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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193908180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-18
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1939
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— Amtliche Danziger Erklärung Deutscher im polnischen Gefängnis zu Lode geprügelt Auch seine Fra« im Gefängnis — DaS Kind vom Mob durchs Fenster gemorsen )l Gleiwih. Der Volksdeutsche Kaletta aus Ptekar, der bei den von de» Polen provozierten Grenzzwtschen- fällen in diesem Ort am Montag abend verhaftet wurde, ist den schweren Mißhandlungen, die er tm Gefängnis er» dnlben mußte, am Mittwoch abend erlege«. Die Frau des erschlagenen Kaletta ist von den Polen in» Gefängnis ge- morsen worden. Am Dieustag abend drang polnischer Pöbel »ach einer Hetzkundgebung in die Wohnung de» Kaletta ei«, wo sich nur das Ktad des Ehepaares «nd dessen Großmutter be» sanden. Der Mob verwüstet« die gesamte WohnnngS» einrichtnng und warf daS Kind ans de« Fenfter. Polnische Truppen mißhandeln die deutsche Bevölkerung PoMerellenS )s Dchneidemühl. Die ortsansässige deutsche Be völkerung in den Provinzen Posen und Westpreußen (Pomerellen) wird von dort in Quartier liegenden polni schen Truppen mißhandelt. Bei den Haussuchungen, die bet Volksdeutschen tm Kreise Bromberg durchaesührt wurden, wurden zwei An gehörige der deutschen Volksgruppe, die da» Verhalten der Soldaten bei den Haussuchungen beanstandet hatten, von einem Offizier gezwungen, mit dem Gesicht zum Zaun an der Straße nieberzuknien. Im Kreise Schubin wurde ein volksdeutscher Bauer, der sich weigerte, der Ortsgruppe des polnischen Noten Kreuzes beizutreten, von einem Offizier verhaftet und in eine Militärschreibstube geschleppt. Hier wurden ihm die Hände auf den Rücke« gebunden, worauf ihn der Offizier persönlich brutal mißhandelte. Der deutsche Bauer wurde erst 24 Stunden später mit schweren Verletzungen au» der Haft entlassen. Die Deutschen in Polen sind in ihrer Bewegungs freiheit bereits derart eingeschränkt, daß nur ei« Bruchteil der tägliche» Vorfälle zur Kenntnisnahme weiterer «reise gelangt. Pariser Lüge« sollen die Polen eeinwaschen Unerhörte Fälschung deS Ioumal )s Danzig. Der Sonderberichterstatter de» Journal, Herr Lyautey, hat die Stirn, den neuen eklatanten Z«i> schensall am Dirlchaucr Brückenkopf in Liessau, wo von polnischen Soldat«« auf dentfche Pressevertreter und einen englischen Bildberichterstatter geschaffen worden ist, abzn» leugueu »ud als Lüge hinznstellcn. Es befände sich am angeblichen Tatort eine Mauer, die jeden Schuß.auf Dan ziger Gebiet unmöglich mache. Der Brückenkopf in Liessau ist aus zahlreichen Bildern bekannt. Er besteht aus dem von Polen befestigten und mit Militär besetzten massigen BÄckentor, bas die ganze Gegend weit überragt. Nicht nur von dem Tor aus und von den Brückentürmen, son dern auch vom polnischen Vorgelände dieses RrückentoreS Hal man weit Einblick in die nur durch eine Schrank« ab geschloffene Danziger Straßenansahrt, auf das Danziger Zollhaus, die polnischen Attentaten ausgesetzte Danziger Tankstelle und über ganz Liessau. Bezeichnenderweise hat es Herr Lyautey vorgezogen, nach Herausgabe seiner unverschämten LUgenmeldungen