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Riesaer Tageblatt 91. Jahr,. Freitag, 8V. Dezember 1988, abends Drahtanschrift, ll«,«blatt Rias, Fernruf 1237 Postfach Nr. iS PollfchecklbnlM Dresden 1880 Girokaffrr «rsa Nr. i» ««d Anzeiger lLlbedlatt and AaMgerf. Diese Settung tst bah zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen d«S »mt-ba«vtma«»» ,« Großeuhatv behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Sinauea» t«S Miefa " und bei Hauptzollawte» Meisten ^8V4 Satz bü?. A.tfschlag^ Bei fe/nmündltch-r Anzeig-n-B-st-llu^ oder f"nmündl.cher A^ durch Postbezug die Nummer de> «rd^Zahlung und Ger"Ä»stand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschastsftelle^ie^Goethestraße^ . Vie graue« Glüüsmürrner find wieder da Ueber » Millionen Gewinne komme« zur Verteilung )s Berlin. Heute Freitag vormittag um 11 Uhr hat im ganzen Reich der Verkauf der Lose für die neue Winter- bilfslotterie begonnen, 8060 graue Glücksmänner sind ge» startet. Zum ersten Male treten sie nun auch in der Ost mark und im Sudetengau in Erscheinung. Im Altreich gehören sie schon längst zn den volkstümlichsten Gestalten des winterlichen Stadtbildes. Die neue Winterhilsslotterie bringt verschiedene Neue« ruuge«. Die Zahl der Lose mutzte infolge der Ausdehnung der Lotterie auf Grotzdeutschland auf 86 Millionen Losbriese erhöht werden. Dementsprechend erfahren auch die Ge» wiuue eine Ausweitung. Es gelangen nunmehr 8180 000 Gewinne im Werte von S,6 Millionen Reichsmark zur Ver teilung. Auch die Summe der Prämiengewinn« wurde erhöh«. Sic beträgt fetzt 66 666 Mark. Jede der 1» Serien enthält Prämiengewiune von 86, 166 und 866 Mark. Ausser dem werden Sonderprämie» von 16 666 Mark, 8666 Mark und achtmal 1066 Mark auSgemorfen, die am 61. Mär» 1986 zur Auslösung kommen. Jetzt wird wohl niemand mehr die Unvorsichtigkeit begehen, die Prämienschetne achtlos zu be handeln. Eine wettere Neuerung besteht darin, datz der Gcwinnbctrag oder das Wort „Nichts* auch auf den Prä- mienschciuen stehen, so datz der Loskäuser gleichzeitig auch eine Quittung über den gewonnenen Betrag i« den Hän den hat. Reichöeirrhettliche Fürsorge-Erziehung Wenn die NSV. den Plan für eine künftige reichs- cknheitliclx Fürsorge-Erziehung entworfen Kat und bereits über die künftigen Gruppen von Erziehungsheimen ganz konkrete Vorschläge machen kann, so dürste diese gewich tige Vorarbeit ans jene reichen Erfahrungen zurückzu führen sein, die man bereits bei der N^.-Jugendhilse sau,mcln konnte. Es ist auch kaum daran zu zweifeln, datz der Plan einer reichseinheitlichen Fürsorge-Erziehung schon in absehbarer Zeit Form und Gestalt annchmen wird. Ebe auf Einzelheiten dieses Planes eingegangen werden soll, ist cs notwendig einmal Herauszustelle», datz es kaum eine dringendere Aufgabe geben kann, als das allenchwerste Kapitel der Jugenderziehung in die Hände einer Stelle zu legen, die als Trägerin der öffent lichen Erziehung dem Staat unmittelbar verantwortlich »st. Welck>c traurigen Erfahrungen konnten in Instituten gesammelt werden, die sich „Erziehungs- oder Fürsorge heime" nannten, in privaten Händen oder im Besitz reiner konfessioneller Stellen waren, denen aber meistens der „Blick für den Fall" völlig abging. Auch war es — wie die Geschichte lehrte — nicht selten, datz solche .Heime zu Brutstätten fittlickser Entartung wurden, anstatt zu Pslcgestätten des Charakters und der guten Seiten in den jungen Menschen. Aus diesen Gründen nicht zuletzt ist die NSV. der Ansicht, datz man die Verantwortung für die Erziehung gefährdeter Jugend künftighin privaten und konfessionellen Stellen nicht mehr