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Riesaer Tageblatt SS. Jahr». Dienstag, 4. In« 1SLS, abenSS ^rrsz Drahtaxschrtftr »a^blalt Mas« K«uruf 1217 Postfach Nr. öK Postscheckkonto: Dresden ILSO Girokaff« «tesa Nr. » ««- Anzeiger <ru>ebüm ood AoMger). Dies, Leitung «ft da» znr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» vandrat» »u Grnbenbato behördlich bestimmt, Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamt«» Riesa und de» Hauptzollamte» Meißen La» Rirsaer Tageblatt erscheint jede« Lag abend» V.« Uhr mit «uSnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, owe Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) 65 Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für die Nummer de» Ausgabetage» find bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben,' eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tage« und Platzen wird nicht tibernommen. 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Darin sagte er u.a., daß man alle Be mühungen mache, um den Frieden aufrecht zu erhalten. Dr. Burckhardt unterstrich dabei besonders die Gefahr fal scher Presseberichte, die ein verzerrtes Bild von den Bor- gängen in Danzig geben. Außerdem wird in dem Reuter- Bericht aus Danzig hervorgehoben — in dem Bericht wirb im übrigen bestätigt, daß Danzig «ach außen hi» völlig ruhig wirke —, daß den ««laß zu den Gerüchten ein Ar. tikel eines polnischen Provinzblattes tName nicht ange geben. Die Redaktion.) gegeben hab«, wonach Pole» ei« polnisches Freikorps gegen Danzig ausftellen wolle. Mehrtägiger Besuch des ungarischen Generalstabschefs )l Berlin. Auf Einladung des Oberbefehlshaber» de» Heeres, Generaloberst von Brauchttsch, trifft der Chef de- Generalstabes der Königlich»Ungarischen Honvrb, General der Infanterie Werth, am Dienstag abend zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein. Vie Neebenkeife der Einkreiser Die englische und die französische Presse hat wieder einmal umsonst die Welt in Unruhe und Aufregung ver setzt: am vergangenen Sonntag sollten in Danzig große Ding« geschehen, ein Putsch, der Anschluß an das Deutsche Reich und anderes. Ein nordamerikanischer Senator wußte sogar von einem deutschen Ultimatum an Polen zu er zählen. Daß der Führer nach Danzig kommen werde, wurde im Ausland mit selbstverständlicher Sicherheit hinauSvosaunt, gerade/ als ob Adolf Hitler seinen Ter minkalender den Gazetten in Paris und London vorge legt hätte. Der Sonntag ist vorbei und es ist nichts geschehen. Weder ist in Danzig der „Putschs losgebrochen, noch find di« Moskauer Verhandlungen beendet, noch ist der Konflikt im Fernen Osten beigelegt. Aber die Er klärung der blamierten Kriegshetzer liegt auch schon fertig. Sie sagen: wenn nun wirklich nicht passiert ist, so verdankt da» die Welt nur der „drohen den Haltung" Englands und der anderen Friedensfreunde in der Welt. Genau dieselbe Melodie haben wir im M a i vorigen Jahres gehört. Damals setzte man die Lüge vont» der deutschen Mobilmachung in Umlauf — und als dies« auSblieb, feierte man da- al» einen Erfolg der aus ländischen Agitation. Fürwahr, eine glorreiche Idee, erst Verdächtigungen und Behauptungen der schlimmsten Art zu verbreiten und sich dann noch wichtig damit zu tun, wenn diese Lügen als solche festgestellt worden sind? Aber auch mit anderen Mitteln wird man da» Ziel sticht er reichen, davon darf man überzeugt sein. Eber werden die Kriegshetzer die Nerven verlieren, bevor sie das Ziel erreicht haben, da» deutsche Volk nervös zu machen. Es ist nun allerdings nicht so, al« ob der neue Feld zag gegen Deutschland eine Angelegenheit der Sensa tion-Press« allein