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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194404030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19440403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19440403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-04
- Tag 1944-04-03
-
Monat
1944-04
-
Jahr
1944
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1944
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«7 Zalrra Montag, :4 April 1944, abends ^ugenreugenberidue und I^re55e5timmen rum lelwlsngM ist rttesarr rag*. Matt erscheint wo. chentSglichl7chüUhr. -Pezugdprei« L Li Di monaittch, ohne Zu- üellgebühr, Vostde- .u« r.,4 RM «inlchl. Postgeb. lohn« P» iiellgeäiihrs, in der Geschäftsstelle Wo- chenkarte ck aviein- anderlolgendeN u«. merni »5 Rps., Ein- «tnummer » Ans. »«»chdkt»ftet t», Ries», Koetbesk ,Z«rnrnfk3k7, Draht, »nschrift: Tageblatt Rtesa. Postfach Rr.»2 Strokafte Rick- »w 7K. b2 - Postscheck- tont»: Dresden ltM , Bei fernmündl A». zetgen-nln-be ick»« Hgswng «^»rlehl« »«UUfte «r.» Zerstörung einmaliger »ulinrgüier und mir nicht zuviel, wenn wir diele N e n KriegSverbreche« bezeichnen. * 6sr Strlätvsrvslrune Ältgenoffenschast.^von feiten der Plutokratien und ihre» gegen die Richer Tugkliliitt ^'tuna ist da« zur Pelolfentlichnng der amtlichen vekanntmachunaen de« Landrat« zu Großenhain und de« Amtsgericht« Riesa b«HSrdki»ees^ «stimmt« Blatt und enthalt amtliche Bekanntmachungen de« Oberbürgermeister« der Stadt Mesa, de« Finanzamt— Rtesa und de« Hauptzollamt«« Meißen Die türkische Ration feierte am Sonnabend den Jahre»« tag des großen Sieges, der am 1. April >921 von ver türki« men Armee unter dem Oberbefehl des ietzigen StaatSches» Fsmei Pascha bei Inönü errungen nn,rds B e rn Die Montag - Morgenblätter verüfsentlicheu Enfnahme« aus Schaffhausen, die ei« Ätlb des Grauens uud der Berwüstuna zeiaeu M«ru steht GroßbrSude wüten, mau steht die ausgebrannten 2 °i«eu .m Zentrum der Stadt und die mit Trümmern aller Art übersäten straften, sehr lchweren Lchaden hat das Nuleum Aller verltgeu, c»ms der schausten und reichhal tigsten der Schwer,, crlltten. Die Glan,stücke seiner Lamm- luuy, die kostbaren stimmer-Rilder, meist Leihgaben, sind völlig zerstört. Das C-eßner-Bild wurde auf dem Platz vor dem Mvseum getuudeu. Die Sammlung der alten Meister, sarnuter Bilder von Lucas Eranach, ist schwer beschädigt und kaum mehr zu erkennen. Zn den „Basler Nachrickien" „au der militärisch« Mitarbeiter riet» Plattes, her i» Schoffhausen '»ohnende Oberst Aren, einen Augen - zeugenbcricht über den Angrif, aus seine Vaterstadt, in dem er « ä feststellt, das, das kISA. Luftgeichniader teils Uber Klnrltngen teil» dcn Rhein entlang bei klarem W ° , tcr „egen die Stadt Schasshausei, ilog. Die hochfltegenüen Flugzeuge seien „UI erkennbar gewesen. Oberhalb des Dorfes Klurltnge». also aus Züricher «»den, habe er am Wald rand eine ganze Serie uo» Einschlagen beobachte!, können. Die Detona lionen feien In Bruchteilen uo» Sekunde» erfolgt. Offenbar ^sei ein regelrechter Bomben icppich abgeworie» worden. Von Neu- bansen kominend habe er beobachten können, wie unmittelbar daraus Dächer 'm MUblenanarticr, aber auch in der ».egend des Livckarbergguarticrs und an eitler Stelle fcnicits des Rheins in Hellen Flammen standen. Die Straften lind, so hcisit es in dem Bericht u. a. weiter, überschüttet mir Glassvlttte.rn, ml, hernulergerificnen Drähten der Fahrleitung d.