überlassen darf. Das Erzübel sener erwähnten Institute bestand zumeist darin, datz sie jeden Jugendlichen für schlecht ansahen und das fanatische Ziel verfolgten, aus ihm einen kleinen Hei ligen zu mackien. Der neue Plan der reichseinbeitlichen Fürsorge-Erziehung ficht ein Beobachtungsheim für solche Jugendlickien vor, deren Erziehungsbedürftigkeit zwar er kennbar ist, bei denen aber zunächst die Feststellung der Erzichungsform notwendig ist. Man schützt sich so gegen Fehlgriffe in den Erziehungsmethoden und schafft von vornherein das einzig Richtige: das Jndividualvrinzip! Wenn in dem neuen Plan weiterhin zwischen Jugend heimstätte und Erziehungsanstalt unterschieden wird, so trägt man auch hier dem Jndividualvrinzip Rechnung. In Jugendlwimstätten wird man jene Jugendlickien unterbringen, die wegen einer vorübergehenden Notlage aus einer Familie herausmüssen, die eine leichte Er ziehungsschädigung aufzutoeisen haben, oder bei denen eines Tages die Gefahr der Verwahrlosung bestellen könnte. Die Jugendhcimstätte wird hier die erforderliche Erziehungsarbeit leisten, die das Ziel hat, den Betreuten alsbald wieder familienfähig zu machen. Sogenannte Lchwersterziehbare, solche, die bereits als kriminell und schwer besserungsfähig bezeichnet werden müssen, sollen in der Erziehungsanstalt Unterkunft finden. Aber auch hier wird abermals das Jnividualprinzip zu regieren haben, verschiedenartigsten Erziehungsformen allein dw Möglichkeit «mschlletzen, den Jugendlichen doch noch und iyn eines Tages wieder der menschlichen Gesellschaft zuführen zu können. Dies nur einige wenige Ausschnitte aus dem umfassenden Plan der NSV. Es ist unverkennbar, datz die NSV. das Jügend- erzkchungsproblem sogleich an der richtigen Stelle ange- satzt hat, datz sw die Schablone ablehnt, die auch heute noch in einer Leis« von Fürsorge-Erziehungsheimen an- zutreffen ist. Di« heute noch bestehende Zersplitterung in der Fürsorge - Erziehung wird durch die neue Rangord nung der sozialen Erziehungsheime sehr schnell beendet sem, wenn sie im ganzen Reichsgebiet einheitlich durch- geführt wird. Nahezu 100000 Jugendliche bevölkern heute "Lch .Ae Erziehungsheime, Fürsorgeanstalten, Waisenhäu- er usw. Em Heer von Jugendlichen, für datz sich der Einsatz der Nsv. und der Versuch, sie zu vollaültiaen stho^ lohnt, menschlichen Gesellschaft zu machen. Geschichtliches Verdienst -es Landvolks VeS ReithSbauernMrerS Dank a« die deutsche« Bauern — Stilles Heldentum der Laudsraueu „Ihr habt eure Kräfte abgegeben nicht für irgend- welche nebensächlichen Tinge, sondern ihr habt sie letzten Endes abgegeben, damit der Führer seine grobe Politik NSK. Die geschichtlichen Leistungen des deutschen Bauerntums im Jahre 1938 waren Gegenstand der Rechenschaftsberichte, die auf dem 6. Deutschen Reichs bauerntag in Goslar gegeben wurden. Nirgends kommt der Dank an das deutsche Landvolk für die gerade in die sem Jahr vollbrachten Leistungen deutlicher zum Aus druck als in der Rede, die der Reichsbauernführer in Goslar hielt: „Die höchste Anerkennung, die der Führer dem deut schen Landvolk für die Leistungen dieses Jahres sagen konnte, waren jene Worte in der Proklamation auf dem Neichspartcitag,- er sagte: „Den Gedanken an «ine Blockade Deutschlands kann man schon fetzt als gänzlich unwirksame Waffe begraben* Diesen Worten des Füh rers möchte ich meinen Dank a» das deutsche Landvolk anschlietzen für -essen getreue Mitarbeit in der Er- zeugungsschlacht, insbesondere im Hinblick auf die antzer- ordcntlichcn Schmierigkeiten, die in diesem Jahr arbeits mäßig zu überwinden waren. zu dem Abschluß bringen konnte, zu dem