wäre. Leider haben auch verant wortliche Staatsmänner da» Ihrig« dazu dei- gjckragen. Die letzte Rede Daladiers im französischen Ministerrat, in der er die Lage als „sehr ernst" hinstellte, ist dafür nur ein Beispiel. In Deutschland betrachtet man die Situation außerordentlich ruhig und fährt in gewohnter Pünktlichkeit in die Ferien, während in den Städten Frankreichs und England» Vorbereitungen getrof fen werden, die alle» andere al» friedlich ausseben. Wenn «in« Panik entsteht, so ist sie gewiß nicht auf deutscher Seite, und wir erinnern an die Ausführungen de» früheren französischen Minister» Frossard, der aus drücklich vor der Panikmache warnen mußte. Von Hetz rednern wie Churchill und anderen sehen wir dabei ab, denn diese betreiben da» trübe Gewerbe der Völkerver- hetzung schon so lange, daß man sich bei ihnen über nicht mehr wundern kann. ES beweist die völlige Verkennung der Lag« im Deutschen Reich, daß sich in den englischen Reden und Kundgebungen immer der lächerliche Versuch wiederholt, einen Zwiespalt zwischen Führer und Volk zu schaffen, etwa in der bekannten Tonart: mit dem gutartigen deut schen Volke werde man schon einig werden, nicht aber mit denen, die e» regieren. Minister, Staatsmänner, Parteien, Bischöfe und andere Wortführer der britischen Öffentlichkeit versuckzen es immer wieder in diesem Kehr reim. Jedes Kind in Deutschland wird diesen Weltben- k«rn bestätigen, daß alle diese Spekulationen völlig zweck los sind. Volk und Führer sind in Deutschland ein« und diese Geschlossenheit ist durch Fahre des Kampfes wie auch durch die beispiellosen Erfolge des deutschen Aufbaues fest begründet. Wer vom deutschen Volke etwas will, der muß den Weg zum Führer wählen, einen an deren gibt e» nicht, am allerwenigsten in einer kri tischen Zeit. Ob es Drohungen sind oder Einschüchte rungsversuche, hier herrscht nur ein Wille und eine Zu- verficht! Der «tellvertreter des Führers, Rudolf .Heß, hat bei dem Gautag am deutschen Westwall davon ge sprochen, daß die stählen,e Achse stärker ist als jede Ein kreisung. Wer das nicht begreifen will, der ist zu be dauern, denn er treibt eine Politik ohne Kenntnis der Voraussetzungen. Dee Führer bei -er Luftwaffe VeMttgtmg der neuesten Flugzeuge der Luftwaffe — Anerkennung des Führer kür die deutsche Flugzeugtechuik )l Berlin. Der Führer und Oberste Befehlshaber besichtigte am Montag in Gegenwart des Oberbcsehshabers der Luftwaffe Generalseldmarschall Göring die Erpro bungsstelle der Luftwaffe Rechlin. Der Generalluftzeugmeister der Luftwaffe. General leutnant Udet, unterrichtete den Führer über den «enesten Entwicklung«- und Erprobungsstand der deolschen Lust- wafseatechnik. Zahlreiche neueste Flugzeuge wurden am Boden vor geführt und zeigten anschließend in der Lust Spitzen» leistuugen an Schnelligkeit, technischer Leistungsfähigkeit und fliegerischem Schneid ihrer Besatzungen. Der Führer gab wiederholt seiner tiessten Bewnnde- rnng «nd Anerkennnng über den hohen LeiftangSstand der dentschen Flngzeugtechnik und das fliegerische Können der dentsche» Luftwaffe Ausdruck. An der Besichtigung nahmen ferner u. a. teil der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, der Staatssekretär der Luftfahrt und Generalinspekteur der Luftwasse, Generaloberst Milch, General der Flak, artillerie, Rüdel, der Chef der Luftwehr, General der Flieger Stumpfs, der Chef des AuSbildpngswesens der Luftwaffe, General der Flieger Kühl, der Ches de« Mi- nisteramles im Reichslustfabrtministerium, Generalmajor Bodenschatz. der Chef des Generalstabes der Luftwaffe. Oberst Jrschonek, «owie von der Begleitung de» Führer« u.a. Reichsleiter