-r rtraftenbahn, mit Schutt und Trümmern. Bereits steht da und dort Haus rat, den Bewohner, der Häuter und sreiwitligr Heiser aus den brennen den Gebäuden tragen. Dazwischen »rasseln Ziegel und Dachsparren zur ärdc. Zn der inneren Mühlcnstrafte, beim Brnggli, brennt s a st jedes »aus Mein Weg führt weiter durch die Rdcinktrabe. Auch dort «ine Anzahl Brände. Zm «.lostet Aller Heiligen, dem Städtischen Museum, ist chwercr Schaden entstanden. Die Gemäldegalerie und die historischen .Zimwer find zerstört. Eiuzeljchodeu sind aber auch in anderen Quartieren entstanden. An den znm Herrenacker Idem Hanptplat, der Siadti führende» 'baffen uud Straf!en gib, es gleichfalls eine Reihe non Brandherden. Zn den Aunenquarticren sind an grünere» Objekten das Piarrhaud und das Vcreinshand bei der katholischen :>iirchc ausgebrannt. Die Protestantische Steigkirchc hat einen schweren Trester erhalten. Vereinzelte Brandherde befinden sich auch im Herze» der zentralen Altstadt. Fenner und Schau unster sind zu vielen Hunderten in die Brüche gegangen. Anm Schlug schreibt der Augenzeuge, es bleibt ein bitterer Gr > chmack gegen die, welche diele Bouiben geworfen haben, übrig. Beim -Abwurf herrschte Helles Wetter. Der Rhein, al» nicht zu überlebende Gcländemarkicrnng, »uisttc auch aus „roher Höhe deutlich sichtbar lein. Man sollte eigentlich erwarte» dürlen, da» auch Flieger aus ferne» «vn linenten. bevor man sie aus den europäischen lkvntincnt loslästt, sich wenig- stend über snntel geographische Kenntnisse ausweisen mühten, dah sie mia Dnjestr uns Pcuth wafisn Lcurzche «uv runiänljche Truppen vor- gedrungen« feindlich« Kampfgruppen zurück. Der Versuch de-, Feindes, durch wiederholte stark« Angriffe sich dru Weg auf Jassy freizumacheu, wurdc vereitelt. Feindliche Kräfte, die den Z i j a - Adfcguitt zu überschreiten versnchte», wurden i« Gegen angriff zurückgefchlagen. Südwestlich Proslurow und im Raum von Stan isla« brachten eigene Angriff« Geländegewinu. Stark« feindliche Gegen angriffe würde» abgewiefrn. Dabei hat sich das Grenadierregi- ment 504 unter Oberst Doehler besonders ausgezeichnet. — Diy tapfer« Besatzung von Tarnopol unter Führung de» Ge neralmajor» von Neindorj «ehrte auch gestern zahlreich« An griff« ab. Die Verteidiger von Ko « el behaupteten die Stadt gegen erneute stark« feindliche Angriff«. Nördlich Kowel scheiterten hef- tige Angriffe der Sowjets. Südlich Ple»kau griff d«r Feind, von Panzern und Schlachtsliegcrn unlerstützt, weiter an. I» den beiden letzten Tagen wurden hier 90 feindlich« Panzer abgefchosfem Di« Kämme dauern noch an. Au» Italien werden kein« besonderen Ereignisse gemeldet. Deutsch« Kampf- und Torpedoflugzeuge orisseu im Sergediet oor der . n o r d a s r i k a n i f ch e u Küste in der Nacht zum l. April «in stark gesicherte» feindliches Rachschubgelrit au. Zwei Frachter mit 18 000 BNT wurden versenkt. Zehn wester« Handel». Wisse mit 63 000 BRT. sowie ein Zerstörer wurden zum Teil so schwer getroffen, dah mit dem Verlust mehrerer dieser Schiff« ge rechnet werden kau». Am Mittag des 1. April flog ein nordamerikanischer Bomber- verband unter Jagdschutz nach Südw.