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Riesaer Tageblatt S1. J«hr,. Montag, 21. November 1838, abeuVS Machtvolle Kundgebung w der Reichenberger Mesiehalle Drahtanschrift» La,«blatt «les« yornruf 1«7 Postfach Nr. ü> Pasischeckktzukm »Gb«« »SS» Wirvdafier «asa»L» Mit dieser Ernennung ist der Zielklare und beschle», »igte Ausba« des gesamten dentschen Kraftsahrwesen» ge währleistet, der für die Entwicklung des deutschen Wirt schaftslebens und namentlich für die neuzeitliche Ausgestal tung des Verkehrswesens von entscheidender Bedeutung ist. Durch die Schaffung einer einheitlichen Leitung im Vierjahresplan soll vor allem die dringend notwendige Nationalisiert»!,!, der Produktion erreicht und damit dte Leistungsfähigkeit der Kraftfahrzeugindustrie den wachsen den Anforderungen entsprechend gesteigert werden. Die Zusammenfassung aller Zuständigkeiten ans dem Gebiete Auf dem Bahnhofsvorplatz drängte sich eine tausend köpfige erwartungsfrohe Menge, als Dr. Goebbels am Ausgang des reich geschmückten Bahnhofes erschien, begleitet von Gauleiter Henlein und führenden Männern des Gaues und der Wehrmacht, da setzt« ein Sturm der Begeisterung «in, der sich dann Strafte nm Strafte fortpslanzte längs des Weges zum Rathaus auf dem Adols-Hitler-Platz, wo den Minister ein Orkan des Hubels empfing. Mit den vielen Tausenden auf dem wetten Plao bvt dieser ein fesselndes Bild. Die sestlich illuminierten Häuser- fronten prangten im leuchtenden Rot der Bahnen. ' Mit Front znm Rathaus, das Scheinwerfer in seiner ganzen Schönheit aus dem Abcnddunkel hervorhoben, waren die Ehrenformationen der braunen Kolonnen ausmarschiert, die Dr. Goebbels nun gemeinsam mit Konrad Henlein abschritt. Der Platz hallte unaushörlich wider von den Heilrnken der Menge. Aus der Freitreppe empfing namens der Stadt Oberbürgermeister Roh» den Reichsminister und geleitete ihn in die festlichen EmpfangSränme. Wir sind uns der Tatsache bewuftt, daft viele, die fahre- lang gegen uns standen, während der letzten Wochen sehend geworden sind. Gerade bei dem Wahlgang des 4. Dezem ber werden sie, die ehemals Verführten, Gelegenheit haben, dem Staate gegenüber, der nun auch ihnen dte Arbeit wie- der zum Segen machen wird, die erste loyale Handlung zu Das Gleiche mag für jene Angehörigen dcZ tschechische» Volkes gelten, die auf Grund der neuen Staatsgrenze« Bürger des Reiches geworden sind. Wir glauben daran, daft auch der einzelne Tscheche die Lehren der letzten Wockien sehr wohl verstanden und begriffen hat, »daß er all das, was er heute vielleicht als Unglück empfindet, nicht nn» Deutschen, sondern der Verlogenheit und Verruchtheit Beneschs zu verdanken hat. DaS Groftdeutsche Reich wird auch seinem tschechischen Staatsbürger Raum znm Datei« geben, getreu dem Grundsatz, daft Volkstreue Staatstreue nicht ausschtieftt. daft dem Staate aber gegeben werden muß, was d«S Staates ist. Dies gilt nm so mehr, als er leilkiabe.i wird an dem unausbleiblichen wirtschaftlichen Ausstieg der angeschlosse- neu Gebiete. Aus deutscher Seite ist der Beweis für diesen Willen zur Neuordnung bereits erbracht: Der Führer hat entschieden, daft die tschechischen Bürger nicht zum Militär dienst herangezogen werden. Wir haben eS in den letzten Monaten erlebt, was es hciftt. wenn Menschen de- gleichen Blutes gezwungen werden sollen, die Nassen gegeneinander zu erheben. . Ich erkläre mit aller Deutlichkeit: Die Wahl i« »e« Deutschen Reichstag ist kein Plebiszit. Die Grenzen de« Deutschen Reiches stehen, unabhängig von dem Ergebnis der Wahl, unerschütterlich seft. Wer »ns hier nicht »ersteht rrnd gegen uns handelt, hat nns znm Feind. Wir drohe» nicht, aber wir warnen, und dies in aller Eindeutigkeit." Gauleiter Konrad Henlein schloft seine ost von Beifall unterbrochene Rede mit den