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Jahrgang „»»kt»» für stnzriaen au, LoipAia un» Umgedun, »>, /»nAeigenpreqe. ispam,»p«tn,»u»rs pf., »>» n««-m»,»il», m., von ou.mSrt« so ps., Nrkiamen I.rrm., stietn» ftnzeigro »tepetttreil« nur S»pf.,d.Vi«»»rhol.Nad.,stn;etgenoon0»hor»«n im amtlichen <r»il»irprtit- zett« »«Pf. Seschäftoanzrigen mit plabvorschrist Im Preise rrhSK». Nadatt na» rartf. Seilagen: Srsamtausl.7 M baokausen» auaschl.Postgebühr, ftazeigen-stanahmr: lohanniogassr», bei samtlt»rn jiiiairn ü», Leipziger kagediatt», un» allen stnnoncrn-expe-itionrn »«« Sn» un» stuslanbr^ VooLeipzigerTagedlatt erscheint werktags Smal, Sonn» u.Zelrrtogolmal» Verliner Neüotlion: Sn ürn Zeilen 17, zcrnwrech»Einschluß: Hansa Ur. 4,7. Nr. 144. Sonneven», »en 20. Miirr. 1915. Drr „Gaulois" rar den Dardanellen ander Gefecht gesetzt. Vom „Bouvet" nur 30 Ueberlebende. — 8j0000 Kriegsgefangene in Deutschland. )n Leipzig rund j80 Millionen Mark Kriegsanleihe gezeichnet. englische Mechoüe. Tie Art, wie Greydie englische Hande ls- blockade gegen Deutschland den Ver einigten Staaten gegenüber rechtfertigt, trägt durchweg den Stempel ureigener englischer Me thode. Dies zeigt sich am deutlichsten in dem Umstande, daß Grey klipp und klar von einer „Blockade" deutscher Häfen durch eine Kreu zerlinie spricht, während Frankreich in seiner Mitteilung an die Union, soweit bekannt gewor den, jene Wendung vermied. Der Zweck der Ausdrucksweise Greys geht aus dem weiteren Inhalt seiner Rechtfertigung auf das deutlichste hervor. „Die englische Regierung", so meldet Reuter, „zweifelte, als sie zur Blockade-Politik ihre Zuflucht nahm, ob sie über die neutralen Schiffe alle auf den Bruch einer Blockade gesetzten Strafen verhängen sollte." — Diese Finte ist von der Absicht eingcgeben, Eng land im Lichte einer den neutralen Staaten ungemein wohlwollenden Macht zu zeigen, die neutralen „Blockadebruch" nicht mit der Be schlagnahme von Schiffen und Ladungen ahndet, sondern sich gnädigst mit dem „Anhalten" der neutralen Schiffe und der Wegnahme ihrer aus Deutschländ rammenden oder für Deutschland bestimmten Ladungen begnügt. Daß eine Blockade in dem völkerrechtlichen Sinne des Wortes nicht besteht, weil keine englische See streitmacht vor deutschen Häfen ausgestellt ist, darüber setzt sich Grey stillschweigend hinweg. Und doch hat auch der ehemalige Lord-Kanzler Earl Loreourn in seinem „Privateigentum im Seekrieg" mit aller Schärfe betont, daß die Erfüllung der erwähnten Bedingungen notwen dig ist, „ehe man einem neutralen Schiffe das Recht des freien Verkehrs nehmen kann." Der Unwahrhaftigkeit dieses Teils der Greyschen Rechtfertigung entspricht sein Ver fahren, die englische „Blockade^ gegen Deutsch land damit zu begründen, daß Deutschland vor her die Verhinderung der Zufuhr von Gütern nach England und Frankreich versucht habe. Be kanntlich ist dieser deutsche Versuch die Antwort auf die englische Nordseesperre, mit der England im vorigen Jahre die mit Achtung vor dem Völkerrecht erfüllte Welt überraschte. Dergleichen Ueberraschungen betrachtet England als das selbstverständliche Vorrecht seiner Oberhoheit zur See, und wenn es auf solche Ueberraschungen immer neue, seinen augenblicklichen Bedürfnissen dienende folgen läßt, spielt es sich noch heuch lerisch als der wohlwollende Gönner des neu tralen Handels auf! Je durchsichtiger dieses Treiben ist, um so unverschämter sind die Weisungen, die England in Form amerikanischer Meldungen den Ver- einigtenStaaten