* Freudiges, »««erhofftes Wiederkehr« fern der Heimat. Das Schicksal geht oft eigenartige Wege, einmal kür uns bittere, ein andermal uns erfrenende. So hatte die Fügung in diesem Falle eine sehr angenehme Ueber- raschung für zwei unserer Bolksaenoffen auS Rtesa-Gröba. Vater und Sohn Paul und Gerhard Siels kt, die beide als tüchtige Gefreite der Wehrmacht angehören, trafen völlig unverhofft in Rumänien zusammen, der Vater konnte nach 2sähriger Trennung seinen Sohn und der Sohn seinen Vater umarmen. Die Freude über dieses so unerwartete Treffen kann man sich vorstellen. kllva null Sükris Uraufführung „Der Maudarm und die Kaiserin" »nd HlnSNn», »er ZUiäner Knli-rwoch« Die lieblich«, anheimelnde Landfchasi ber Oberlaulltz «rüfti al» ein Kleinod der beglückenden Heimat im ,arten Krühlingskleid und erft-m frischen. Grün, bevor uns Zittau, ber Mittelpunkt dieses südlansttzrr Rau me» umfängt. Nicht nur nach dem guten Slang bekannter und berühmter Namen, auch von ihrem Antlitz strahlt diese schöne alte Stadt eine Sultur aus, die sich in der vergangenen Woche in hervvrtreienden Beranstal tungen kultureller Bielfalt repräsentieren konnte. Diesen tn der Zittauer Sulturwochc zusammen gelohten Audschnilt aus den schöpferischen Kräften de» Zittauer »reiset in Bergangenhett und Gegenwart krönte die Uraufführung des Schauspieles »Der Mandarin in» die Kaiserin» von Rudolf Rosenbusch. Bürgermeister in Zittau. Das zweckentsprechend und vorteilhaft erbaute Liadithearer lot d«ß festlichen Rahmen, in -em ein interessantes neues Bühnenstück aus der Taus? gehoben wurde Wohs kommt der Weg des Autor» von der Lnrik her, in diesem von hohen dichterischen Gedanken ersüllien Spiel um di« Blüte einer fernöstlichen Wrli, Prinzessin und Kaiserin aus dem Reich der Mitte, oder bringt Rosenbusch in bluivoller Gestaltung und dramatisch gesteigerten Motivierungen das Problem der Mach! zur Sprache. Hier liehen Sisals- klugheit und das ttefe Gefühl eines liebenden Herzens dem Drängen nuch der Macht des jungen Mandarins als „Empörer" gegenüber. Trotz Treu nung, Luherer Wandlungen und tragischer Berslechiungen erhält iich di.' Liebe zwischen A-vao, ter anmutigen Prinzessin, al» Kaiserin Hsicu-uunü genannt, und dem klugen und kühnen Mandarin Lri-futsche. Sicroen- glöubig und dem Spruch ihrer Götter ergebe» vollenden sich Schicksale ver schiedener Personen darch Mord. Selbst die Kaiserin nimmt nach ihrem Batcr m»d Kanzler, dem Fürsten, Gift, al« der sich enttäuscht suhlend« Mandarin in den Palast eindrtngt nnd sich zum Herrscher ausrust. yn den treuen Händen der alten Dienerin ruht jedoch das Vermächtnis der Liebe A-paos, der Sohn Lei-futsches, der zukünftig« Kaiser. Das fesselnde Werk einer erhabenen, blumenreichen dichierttchen Sprache inszenierte Richard Weichert, Berlin, als Gast mit aller Sorg falt eines Theatcrpraktikers, austervrdentltch wirksam unterstützt oon den reizvolle» Bildern einer geschickt verwendeten strengen Tttlbühne Prof. Wo di« Waldgrenze aushör»«, »ah ich zwei Tiere dem Grat zu- flüchten Ein Felsbrocken, den Ke losgelöst hatten, schoß mit Hellem Klatschen Ins Wasser und ließ eine silbern« Fontäne aufspringen. Der Iropsenregen zog Kreis um Kreis durch da» Blau und macht« es leicht erzittern Mit dem Augenblick, so di« Sonn« hinter