mit äußerst verdächtiger Eile Danzig zu verlassen. von amtlicher Danziger Seite wird zu der frechen Lüge be» französischen Berichterstatters erklärt: »Die Be haupt«»« des Herr« Lyautey, der sich übrigen» im Umgang mit Danziger Stelle» mit nachträglich sehr verdächtig er scheinendem Eifer den Anschein eines loyal denkenden und objektiven Mannes zn geben versuchte, wird allein dadurch widerlegt, baß den polnischen Schöffen in Liessau bereits drei ähnliche Beschießungen vorausgegaugen sind, wovon sich die eine gegen eine amtlich« Danziger Untersuchung»« kommiffio» ««richtet hat, die den ersten Fall, die Beschie ßung von Passanten auf Danziger Gebier in der Nähe des polnischen Brückenkopfes an Ort «nd Stelle untersuchte. I» dem daran angcknüpsten Notenwechsel mit Polen ist von polnischer Seite di« Tatsache der Beschießung keines wegs in Abrede gestellt worden. Ebensowenig konnte von Polen die Beschießung eines reich^deutschen Transitfahrers abgeftritten werden, zumal die Kngelspuren auch sür den fra»zöfischen Berichterstatter, d«r behauptet, an Ort und Stell« gewesen z« sein, aus Danziger Gebiet in sinem Lra«Ssormatorhau» neben der Zollstelle noch hente deut lich sichtbar sind. Die von Herrn Lyautey bei Liessau an geblich gesehene Maner ist also ei« reines Produkt seiner «hieven Phantasie." Sberlaufttz und Sudetenland sind eins Die Ausstellung „Wille und Werk" in Zittau zeigt Gemeinsamkeiten auf lBon unserem nach Zittau entsandten Dresdner Schriftleiters —nz. Zittau, 18. August. .Wille und Werk", die Ausstellung, die das Institut für Deutsche Kultur, und WirtschastSpropaganda in Zittau aufgebaut hat und die heute eröffnet wurde, läßt eigentlich kein Gebiet kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Lebens unberührt Sie zeigt einen sudetendeutschcn GlaS- dläser bei der Arbeit genauso wie den Führerstand einer Lokomotive. daS Modell eines Braunkohlentagebaue» wie die Schmiedearbeiten Zittauer Kunsthandwerker, ein Modell des Grobdeutschland-Ninges wie «in Modell der alten wehrhaften Stabt Zittau, gegen die Stadtsucht an kämpfende Bildtafeln wie den Prospekt einer Zittauer Orgel, einen KdF.-Wagen wie Erzeugnisse sudetendeutschcr Lextiliveberei. Die .Beschränkung", die natürlich auch dieser Ausstel lung auferlegt werden mußte, liegt darin, daß sie die Ge- meinfamkeiten zweier Landschaften auf all dielen Gebieten be» Lebens sichtbar werden laßen will. Sie ist eine Ge meinschaftsschau der Oberlansitz und des angrenzenden Sudetenlandes. Unter diesem Blickwinkel wollen alle die zahlreichen Dinge gesehen sein, die auf einem Gelände von 40 voll Quadratmeter in wochcnlangcr Arbeit ausgcbaut worben sind, gefördert von den WirtschastSkammcrn, den ReichSvropagandaänftern. den Handwerkskammern, den DBF.-Gauwaltungcn und den Landesbancrnschasten der beiden Gan«, vom Heimatmcrk Sachsen und der Industrie ll. Handelskammer in Zittau. Die Schirmherrschast der Aus stellung bat Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutsch, mann übernommen, ihre ideellen Träger sind die Kreis- leitung Zittau der NSDAP, und der Oberbürgermeister Zittau». Deutsche ArbeitSsront. Reichsnährstand und Ver kehr haben ihre eigenen Hallen, während am umfangreich ¬ sten die beiden Hallen der Wirtschaft seinschließrich de» Einzelhandel-) »nd der Industrie lbesonderS der Energie versorgung) sind. Einige „Zugstücke" der Ausstellung, die übrigen» bi» zum 8. September zugänglich sein wird, dürfen nicht un erwähnt bleiben: Neben allem anderen ist auch eine große KbF.