-stdeutschland «in. Bei meist geschlossener Wolkendeck« warf der Feind an verschiedenen Stellen n'nhllo« Bomben, di« geringe Schäden und Berlust« unter der Bevölkerung verursachten. Sin Teil der Bomben fiel auf schweizerische» Gebiet. 21 nordamerikanische Flugzevg«, ln de» Mehrzahl viermotorige Bomber, wurden abgefchoffe«. Ttörslüge einzelner britischer Flugzeuge richteten sich m der »«gongenen Nackt gegen West, und Mitteldeutschland. Usus küsLsuIkudtrLxsr Der Führei verlieh nm 26. März das Lickuulaud zum Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Georg kohmala, Kom mandeur eines Lübecker Grenadierreqtuients, al» «SS. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Oberst Kohmala, der das Ritterkreuz für leinen und seines Regiments Anteil an dem Abwehrkampf de» Winter, 1941/42 in Ser Festung Demjansk erhalten hat, zeichnete sich während der Absetzkämpfe südwestlich de» Ilmensee, erneut durch Tapferkeit und Entschlossenheit an*. Der Führer verlieh dem Dachtmetste» Petersen, Geschütz führer tu einem Flakregimeut. al, 4S8. Soldaten der deutschen hgphrmucht da» Eichenlaub zu« Ritterkreuz de« Eisern«» Kvenzr». Wachtmeister Fritz Petersen wurde am 2«. November 1909 zu Münster in Westfale al» Sohn «ine« Akkirmuiatorenwärter» geboren. Lr ist ein hervorragender Soldat, der große« waffen technische» Können besitzt und sich besonder» bewährt hat, »ar allem bei den schweren Abwehrkämpsen um Rschew, wo «» ihm gelang-, eist« gp-ße Anzahl schwerer gud schwacher Panzer abzu- bestens ko markante Begriff« «je j. B- Rhein. Man« oder Donau und deren '.tage im Verhältnis zu neutralem und „cgnerischew Territorium kennen. Aller das Einhalten einer solchen Sorgsaltspslicht nnll dle ent Grcchevde Relpektterung der Neutralen null offenbar Dinge, über dle man ükst ohne allzu „rnfte Bedenken oder eigentliche Hemmungen hinwegictzt. Zn der „National-Zeitnng" schreibt der anftcnpolitilche Redakteur des Blattes Dr. Hans Bauer, n. a: Mit tiefer Enrpörung hat das schweizer Volk die nunde uo» dem schweren Bombenangriff amerikanischer Flieger auf unsere schöne Grenzstadt Schalssiausen vernommen Schasfhauieu ist nsfensichtlich mit Wille» angegrisfen worden. Alles deutet daraus lün. dost die Flieger einfach irgend eine Stadt am Welte »schnell n-ttnchmen" wollten. Es ergibt sich die Frage, ob die mlliiärischr Leitung dicker Operationen hinreichend inkiruterie Flieger -ns solche Bombardze- rnngsrcisen schickt. Darin liegt ihr« Verantwortung, und diese Verant wortung laste, zugleich aus den kriegführenden Regierungen, Lio sich ver- p,sichlet haben, die Neutralität der Schweiz unbedingt zu respektieren. Wenn sich di« Amerikaner »ns schlechte Sicht beritten und daher einen Zrr tum geltend machen, dann bestätigt dies die graste Fahrlässigkeit der Flieg!« und zugleich ihre mangelnde Gcographickeuntuiö. Ma» wirkt nicht Vom ben ab, wenn man nicht weift, wo man ist. Aber der Borwand der schiech- teu Sicht ist nicht stichhaltig, denn die Sich! war vom Boden ans und daher auch aus der Lust gut. Angesichts der Folgen der Vernichtung u.tt ersetzlicher Menschenleben, der maierieller Millionenwert« sagen tralitätsverletznng als jl Aus dem Führerhauvtquartier. