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SS. Jahr,. Freit«,, 84. Mär; ISSN, abends Postscheckkonto: Dresden 1580 Virokass« Riesa Nr. S» MMMMMRMWZWMZM-M-E« «nd Auzelster sSldedlM and Anzeiger). .. SFLLS L' LLL>-- -».,. ' " " und des HauptzollamteS Meißen Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Lageblatt Ries« Fernruf 1287 Postfach Nr. LS Triumphzug -es Führers durch Memel Abschluß eines Schutzvertrages mit der Slowakei Grobrüaiges WirtschaltSabkommen mit Rumänien sf Memel. Wahrend ganz Memel in den Mittags stunden des denkwürdigen '-8. Mär- 1989 der Ankunst des Führers harrte, entwickelte sich auf dem Prcußenkai ein prächtiges militärisches Bild. Die Ehrenkompanien der Kriegsmarine und der Polizei nahmen Ausstellung und die zahlreichen am Kai liegenden Zerstörer, Torpedoboote und Minensuchboote flaggten über die Toppen. Zur Begrüßung des Führers bei seiner Ankunst hatte sich eine große Reihe führender Persönlichkeiten versain- melt. Man sah u. a. Reichsminister Dr. Frick, Reichssüh- rer U Himmler, «Generaloberst Staatssekretär Milch, Gau leiter Erich Koch Königsberg. den Flottenchef Admiral Boehm, den Kommandierenden General de» I. Armeekorps, General der Artillerie von Küchler, Zs Obergruppenführer General Dalnege, jj Obergruppenführer Lorenz. SA- Obcrgruppensührer Schoene. Rcichslcitcr Bouhler und den ztommandierenden General der Luftwaffe in Ostpreußen, Generalleutnant Wimmer. Besonders herzlich wurde in diesem »kreise der hohen Führer der Partei, des Staates und der Wehrmacht der Vorkämpfer der Memeldeutschen. ^-Oberführer Tr. Reu mann, begrüßt. Ferner sah man den bisherigen deutschen Generalkonsul in Memel, Tr. von Lancken, sowie den Landeskreisleiter der bisherigen Auslandsorganisation in Memel, Pg. Lchelmat. Kurz vor 14 Uhr sah man in der Ferne das Torpedo boot Leopard" mit der Führerstandarte am Großmast, das in langsamer Fahrt an der langen Reibe der Kriegsschiffe vorbei aus den Prrußenlai zuhielt. Während der Fahrt des Führerschifses waren die Besatzungen sämtlicher Kriegs schiffe in Paradcausstellung angetreten. Ans der Kommando-Brücke des „Leopard" stand der Führer» der von den vielen Tausenden von Mcmeldeut- schen, die die Umgebung des Kais umsäumten und die den Führer zum ersten Male sehen durften, mit minutenlangen stürmischen Hcilrusrn begrübt wurde. Immer wieder klang es in Sprechchüren dem Führer entgegen: „Wir danken unserem Führer!" Unmittelbar nachdem der Zerstörer fcstgcmacht hatte, begab sich der Führer an Land und betrat damit znm erstenmal den Boden des befreiten deutschen Memellandes. In seiner Begleitung befanden sich u. a. Generaloberst Keitel, Generaladmiral Raeder, Rcichsminister Dr. Lam mers, Reichsprcssechef Dr. Dietrich und LA.