erteilt. Binnen 24 Stun den ist so aus dem amerikanischen „Protest" ge gen die „Blockade" als solche das „tiefe Be dauern" darüber geworden, daß die Verbünde ten außerstande sind, den amerikanischen Wün schen entgegenzukommen! Gekrönt wird diese Dreistigkeit durch die „Vermutung", die Union werde an Stelle eines allgemeinen Einspruchs in jedem einzelnen Falle des Anhaltcns eines amerikanischen Schiffes protestieren. Es scheint nachgerade, als ob Präsident Wilson in Eng land die Ueberzeugung hervorgerufen hat, daß cs die Vereinigten Staaten genau so ein schätzen dürfe, wie einen neutralen Kleinstaat. Darüber wird man sich in Amerika allerdings nicht viel wundern dürfen. Würden sich Wilson und Bryan entschlossen haben, den Waffenliefe rungen ein Ende zu machen, so würde der Ein druck in England ein anderer sein. England würde das von vielen Tausenden amerikanischer Bürger und Frauen dringend verlangte Waffen ausfuhrverbot ganz gewiß als eine unfreund liche Handlung angesehen haben, aber dieser Schritt würde ihm imponiert haben. Wie wir in der „New Yorker Staatsztg." lesen, hat Präsident Wilson die am 19. Fevruar im Wei ßen Hause erschienene Frauen-Abord nung, die eine Eingabe mit 28000 Unter schriften überreichte, mit denselben Gründen ab zufertigen versucht, die er von Anfang an gegen ein Waffenausfuhrverbot geltend machte. In dem Berichte der „New Yorker Staatsztg." wird zum Schlüsse bemerkt: „Der Präsident soll un- ter dem Eindruck stehen, daß die Verbündeten gegen die Vereinigten Staaten den Krieger klären würden, wenn der Waffenausfuhr Einhalt geschehe." Es ist nicht zu ersehen, ob Präsident Wilson der Frauen-Abordnung, die übrigens nicht entmutigt ist, sondern weiter arbeitet und auf zwei Millionen Unterschriften rechnet, etwas Derartiges gesagt hat; sie würde Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 20. Mürz 1S15. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Straße Wytschaete-Vpern bei St. Eloi nahmen wir den Engländern eine Häusergruppe fort. Am Südhang der Lorette-Höhe wurde ein Schlupfwinkel, in dem sich noch Fran zosen hielten, gesäubert. In der Champagne verlief der Tag im allgemeinen ruhig, nachdem bei Morgengrauen unsere Truppen einige französische Gräben nördlich von Veausejour genommen hatten. Französische Teilangriffe nördlich von Verdun, in der Woevre- Ebene und am Ostrande der MaashöHen bei Combres wurden unter schweren Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Gegen unsere Stellungen am Reichsackerkopf und Hartmanns weilerkopf machten die Franzosen mehrere Vorstöße, die schon im Ansetzen unter unserem Feuer mit erheblichen Verlusten zusammen brachen. Östlicher Kriegsschauplatz. Auf der Ostfront verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Die Rufsen haben Memel besetzt. es jedenfalls nicht geglaubt haben. Ter Ge danke, England werde wegen eines amerikani schen Waffenausfuhrverbotes den Krieg erklären, ist nichts anderes als eine Ausflucht. Wenn aber wirklich im Weißen Hause mit solcher Furchtmacherei gearbeitet wird — wie will man da hoffen, mit Noten und Protesten gegen die Behandlung der neutralen Schiffahrt irgend etwas auszurichten! Wilson hat zu Beginn des Weltkriegs mit der Rolle des künftigen Ver mittlers einen gewissen Eindruck erzielt. Heute weiß alle Welt, daß er nicht über der Sache steht, sondern in den eigenen politischen Nöten steckengeblieben ist. Der Kampf um -ie Dardanellen. vtb. Konstantinopel, 20. März. Das Hauptquar tier teilt mit, daß gestern vollständige Ruhe