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Westlich Otschakow wurden Uebcrsctzversuchc des »Feindes vereitelt, westlich Beresowka stärkere Angriffe der Sowjets abgeschlagen. Zu einer lfiubruchsstclle sind noch schwere Kämpfe im Gange. Zwischen D « jestr uud P ruth und im Raum von Tschcruowitz, nördlich des Dnjestr, dauern die schwe re« Kämpfe an. Bei Stauislau warfen ungarische Truppen feindliche Kräfte im Gegenangriff zurück. Die Besatzung von Taruopol hielt weiter schwersten feind lichsten Angriffen stand nnd vernichtete zehn feindliche Panzer. Dabei hat sich Leutnant Soepsl, Batterie- «ührer in einer Stnrmgeschtitzbrigadc, dnrch besondere Tapferkeit hervorgetan. Wiederholte Angriffe der Bolfchewistcn Stadt Kowcl scheiterten an dem entschlossenen Widerstand der Verteidiger. Zm Nanm nördlich der Stadt »ahmen nufere Truppen mehrere wichtige Höhenstellnngen. Z« den Kämpfen der letzte« Lage haben sich hier der ^-Ober sturmführer Rikolussilek, Kompaniesührcr in einem Panzerregiment nnd der Obergesreite Pollack, im Stabe eines Grenadier-Regiments, besonders ausgezeichnet. Zwischen dem Dujepr nud Tschanss» haben die unter dem Befehl des Generals der Zusantcrie Tippcls- kirch und des Generals der Artillerie Martinek stehenden Truppen in stcbeutägige« schweren Kümpfen Dnrchbruchsvcrjuchc von 17 feindliche» Schützendivisionen, einer motorisierten nud zweier Panzerbrigaden vereitelt und damit einen hervorragenden -lbwehrersolg errungen. Die Sowjets hatten schwerste blutige Verluste. An diesen Kämpfen har sich die schlesische 18. Panzer-Grcnadier- Divisiou unter Führung des Geuernlnrajors Zutavern bssnnders bewährt. Südlich Ples kau griffen die Bolschewisten mit neu bcrangesührteu Divisionen, von zahlreiche» Panzern und Schlachlsliegern unterstützt, erneut au. sie wurden nmter Hohe« blutigen Verlusten abgewicseu und verloren S7 Pan zer Schlacht- und Kampfflieger unterstützte» mit beson derem Erfolg die Abwchrtämpfc des Heeres. Allein in diesem Raum wurden 82 feindliche Flugzeuge in Lust- iämpfen, zwei weitere durch Flakartillerie vernichtet. Wachsahrzeuge der Kriegsmarine schoßen im Finnische« Meerbusen wiederum sechs >owjctische Bomber ab. Zu Italien sanden auch gestern kerne «ampshaud- 1 ungen von Bedeutung statt. , Bei einem Angriff Nordamerika«,scher «omber aus Orte in Südostdcutschland wurden in heftigen Lustkampsen >» feindliche Flugzcmie, darunter SO viermotorige Bom ber, vernichtet. In Steqr entstanden Schaden. FVekrmaodtsdsriokt vom SonutLF «froher Erfolg unserer Torpedoflicger Däifi AU« pcm Fittztt...,aup!qtta»tt>er, ». Azutt ,.,i4. Vas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt. Zwischen de« «et««« ukrainische» Bug und de» Dnjestr griffen die Sowjet, nordwestlich Berefowka mit starken In- -nteri«- und Panzerkräften an. Sie wurden in erbitterten ÄiüÄkA DgM 8>Ü^U 5o wüteten clie U^.-lRktganMter in Zckaffkauren Sittere j.eßien für alle fieuttalen! Riesa, den 3. April. Das „Riesaer Tageblatt- veröffentlichte am Sonn abend auch eine Meldung über einen schweren USA.- Bombenabwurf auf die Schweizer Stadt Schaffhause«. Inzwischen weiter eingcgangene Nachrichten und Angen- zeuaenberichte isiebc auch unsere heutige politische Spitzen meldungs legen in eindeutigster Weise klar, was man von dieser neuen Terrortal der LuftganMer zu halten hat. Vielleicht mußte es erst noch zu dieier neuen Verbrechers- -chen Tat kommen, um endlich einmal bestimmten Leuten die Augen über das wirkliche Wesen, den Zweck und das fiel solcher feindlichen Bombenabwürfe zu öffnen. Gibt es doch heute im fünften Kriegsjahr in den neutralen «ändern immer noch Leute, die