Worten: .Unsere ganze Arbeit, vor allem aber nnser Einsatz l» diesem Wahlkampf, soll dem niemals abznstattendeu Dank« geweiht sei«, zu dem wir dem Mann« gegenüber verpflichtet sind, ohne den all' das, was geschah, nicht denkbar märe. Volksgenossen? Dankt dem Führer am 4 Dez em, der, marschiert ans vor den Wahllokalen, z«»gt durch die Abgabe Eurer Stimme für die Grüße deS Glücke-, das u»s widerfahren ist. Tut Enre Pflicht als Rationalsozialisteu und als Bürger eines Reiches, dem auzngehSre» Stplz und Glück eines jeden »ou uns bedeute» muß." Fortsetzung nächste Seite. Wen» wir so das Bild der Vergangenheit heraus» beschwüre«, begreife« wir anch, wie groß unsere Dankbarkeit dem Manne gegenüber sei» mnß, der in der Stnnde der hüchften Rot bereit war, die ganze Ratio» für uns n»d nnser Recht «in,»setzen - wenn es sein mutzt«, mit der Waffe in der Hand. Fast unvorstellbar scheint es uns noch manchmal, da unsere Heimat, die so viel Verzweislung, Hunger und Elend gesehen hat, daft dieses Land, dellen Fabriken stillstandcn und dessen Menschen ost unwüroiger als Tiere zu leben gezwungen waren, nunmehr angcictzlos- sen sein sollen an den groften lebendigen und schöpferischen Lebensktrom des Reiches. Unsere Dankbarkeit dem Schicksal gegenüber ist so grok, datz wir denen »icht zürnen, die in der Vergangenheit ru die Irre gegangen find Sie alle sollen und werden den Weg zum Ratioualfozialismus finden, und keinen wolle» wir daran chindern, den Weg z« ans zu suchen. Unversöhnlich aber bleiben wir jenen gegenüber, die die Verführer dieser Menschen waren. Unüberbrückbar ist der Abgrund, der »nS von jenen trenn», die als Renegaten und Verräter nicht nur zu einem gegnerischen Volkstum, sondern zn jenem Wahnsinnssnstem übcrgclansen sind, das in seiner Verruchtheit noch das eigene tschechische Volkstum belogen und betrogen hatte, um dem Interesse des inter nationalen Judentumes und der Freimaurerei zu dienen. Oeffentlichkeit hervorgernfenc Erregung sofortige Aburtei, lang durch das Soudergericht geboten ist. Beim Sonder- »cricht, <"'s 3 Berufsrichtern besteht, gibt es keine ge- richtlichc Voruntersuchung und kein befondereS Eröffnung», verfahren. Die Ladnngsfrist beträgt 24 Stunden. Das Urteil wird «tt der Verkünd«»« rechtskräftig und sosort vollstreckbar. Die Verordnung gilt auch für das Land Oesterreich und für die sudetendeutschen Gebiete: dort ent- scheibet an «stelle des Sonbergerichtes da» Oberlande»- gericht. Die Verordnung zeigt, daß der nationalsozialistische t allen Mitteln dafür zu sorgen, daft « Kapitalverbrechen die verdiente Strafe der Tat möglichst auf dem Fuße folgt. Ser Wahllampf im Sudetengau eröffnet Dr. Goebbels und Konrad Henlein sprechen Beschleunigte Aburteilung von Gangsterverbrechern )s Berlin. Unter dem Eindruck der in letzter Zeit sich häufenden Gangsterverbrcchen und namentlich des vier fachen Mordes bei Graz hat der Reichsminister der Justiz im Einvernehmen mit dem Rcichsminister des Innern eine Verordnung erlasse«, di« die sofortige Aburteilung der, artiger Taten in einem besonders schnellen Verfahre« sicher« stellt. Nach der Verordnung kann die Staatsanwaltschaft bei Verbrechen Anklag« vor dem Sondergericht erheben, wenn sie der Auffassung ist, daft mit Rücksicht auf die Schwere oder die Verwerflichkeit der Tat oder die in der durch Postbez ug die Nummer de» Ausgabetage» find die gesetzte 46 mm breite mm.Z«ile ober deren Satz öü'/« Alister-',» M-t k-rnmündltktzee A nähme auS Mängeln bricht drucktechnischer Art au» Preisliste Nr. 4. Bei Konkur» oder ZwangSvergletch wtro etwa i«°n »nd Zahlun g und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, «etrteb»stvrungen «sw entbinden den Verlag von allen etngegangenen sk Reichenberg. Der Führer hat für bas Sudeten- land SrgänzungSwahlea zum Grotzdeutfcheu