in den Dardanellen herrschte, und bestätigt die Meldung der „Agcnce Milli" über die Zerstörung zweier .englischer Panzerschiffe, die Beschädi gung eines andern Panzerschiffes so wie die Zerstörung eines feindlichen Torpedo bootes. Der an den Forts angerichtete Schaden ist sehr gering. — Wie der Korrespondent der „Agcnce Milli" erfährt, tauchte das feindliche Panzerschiff, das in beschädigtem Zustande nach Tenedos geschleppt wurde, mit dem Vorderschiff unter Wasser. Vor Tenedos wurde die Besatzung des Schiffes von andern Fahrzeugen geborgen. Es handelt sich um ein französisches Panzerschiff. (r.) Konstantinopel. 20. März. Die feindliche Flotte hat, wie „Taswir-i-Efkiar" meldet, bis her über 150 000 Schuh gegen die Be festigungen der Meerenge abgegeben. Die Menschenoerluste auf türkischer Sette sind trotz dieser Munitionsverschwendung, die natürlich auch zahl reiche feindliche Schiffsgeschütze vollkommen abgenutzt hat, auherordentlich gering. (r.j London, 20. März. „Daily Thronicle" mel det aus Gibraltar: Hier kam ein neues eng lisches Geschwader von vier Kreuzern an, das nach den Dardanellen bestimmt ist. Weitere Kriegsschiffe werden erwartet, um für die beschädig ten Schiffe in Tätigkeit zu treten. vom ,Vouvet* nur 30 Ueberleben-e. Panzerschiff gaulois" außer Gefecht gesetzt. wtb. Paris, IS. März. (Amtlich.) Während der Beschiehung der Dardanellen am 18. März wurde das französische Linienschiff „Bouvet" durch eine Mine zum Sinken gebracht und das fran zösische Linienschiff „Gaulois" auher Gefecht gesetzt. Zwei englische Panzer wurden ver senkt. Die Besatzung des „Bouvet" soll teilweise gerettet sein. Die Operationen dauern fort. vtb. London, 2ü. März. Die Admiralität meldet, dah die britischen Schlachtschiffe „Zrresistible" und „Ocean" sowie das , ran - zösische Schlachtschiff „Bouvet" durch Minen in den Dardanellen zum Sinken gebracht wurden. Der Verlust an Menschenleben sei auf feiten der Eng länder nicht schwer, doch sei fast die ganze Be satzung des „bouvet" umgelommen. vrb. Athen, 19. März. (Bon einem Privat, korrespondenten.) Bon dem vor den Dardanellen ge- sunkenen französischen Schlachtschiff „Bouvet" sind nur 25 Mann und 5 Offiziere gerettet worden. Die Verlust« der Verbündeten vor den Darda nellen häufen sich. Nachdem einmal die türkischen Meldungen die Wahrheit festgestellt haben, müssen sich auch die englischen und französischen amtlichen Stellen dazu bequemen, das einzugestehen, was nicht mehr zu verschleiern ist. Zwei englische und ein französisches Linienschiff sind vernichtet, ein englisches Torpedoboot ist gleichfalls gesunken, und i'-tzt gibt die französische Marinebehörde zu, dah das Linien schiff „Gaulois" auher Gefecht gesetzt ist. Der „Gaulois" war auch «ins der hochbordigen älteren Linienschiffe der französischen Flotte. Gleich dem „Bouvet" 1896 von Stapel gelaufen, verdrängte er 11300 Tonnen und lief 18,2 Seemeilen in der Stunde. Seine Bestückung bestand aus vier 30,5- Zentimeter-, zehn 14-Zentimeter-, acht 10-Zentimeter- und zwanzig 4,7-Zentimeter-Geschützen sowie zwei seitlichen Torpedorohren für 45kalrbrigen Torpedo. Seine Besatzung zählte K33 Mann. Von der aus 608 Köpfe n bestehenden Besatzung des „Bouvet" sollen nur 30 Mann gerettet sein. Demnach wären mit dem Schiff 578 Mann zu grunde gegangen. Auch die britische Admiralität gesteht den Verlust der beiden Linienschiffe ein, aber sie ver gißt zu erwähnen, daß ein Panzerschiff vom Typ „C o r n w a l l i s" nach Tenedos geschleppt werden mußte. Dagegen