-Obergruppen- führer Brückner. Nachdem der Führer die Meldung des Kommandieren den Generals des I. Armeekorps, General der Artillerie von Küchler, und des Konteradmirals Luethens entgegen genommen hatte, begrüßte er Zs-Oberführer Dr. Neumann mit einem langen Händedruck. Der Führer ließ sich dann die Leiter der mcmcldeutschcu Gliederungen vorstellen. Unter den Klängen des Präsrntiermarsches schritt der Führer die Front der Ehrenkompanien der Kriegsmarine und der Polizei sowie das Ehrenspalier der memeldeutschen Kriegerkameradschasteu ab. Zu gleicher Zeit brausten in dichten Ketten die Staffeln der Luftwaffe über den Preu- ßenkai hinweg. Ans der Ferne hörte man das feierliche Läuten der Memeler Kirchenglocken. Dan» setzte sich die Wagcutolouu« des Führers i» Be wegung. In einem unbeschreiblichen Triumph»»« ging eS durch die engen Straßen Memels, die kilometerweit von jubelnden Mcnschenmassen umsäumt waren. Dr. Neumauu geleitete den Führer ius Theater. Nun muß der Augenblick kommen, in dem Adolf Hitler sich sei nen wartenden Memelländern zeigt. Es dauert kaum drei Minuten, da tritt der Führer aus den festlich geschmückten Balkon. Die Begeisterung der Memeler kennt keine Grenzen mehr. Während dem Führer minutenlang Heilrufe von unten entgegcnbrausen, tritt er auf Dr. Neumann zu und heftet ihm das Goldene Ehrenzeichen der Partei an die Brust. Dann entbietet für die Memeldeutschen Dr. Renman» dem Führer den Willkommensgrnß. Er führte aus: Mein Führer! Memeldentsche Volksgenosse«! Bor fast 700 Jahren betraten Schwertbrüder diesen Boden und gründeten die Feste Memel. Seitdem wirkt und webt hier deutsche Arbeit und deutscher Geist. Wir haben es niemals gewußt, daß es etwas anderes geben konnte, bis der Versailler Vertrag uns vor Augen führte, daß man auch tatsächlich deutsches Land von deutschem Land abtrennen konnte. Das rote Deutschland hat diese Schmach hinnehmen müssen und hat sich eine Grenze gefallen lassen müssen, die deutsche Ehre und deutsche Erde bisher nicht kannte. DaS nationalsozialistische Deutschland hat Liese Schmach getilgt n«d diese Grenze weggesegt. Wir haben lediglich in unserem Willen dazu gestanden, stets treu zu bleiben, treu zu bleiben sich selbst, deutsther Heimat, deutschem Volk. Wir habe« de« Glaube« a« das deutsch« Volk nie ver löre«, ««d ««ser Glaube »uchs, als dem deutsche» Volk «i« Führer erstand, der «s aus Schmach und Verelendung hcraussiihrte zu Glanz und Ehre. Unser Glaube ist uns nie verloren gegangen. Wir sind heute srei und gehören wieder zum großen Dentschen Vaterland. Der Dank dafür gebührt dem Manne, der unsere Freiheit zu unserem Lebcnserlebnis gemacht hat. Unser Dank dem Führer aller Deutschen: Adolf Hitler! Sieg-Heil! Sieg-Heil! Sieg-Heil! Vie Ansprache -es Führers Vom Balkon des Memeler Ltadttheatcrs hielt der Führer folgende Ansprache: Memeldentsche! Volksgenossen und Bolksgcnossinncn! Im Namen des ganzen deutschen Volkes begrüße ich Euch heute und freue mich, Euch auszunehmcn i« uujer Großdeutsches Reich. Ich führe Euch damit zurück iu jene Heimat, die Ihr uicht vergessen hab« und die auch Euch nie vergessen hat. Im Namen diese» deutschen Voltes sprech« ich Euch aber auch den Dank aus für Euer «apseres, maunhastes und unerschütterliches Verharren ans Euerem Recht und aus Euerer Zugehörigkeit znm Deutschen Reich. Ich habe geglaubt, diesem Dank keinen besseren Ausdruck verleihen zn können, als daß ich Euerem Führer soeben jenes Ab zeichen verlieh, das die besten Kämpfer unseres neuen Deutschen Reiches aus ihrer Brust tragen. Denn daß Ihr diesen heutigen Tag feiern könnt, verdankt Ihr «ich« einen, Zufall, sondern einer unermeßlichen Arbeit, einem sehr schweren Kamps