er sie schon heut« gebracht hat. So habt ihr mit dazu beigetragen, daß heute unter der politischen Führung Adolf Hitlers uralte deut sche Gebiete im Reiche zurttckgekommen sind und 89 Mil lionen Menschen in den Grenzen des neuen Deutschen Reiches wohnen. Ties ist ein geschichtliches «erdienst, da» euch niemand mehr rauben kann und aus welche- ihr immer stolz werdet sein können* » ' „Was unsere Bauerssrauen in den vergangenen Iah. ren an Arbeit und seelischer Belastung, an Müh« und Not haben durchhallen müssen, ist wahrhaftig da- Hohe, lied eines wahren Heldentums. Ich spreche das hier tu dieser klare« Form so osseu a«s, weil dieses still« >«d »ft weuig beachtete Heldentum »«serer La«dsra»e« es »er» dient, »o» dieser Stelle aus «»sere »oll« Anerkennnng «ad «»sere» Da«k zu erfahren* ff Berlin. Anläßlich seiner Fahrt durch ^Norditalicn hatte Rcichsleiter Dr. Le» Gelegenheit zu einem Ge dankenaustausch mit dem Präsidenten der Organisation Dopolavoro, Zianetti. Die Verhandlungen erstreckten sich ans den weiteren Ausbau der „Kraft durch Freude*-Lee- und Landreisen. In der Zeit von März bi» Mai 1936 sollen 86 006 Landurlauber nach Norditalien kommen und insbesondere auch die italienische Riviera einschließlich San RemoS und seiner Umgebung besuchen. Die Verhandlungen erstreckten sich weiter auf die Ausstellung des Internationalen Zentralbllros Freude und Arbeit, die für Mai 1939 in Bukarest vorgesehen ist und ans dem Weltkongreß Freude und Arbeit in Stock- Holm. Sowohl an der Ausstellung in Bukarest wie an dem Weltkongreß in Stockholm werden sich neben -er Organi sation Dopolavoro auch die italienischen Konföderationen und Korporationen beteiligen. Endlich kamen Dr. Leu und Präsident Zianetti überein, daß 36 060 italienisch« Ba«arbeiter in der nächsten Zeit durch Vermittlung Zia- nettis für Deutschland bereitgeftellt werden. Reichsleiter Dr. Ley fährt heute Freitag «ach Senn«, um dort persönlich der Ausreise des KdF.-Lchisfe- „Wil helm Gustloff* beizuwohnen. - »909« deutsche Pandurlauder falle« Ralle« besuche« ZV ovo italienische Bauarbeiter sollen im Reich beschäftigt werden Der «e«efte Iudenfchwindel i« Prag Vermittlung von fingierten Farmen — Auck jüdischer Mädchenhandel wieder in Blüte )l Prag. Tic tschechische Presse veröffentlicht neue Einzelheiten über die skrupellosen Betrügereien jüdischer Emigranten In Prag. So teilt der „Prazskn Vccer* mit, baß in verschiedenen Prager Kaffeehäusern jüdisch« Smi« granten Auswanderungen nach de« Ueberseeftaaten „ver mitteln*. Diese Juden lassen sich hohe Geldbeträge aus- zahlen und versprechen den künftigen Auswanderern. Fahr karten sowie Pläne über Landstriche und Farmen besonders i» südamerikanischen Staaten zu besorgen. Natürlich exi stieren diese Farmen und Landstriche keineswegs. Die jü dischen Gauner verschwinden dann selbstverständlich mit dem erhaltenen Geld. Ein weiteres Betätigungsfeld dieser Juden besteht dar in, daß sie versprechen, jungen Mädchen Stellungen bei „an» gesehenen Familien* in Süd-Amerika zu »ermitteln. Da bei handelt es sich jedoch in Wirklichkeit nm nichts anderes, als um Mädchenhandel. Diese Juden halten, so schreibt das Blatt schließlich, ihre Sitzungen jeden Tag in einem ande ren Prager Kaffeehaus ab, um nicht von der Polizei gefaßt zu werden. Die Jagd nach dem Taufschein Torschlnßpanik der Jude« in Polen — „ReligionSknrse* am lausenden vand ff Warschau. Aehnlich wie in der Tschccho-Slowakei veranlaßt die auch in Polen unaufhaltsam vorwärtsschrci- tende antisemitische Bewegung zahlreiche Juden, sich in letzter Stunde noch einen christlichen Taufschein zu besorgen, in der Hoffnung, auf