Reichstag fest- gelegt, und das ganze Sudetendeutschtum brennt darauf, am 4. Dezember auch mit dem Stimmzettel vor aller Welt Führer und Reich seinen ttesen Dank zn bezeugen. Dem Auftakt zu dieser Wahl am Sonnabend sah der Sudetengau um so freudiger entgegen, als der Führer mit Reichsmini ster Dr. Goebbels den Trommler der nationalsozialistischen Revolution entsandt hat. Reichenberg legte seine ganze Ehre darein, als Haupt- stabt des jüngsten ReichSgaueS den alten Mitkämpfer des Führers würdig zu empsangen. Die Stadt, durch die. wie überall im Gau, der mächtige Rhythmus des nationalsozia- listischen Aufbauwillens ging, legte ihr Festkleid an. Die Bevölkerung zog schon am frühen Nachmittag zu der An, sahrtsstrafte des Minister». Kolonnen der SA., ss und der Partei marschierten mit anbrechender Dunkelheit unter dem Gesang alter nationalsozialistischer Freihettslieder zu ihren Ausmarschzielen. Hm Reichenberger Rathaus stehen die Männer, die in der SdP. den Kampf für die Heimat führten, ferner die Vertreter dieser immer deutschen Stadt, Offiziere der Wehr macht, der Polizei, die Führer der Gliederungen der Be wegung, sie alle entbieten dem Retchspropagandaleiter den Gruft. In der Begleitung des Reichsministers sieht man den Ministerialdirektor Gutterer, den stellvertretenden Reichspropagandaleiter Fischer und Ministerialrat Dr. Rau» man«. Der Reichsmtnister trägt sich dann in das Goldene Buch der Stadt Reichender» ein. Auch die Fahrt zur Messehalle, dem „Ludetendentschen Sportpalast", geht durch ein Spalier jubelnder Mafien. Nach dem Abschreitrn der Front der Ehrenformationen der Bewegung betritt der Reichspropagandaleiter mit Konrad Henlein die große Mittelhalle. Mächtig hallt an den Wänden das Rusen der Menschen, die ans Stühle und Bänke klettern, wider. Heil «nserem Doktor! hör» man im Ehor aus diesem Orkan immer wieder heraus. Und es dauert Minuten, bis der Gaupropagandaleiter zur Erosf nung der Kundgebung das Wort ergreifen kann. Immer wieder unterbrochen von dem Beifall der Menschen begrüßt der Redner Dr. Goebbels als den Wegbereiter des Führers, den Eroberer von Berlin. Da«« Weicht Konrad Senleia Zu Beginn seiner Ausführungen erinnerte der Gau leiter an die Gcmeinbcwahlen vor einem halben Jahr, dte Benesch unter dem Druck der SdP. endlich stattfindcn lasier, mußte. Damals habe Benesch in seiner Hinterhältigkeit geglaubt, das Wahlergebnis durch den Terror des Militär ändern zu können. „Ihr, meine Volksgenossen", so er klärte der Gauleiter, „habt damals mitgeholsen, de« Pla« d«S Herr« Benesch zunichte z» machen. In wahrhaft »atto, «alfozialiftischer Disziplin habt Ihr ««erschrocken «nd un, erschüttert im Glauben a« de« Endsieg unserer gute« Sach« Sure Pflicht getan «ud mit mehr als »6 vH. aller deutfcheu Stimmen die deutschen Gemeinde« für den Rattonalsozi«, ltSmuS erobert. Gerade in der heutigen Stunde muß ich Eurer Leistung von damals gedenken. Denn auch diesmal geht es um einen Wahlkampf, um den Kampf um Stimmen und Herzen, um den Kamps um jenes letzte und entscheidende Ja, mit dem Ihr, meine Volksgenossen, dte Vergangenheit endgültig ab schließen und den ersten Schritt in eine neue Rechistcllung al» Bürger des Deutschen Reiches tun sollt. Roch dem Wille« des Führers habe» wir «»««ehr die Männer unseres Vertrauens in den deutsche« Reichstag z« entsenden, um damit anch «ach autzenhi» in letzter «nd gül tiger Kor» znm »«»druck ,« bringen, datz »usere Heimat uud ihr« Menschen «ach eigene« Wille« endgültjg zu eine« veftandteil GroftdeutschlandS geworde« find. Und so eröffne ich denn in dieser geschichtliche» Stunde den Wahlkampf für die Ergänzungswahlen in den Deut schen Reichstag im Subetengau." „Es ist mir eine ganz besondere Ehre", so fuhr Henlein unter dem Jubel der Tausende fort, „gerade in dieser