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Riesaer Tageblatt Ries» S1. Jahr«. Zonnaveiw, 8. Januar 1838, abends Postscheckkonto: Dresden lSSO Etrokasser Mes« «r M Drahtanschrift» Tageblatt Riesa fternrnf »«? Pastsach Str. 5» »/G n»- -t» «»e-adme »ar «an». NN» Felttaar. ve»»n«preis, »ei Vorauszahlung, für eine« Monat » Mark, ohne Zustellgebühr. MM 5l4-Gschl i^ebKrlohne Snstellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte laaufeiuauderfolgende Nr.) SS Pfg., Einzelnummer IS PfgAuzeigeu für durch Postbezug elnimt vong-o«yr^oonr o>»nr«»r az-wäbr kür da« Erscheinen anbestimmten Tagen und Plätzen wird nickt übernommen, Grundvreis für die Nummer ' ««d A«rekger lLldedlM mü> AnMgerj. Diel- Kettuna t» da» »ar Veröffentlichung de, amtliche« vekmrntmachanae« de» «mtSbaupunaan« d» Großenhain behördlich bestimmt« Bl^t^unb^enthäl^amtliche^^ekauntmachnugeu de» Finanzamt«» sind bis anfzugeben: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird Ntckr übernommen. Grundpreis für d« dummer de» ?uSgabetage» stnd btS v gespaltene mm.Zetle ,m Textten W Rpf. sGrunbschrtft: Petit» mm hoch). Ztffergebühr 27 Rpf.. tabellarischer ^e^te « mm breiw mm.ZeUe od« ^e« maum oder fernmündlicher «bänder»»» eiuges.ndter «uzetgentert- oder Probeabzüge schließt der «erlag die Inausprnch- «N/. «Schlag, «et fernmündlicher «»» »0 -„,EeNr.4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung undEahGn^und GeEN Höhere Gewalt. BetriebSstörungen usw entbinden den «erlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goeth-straße SS. Vorbereitung des FiihrerbelucheS in Italien Vas vrogramm tu leinen Saupttinien bereit« ieNseleai - Au» Itrevei uu» Rarem «erde« dein»« )s Rom. Ueber die Vorbereitungen Italien» zu dem tm kommende« Frühjahr erwartete« Gegenbesuch de» Führer» «nd Reichskanzler» Adolf Hitler wird folgende amtliche Mitteilung auSgegeben: „Die von dem Außenminister geleitete Kommission zur Vorbereitung der Beranstaltang anläßlich de» Besuche» de» Führer« in Italien, der im kommende« Frühjahr statt, ft»»«« wird, ha« sch», da» Programm t» feine« Haupt. ti«ie« seftgelegt. , Der Führer wird außer Rom auch die Etabt« Neapel «nd Florenz besuchen." Italien wird den Führer mit restloser Begeisterung empfangen )s Mailand. Die offizielle Ankündigung, daß der Führer im kommenden Frühjahr Italien besuchen wird, hat in ber gesamten norditalienischen Presse Begeisterung au-gelöst. Die Blätter stellen Bilder des Führers in den Vordergrund und bringen die Nachricht in Schlagzeilen ans ber Titelseite. Die gesamte Presse widmet Adolf Hitler schon jetzt außerordentlich herzlich gehaltene Begrüßungs worte. Der Mailander „Popolo »Italia" erklärt, da» saschi- ftische Italien habe mit der größten Genugtuung die ossi» zielle Bestätigung des bevorstehenden Besuches des Führers vernommen. Der unvergeßlichen Kundgebungen des deut schen Volkes für Mussolini eingedenk bringe das faschistische Italien dem Führer der befreundeten Nation die lebhaf teste Sympathie entgegen. Die Reise Adolf Hitlers nach Italien werbe ein «euer Beweis für die Festigkeit der Achse Rom—Berlin sein, die auf der Freundschaft zwischen zwei Völkern und der Solidarität zwischen zwei Ncgie- rungSformen, verbunden durch eine Politik dco Friedens und des Gleichgewichts sowie durch eine geschichtliche Sen dung zur Verteidigung der Zivilisation, aufgebaut sei. Der „Eorriere della Sera" schreibt, Italien