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Die ersten Meister der Kegler Tie deutschen Keaelmeisterschaften, die in diesem Iabr zum ersten Mal nach den verschiedenen Bahnarten geteilt znm Austrag gelangen, wurden in Gera mit den Kümpfen auf Asphalt begonnen. Insgesamt traten 318 Kegler und Keglerinnen zu den ersten vier Entscheidungen an. Meister bezw. Reichssicger wurden: Männer Senioren: 1. Gustav Poldrack-Dresden 882 Holz, 2. Wilhelm Metzger-Frankfurt/M. 556. Frauen: 1. Inge Mathiesen-Stettin 887 Holz,2.Edith Kiesewalter-DreSden 835. Dreier-Vereinsmannschaften, Männer Senioren: 1. Ver ein Leipzig 1676 Holz, 2. Verein Dresden 1626. Frauen: 1. Verein Dresden 1612 Holz, 2. Verein Bautzen 1606. Ngorongoro Sieger im Dresdner Preis der Dreijährigen Die Dresdner Galopprennzeit erreichte am Sonntag mit einer Veranstaltung, in dessen Mittelpunkt der Preis der Dreijährigen stand, seinen Höhepunkt. Regnerisches Wetter verhinderte auf der Seidnttzer Bahn den sonst gewohnten starken Besuch, doch war der gebotene Sport dafür umso besser. Im Haupteretgnis bewarben sich auf der Derby-Distanz von 2666 Metern acht hochgehaltene Vertreter des Derbyjahrganges um die 26 006 Mark. DaS spannende Rennen endete mit einer Neberraschung, denn der EbbeS- loher Wallach Ngorongoro mit O. Schmidt im Sattel trug den Sieg davon. Beim Start erwischte der Graditzer Nacht schatten nur den letzten Platz und fand bei dem scharfen Tempo erst in der Geraden die Möglichkeit, sich freizumachen, hatte dann aber mit dem Ende nichts mehr zu tun. Dalma tiner führte bas Feld in die Gerade, verschwand aber bann im Hintergrund, während Ngorongoro und OctavianuS den Endkampf unter sich auSmachten, in den zuletzt erfolglos auch Per aspcrum einzugreifen versuchte. Auch in den meisten übrigen Prüfungen, vor allem den Ausgleichen, gab e» gute Felder und spannende Endkämpfe. Im Wiener-Walb-Rennen war im Ziel Hadrian einen Kopf vor Prinzenweg, doch war eS nicht ohne Drängelet abgegangen, so daß auf den Ein spruch Prinzenweg auf den ersten Platz gesetzt wurde. Sport in Kürze Farina auf Alfa Romeo siegte beim Großen Sport- waaenvrejs von Antwerpen vor dem Franzosen Sommer (Alsa Romeo- und dessen Landsmann Monneret (Delage). Die Frage des Rundfunks bei den Olympi schen Spielen ist jetzt endgültig geklärt, nachdem der jjnnjsche Reichstag inzwischen 8 Millionen Finnmark be willigt l>at. Insolge des Leistungsmangels bei den nur vorhandenen zwei »adeln über Schweden und Estland kön- tien zehn direkte Uebertragungen vom sportlichen Ge- kchel-en gesendet werden, cs ist aber Vorsorge getroffen, daß außerdem zur gleiclwn Zeit 18 Ausnahmen gemacht tverden können, die dann anschließend nacheinander über den Sender geben. In den einzelnen Kamvistälten werden durchweg besonder« Sprecher-Kabinen eingerichtet. GasMätten'Inhaber am Platze und in der Umgebung Riesa» bringen für die Pfingstfeiertage ihre Loka litäten, Gärten usw. durch besondere An- zeigen im Riesaer Tageblatt schon jetzt ' in Erinnerung Alle Ausflügler müssen es erfahren, wo sie mit guten Speisen und Getränken bewirtet werden, und wo ihnen ein an- genehmer Aufenthalt bereitet wird. Also rechtzeitig vorbereiten durch entsprechende Anzeigen im Miner Tageblatt Anzeigen - Annahme für das Riesaer Tageblatt in Riesa, Goethe st raße 86 I»I Hamps dem Verderb I»I Küchenzettel: Dienstag mittag: Linsen mit Backpflaumen und Speck- Abend: Sülzwurst, Bratkartosseln, grüner Salat. nmüeMttyliecU Bisher hat die NS.-Bolkswohlsahrt im Gau Sachsen 96 RS.