-Salle errichtet worben, die während der Ausstellung»- zeit jeden Abend löllll Besucher zu fröhlichen KdF.-Unter- haltungSabrnden aufnehmen soll. Den Wcinau-Park. in dem die Ausstellung mit ihrer machtvollen Fassade aufge- baut wurde, werden selbst die Zittauer nicht recht wieder erkennen. denn er ist zu einem Teil zu einem kleinen Prunkstück des BlumenrclchtnmS auSgestaltet worden. In seiner Mitte ist ein einladende» MustersicdlungShau» ent standen, da» da» Ministerium für Wirtschaft und Arbeit und die SicdlungSgcsellschaft der DNF. „Neue Heimat" Sachsen und Sudetenland erstellen ließen. Natürlich hat die Ausstellung auch ihr eigenes Postamt, da» einen beson deren AuSsteNungS-Poststempcl verwendet. Zum Schluß sei der Vorschlag gemacht, den Besuch der Schau, der von KdF. durch Sonderfahrten und von der Reichsbahn und der ReichSpost durch verbilligt« Fahr- gelegenheiten weitgehend jedem ermöglicht wird, zu ver binden mit dem Besuch einer der Festvorstellungen, die da» Grenzlandtheater Zittau während der AnSstellungö- tagc bietet. DaS Grenzlandtheater spielt auf seiner eigenen Bühne Kacrgels „Hockewanzel" und Streicher» „Ver- legenheitSktnd", tm Klosterhof Zittau HanS-SachS-Schwänke und den „Reiter im Frtthrot" von Franz Ulrich Apelt, im Walbtheater Onbin Hauptmann» „Versunkene Glocke", Anzengruber» „Pfarrer von Kirchfeld" und August Hin richs Lustspiel „Für die Katz". Welnfest der Elbweindörfer Bor einigen Tagen fand in Diesbar die erste Be sprechung über das große Weins« st der Elbwein- dvrfer statt. Vor den Mitgliedern de» Wcinbauverein» »nd den Vertretern des Verkehrsamtes sprach der KrriS- »bmann der DAF., Pg. Beyer, Großenhain, und er- läuterte das Programm, das in den Tagen vom 23. 9. bi» l. 10. 1989 durchgeführt wird. Da» Fest wird von der NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" Krei» Großenhain veranstaltet. Am 28. September, dem ErösfnungSabend, werden Künstler der StaatSoper Dresden mitwirken. Am Sonn- lag, dem 24. September wird ein große» Freilichtprogramm auf den Elbwiesen in Diesbar stattfinden und am 80. September wird die „Sudetenbeutsche Bauernbühne" ihr Können unter Beweis stellen. DaS waren einige Stellen auS dem Programm, daS natürlich noch viel reichhaltiger ist, denn in den Elbwetn- börfern ist ja in dieser Woche an jedem Tag etwas lo». Halten Sie sich jetzt schon die Tage frei und besuchen Sie da» Weinfast vom 28. September bis 1. Oktober. Morgen beginnt das Schützen« und Volksfest Morgen, Sonnabend, 8 Uhr, beginnt das alljähr liche Schützen- und Volksfest des Sommers. Um 8 Uhr stellen die Schützen an der Gastwirtschaft „Stadt Ham burg" zum traditionellen Schützenauszug. Sie holen zunächst den nach einem Marsch durch die Breite Straße, Abolf-Hitler-Platz, Bahnhofstraße den diesjährigen Schützen meister SA.