nnd sehr hart«« Opfern. Ihr seid einst von einem Deutschland im Stich gelassen worden, das sich der Schmach und der Schande ergeben hatte. Jetzt seid Ihr zurückgctchrt in ein- gewaltiges nenes Deutschland, das wieder unerschütterliche Ehrbegriffe kcn it, das sei« Schicksal nicht Fremden anvertrauen will und wird, sondern das bereit und entschlossen ist. sein Schicksal selbst zu meistern nnd zu gestalten, auch wen« dies einer anderen Welt nicht gefällt. Für dieses neue Deutschland treten heute über 80 Millionen Deutsche ei«. Ihr werde nnn cinmündcn i« diesen großen Strom unseres nationalen Lebens, unserer Arbeit, unseres Glau bens, nnseres Hoffens und wenn notwendig auch unseres Opscrns. Ihr werdet nun eiumünden in diesen großen Strom die das Glück besitzen, im Herzen unseres großen Reiches wohnen zu dürfen. Ihr seid Grcnzland, uud Ihr werde» es empfinden, was «s heißt, nicht verlassen zu sein, souderu hinter sich ein gewaltiges Reich, eine große geschlossen« Nation zu wissen. So wie Ihr Leidtragende der deutschen Ohnmacht und Zersptitterung wart, waren eS andere Deutsche auch Aus Not uud Leid ist uns aber jetzt eia« neue Gemeinschaft erwachsen. Daß sie «icmats mehr zer, brechen soll, das sei unser Wille und unser Entschluß, uud daß keine andere Macht der Welt sie jemals brechen oder beugen soll, das sei unser Schwur. Die 20 Jahre Elend uud Leid sollen uns für alle Zukunft eine Warnung und eine Lehre fein. Was wir von der übrigen Welt zu er warten Haden, wissen wir. Wir haben nicht die Absicht, ihr deshalb ein Leid zuzusügen. Allein das Leid, das sie nns zugefüg« hatte, mußte ein Ende sioden. So begrüße ich alte deutsche Volksgenossen als di« jüngsten Bürger unsere» Großdcutschen Reiches So wie es i» dieser Minute alle Deutschen im ganzen Reiche tun, so wollen auch wir unsere Liebe, nuserc Anhänglichkeit und unsere Opserbereitschait, unseren Glauben, ansere Treue und unsere Zuversicht ausdrückcn im Kampsrus: Nufer Volt und unser Deutsches Reich Lieg-Heil! Ungeheure Begeisterung umtost den Führer während seiner Rede. Jeder Satz wird mit brausenden Kund- gedungen begleitet, die sich am Schluß zu Ovationen fi r den Führer steigern, die an Stärke nnd Ticke des Gefiil-ls in nichts hinter den herrlichen Szenen ««endlichen «stücke-' zurückstehen, die die Heimkehr der Ostmark nnd des Sn dctenlandes begleitet haben. Machtvoll klingt das Lieg Heil ank Volk und Reich Uber -cu weiten Platz. Ter Führer verweilt dann noch kurze Zeit im Kreise des Führcrkorps nnd der memel- deutschen Kameraden. Immer wieder rukcn ihn die Sprech chöre der begeisterten Manen aus den Balkon hinaus. Tann schmettern wieder die Klänge des Präsentier- morsches über den weiten Platz. Die Ehrenkompanie des Königsberger Infanterie Regiments präsentiert nnd der Führer fährt mit seiner Begleitung durch das Spalier der glücklichen Mcmeldeutschcn durch die Straßen der Stadt zum Hasen zurück. Immer wieder werden die Absperr ketten der ff. der Polizei und des Mcmeldeutschcn Ord nungsdienstes durchbrochen und Blumen über Blumen werden dem Führer in seinen Wagen hineingereicht. iln zähligen memeldeutschcn Volksgenossen muß der Führer die Hände drücken. Aus dem Hafengelände augekommen. schreitet