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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193711051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19371105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19371105
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-11
- Tag 1937-11-05
-
Monat
1937-11
-
Jahr
1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1937
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Botschafter von Ribbentrop in Rom js Rom. Heute Freitag vormittag traf Botschafter vo« Ribbentrop in Rom ein. Am Bahnhof hatten sich zur Begrüßung der italienische Außenminister Graf Ciano, der Minister für Volksbildung Alfteri und hohe Beamt« de» Außenministerium» eingefunben. Ferner war der deutsche Botschafter von Hassest mit den Herren der Botschaft an wesend. — Die Reise de» Botschafter» von Ribbentrop, der sich als Sonderbeauftragter des Führer» nach Rom begeben hat, steht im Zusammenhang mit der Frage des Beitritt» Italien» »um deutsch-japantschen Sntikomtntern-Abkommen. Kurzmklbungkn vom Togo Berlin. Der Königlich, italienische Justtzmtnister Golmi verlieft Donnerstag nachmittag mit seiner Beglei tung nach viertägigem Aufenthalt in Berlin die »»eich». Hauptstadt, um sich nach Italien zurückzubegeben. Der Präsident der Akademie für Deutsche» Recht, Retch-mtni- ster Dr. Frank, gab seinem Ehrengast da» Geleit bi» München. < Wien. Der Bruder Otto» von Habsburg, der dritte Sohn des verstorbenen Kaiser» Karl, Erzherzog Felix, wird, wie die offiziöse Wiener Polizei-Korrespondenz mit- teilt, in die Tberesianische Militär-Akademie in Wiener- Vteustadt eintreten, um sich zum Infanterie-Offizier au»- bilden zu lassen. Mit ihm wird zum ersten Male ein Mtt- alted de» Hause» Habsburg der neuen österreichischen Wehrmacht angehüren. Brüssel. Der König Kat den Außenminister Dvaal mit ter Bildung einer Regierung der nationalen Eini gung beauftragt. Tvrak hat den Auftrag grundsätzlich angenommen, seine endgültige Entscheidung aber von einer Beratung mit seinen politischen Freunden abhängig gemacht. Baris Einer HavoSmeldung au» Aluncion zufolge soll der Militärausstand in Eoncevrion (Paraguay) Völlig niedergeschlagen sein. Die Verbindung zwischen Aluncion und Eoncepcion sei wieder kergestellt. Bei den Kämpfen seien etwa IM Personen um« Licken gekommen. Tokio. sOstasiendienst de» DRV ) Im heutigen Ka- dinettsrat wurde beschlossen, den javanischen Reichstag auf den L4. Dezember kinzuberusen und hierzu die Ge nehmigung de» Kaiser« einzuholen. Marinemtnister Äonai berichtete, daß in Schanghai über die Einrichtung einer neutralen Zone bei Rantau und Putung und über «ine besondere Zone für Flüchtlinge in der französischen Nie derlassung verhandelt werde. - Mailand. Gestern wurde als sechste der von dem faschistischen Regime gegründeten Städte die Kohlenstädt Erst» eingeweiht. London. Verteidigungsminister Jnskiv gab am Donnerstag abend bekannt, daß die Regierung innerhalb Von 18 Monaten Rüstungsaufträge im Werte von über 8 Milliarden Mark vergeben habe- Warschau. Erneute Zusammenstöße an zwei Lew- derger Hochschulen veranlaßten deren Rektoren, die Vor lesungen und Hebungen bi» auf Widerruf auSfallen zu lassen. Jerusalem. Eine Londoner Rundfunkmeldung, wo nach SO Verhaftete aus dem Konzentrationslager in Akkon freigelassen worden seien, wird in Jerusalem al» unrichtig bezeichnet: im Gegenteil seien alle Anträge aus eine auch nur vorübergehende Freilassung während de» moham medanischen Ramadan-Festes und zur notwendigen Feld- bestellung bisher erfolglos geblieben. ES ist auch in den letzten Tagen mehrfach zu Aufruhrakten gekommen. To wurde Donnerstag nachmittag auf den jüdischen Autobu» der Linie Jerusalem—Tel Aviv ein Anschlag gemacht, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Theaterskanbal in Prag sf Prag. Johann Strauß dirigierte am Donnerstag ein Konzert des Prager Philharmonischen Orchester» im Lucerna-Saal. Dabe: kam c» zu einem Zwischenfall, al» ier Tenor des tschechischen Nationaltheaters Richard Kubla zach einem in tschechischer Sprache gesungenen Lied au» der Straußoperelic „Eine Nacht in Venedig" programmäßlg ein deutsche» Lied sang. Plötzlich erschallten tschechische Rufe: „Gingen Sie das in Berlin. Mit ihrer Karriere ist e» ans." S» entstand ein allgemeiner