der Kerb« sank, dun- kelte See und Gestein ab. Der Rosamantel des Dachsteins verblaßte zu fahlem Grau, und di« Eosauwand stand streng in unerbittlich klarer Nüchternheit. Di« Sandreißea ranne» geld-weiß zu den Kiefer« herab und verloren fichdort in dünne« Adern. Die Natur hatte zu lächeln ausgehSrt... Ihr Gesicht wurde ernst und in sich gekehrt. Nur oben um die schroffen Linien und Grate lag noch ein Heller Schein sprang Lb«r Zacke» und Zäckchen und zerfloß jählings in ei» Richt». über diesem Schauen vergaß ich nach der Uhr zu sehen «nd stellt« Ptletzt erschrocken fest, daß es auf siebe» ging. Der alt« Kerr fragt« «ich, ob ich heut« unbedingt noch hinunter Wüßte. Ich verneinte. Wenn sich Gelegenheit zum übernachten böte, würde ich gern bleiben «In der Hütte gibt es Matratzen und Decken", sagt« er, „nnd da» Essen ist sehr gut. Liebe» Sie Fische?" / „Sehr." „Dann bringe ich Ihne« Eeibling« hinüber. St« brauche« nur zu sagen wie man sie zuberetten soll." «lau." „So schmecken fie «lr auch am besten", meint« er lächelnd. ,,Frü- her hab« ich sie zentnerweise aus dem See geholt. Jetzt bin ich mit ei» paar Pfund zufrieden. Seit der Wasterregulierung - der See wird alljährlich ziemlich beträchtlich gesenkt - haben sie mit dem Abwander« begönne«. I» zwanzig Jahre« gibt es wohl über- Haupt keine mehr." Sch bedauerte da», aber «r lacht« «ur. ..Dann leb« ich längst «itzt mehr." Er sah nut« Lrstau««« nnd fragt«, wie alt ich ihn „Ich oermutete Sechzig." „Im Dezember gunsundsiebzia", «ar sein« Erwiderung. Sch konnte es fast nicht glauben «nd ließ mich erst überzeugen, al» er mir sein Geburtrjayr «annt« «nd des weiteren gestand, daß er schon neunundoierzig Jahre hier sei. . , - Ich sah nach dem Dachstein hinüber und «ach der immer mehr «Lduntelndev LalauwanL nnd — UsL LiuuMsirrria Laß»! Adolf Mahnkes, Trcsden, und d«n phantalievollen Kostümen Ettsabet- von Auenmüllers, Dresden Zarte musikalische Klänge von Peier Haas zwischen den Szenen erhöhten den erotischen Reiz. Ausgezeichnete Lchausvielkräfie oolldrachien in der einheitlichen Linie eine« harmonie renden Ensemdltspiele» ein« starke Leistung, glänzend in ihrer Mask« und Sprechkunst, im Mittelpunkr in den beiden Hauptrollen Seemann Liövesand als Mandarin und Helga Panzer, Gladbach-Rheydt, als Gast, früher Zittau, als Kaiserin, zwei grobe Begabungen. Mit ihnen wäre» auch alle anbereu Darsteller den gewiß nicht leichten Ausgaben gewachsen, wie Peier Harzheim lkaltberziger Fürsts, Herbert Hayden-Hoffman» (Astrologe!, Erna Großmann (Mi-Iees, Joch-n-Gero Zimmermann isu». ger Saiserj, Margarere Henischel (dessen Weib Ming-Ias, Fritz Hopp« (Gärtners. Mil dem gefeierten Autor standen all« beteiligien Künstler im jubelnden Beifall. Ei» stürmischer Ersolg, der nun verdienieimaßa, auch der gesamten Zittauer Kvliurwoch« zuteil geworden iS Rolfs Hengst. SLodsisobsr Lultur8p1s«s1 Die Operette „Die Liebesbrücke" von Peter Hamel mit der Musik von Bernhard Eichhorn ""Heide vom Staatlichen Schau- spielhaus Dresden) erlebte am Theaier der Gauhauvtstavt Reichenberg ^Sudeiengau) einen großen Uraufführunqserrolg. Die Sächsische Staatsoper Dresden bereitet zum Pfitzner- Iahr die Neueinstudierung des „Armen Heinrich" von Hans Pfitzner vor. In einer vhantasiereichen, kultivierten Inszenierung