-Gemeiudeschwesternftationen errichtet Leitspruch für 2». Mai 1989 Kein Mensch auf der Erde hat da» Recht, seine Kräfte ungebraucht zu lasten und durch fremde Kräfte zu leben. Johann Gottlieb Fichte. Ostern brachte neue Verkehrsrekorde ndz. Berlin. Nach einer vom Grneralinsvektor für das oeutsch« Straßenwesen durchgesttbrten Verkehrsbeob- acktnng batte das Großdeutschc Straßennetz zu Ostern Verkebrsmcngen zu bewältigen, wie sie nur ganz selten Vorkommen und in vielen Fälle» überbanpt »och nicht dageweie» sind. Dje Beobachtung der Höcbstverkebrszablen ist für Ban und Betrieb der deutsche» Straßen von großer Bedeutung. Deslwlb wurde auch Ostern wieder aus -Ist Zäblstellen ans den Reichsantobabnen, M Zästlstellen auf den Reichs- und Landstraßen und weiteren t<> Zäblstellen an den Straßen jn dem Tndetengan eine große BerkebrS- beobachtung dnrcbgesübrt. Bei den Rejchsaulobabnen reich ten die t^rkebrSbelastungen stellenweise bis an die Lei- stungsfäbigkcit der Fabrbabn heran. Die Höchstzabl wurde in vier Tagen mit über 57stM Krastfabrzeuaen aus der Strecke Düsseldorf—Köln gezäblt In 2t Stunden am Ostermontag passierten fast 2stl!stst Fahrzeuge, womit ein neuer Taarsrekord ausgestellt und tzas „Blane Band" des böchsten TaarsverkebrS ans der R ichsautobabn von der München—Salzburger wieder ans die Köln -Düslel« dorfer Strecke übergegangrn ist. D^r höchste bjSber be obachtete Stundenverkebr wurde zwischen Ist und 2st Uhr am Ostermontag bei München mit 2112 Fahrzeuge» er mittelt. Auck> das Rejchsstrgßennetz batte einen außer ordentlichen Osterverk-br anfznwcjsen. Im Ausstrablungs- bereich der großen Städte wurden an vielen Zäblstetten l.äststst bis 2stststst Fahrzeuge vier Tagen erreicht. Auf der Reickesstraße Frankfurt M'in» verkehrten Zstststst. auf der Rrichsstraße Köln—Bonn .17 »nd aus einer Aus fallstraße bei Hamburg sogar l!W >st Kraftfahrzeuge. Die beiden Rejchsstraßeu beiderseits des Rheins am Sieben gebirge batten ststststst Fabrzenae anszuweilen. Auch die alte Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg batte trotz der parallel laufenden Autobahn einen V-'rkestr von 2stststst Fabrreugen zu tragen. An den Ist Iäblstellen zwi schen dem Altreich und dem Sudetenaau wnrden mehr als 68NM Krastsabrzenge sestorstellt. Wje der Sachbearbeiter des G-meralinsnektors Dipjoin-I.noenie»r Hoffmann, in der „Straße" feststem, darf ana-sjchts der immer noch rasch Vorwärtsschreitenden deutschen Motorisierung an genommen werden, daß der Svitzenverkebr von bente in fünf bis zehn Iabren dem normosen Straßenverkehr glei- ch«n wird, der dann niedrere Monate hindurch in -etwa dieser Stärke anftretcn dürste. Die «eit- und Fahrschule Wenn-dors in Leipzig Wie wir bereits einige Male berichtet haben, werden bet der 5. Reichsnährstandsausstellung in Leipzig auch pferdesportliche Wettkämpfe durchgeführt. Der Reichsver band für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts, dem Reichsnährstand angegliedert, wurde beauftragt, in den Tagen vom 8. bis 11. Juni ein Reit- und Fahrturnier aufzuziehen. Dieses Turnier wird auch in diesem Jahr wieder ganz großen Sport bringen. Erstmalig werden bei einer Reichsnährstandsausstel lung auch die ländlichen Reiter in einer Mannschafts- Vielseitigkeitsprüfung hervortreten, wobei die Berufs schulung des Reichsnährstandes im Dienst am Pferde her- ausgestellt wird. Die Reit- und Fahrschule Wermsdorf, die der Orga nisation Dienst am Pferde deS Reichsnährstandes ange schlossen ist, wird bei jeder Turnicrveranstaltung in den Tagen vom 8. bis 11. Juni Ausschnitte aus der Berufs schulung im Dienst am Pferde zeigen. Das Landvolk begrüßt es besonders, daß im Rahmen des Turniers bet der 5. Reichsnährstandsausstellung auch die Wichtigkeit der Berufsschulung des Landvolkes im Dienst am Pferde durch Wettkämpfe bzw. Vorführungen einer Reit- und Fahrschule unterstrichen wird. Himdftmk'Vrogeamm Deuischl<mdseu-er Dienstag, 23. Mat 6.36: AuS Frankfurt: Frühkonzert. DaS Kleine Orchester deS NeichsscnderS Frankfurt. — 16.66: AuS München: Zwei Völker finden sich. Hörfolge zum deutsch-italienischen Kultur abkommen. — 16.36: Fröhlicher Kindergarten. — 12.66: Au- Köln: Musik zum Mittag. DaS Große Orchester deS Reichs- senderS Köln. Leitung: Fritz Straub. - 15.18: Kinderlieber- singen. — 15.16: Ein neuer Weg zum guten Buch. Anschl.: Programmhinweise. — 16.66: Musik am Nachmittag. Es spiel« das Orchester Otto Dobrindt. In der Pause um 17.66: DaS HJ.