Tumult. Pfiffe und laute Proteste gegen den Vortrag de» Siebe» erschollen, so daß sich Johann Strauß gezwungen sah, abzuklopfen. Rach einer peinlichen Pause, während der jener Teil de» Publi kum», der mit den Störenfrieden nicht übereinstimmte, den Saal verließ, wurde da» Konzert fortgesetzt. Sogar da» demokratische „Prager Tagblatt" fügt hinzu, baß der Vor fall einem gewißen Teil de» Prager Publikum» nicht da» beste Zeugnis ausstellt. Selbstmord Heinz Rutha» Prag Wie tschechische Blätter melden, hat sich der Architekt Heinz Rutha in der Nackt zum Freitag im Ge fängnis des KreisgerickteS Bvhmisch-Leipa in seiner Zelle erhängt. Wie erinnerltck, wurde Rutha vor etwa 1 Mocken verhaftet. Nach einer Erklärung der tschechoslowakischen Behörden handelt e» sich nicht um ei« politische» Bergehe«. Prämien für deutsche Dollschuren Der deutsche Schafbestaud hat feit 19» um 1 Million Tiere zugeuomme» dk Berlin. Ter deutsch« Tchasbestand hat auf Grund ber erfolgreichen Maßnahmen des Reichsnährstandes zur Hebung der deutschen Wollerzeugung seit 1033 um 1 M t I- lton Tiere zugenommen. Reben der weiteren Ver mehrung der Bestände zur Vergrößerung der Wollerzeu- aung im Inland wird al» besonder» dringlich die Ver besserung ber Qualität der deutschen Wollen angesehen. Bor allem sind die von der Industrie benötigten lang- schürtgen Wollen noch nicht tn genügender Menge vor handen. Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die der Er- teugung einer hochwertigen Vollschur im Wege stehen, zu beseitigen, wird künftig au» Reich»mitt«1n eine besondere Prämie für lange Wollen gegeben werden. Diese Prämie wird gezahlt für Vollfchur-Wollen, di« mindesten» neun Monate gewachsen stnb, soweit sie normale Länge zeigen und kammfälng ind. Die Prämie betrügt 80 v. H. de» Bruttosestpreise», ber al- solcher nicht geändert wird. Die Auszahlung be ginnt mit dem neuen Schurtahr für deutsche Wollen, dessen erster Anfall mit der ersten Wollauktion der RetchS- wollverwertung am 29. Oktober 1937 in Berlin »um Ver kauf gelangt ist. Die Prämien find nicht besonder» an zufordern, sondern werden in die übliche Wollabrech nung mit etnbezogen und mit dem Festpreis für die Wolle au-gezahlt. Errichtung de- japanischen kaiserlichen Hauptquartier- am 10. November Tokio. sOstasiendienst de» DNB.j. Wie man in »oltttschen Kreisen erklärt, erwartet man die Errlchtuu- elne» kaiserliche« Hauptquartier» für de« 10. November, um, wie «» heißt, „den vereinigten Einsatz aller Kräfte unter militärischer Führung" zur entschlossenen Durchführung und Beendigung des Konfliktes berettzustellen". Da» Hauptguartier werde, wie „Tokyo Asaki Schim- bun" wissen will, ein rein militärische» Organ tn Gestalt einer obersten Kommandobchörde unter der vereinigten Führung der Chefs des General- und Abmiralstabe» fein. Der Kriegs- und der Marinemtnister seien tn gleicher Eigen- Der Verlaus der Londoner Vollauöschuftsttzun« Moskau hält an seinen Obstruktionen fest, Deutschland und Italien fordern Klärung der Sachlage Zweiten»: Wa» bedeute «» praktisch, daß die Sowjet- regierung di« Verantwortung für die Nichteinmischung al» Ganze» ablehne? Selbst wenn -tef« Haltung keine juri- sttsch« Bedeutung habe, so habe sie doch «ine politisch«. Dritte«»: ES sei die Frage zu klären, welch« Folge rungen sich au» ber Tatsache ergäben, baß Sowjetrutzlanb seinen Anteil an den Kosten de» Nichteinmischung-plane» nicht mehr bezahle. vierten»: Die Haltung Sowjetrußkanb» tn brr Fra« der Kontrolle sei völlig offen und wtberspruch»voli7 E» müße daher ein« Klarstellung der Haltung Sowsetrußland» gegenüber der Kontrollfrage erfolge«. Sr wiederholte hierauf noch einmal, baß Deutschlaub weitere« Aktionen aus der Grundlage de» britischen Plane» nur »«stimme« kvuue, nachdem bt« Lag« völlig ««klärt worden fet. « .