diese Weise nicht unter die von natio naler polnischer Seite geforderten antijüdischcn Gesetze zu fallen. In Lemberg allein haben sich in den letzten beiden Monaten rund 7009 Juden zum Christentum „bekehren* lassen und die Taufe angenommen. Obwohl ans den ande ren Städten genaue Ziffern nicht vorliegen, scheinen diese Uebertritte von Juden zur christlichen Kirche besonders in Ostgalizien eine Massenerscheinung geworden zu sein. In Drohobycz in Ostgalizien werden vom 18. Januar 1939 an besondere Religtonskurse mit dreimonatiger Dauer für solche Juden eingerichtet, die Mitglieder der katholischen Kirche werden möchten. Keiner will sie haben 1l Mexiko. Der Kongreß beschäftigte sich in einer Sitzung mit bevölkerungspolitischen Fragen. Zwei Vor schläge wurden angenommen, die einmal ein völliges Ber» bot der jüdischen Einwanderung und zum anderen eine genaue Nachprüfung des Status der politischen Flüchtlinge, bi« in Mexiko ein Asyl gesucht haben, zum Inhalt haben. Ferner soll die Zahl dieser Einwanderer eingeschränkt wer ben. — Beide Vorschläge sind einem Beratenden Ausschuß überwiesen worden, der die entsprechenden Maßnahmen er- greifen foll. Die Erbitterung der türkischen Presse gegen die Juden fl Istanbul. Die Istanbuler Zeitung „Kurun* be schäftigt sich am Donnerstag ebenfalls mit den in diesen Tagen ausgedeckten jüdischen Gaunereic«, wie Fälschung von Lebensmitteln, Preistreiberei usw. Das Blatt warnt die Juden, auf diesem Wege weiter zu gehen. Wenn man heute das Wort Jude gebrauche, so denke man an Deutschland und an die in Deutschland entstandene Bewegung, die sich über die ganze Welt ausgebreitet habe. Aber auch in der Türkei müsse man dafür sorgen, daß die türkischen Juden sich nicht am Gemeinwohl versündigten. Die Preistreiber »nd Geniißmittclfälscher müßten einer harten und raschen Bestrafung zugcführt werden, damit sie nicht di« Volks gesundheit schädigen, die nationale Industrie und den Ex port in Mißkredit bringen, und die türkischen Bauern durch schlechte Ware und falsches Gewicht bestehlen und betrügen. Jüdische Einwanderung unerwünscht ft Rio d« Janeiro. Die in Rio de Janeiro er scheinende Zeitung „Fornal do Brasil* beschäftigt sich mit der Judeusrage und stellt dabei unmißverständlich fest, daß jede jüdische Einwanderung nach Brasilien unerwünscht sei Das Blatt beruft sich dabei auf die in allen Einwanderung»- ländern längst zum Allgemeingut gewordenen Erkenntnis, daß Bauern und Landarbeiter die einzigen Berufsgrnppen seien, deren Verstärkung durch Einwanderung man beson ders wünschen könne. In den jungen Staaten Amerikas sei wohl noch ausreichend Platz vorhanden für Einwanderer, die vermöge ihrer Berufsausbildung, ihrer Tradition und ihrer allgemeinen Rasscneigenschaftcn zu produktiver Mit arbeit im Stande seien Auch diese Länder hätten aber feit langem bereits genügend von den Bevölkcrnngsgruppen, die in den Städten vom Zwischenhandel lebten und «in Parasttendasetn führten. Jüdische Agenten werben in der französischen Marokkozone für die rotspanische Armee . «^dilbao. Aus Tanger wird gemeldet, daß inner- bald der französischen Marokkozone jüdische Agenten eine eifrige Agitation entfalten, um Eingeborene für die rot- spanische Armee zu werben. Die Leitung liegt in den Hän de» -es Jude« E»riat, -er als Oberhaupt der Juden Rot- spanienS anzusehen ist. Eoriat war früher Oberrabbincr A)uan und betätigt sich jetzt im Solde Moskaus als Werber und Waffenschieber. . . d« Zusammenhang tst die Tatsache interessant, rotstmnische Sender jetzt auch Sendungen in arabi- Es^rt hat, die für die Eingeborenen Französisch-MarokkoS bestimmt sm-.