-Obersturmsührer Friedrich Leuschner ab und dann geht es zurück über Adolf-Hitler-Platz, der Bis marck-, Pausitzer-, Goethe-, Schul-, Schlaaeter- und Großen- Hainer Straße, Altmarkt, Felgcnhauer, Poppitzer- und Schützenstrabe nach dem Festplatz, wo die Parole im Hetm auSaegebe» wirb. Der Sonntag bringt dann ein PreiSschteßen aus allen Ständen, zu dem alle schteßsporttretbenden Ver bände «ingelaben sind. Im MannschaftSkampf tm Kletu- kaliver mit militärischem Anschlag geht c» um den Wan- haUnoet» der Stadt. Außerdem findet noch da» üblich« Prämienschießen statt. Am Montag beginnt das Schießen bereit» S.80 Uhr. 8« 12 Uhr vereinigen sich dann die Schützen zu einem Kamerad sch ast Sessen und dann knallen bis 18 Uhr «ied«, lpstt- die Büchsen. Um 8 Uhr abends werden die .MdSlse« Klaffen verkündet werben. Der Dienstag bringt dann «in Lust-Vallon- Wet« flieg en und bei günstigem Wetter zum Abschluß der Festtage ein Feuerwerk. Den Abschluß findet da» Schützen- und Volksfest am Mittwoch abend mit einem Kamerad sch aftSabenb tm Hotel Rädisch. Im Mittelpunkt dieses Abends steht gegen Ist Uhr abends die Siegerehrung und die Ver- teiluna der Preise. So ist wieder von der Privilegierten Schützengesell schaft alle» getan morden, um auch dieses Fest in der ge- wohnten Weif« abrollen zu lassen. Leitspruch sür 19. August 1989 Nur au» einem einheitlichen Lrziehertum kann «in- hettltche» Wirken entspringen. Han» Schemm. Aiesa und Umgebung —* Wettervorhersage für den 19. August 1989. Wetterbericht deS RetchSwetterdienste» — AuSgaveorr Dresden — für Sachsen und südlich anschl. Subetenland) Mäßiger, vorwiegend nordöstlicher Winb, früh verbreitet Nebel oder Dunst, tagsüber heiter bi» wolkig, trocken. Tageshöchsttemperaturen bi» 2ö Grab. 19. August: Sonnenaufgang 4,47 Uhr. Sonnenunter, gang 19,20 Uhr. Monbaufgang 10,36 Uhr. Mondunter- gang 21,01 Uhr. —* Treubten st-Ehren »eichen. Dem Rangier arbeiter OSkar Schulze au» Ostrau /Sachs.) wurd« in einer schlichten Feierstunde de» Bahnhofs Riesa da» vom Führer verliehene silberne Tveudtenst-Ehrenzeichen vom BetrtebSsührer auSgehänbigt. „ —* 80 Jahre alt. Frau Anna verw. Kirschner, Goerhestr. 13, vollendete heute ihr 80 Lebensjahr. — Herzlichen Glückwunsch! —* Zus am menst off. Ein Motorradfahrer beach tete gestern abend tn der 7. Stunde beim Ueberholen eine» Lastkraftwagens nicht, daß dieser im gleichen Augen blick einbiegen wollte. Der Motorradfahrer prallte auf die Stoßstange und wurde in hohem Bogen auf den Hindenburgplatz geschleudert. Er erlitt dabei Verletzungen, die seine Ueberführung in das Krankenhaus erforderlich machten. MHerüyn entstand verschiedener Sachschaden. —* Bor Umfangreichen Erweiterungs arbeiten beim Finanzamt. Am kommenden Mon tag beginnen umfangreiche ErweiterungSarbeiten beim Finanzamt Riesa, die dem schon seit langem bestehenden Arbeitsraummangel abhelfen sollen, die aber zum anderen der Gefolgschaft wesentlich bessere ArbeitSmöglichkeiten geben werden. Besonders dir Kassenverhältntsse erfahren eine Umgestaltung. Im Nahmen dieser Erweiterungs arbeiten, die schon seil mehreren Jahren geplant sind und die etwa vier Monate bauern werden, mußte heute Freitag eine große Silberpappel, die bisher im Hofe gestanden hatte, ihr Leben lassen. Eine 20 Mann starke Abteilung unserer Pioniere legte diesen Baum um! —*DieKaufmannsgehtlf«nvrüfung Herbst 1839 findet am 1. 9. 