bereite sich vor, mit spontaner, restloser Begeisterung de« Führer zu empfangen» wie «S die Bedeutung des Ereignis und die «röße der Persönlichkeit des Führers des d-utWen Volkes verdiene. Die Freundschaft des Führers sei eines der wenigen Dinge, auf die man zählen könne, da sie sich durch positive Beweise in schwierigen Augenblicken bestätigt habe. Alle hätten den außergewöhnlichen Empfang der Mussolini In München, Essen und Berlin bereitet worden sei, noch im Gedächtnis. Es bestehe kein Zweifel darüber, daß dem Führer in Italien ein ebenso herzlicher Empfang zuteil werde. Nicht «nr Rom, sondern auch Flore», »nd Aeapel würde« zu dieser prächtige« BolkSkuudgebung für bi« lebendige Realität der Achse beitragen, auf die sich die Zu kunst der europäischen Kultur und des Heils der zivilisier ten Menschheit stütze. . Die „Stampa" betont, ber Besuch des Führer» in Ita lien werde der Welt erneut einen Beweis sür »ie aufrich tige «nd fruchtbare Zusammenarbeit gebe«, die »i« beide« in den Revolutionen der Lchwarzhemdc« und »es Natio nalsozialismus anferftandcnen Völker verbind«. Den bei den Männern, den beiden Führern Hitler und Mussolini werbe die Welt eines Tages ihre Anerkennung für das erreichte bessere Schicksal zollen. „Tribuna" erklärt: Das italienische Volk schickt sich an, Adolf Hitler mit herzlicher und glühender Begeisterung zu empfangen. Durch den Besuch de- Führer» d«S wieder erstandenen Deutschland», da- mit Italien durch engste Bande des Glaubens und der Tat verbunden ist, wird wie der einmal die kulturelle Mission, die die beiden Völker für den Frieden und die Zukunft Europa» stolz iOernom- mrn haben, feierlich bestätigt. Die italienische HDiptftadt wird mit übervollem Herze« dem Führer »er besrenndete« Nation beweisen, wie ansrichtig die Gefühle sind, die die ganze, um ihren Duce und unter dem Zeichen des glor reichen LiktorenbündelS »ersammelte Nation beseelen. Festtage in Griechenland Die Ankunft der Braut des griechischen Thronfolgers In Athen Prinzessin Friederike Luise von Braunschweig besteigt da» Auto, daS sie an ber Seite ihres Bräu tigams zum königlichen Schloß bringt. lDchcrl-Wagenborg — M ) Da» griechische Volk ist gerüstet znr Hochzeit seine» Kronprinzen Paul mit der Prinzessin Friederike von Braunschweig-Lüneburg, die morgen, am S. Januar, statt finden soll. Da König Georg ll. den Entschluß verkündet hat, unvermählt zu bleiben, jetzt das griechische Volk seine Hoffnungen auf di« junge Ehe de» Thronfolger», ber 88 Jahre alt ist. Bekanntlich stammt die Dynastie in Griechenland au» dem dänischen Königshause. Der Kronprinz ist ein Sohn der Königin Sophie, die ihrerseits «ine Schwester des früheren deutschen Kaiser» war. Seine Braut ist eine Enkelin de» ehemaligen deutschen Kaiserpaares. DaS junge Paar kann seine gemeinsame Abstammung auf Kaiser Friedrich Hl. zurttckführen, dessen Gemahlin eine englische Prinzessin war. Da daS griechische König-Hau» verwanbt- schaftltche Beziehungen auch mit den Höfen von Jugo slawien und Rumänien verbindet, werden die Festtage in Athen den Besuch zahlreicher fürstlicher Gäste aus diesen und den nordischen Königshäusern aufwetsen. Die Hoch zeit wirb jedoch al» Familienfeier und nicht al» Staatsakt begangen, daher werben keine fremde« Monarchen daran teilnehmen. Bor fünfzehn Jahren konnte d« Vater de» fetzigen Thronfolger» von Griechenland, König Konstantin, au» dem Exil in die