Bormann und die persönlichen und mili- tärischen Adjutanten de» Führers. Vee bevorstehende VesnA des bulgarischen Ministerpräsidenten in Verlia „Bulgarien blickt mit Bewunderung auf die beispiellosen Taten Adolf Hitler-" )i Sofia Da» Regierungsblatt «Fne»" »eröfsrntlicht «inen Leitartikel über den Berliner Betuch de» buigart- scheu Ministerpräsidenten und Außenminister» Ksoffeiwa- nofs. Der Artikel weist auf die politische Bedentung de» BesucheS mit Rücksicht auf die allgemeine Lage bin und beschäftigt sich dann mit den freundschaftlichen Beziehnngen, die zwischen Deutschland und Bulgarien noch niemals ge trübt worden seien. Im gemeinsamen Kampfe während des Weltkrieges habe die Freundschaft ihr festes Funda ment erhalten und sei weiter durch da» gemeinsame Un glück der NachkriegSfahre verstärkt worden. Auch die kulturellen Beziehnngen, die bereits vor der staatlichen Selbständigkeit Bulgariens mit Deutschland enge gewesen seien, würden immer dichter gestaltet. Der Genius de« deutschen Volkes habe ein Beträchtliche« zur Bereicherung der bulgarischen Kultur beigetragen. Einen längeren Abschnitt widmet „Fnes" dann den wirtschaftspolitischen Beziehnngen der beiden Länder. Der Artikel sprich« die Hoffnung der bulgarifcbcn Landwirt schaft aus. baß Deutschland, da» beute bereit» 8N vH. der bulgarischen Agrarerzeugung aufnehme, auch in Zukunft der größte und beste Markt Bulgariens bleiben werde. Es sei ganz natürlich, so fährt das Blatt fort, daß unter diesen Voraussetzungen die beiden Länder die Herz, lichsten Beziehnngen miteinander unterhalten. Das Drift« Reich habe sich heute zu einer Weltmacht ersten Ranges emporgeschwungen. Nachdem Deutschland nach dem Kriegs ende schwere Tage durchzustehen hatte, habe cs dank der genialen Staatskunst seines Führers Adolf Hitler und der Arbettssreudigkeit seines Volkes alle Schwierigkeiten über wunden und gehöre nunmehr zu den mächtigsten Staaten der Welt. Das bulgarische Volk habe stets mit Bewunde rung auf die beispiellosen Taten des Führers Adolf Hitler gesehen. Für Bulgarien sei ei« starkes Dentschlanb bte beste Gewähr für ein«« dauerhaften Frieden. Der Besuch des Ministerpräsidenten Kjosseiwanoff m Berlin werde der deutsch-bulgartschen Freundschaft neue Impulse verleihen. * Ministerpräsident Kjosseiwanoff nach Berlin abgereist Vertreter beS Königs, das gesamte Kabinett und hohe Vertreter aller Behörden am Bahnhof )s Sofia. Die Bulgarische Telegraphcnagentur mel det: Ministerpräsident und Außenminister Kjoffeiwanoff begab sich mit Gattin und Tochter und den Herren seiner Begleitung am Montag im Sonderzng «ach Berlin, wo er der Reichsregternng einen ossiziellcn Besuch abftatten wird. In Vertretung von König Boris wurde Minister präsident Kjosseiwanofs am Bahnhof verabschiedet vom Hof marschall General Panoss, von Hosrat Gruess und dem ersten Adsutantcn des Königs Oberst Djetschefs. Zur Verabschiedung hatten sich eingefunden der Innenminister General Nedefs als Vertreter des Ministerpräsidenten mit dem gesamten Kabinett, der Präsident des Abgeordneten hauses Moschanoff mit dem Präsidium der Kammer, dazu in Vertretung des sich in Berlin befindenden deutschen Gesandten der Geschäftsträger von Bülow mit den Mit gliedern der Gesandtschaft, für den abwesenden jugoslawi schen Gesandten der Geschäftsträger der jugoslawi schen Gesandtschaft. Ferner wurden die hohen Vertreter Bulgariens verabschiedet vom Generalstabschef der bulga rischen Armee, dem Garnisonkommandanten von Sofia und vom Bürgermeister von Sofia. Zahlreiche weitere offizielle Persönlichkeiten, Vertreter der bulgarischen unv fremden Presse und zahlreiche