der Führer, nach allen Seiten grüßend, zum Ka: nnd begibt sich an Bord -es Torpedobootes „Leopard" das 15,4b tlhr anslics. Ein Tag von geschichtlicher Größe ka, damit seinen festlichen Abschluß gesunden. Vie Slowakei unter dem Schutze GroddeutschlandS Der Reichsaufzenmtnister von Ribbentrop vollzieht im Auftrage des Führers Sckutzvertraq mit der Slowakei — Militärische Anlagen der deutschen Wehrmacht — Slowakische Aufzenpolitik im engen Einvernehmen mit der deutschen Regierung s< Berlin, 28. März. In Erfüllung der Bitte der slowakischen Regierung an den Führer, den Schutz des slowakischen Staates zu übernehmen, wurde am Tonners- tag im Auswärtigen Amt in Berlin nachstehender Vertrag geschlossen: Die Deutsche Regierung und die Slowakische Regier««« n«d, nachdem sich der Slowakische Staat «»ter de« Schutz des Deutschen Reiches gestellt hat, übereingekomme«, die sich hieraus ergebende« Folge« durch eine« Vertrag z« regel«. Z« diesem Zwecke habe« die unterzeichneten Re- oollmachtigte« der beide« Regierungen folgende Beftim, mnnge» vereinbart: Artikel k DaS Dentsche Reich übernimmt de« Schutz der politi schen Unabhängigkeit des Slowakischen Staates und der Integrität seines Gebietes. Artikel kk Zur Durchführung des vom Deutschen Reich überuo«. mene« Schutzes hat die deutsche Wehrmacht jederzeit das Recht. i» einer Zone, di« westlich von der Grenze »es Slo. wakische» Staates und östlich von der allgemeine« Linie Ostrand der Kleine« Karpathen, Oftrand der Weißen «ar» pathe« und Ostrand des Javornik-Gebipges begrenzt wird, militärische Anlage« z« errichten «nd in der von ihr für notwendig gehaltenen Stärke besetzt z« halte«. Ar Slowakische Regierung wird veranlasse«, daß der mr diese Anlagen erforderliche Grund und Boden der den«, schen Wehrmacht znr Verfügung gestellt wird. Ferner wird di« Slowakische Regierung einer Regelung zustimmen, die znr zollfreien Versorgung der deutschen Truppe» nnd znr zollsreicn Belieferung der militärischen Anlagen aus de« Reich erforderlich ist. In der im Absatz I beschriebene» Zone werden die militärischen Hoheitsrechte von der dentschen Wehrmacht ansgcübt. Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die aus Grünt eines privaten Vertragsverhältulstes mit der Errichtung militärischer Anlagen in der bezeichneten Zone besaß« sind, unterstehen insoweit der deutschen Gerichtsbarkeit. Artikel kN Die Slowakische Regierung wird ihre eigenen militä rischen Kräfte im engen Einvernehmen «it der deutschen Wehrmacht organisiere». Artikel kV Entsprechend dem vereinbarten Lchatzverhältnis wird die Slowakische Regierung ihre Außenpolitik stets in engem Einvernehmen «it der Deutschen Regierung führen. Artikel V Dieser Vertrag tritt sofort mit der Unterzeichnung in «rast uud gilt für eine Zeit von 85 Jahren. Die beiden Regierungen werden sich vor Ablauf dieser Frist rechtzeitig über eine Verläugeruug des Vertrages verständigen. Zu Urkund deffe» habe» die beiderseitige» Bcvollmäch« "lchnc? e «n Vertrag i« doppelter Ausfertigung »»«er- Wien, den 18. März 1989. Berlin, den 28. Mär» 1980. Kür di« Dentsche Regier«»«: sgez.) von Ribbentrop , - - - öU* di« Slowakische Regier«»«: sgez.) Dr. Tiso sgez.j Dr. Dnrcansky sgez.j Dr. Tnka