stellt sie fest, daß nicht die „Afrika", sondern der „Ocean" gesunken ist. Das Linienschiff „Ocean" ist 1898 vom Stapel gelaufen. Es verdrängte 13150 Tonnen und hatte eine Schnelligkeit von 18—19 Seemeilen. Bestückt war es mit vier 30,5-Zcntimetc-,. zwölf 15-Zenti- meter-, zehn 7,6-Zentimeter- und sechs 4,7-Zentimeter- Geschützen sowie mit vier Torpedorohren für 45kalfbrigen Torpedo. Die Besatzung zählte 750 Mann. Der Unterfeekrieg. wtlr. London, 20. März. (Reuter.) Die Dampfer „Bluejacket" und „Hyndsord" sind auf der Höhe von Beachy Head torpediert worden. „Hyndsord" wurde leicht beschädigt und konnte Gravesend erreichen. „Bluejacket" hält sich noch über Wasser. Die Besatzungen sind gerettet worden außer einem Mann von dem „Hyndsord". vtb. London, 20. März. Aus Newhaven wird über den Untergang des Dampfers „Elcnart« n e y" noch gemeldet: Der Dampfer wurde am Don nerstag abend 10,45 Uhr ohne Warnung ungefähr zehn Meilen von Beachy Head torpediert. Die Bemannung bekam das Unterseeboot erst zu sehen, als sie sich in den Booten befand. Eine halbe Stunde später sank der Dampfer. vtb. London, 20. März. Nach einer Veröffent lichung der britischen Admiralität werden von britischen Schiffen als vermißt betrachtet „Bor - rowdale" von 1093 Tonnen, die am 21. Januar von Cardiff nach Granville fuhr; die Stahlbark „Enge Ihorn" von 2459 Tonnen, die am 26. August mit einer Ladung Gerste von Valparaiso nach Falmouth fuhr: „Membland" von 3027 Ton nen, die am 25. Februar von Hüll nach dem Tyne fuhr und der Schleppdampfer „Diplomat", der seit dem 15. Februar vermißt wird. (2.) Köln, 20. März. Die „Köln. Ztg." berichtet: Der Koch eines vor San Sebastian liegenden Dampfers habe erklärt, von der Besatzung eines 12 OVV-Tonnen-Dampsers gehört zu haben, daß dieser mit 8000 Tonnen Fleischkonservcn im Aermelkanal auf der Fahrt nach England von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde. strbeiterentlaffungen bei -en Liverpooler Schiffahrtsgesellschaften. (r.) Kopenhagen, 20. März. lEig. Drahtnachr) Die Liverpooler Schiffahrtsgesell schaften haben, mit Rücksicht auf die Ein stellung des Verkehrs, am letzten Sonnabend wieder 2250 Arbeiter entlassen. In den beiden Vorwochen waren bereits 560 Arbeiter wegen Stilliegens des Schiffsverkehrs entlassen worden. Vie amerikanischen Nee-ereien setzen -en Seeverkehr mit veutschlan- fort. fr.) Genf, 20. März. (E i g. Drahtnachricht.) Wie der Pariser „Hcrald" meldet, hat der ameri kanische Botschafter der französischen Regierung bekanntgegcbcn, daß die amerikanischen Reedereien ihren Seeverkehr mit Deutschland fort setzen werden, solange die angekündigte Blockade nicht effektiv durchgcführt werde. Eine -rutsche Antwort auf eine Anfrage im englilcben Unterhaus-. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Im britischen Untcrhause stellte der Liberale Outhwaite die unbequeme Frage an den Staatssekretär des Auswärtigen, zu welcher Stunde am 2. August das britische Kabinett den Beschluß faßte, Frankreich zur See zu unter st ützen, und zu welcher Stunde am selben Tage diedeutsche Regierung an die belgische Regierung die For derung stellte, den freien Durchmarsch deüt- jche Truppen durch Belgien zu gestatten. Der Frage steller fügte hinzu: Wenn die erstgenannte Entschei dung im britischen Kabinett am Morgen des 2. August gefallen ist und wenn die deutsche Forde rung in Brüssel erst am Abend desselben Tages ge stellt wurde, ist es dann korrekt, zu sagen, daß Eng land nur wegen Verletzung der belgischen Neutralität