39, 8 Uhr, in der HanS-Schemm- Schule — Oesfentliche Höhere Handelslehranstalt statt. —* WaS da ist, wird gegessen! Jetzt, zur Zeit der Gemüseernte, ist da» Kochen für di« Hausfrau «in wahres Vergnügen. Es gibt kein langes Ueberlegen, was gekocht werden soll. Für wenige Pfennige wird ein schöner großer Weißkohlkopf erstanden und daraus «in gute» und chmackhafte» Gericht hergestellt. Bei dem Einkauf werden elbstverständltch einige Gurken mitgenommen, dazu einige der frischen und »arten Kohlrabi», außerdem aber noch ein paar Bündel der schönen und so gesunden Möhren. Diese» Quantum braucht nun aber nicht sür eine lange Zeit auszureichen, zumal diese Genrüsesorten nicht nur für den MittagStisch bestimmt sind. Vielmehr lassen sich auch Salate für da« Abendbrot daraus Herstellen. De-Halb Hausfrauen, Gemüse am Mittag und am Abend! Ihr gebt damit eine gesunde Kost, schont die WirtschaftSkasse und tragt dazu bei, daß nicht große Mengen von den Erzeug nissen verderben. —* E» wachsen nicht nur große Kartof feln! Manche Hausfrau ist der Meinung: die kleinen Kartoffeln sind für die Schweine und möchte am liebsten vom Kartoffelhandler verlangen, daß er ihr die groß-n berauSsucht. DaS geht natürlich nicht; denn einmal gibt es gar nicht so viele Schweine, daß alle kleinen Kar toffeln verfüttert werden könnten und dann wäre dje Ber- fütterung von Speisekartoffeln auch «in teure» Vergnügen. DaS müßte eine Steigerung de» Preise« für Schweine fleisch, Speck, Fett und Wurst zur Folg« haben — und daS wird wohl jede Hausfrau vermeiden wollen. Die kleinen Kartoffeln lassen sich in der Küche recht gut ver wenden. Am besten natürlich zu Kartoffelsalat, denn hier zieht man ja ohnehin die kleinen Kartoffeln vor. Aber auch mit Oel bepinselt, mit Kümmel bestreut und in der Röhre gebacken schmecken sie — gleich mit der Schale! — ganz prachtvoll. ES kommt eben hier wie überall bei der Aus übung des Hausfrauenberuse« auf die Klugheit an. Dia kluge Hausfrau zieht die Folgerungen daraus, daß nicht nur große Sveisekartoffeln wachsen: die kleinen müssen auch verbraucht werden. Sie wird die kleinen Kartoffeln sogar so zu verwenden wissen, daß die Kleinheit dabei noch als Vorteil erscheint! —nd». Außerkurssetzung der österrei chischen Schilling- und Groschenmünzen. — Ab l. Oktober dürfen nur noch die alten Kupfermünzen umlaufen. — Obwohl die früheren österreichischen Scheide münzen seit Heimkehr der Ostmark bereits so gut wie völlig aus dem Verkehr verschwunden und durch dje Münzen des Altreichs ersetzt worden sind, war noch der Formvorschrift der Außerkurssetzung zu genügen. Eine entsprechende Verordnung be» Reichsfinanzminisier» ist letzt ergangen. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1939 gelten danach alle ehem. österreichischen Schilling- und Groschen münzen nicht mehr als gesetzliche Zahlungsmittel und sind einzuziehen. Von dem genannten Zeitpunkt ab ist außer den mit der Einlösung beauftragten Kassen niemand ver pflichtet, die Münzen in Zahlung zu nehmen. Im Umlauf bleiben dann nur noch oje alten Kupfermünzen, nämlich die aus der Inflationszeit stammenden 100-Kronen- und 200-Kronen-Stückc sowie die ihnen in Aussehen, Gewicht und Wert gleichenden Ein- und Zweigroschenstücke als Scheidemünzen für die Werte ein und zwei Rrjchspfennige. —ndz. Lanbjabrvflichtiae