Albert Fischeis kam Shakespeares Komödie der Irrungen mit einem von Karl Zuckardt gedichteten Prolog und der Musik von Nino Neidharvt im Dresdner Theater des Volkes mit durchschlagendem Erfolg zur Ersiaussührung. Tas Stadttheater Freiberg krönte seinen diesjährigen Opernspielvlan mit einer ganz von Motorischem Zauber er füllten Aufführung der „Hochzeit des Figaro" unter der Lei tung von Musikdirektor W. Schabbel und Intendant Dst. Modes als Inszenator. Die jetzt beendete Ausstellung westsächsischer Künstler in Zwickau ist von über MX) Personen besucht worden. Wasserftäade der Moldau, Eger, Elbe 2. S. 3. s. 4 eid« 2. L z. 4 L N-lssn Nesesdyre 192 IN ISl stslyslll IS« IS« ISS tzrss-leir 190 191 199 .Uoäerrcds» k,- rr« r» LA) dielsiil l-ettmeritr äosrle ttertomltr 30 l Nl Z43 34ö 30H 304 3N 343 3« 306 345 349 rsuy rn WO rre Vreeses Niers 287 373 280 372 282 372 So sehr ich di« Natur liebte — ich begriff nicht, wie man das aus hielt. Im Sommer mochte es ja gehen. „Wie ist es denn im Win ter hier oben?" fragte ich. „Auch nicht einsamer", antwortete er. „Sie werden's nicht glau be» wollen, aber ich kann es manches Jahr kaum erwarten, bi» die letzten Omnibusse herauskeuchen und der letzte Privatwagen um die Kurve biegt. — So tropfenweise kommen sie nämlich immer noch bis End« Oktober. Dan» aber bleiben sie aus einmal au». In der Hütte warten sie noch ein paar Tage, dann nehmen sie di« Geranienstöcke von der Altane, scheuern die Böden blank, putzen den Schmutz au» den Ecken und haken die Läden ein. Früher haben st« auch das Besteck und was sonst noch etwas wert war. mit hin unter genommen. Jetzt tun sie es längst nicht mehr — ich bin ja da. Da, Forstamt in Eosau hat mir erlaubt, daß ich im Winter in di« Hütte hinüberziehe. Aber ich tu« das erst, wenn es hier gar nicht mehr warm zu kriegen ist. So um Weihnachten herum, wenn der See zu wimmern ansängt, mache ich mich siir gewöhnlich auf di« Beine. Erst schaukle ich mir den Weg frei. Zwei — bis dre» Meter hat es inzwischen immerhin geworfen. Ich suche mir dazu immer einen schönen Tag au», damit es mir nicht im Handumdre hen gleich wieder alles verweht. Wenn ich es dann geschasst habe und drüben di« Hütte frei liegt, ist alle» für mich gewonnen. Holz darf ich nehmen, soviel ich brau che. Ich mache dafür den Sommer über alles, was der Wirt benS- ngt. Und an das Forstamt liefere ich eine bestimmte Menge Seid« ling«. So ist alle« in bester Ordnung. Don den Konserven, di« de« Wirt hat, laste ich mir bereitsten««, was ich nötig habe. Etwa« Büchsensleisch, Gemüse, Würfel für Suppen und für die hohen Fesd tag« «in« Dos« Birnen oder was sonst vom Sommer her übri- bleibt. Ich bekomme es immer um ein paar Pfennige billiger. Auch da» Geschirr darf ich benützen und mir zu Weihnacht unt i SUvester eine stffasche Wein au» dem Keller holen. Die ein« bv- , Mhlt der Herr Forstmeister von der Gosau, die andere der Hen Tierarzt von Golfern. - Eie staunen über dies« Einteilung", lagt« er schmunzelnd, „adei das muß sein. Ich darf auch nicht einen Pfennig über meine Mittel hinaus verbrauchen, sonst'gibt es Schulden, — die aber erlaube» mein« Verhältnisse nicht. Meine Einnahmen und meine Ausgabe» wüste» einander immer entsprechen."
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