den verbrecherischen Ter- rortrieg der Anqlo Amerikaner beschönigen zu können glauben, ja, selbst seine Berechtigung zu verteidigen suchen. Und gerade in der Schweiz fehlt es nicht an kurzsich tigen Elementen, welche die große Gefahr des vlutokratisch. bolschewistischen Vernichtungskrieges gegen Europa nicht erkennen wollen. Selbst die mannigfachen brutalen Neu- kralitätsverleftungen der Luftpiraten haben diesen Kreisen die Augen nicht zu öffnen vermocht. Es bedurfte erst des grausamen Anschauungsunterrichts, den die anglo-amerika- .fischen Luftgangsrer am vergangenen Locknabend durch ihren gemeinen Bombenüberfall auf die friedliche Schwei- zer Grenzstadt Schaffhausen erteilt haben. Zn Verbänden biS zu 30 Flugzeugen überflogen die amerikanischen Bombenflugzeuge am hellichren Tag das Schweizer Gebiet und verwüsteten die Wohnviertel der Stadt Schaff hausen durch zahlreiche Spreng- und Brandbomben. Ganze Straßenzüge der altertümlichen Stadl gingen in Flammen aus. Ueber 270 friedliche Einwohner fielen dem unerhörte« Anschlag zum Opfer. Zn der Schweizer Oefsentlichkeil har dieser grausame Akt der Vernichtung tiefe Empörung ausgelöst. Es heißt, daß die Bundesregierung diesmal „diplomatische Schritt« mit aller Entschiedenheit einleiteu und selbstverständlich wiederum volle Schadensvergütung fordern werde. Wie wir weiter erfahren, har inzwischen das Schweizer poli tische Departement die Schweizerische Gesandtschaft in Washington über die Bombardierung in Schaffhausen unterrichtet und sie angewiesen, bei der amerikanischen Re gierung die sich ansdrängenden verschiedenen Schritte zu unternehmen. Am Sonnabend nachmittag hat der Bnndcs- rat Pilet-Golaz den Gesandten der Vereinigten Staaten in Bern, Harrison, empfangen und — wie Reuter heute be richtet — begab sich inzwischen der Schweizer Gesandte am Sonnabend abend in das Staatsdepartement, um mündlich wegen der Bombardierung von Schaffhausen durch ameri kanische Flugzeuge Protest ein.,ulegen. Wahrscheinlich wird nun Herr Roosevelt durch seinen Gesandten in Bern eine „Entschuldigung- wegen des Bom benüberfalls vorbringen lassen. Darin ist allerdings keine Garantie angcschloffcn, daß seine Luftpiraten nickt bei der nächsten Gelegenheit eine andere schweizeriscke Stabt zum Ziel ihrer Bombenabwürfe machen werden. Diese Ver brecher kümmern sich ja auch gar nicht um die Souveräni tät eines europäiscken Landes, ihr Ziel ist die Vernich tung Europas und die Verwandlung eines alten KulturgcbieteS ist ein wüstes ChaoS, ob dabei Hundert« von friedlichen Einwohnern sterben müßen oder zeitlebens körperlichen Schaden erleiden, das kümmert diese Bestien wenig. Für die Verbrecher der Murder Incorporated gibt es ja weder Rücksichten auf Landesgrenzen nock auf wertvolle, unersützlichr Kulturdenkmäler. Für diese Gang ster bedeutet Europa nicht mehr als ein Stück Dschungel, wo es unerheblich ist, ob die Bomben hier oder dort fallen. Die Schweizer spüren nun am eigenen Leibe, welchen militärischen Fielen diese Terrorangriffe dienten. Jevt mag man sich in Bern überlegen ob das zerstörte Museum in Schaffhausen, das Theaier, die zahlreichen brennenden öffentlichen Gebäude, die eingestürzten Bürgerhäuser und nickt zuletzt die vielen Todesopfer noch etwas mit einer militärischen Kriegführung zu tun haben. Hier har die Schweiz, aber auch die übrige neutrale Welt, den