-AuSbildungSwerk für Architektur und Technik. — 18.66: Kunstwerke von Frauenhand. — 18.15: Mit Trommeln und mit Pfeifen. Eine Sendung auS der Geschichte der Militärmusik — 18.45: Musik aus dem Trauwnium. — 19.66: Deutschland echo. — 19.15: DaS Waldhorn und andere Kleinigkeiten. Bon Hermann Krause. Dazu eigene Ausnahmen. — 26.15: Musik am Abend. Jugoslawische Stunde. Gjurgja von Halper-Lepöe (Sopran), das Große Orchester deS Deutschlandsenders. — 21.15: Politische Zeitunasschau. - 21.36: Musikalische Kurzweil. — 22.26: Deutscher Studentenlag 1939 in Würzburg. — 23.66: Opernklängr. Elisabeth Raymann-Stein (Alt), Robert Burg (Bariton), das Dresdener Orchester. (Ausnahme.) -- 23.45 bi» 24.66: Kleine Melodie. (Jndustrieschallplatten.) Rt ichSsender Leipzig DirnStag, 23. Mai 6.36: AuS Frankfurt: Frühkonzert. DaS Kleine Orchester deS ReichssenderS Frankfurt. — 8.M: Aus München: Froher Klang zur Arbeitspause. Die Münchener Rundsunkschrammeln. — 16.66: Aus Breslau: Wir singen den Maien an. Hörfolge um deutsche- Maibrauchtum. — 11.25: Gedenktage der Woche. — 11.46: Dom tätigen Leben. — 12.66: AuS Frankfurt: Mit- tagSkonzert. Johanne- Paulus tHorn) und das Groß« Orchester deS ReichssenderS Frankfurt. Leitung: Eurt Moritz. — 14.66: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Ausnahmen deS Deutschen RundsunkS.i AuS Tonsilm und Operette. — 15.26: Spuren und Fährten aus allen Wegen. Buchbcrichi. — 15.46: Elternsprech- stunde: Mein Kind folgt nicht. — 16.66: NachmittagSkonzrrt. DaS Leipziger Sinfonieorchester. — 18.66: DaS war ein Deut scher: Lody. DaS Schicksal eines deutschen Offiziers Hörspiel von Walther Heuer. — 18.36: Musikalisches Zwischenspiel. — 18.46: Der Landarzt Eine Erzählung von Hellmut von Eubr. — 19.66: Unterhaltungskonzert. Kapelle Otto Fricke. — 19.56: Umschau am Abend. — 26.15: DaS interessiert auch dich! DaS Neueste und Aktuellste in Wort und Ton. 33. große Leipziger MonaiSschau. — 22.25: AuS Dresden: Streichquartett g-Moll. Werk 27, von Edvard Grieg. — 22.55 bis 24.66: Aus Ham burg: Unterhaltung und Tanz. Dazwischen: Berichte von der letzten halben Stunde des Fußballspieles Deutschland gegen Irland in Bremen. MU » U-irk« «ckmvrrrtlllvn«! - » A» UpsrlrekUN«! - dvlUd«n<> A -mol llarmoiiterxeiet ab 86 r-y/ m allen -potbeden uvck Drogerien Urheberrechtlich»» durch verlaglanstalt Manz. München (Schluß.) (Nachdruck verboten.) Im Frühjahr würde dann auch der Aufbau des Gast hauses erfolgen. Und über diesen Plänen hatten Magda und Hans schon stundenlang zusammengesesscn. »Du denkst an Ferdinand, nicht wahr, Magda?" gab sich Hans Bauer selber zur Antwort. „Und ich auch! Hof fentlich geht es ihm nicht zu arg. Er ist hart bestraft worden. Er hat das Vaterhaus verloren!" Ulrike rief der Frau des Kastellans fragend zu: „Wie geht es dem kleinen Hansl?" Und Frau Zopp hatte ihre Freude daran, daß nach ihrem Buben gefragt würde: „Danke, gnädiges Fräulein, gut, sehr gut. Heut haben wir ihn ja außer Haus geben müssen, aber morgen holen wir ihn wieder in das Schloß!" „Ja, ja! Ein seiner kleiner Herr", bemerkte der Ritt- Weister, „so klein und wohnt schon in einem Schloß! Ueb- rigens, Herr Bauer, wie das Wetter etwas besser wird, nehmen