unter reichsge- setzlichem Unfallschutz. Vorbehaltlich einer Ent- scl'eidung jm NechtSzuge neigt da» ReichSversjcherungS- amt zu der Ansicht, daß dje Landjabrpflichtigen. soweit'sie in landwirtschaftlichen Betrieben jm Interesse des Be triebe» eine ernstliche Betriebstätigkeit verrichten, dem Schutze der reich-gesetzlichen Unfallversicherung unter stehen. Dieser Fall dürfte besonders dann gegeben sein, wenn dje Beschäftigung der Landjabrpflichtigen in land wirtschaftlichen Betrieben dazu beiträgt, dem Mangel an landwirtsclmjtlicben Arbeitskräften zu begegnen. Denn dann füllen die Landiabrpflichtigen leere Arbeitsplätze aus und werden wesentlich mit zu Zwecken de» Betriebe tätig. Die Frage der Entlohnung ist sür die^'Versiche rung-Pflicht in der Unfallversicherung nicht entscheidend. Amt Sachsen * Mügeln. In brr Kurve überholt — schwerverletzt inS Krankenhau». Am Spätnachmittage be« Mittwoch er- eignete sich im benachbarten Schweta ein folgenschwere» Berkebr»unglück, bei dem der in den dreißiger Jahren stehend« Arbeiter Roßmann au» Mügeln schwer verletzt in» Oschatzer Krankenhau» gebracht werden mußt«. Dieser be- wnd sich mit seinem Fahrrad« auf der Heimfahrt von seiner Arbeitsstätte nach Mügeln. In der unübersichtlichen Kurve an der Schäferei de» Ritteraute» Schweta wollte er zwei Radfahrer überholen. Ein Mügelner Lastzug durchfuhr tm gleichen Augenblick, au» entgegengesetzter Richtung kommend, ot« Kurv«. ES kam, wie e» kommen mußte. Der Radfahrer prallte gegen den Lastkraftwagen und wurde dabei schwer verletzt. U. a. «rlttt er einen schweren Lberschenkelbruch. * Dahlen. Eine EHW.-Mästeret. Da» Aufkommen an Küchenabfällen hat sich so gesteigert, daß sich die Not» wendtgkett «raeben hat, «ine eigene EHW.-Mästeret zu errichten. Bisher wurde» lediglich Patenschwetne tn Privat betrieben untergestellt. Mit dem Umbau de» für di« Schweinemästerei auSersehenen Gebäude» soll tn den nächsten Tagen begonnen werden. Borerst sollen 1ö Schweine gemästet werben. * Meißen. Schon wieder ein Unfall beim lieber« holen. — Ein Toter. Auf der Siebeneichener Straße geriet ein Kraftrad, da» einen Lastkraftwagen überholen wollte, auf den Fußweg, wo e» eine 76 Jahre alt« Frau erfaßte und verletzte. La» Fahrzeug raste weiter gegen etn« Ruhebank, aus ber zwet Rentner Platz genommen hatten. Lurch den heftigen Anprall wurde die Bank umgerissen und die beiden darauf Sitzenden schwer verletzt. Einer von diesen, Hermann Wendel, ist inzwischen seinen Ver letzungen erlegen, bet dem anderen besteht LebenSgesahr. * Dresden. Kind vorm Absturz bewahrt. Auf der Josephinenstraße drohte «in unbeaufsichtigtes Kind in der Nacht zum Freitag au» einem, offenen Fenster de» dritten Stockwerkes zu stürzen. Di« Feuerwehr stieg über ein« mechanische Leiter in die Wohnung ein und brachte daS Kind in Sicherheit. * Bautzen. Ausbruch nach dem Süden. Auf einem Stoppelfeld bet Kletnbautzen wurde eine riesige Ansamm lung von Störchen, die sich zur Reise nach dem Süden rüsteten, beobachtet. Am Svend vorher hatte bi« Storchen- schar, deren Zahl auf 2M geschätzt wurde, tn Plteßkowttz Quartier aufgeschlagen. ES gab in dem Dorf kein Dach, auf dem njcht fünf bjL -eh« reMW« SMshe standen.
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