Beweis für den reinen Terrorcharakter der feindlichen Luftangriffe. Vielleicht trägt das furchtbare Schicksal der Bevölkerung der alten Rheinstadt Schaffhausen dazu bcr, dem Schweizer Bolt endlich die Augen zu öffnen über die furchtbare Ge fahr, die unserem Erdteil, einschließlich der schweizeriscken Altaenofsenschast, von feiten der / bolschewistischen Verbündeten droht. Es sei in diesem Z sammenhang auch daran erinnert, daß das erste Opfer dc. angloamerikanischen LuftterrorS eine dänische Fran war, die am 4. September 1939 bei dem britischen Bomben überfall aus Esbjerg ihr Leben etnbüßeu mußte. Da mals hat man sich in oen Kreisen der neutralen Länder über diesen blutigen Zwischenfall keine Gedanken gemacht Der Massenmord und die lodernden Brände in Schaffhausen sind jetzt für die Neutralen ein« spä^e und bittere Lehre. Schaffhausen ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, am rechten Ufer des Rheins gelegen, der hier einige Stromschnellen bildet. Die wichtigsten Bauten der altertümlichen Stadt sind daS Münster, das RathanS, da« Stadttheater und daS Museum. Von diesen Gebäuden dürfte nun der größte Teil den Bomben zum Opfer gefal len sein. Wird diese nnglo-amerikanische Mordtat endlich zu einem Fanal für alle neutralen Länder werden? Wir wagen es nach allem Borhergegangenen noch zu bezweifeln. Vielleicht führt diese verbrecherische Tat aber wenigstens , zu einer gewissen bemerkenswerten „Umorientierung- der Neutralen, andernfalls sie damit zu rechnen haben, daß man in Zukunft erst recht mit ihnen nach Belieben ver fährt und über ihre lahmen .Proteste" einfach zur Tages ordnung übergeht. , Max Malsch ewski. Neuer ksriokl II V e r >1. Der StaLrrar »on Lchalslnntten gib! über die Folgen der Vombardiernng von Lchaifhauie» wettcre Tatsachen bekannt! Noch immer lei mit der gNögllchkett zu rechnen, Lag meliere Todesopfer unter den Trümmern elugeitülgLl Gebäude verichüttet liegen Zn Spltolpttcgc be müden ftch tö Lchr'crverlcstte, darunter 2» Frauen und »Inder, Männer und einige Militarperwnen. Stoch einer vorläufigen Fektftelliing lind durch die Bombardierung ti> Wobnbäuiet völlig »eritöii morde» Tchmerbeschädigt wurde das Muslum Liier Heiligen Die .äunftabteilung iü vi einem groben Teil zerstört. Auch einige hiitorifch« Zimmer find durch einen Bombentrefscr .erfchmciicrt worden Das Kabinett mtt den merttmüen Gemätden von Tobias Zttmmer iit vollfländia vernicklet uud ein anderes ebenfalls unersetzliches und unschätzbares Gemälde aus der Tckul« Eonrnd Witz in so schwer beichädigi, dog es mebrscheinlich nicht met>r gerettet werden kann. Auch weitere Gemälde alter Meiller find ,»gründe gegangen Die für Tchaiillauien wertvolle und Historisch besonders bemer- kcnsmerie Sammlung Lchaisbanser Maler aus den letzien zwei Zadr bunderien ist ebensalls ein Opser der Zerstörung geworden. Lebt schweren Lchaden da» auch dos in den letzien Fahren vollständig »en und sorgsältia eingerichtete naturbillarische Muslum erlitten. Der vorbildlich cingertchi-i- zrologischc Laal ist vollständig zer-tort. Das Gebäude selbst bat im zs ordentlich schwer gelitten. Zm Lause des Sonntags traf General Gutiav. »er Oberdeichlsbabe'' de> Schmelzer Armee in Lchakshaujen ein. 54 UL4.- flugreuze vemidttet / °" SsrvorrsKSNilsr svisodsn Vvjspr rmä Isodausszk
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