wir die Reitstundcn wieder auf. Ich habe Ihnen niemals soviel Talent zugetraut." „Ja, mein HanSl", und Magda lachte stolz, „der ist nur Adlerwirt, aber auch ein stolzer Herr geworden... und das ist das schöne daran, daß er das Recht dazu hat!" „Lob ihn nur über den Schellenkönig", bemerkte Ulrike, „und verhätschel ihn nur wie ein kleines Buberl. Von dir läßt er sich ja ganz artig streicheln und beißt nicht. Sonst laßt die Lieb, wenn man erst verheiratet ist, ein bisscrl nach; und bei euch, da scheint sie zuzunehmcn. Gott, wohin soll das noch führen?" Es war spät geworden. Auf einmal ertönte die Nachtklingel. Und ein verschneiter Postbote brachte für den alten Herrn Feldncr einen Eilbrief, der nicht den Vermerk trug, daß er nur in den Tagesstunden zuzustellen sei. Der Postbote erhielt seine erwärmende Bewirtung und der Adlerwirt hatte inzwischen den Bries gelesen, ihn dann hingelegt und einige Zeit geschwiegen. Dann aber, als er die Augen aller aus sich gerichtet sah, bat er Herrn v. Braun: „Lieber Herr v. Braun, lesen Sie den Bries vor; ich glaube, es ist das Gescheiteste; denn, was da drin steht, könnt schließlich auch in einer Zeitung erscheinen." Der Rittmeister nahm den Brief; er trug schweizerische Marken, aber keinen Ortsstemprl; er war also in den Schlitz eines Bahnpostwagens geworfen worden. „Woher ist der Bries?" fragte Magda. „Einen Moment! Das läßt sich nicht so ohne weiteres feststcllen. Lesen wir!" Und der Rittmeister begann: „Ich habe nicht mehr das Recht, meinen Zeilen die Worte „Lieber Vater!" voranzustellen. Aber es dürste dennoch begründet sein, daß ich überhaupt schreibe. Ich wünsche allen vom Herzen alles Gute! Es ist besser, daß ich meine Adresse nicht angebe. Ich verdiene es nicht, daß mir Nachrichten von zu Hause das Leben erleichtern. Es war gut, daß Vater mich die Hotelfachschule ab solvieren ließ. So habe ich denn eine Stellung gesunden in einem berühmten, großen Haus des Wintersports, nachdem ich vorher einige Monate an der Riviera ge arbeitet habe. Es war ein Zufall, daß daS dortige HauS ,L'Aigle ncir' hieß, was mich immer wieder an die Heimat und die verabschcungswürdige Torheit meiner Leidenschaft erinnerte. Hier, vor zwei Tagen angekommcn, übernehme ich den Haupttcil des Büros. Natürlich finde ich mich nicht üleich in allem rurecht. Und eS beginnt schon gut! Am ersten Abend erhalte ich den Besuch zweier Herren, die sich als Detektive aus weisen. Sie fragen, ob im Hause eine gewisse Dame... den Namen kann ich nicht anführen!... wohne. Man suche sie schon lange. Sie liebe es, in Hotels abzustcigen, durch ihre Schönheit Kredit zu erlangen, irgend jemanden den Kops zu verdrehen, der dann usw. Ich will mich nicht in Details auslassen. Also! Ich stelle fest, daß sie im Hause ist, ein Botz fährt die beiden Herren hinauf und dann kommen sie zu dritt — sie in der Mitte — die breite Treppe her» unter. Ich mußte hinter einen Pfeiler treteit Die Drehtüre schließt sich hinter ihnen; Und wie an- zunehmen ist, bald auch eine eisenbeschlagene Türe. Da ich mir denke, daß dieser Vorfall auch in der Fach zeitschrift erscheinen könnte, so habe ich es auS diesem Grunde... wie auch aus anderen Ursachen ... für aut befunden, diese Mitteilung zu machen. Es ist etwas Ruhe in mich gekommen. Ich sehe ein Leben der Arbeit vor mir. Der Rittmeister schwieg. „Armer Ferdinand!" sagte Magda leise. Der alte Adlerwirt putzte sich umständlich den Zwicker. „Der dumme Bub! Das also ist das End vom Lied!" bemerkte Ulrike. Magda trat an den Radio; sie drehte ihn auf. Vom Oberbrunner Kirchturm klangen die Metteglockcn schwach herein; und von irgendeinem fernen Ort her, brausten die Wellen singend herüber: »Stille Nacht, heilige Nacht!" Ende«