Hauptstadt zurückkehr««. De« Umtrieben de« Venizelos mußte er jedoch nach ekntgen Jahren weichen und seine Söhne haben jahrelang voller Zurückgezogenheit in England gelebt. Die Erneuern«» da» griechischen Staatswesen» unter General Konbily» hat bä» yntzer- n-gniim beendet und die Dynastie wieder in« Semd gerufen. Voraussichtlich wirb »nm detitenmal ein« Prinzessin deut ¬ scher Abstammung die Kron« de« Sande« trage». Di« v«. Völkern«- wirb diese» Familienereignt» zu einem Natio nalfest gestalten. Athen am Vorabend der Hochzeitsfeierlichkeiten Zahlreich« Geschenke an» »«« I«, «,» Ausland« Griechenland stand auch am Freitag ganz im Zeichen der kommenden Hochzeitsfeierlichkeiten. Prinzessin Frie derike wurde bei einem Spaziergang, den sie durch das retchgeschmückte Athen mit ihrem Verlobten und ihren El tern unternahm, von der Bevölkerung überall herzlichst begrübt und gefeiert. Der gestrige Tag war noch den letzten Vorbereitungen für die Festlichkeiten Vorbehalten worden. Lediglich am Abend fand am Hofe ein Essen zu Ehren ber Prinzessin Friederike und ihrer Eltern statt. Im Lanse de» Nach mittags trafen neben anderen ausländischen Ehrengästen der Herzog «nd die Herzogin von Kent und Prinzregent Paul von Jugoslawien mit Prinzessin Olga ein. Beim Hofmarschallamt gingen die ersten HochzeitSgeschenke aus dem Ausland« ein, von Staatsoberhäuptern, Botschaftern und Gesandten sowie von den griechischen Kolonien in an deren Hauptstädten. AuS dem Inlands senden zahlreiche Organisationen, Städte und Dörfer Geschenke vielfältiger Art. Der griechische Ministerpräsident Metaxas beging am Freitag seinen Namenstag und war aus diesem Anlaß Gegenstand zahlreicher Ehrungen. In der Athener Kathe drale wurde in Anwesenheit ber Regierung und einer zahlreichen Menge ein feierliches Tedeum zu Ehren des Ministerpräsidenten abgehalten. < Milliftertonferenz in Budapest Anfang nächster Woche findet in Budapest eine Be sprechung der Außenminister bezw. Ministerpräsidenten Italiens, Oesterreichs und Ungarns statt. Zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn bestellt das in den „Römischen Protokollen" niedergelegte Dreierabkommen vom Februar 1934, da- seither auch schon erweitert worden ist. Da» Ab kommen dat zunächst die wirtschaftlichen Beziehungen der drei Staaten wesentlich gefördert und insbesondere die Aus fuhren Oesterreichs und Ungarn- nach Italien kräftig in die Höhe gebracht. Aber das Abkommen batte immer auch eine politische Bedeutung. Es war ursprünglich eine Art Gegengewicht gegen den Balkonbund (Rumänien, Eüd- slawien, Griechenland und Türkei^. Inzwischen sind gründ liche Wandlungen eingetreteu. Südslawien bat eine Son» terverständigung mit Bulgarien gesucht und auch sein Verhältnis mit Italien bereinigt. Gerade in den letzten Tagen ist Rumänien nachgefolgt. Der überaus freundliche Briefwechsel zwischen Goga und Mussolini, die Anerkennung des ostafrikanischen Imperiums Italiens und die Ernen nung eine- rumänischen Marine-Attaches in Rom legen Zeugnis ab. Inzwischen bat sich auch da- Verhältnis Italiens zu Deutschland gründlich gewandelt: die Achse Berlin—Rom hat starken Bewährungsproben getrotzt und erscheint auch einem mißgünstigen Auslande immer stärker al- eine Wirklichkeit, die nicht zu überleben ist. Die Reden de- Führer- und de- Duce auf dem Berliner Maifeld fin den letzt ihr Gegenstück in der nachdrücklichen Erklärung der italienischen