Bulgaren, die dem Minister präsidenten bei seiner Abreise herzliche Ovationen berei teten, hatten sich auf dem Bahnhof eingefnnden. Der Verlauf de- bulqarifcken Staat-brfucke- )l Berlin Der KSniglich-Vulgori«»« Minister»«»- fident und Minister deS Aeußeren und Fra» Kivffeiwnnoff treffen ans der Fahr« zu dem anqekündigten mehrtägigen Staatsbesuch in der Reichsdaurtstad« beute Dien-tag aegen 28 Uhr m,t ihrer Tochter und den Herren ihrer Begleitung in Rotenbach ein, wo sich der bulaarische Gesandte in Ber kin, Draaanoss. und der deutsche Ehrendienst mit dem stell vertretenden Ches de» Protokoll«. Legativnsrat von Halem dem Ltabsleiler des BerbindungsstabeS de» Stellvertre ters des Führers, ff Oberführer Stenger Oberst von Dartrnberg zur Begrüßung einfindrn. Der Sonderzng ber bulgarischen Gäste trifft am Mitt, wach um l1,»ü Uhr in Berlin ei«. Reichsaußenministrr von Ribbentrop wird im Auftrage de» Führers den bulgari schen Ministerpräsidenten ans dem Anhalter Bahnhof be grüßen, wo sich Mitglieder der ReichSregiernng und der Reichsleitung der NSDAP, sowie weitere führende Per- sönlichkeiten von Staat. Partei und Wehrmacht, ferner der deutsche Gesandte in Sofia und die Mitglieder der bulga rischen Gesandtschaft in Berlin zum Empfang einfinden. Nack dem Abschreiten der Ehrenkompanie werben die bul- garischen Gäste im Kraftwagen zum Gästehaus der Reichs- regierung. Schloß Bellevue, geleitet, wo Ministerpräsident und Frau Kiosteiwauoft für die Dauer des Staatsbesuche wohnen. Um l5,4N Ukr stattet der bulgarische Ministerpräsident in Begleitung des bulgarischen Gesandten in Berlin dem Reichsaußenminister im Auswärtigen Amt einen Betuch ab. den dieser um 18.89 Uhr in Schloß Bellevue erwidert. Am Nachmittag empfängt der Führer den bulgarischen Ministerpräsidenten in ber Nene» Reichskanzlei. Am Abend veranstalte« ber Führer zu Ehren der bnlgnrifche» Gäste ei«, Abendtasel in> Hause des Führer» Am Donnerstag um in Uhr legt Ministerpräsident Ksosieiwanoss am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Hieraus begeben sich die bulgarischen Gäste zum Ratdau-, um sich in das Goldene Buch der Stadt Berlin cinzutragcu. tim 11.89 Uhr werden die Besprechungen im Auswärtigen Am« fortgesetzt. Am Mittag geben der bulgarische Gesandte und Frau Draganoss im Hotel Kaiser hos ein Frühstück. Um 17 Ubr empfängt der bulgarische Ministerpräsident in der Gesandtschaft die Mitglieder der bulgarischen Kolonie. Am Abend veranstalten der Reichs minister de» Auswärtigen und Fran Ribbentrop «in Esten im Hotel „Eiplanada". Am Freitag vormittag besichtigen die bulgarischen Gäste in Begleitung des Reichsarbeitssiihrers Hier! das Arbeitslager Tchoriheidc am Werbellinsee. Am Mittag veranstalten Ministerpräsident Generalseldmarschall Göring und Frau Göring zu Ehren des bulgarischen Minister präsidenten und Frau Ksosieiwanoss in Karinhall ein Frühstück. Die bulgarischen Gäste ivcrden am Freitag um 18 Uhr die Reichshauvtstadt wieder verlassen, nm sich nach Sofia zurtickzubcgeben. Kjosseiwanoff auf dem Wege nach Berlin »i Belgrad. Der bulaarische Ministerpräsident und Außenminister Kjosseiwanoff traj heute Dienstag früh um h Uhr aus der Durchreise nach Deutschland in Begleitung des hlesigen bulgarischen Gesandten Popow in Belgrad ein. Gegen » Uhr begaben sich der jugoslawische Außen minister Dr. Cintar Markowitsch sowie der deutsche Ge- andte von Heeren» zur Begrüßung des bulgarischen Ministerpräsidenten in dessen Salonwagen, der an den Münchener «chneUzug augehängt wurde, der um 9,25 Uhr den Belgrader Hauvtbahnhos verließ. Cinkar Markowitsch begleitete seinen bulgarischen Kollegen bis Sremska Mi- trowica.