ersten Kundgebung unseres Wahlkampfes einen der bewertesten Mitkämpfer des Führers, Reichsmiuifter Dr. Goebbels, b«, grübe« zu künueu. Wir betrachten es als ein günstiges Omen für den AuSgang dieses Wahlkampfes, baß Sie, Herr Reichsminister, in dieser Kundgebung zu uns sprechen werden. Denn so, wie Sie im roten Berlin die Herzen der Arbeiterschaft für sich gewonnen und den Marxismus in die Knie zwangen, so werden Sie auch hier den Weg zu den Herzen der letzten Verstockten und Unbelehrbaren finden. Wir aber, meine Volksgenossen, wollen un» der Ber- pfltchtung, die in den nächsten Wochen auf unseren Schul tern liegt, würdig erweisen. Jedem einzelne« ,o« u«S mutz bewußt sei«, datz der Ausgang dieses Wahlkampfes den Er, gebnifieu unserer bisherige« große« Wahlsieg« »icht nur gleichkomme«, sauber« sie übertreffe« mutz. Denn wenn die Zeit ber großen Not auch endgültig vorüber ist — wir wolle« «iemalS vergefien, aus welcher surchtbareu Lage wir durch die Tat des Führers befreit ward«« siud. des Kraftsahrwcscns liegt auch im Interesse ber Reich». Verteidigung. Oberst von Sitze», der seit einigen Jahren an maßgebender Stelle des Oberkommandos des Heere» di« Fragen der Heeresmotorifierung bearbeitet, brbält d,rse Stellung auch in Zukunft bei und hat auf Anordnung des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberst von Brau- chitsch, noch erweiterte Befugnisse erhalten. Generalfeld marschall Göring bat als Oberbefehlshaber der Luftwaffe Oberst von Schell auch bestimmte Aufträge für bi« Matal risterung der Luftwaffe erteil» Oberst von Schell ist im Jahre 1898 in Magdeburg geboren, stammt aus einer alten westfälischen Offiziers, samilie und trat Anfang 1914 als Fahnenjunker in das Infanterieregiment 57 in Wesel ein. Am 24. November 1914 wurde er zum Offizier befördert, nahm bis Krieg»- ende am Feldzug teil, war Kompanie-, später Bataillons führer und in der letzten Zeit Brigadeadjutant und iw «tabe einer Infanteriedivision. Nach dem Kriege fand er wechselnd Verwendung in der Truppe und im Generalstab. Drei Jahre wirkte er als Taktiklehrer in der neu errich- teten Kriegsakademie. Seit 1986 ist er Chef des Stabes der Hnfpektion der Panzertruppen und Heeresmotoristerung. Anläßlich seiner Ernennung zum Generalbevollmäch- tigtcn für das Kraftsahrwesen hat ihn der Führer zum Oberst befördert. ««d Media»mb AvMgai. Dies« Leitung Ist ball zur Veröffentlichung der amtltcheu vekauntmachuua-u de» ««"»dsuptmann» zu Großenhain behlir-ttch bestimmt, vlatt «ud enthält amtlich» verauulmachmege, de» Stuauzamte» Ries« «ud »e» Hauptzollamte» Meitze« 271 1 mm breite mm.Z«tle ober deren Raum o Rpf., die 00 mm breite, «gespaltene mm.Zetle im Tertteil SS Rpf. lBrundschrist. Petit » mm yoch^ W Mchlag. vet fernmündlicher Anzeigen-vesteÜung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter ^zeigentexteoderProbeabzügeschlietzt der Verlag »«ampruq^ UUSln nicht bruckt-chntfcher Art °u--Pre.-list. Nr,4. Bei «°nku^ Zielklare «nd beschleunigte Motorisierung vöriag errremrt Oberst von Schell rum Generolbrvollmüchttgten Mr das KrastMbrwese« Sine neue wichtige Mabnobme im Rahmen des Vierjahreovlaaes ss Berlin. Ministerpräsident Generalseldmarschall Goring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan den Oberst vo» Schell durch Erlaß vom 15. November zum Generalbevollmächtigten für das Srastsahrwesen ernannt. Der Aufgabenbereich des Generalbevollmächtigten für das »raftfatzrwesen erstreckt sich aus die Förderung und Zusammenfassung aller notwendigen Maßnahmen für die Erzeugung, die Verbesserung der Organisation, auf äußerste Typenbeschränkung und weitestgehende Normung, sowie auf einheitliche Ausrichtung und Zielsetzung aller am deutschen Kraftfahrwesen beteiligten Dienststellen und Organisationen von Staat, Partei und Wirtschaft.