Presse, daß im Donauraum nichts ohne Deutschland geschehen könne. Im Zuge dieser Entwick- lcmg ist zwischen Südslawien und Ungarn eine Fühlung nahme erfolgt, die auch die ungarische Minderheit in Süd- flawien umfaßt: eine ganze ähnliche Entwicklung ist zwischen Ungarn und Rumänien denkbar, besonders nachdem der rcunänische Ministerpräsident aus seinem klaren und über zeugten Nationalismus heraus auch tue Achtung der in Rumänien lebenden Minderheiten versprochen hat. Die Gegenstände der Budapester Beratungen sind also erheblich, Der Führer tm Staatlichen Operettentheater in München Gastspiel der Tanzgruppe „Deutsches Opernhan» Berlin" )< München. Die Tanzgruppe „Deutsche- Opern- bau» Berlin" errang bet ihrem dreitägigen Münchener Gastspiel „Tanz um die Welt" im Theater am Gärtner- Platz einen hervorragenden künstlerischen Erfolg und stür mischen Beifall der begeisterten Münchener Kunstgemeinde. Ter Ausführung am Freitag wohnte auch der Führer «tt seiner Begleitnn« »nd zahlreiche» Persönlichkeiten de« Münchener politisch«, Leden» bei. Man sah u. a. Reich», statthalter General Ritter v. Epp. Reichsleiter Bormann. Ministerpräsident Siebert, Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner. Lberaruppensiihrer Brückner. Polizeipräsident Freiheiten v. Eberftein. Brtgadeführer Schaub, Gauletter Scbwede-Koburg. Architekt Professor Speer und Reichsbild- berichterstatter Heinrich Hoffmann. Die einzigartige Tanzschau an- 13 Ländern in Origi- nalkostümen erregte, wie schon so ost im Deutschen Opern hau» Berlin, so auch hier wieder da- belle Entzücken der Zuschauer. DaS bi- aus den letzten Platz besetzte Hau dankte jeder einzelnen Darbietung mit langanbaltcndcm Beifall und feierte nach dem letzten Tanz, einem Walzer von Strauß, minutenlang die gesamte Tanzgruppe, ins- besondere aber die Lolotänzerinnen Ursula Deinert. Hedi und Margot Höpfner. Liselotte Köster. Lisl Spalinqer, Daisy Spieß sowie die Solotänzer Rolf Arco, Kurt Lenz Hans Rausch, Jockel Stabl und Werner Stammer. Die musikalische Leitung hatte Kapellmeister Leo SpieS, die Choreographie und Einstudierung besorgte Rudolf Koelling und die Gesamtausstattung stammt von Rcichsbübnenbild- ner Benno v. Arent. Görings Dank an den Präsidenten der Reichswirtschaftskammer )s Berlin. Ministerpräsident Generaloberst Göring bat dem Präsidenten der Reichswirtschaftsminister, Albert Pietzsch, für die ihm namens der gewerblichen Wirtschaft übermittelten Neujahrswiinsche besonders gedankt und mit besten Wünschen für ihn persönlich und alle verantwortlich Denkenden in der deutschen Wirtschaft erwidert. „Das neue Jahr", so beißt es in dem Telegramm „wird uns vor große Ausgaben stellen, und wir werden sie in enger Zu sammenarbeit für Führer und Volk lösen". Lemberger Studenten erfolgreich Getrennte Sitzplätze sür jüdische Hörer )l Warschau. Der auf dem Boden der Lemberger Universität währende Kampf ber polnischen Studenten nm abgesonderte Plätze für die Juden hat jetzt, unmittelbar vor Ablauf der Weihnachtsferien und vor Neuaufnahme des Lehrbetriebes, zu einem Erfolg geführt. Der bisherige Rektor der Universität hat angeordnet, daß zur Vermeidung von Zusammenstößen künftighin Mitglieder polnischer Stn- dentenorganisationen auf den Bänken ber rechten Saal hälft«, die Angehörigen jüdischer Organisationen aber ans der linken Seite Platz zu nehmen haben. Gleichzeitig hat der Rektor sein Amt niedergelegt.