^französisch« Botschaft«- sprach st» sür bi- beiden EntschließnngScntwürf« au», hob jedoch hervor, daß Frankreich einer Aufrechterhaltung ber Kontrolle — nach dem sie wieberhergestellt sei — nur zustimmen würde, wenn ein« Lösung der Freiwtlltgenfrage erfolg«. Die Vertreter Oesterreich», Ungar«» und Albaniens stellen nachdrücklich fest, baß sie der Halt«»» Deutschlaubs «ab Italien» »oll und ganz znstimmt««. Ter Sowjetbotschaster Maiskp gab sodann eine Er klärung ab, in ber er den bekannten sowtetrussischen Stand punkt noch einmal wiederholte, ohne sachlich etwa» Neue» hinzuzufügen. Endlich stimmte der portugiesisch« Vertreter tn Aus führungen, die sich tn großen Zügen mit denen de» deut sch«» und italienischen Vertreter» deckten, den Ent- schließungen zu. In ber hierauf folgenden Abstimmung wurde dann der VutschlteßungScntwurs zum britisch«« Pla« mm sämtlichen Mächte« augenomme«, wobei der Gowtetvertreter den be kannten Vorbehalt wegen der Gewährung der Krieg- sührenbenrechte macht«. Die zweite Empfehlung wurde hingegen «iufttmmtg angenommen. Ter Vorsitzende ist also nunmehr ermächtigt worden, an die beiden spanischen Parteien heranzutreten. Er wird da» voraussichtlich durch Vermittlung ber Srtti. Ichen Regierung tun. Inzwischen wirb ber Vorsitzende für die Fortsetzung der technischen Vorarbeiten zur Durchfüh rung des britischen Plane» sorgen. Sine neue Sitzung ber Au-schüsse ist vorerst noch nicht wieder in Aussicht genommen worden. )i London. In ber DonnerStag.Gitzung des Boll- ««»schufse» b«b NtchtetnmischunaSauSschuffe» wurden von dem Vorsitzenden, Lord Plnmouty, nach einem kurzen Rück blick auf die Ereignisse seit der letzten Juli-Tagung des BollauSfchusse» die beiden Entschließungen vorgelegt, die ber Hauptausschuß 1« seiner letzten Sitzung beschlossen hatte. Es handelt sich hierbei bekanntlich 1. »m de» Gutschlteßu«a»«ntwurs ,«« englisch«« Plan, der die Freiwtlligenfraa«, Hf« Wiedererrichtung der Ko«, troll« und hi« Gewähr««» d«r Krtegssthrendenrecht« L«, haudelt, sowie 2. «m die von Lord Plymouth in b«r kotzten Sitz««« «ingebracht« Empfehlung, bi« »orsieht, baß »t« britische Regierung sofort de« beiden Partei«« den Entschließ««-», eutwnrf ,»r Stellungnahme unterbreite« soll, wahrend im »wische», vorbehaltlich d«r Stellungnahme der Sowjet, regternug, t« de« Frag« der Kriegsühr,nde«recht« di« tech, «iß^Durchführung des britische« Plane» weit«« geklärt Lord Plymouth empfahl dem Vollausschuß beide vor- schlüge zur Annahme. Der italienische Botschafter Graf Graudi wie» in län geren Ausführungen nachdrücklich auf die Schwiert-keite« bin, die durch da» verbalt«« Sowjetrnßlauds gegeben seien. Sr erklärte, baß elue weitekg«hend« Durchführung des englische« Plaues, wie das tu der Entschließung äuge, aebeu sei, sicht tu Frag« komme, wen« «ichi Sowjetruß, laud seine Haltung ander«, ober wenn nicht eine andere Lösung, die der durch die sowjetrussische Haltung geschaf. senen Lage Rechnung trage, gesunden werb«. Der deutsch« Vertreter Gesandter D». Woermau« er- klärte hierauf, daß Deutschland den Pla« aunehme, obwohl «S «ach deutscher Ansicht besser gewesen wäre, wen« die durch daS somjetrussische verhalte« geschasfen« Vag« vorher geklärt worden wär«. Er teile hierin die Aussaff»«- de» italienisch«» Botschafters. Deutschland könne den Folge rungen, bi« man au« der sowjetrussischen Stimmenthaltung zieh«, nicht zustimmen. Diese Frage mülle somit noch ein mal geprüft werben, insbesondere insofern hierdurch bi« Verfahrensfrage berührt werbe. Die heute eingenommene Haltung dürfe jedenfalls nicht al« Präzedenzfall angesehen werben. Wenn ber Sowjetbotschaster sich in ber Frage der Kriegführenbenrecht« nicht den anderen Mächten anschliehe, mülle eine andere Lösung gefunden werden, um da» Gleichgewicht zwischen Pflichten und Rechten zu wahren und um di« Benachteiligung Franco» auszugleichen. Ferner müßte« »ter weiter« Punkte geklärt werden: Ersten»: Set e» zweckmäßig, daß eine Partei an den Erörterungen einer Frage tetlnehme, an deren Lösung st« nicht Mitarbeiten wolle? schäft Chef» des gesamten militärischen BerwaltungSapva- rateS zur Sicherstellung aller für bi« Durchführung de» KonslikteS notwendigen Maßnahmen. Der Ministerpräsi dent, der Präsident b«S StaatSrate» und di« Minister wür ben jeweils durch kaiserlich« Verfügungen zu den Beratungen hlnzugezogen. DaS Blatt „Vomiuri Sckimbun" meldet, die wichtigste Ausgabe de» Hauptquartier» sei neben einer zentralgelei teten militärischen Führung die völlige Umstellung auf di« Kriegswirtschaft. Schwere Kämpfe an der Schanghai-Front Der Sntschau.vach »oa de« Japanern an drei Stelle« überschritte« )s Schanghai. (Ostasiendienst de« LNB) An der Schanghai-Front haben am Donnerstag wieder schwere Kämpfe stattgesunden. Die Kampfhandlungen nahmen besonder» große Ausmaße am Tutichau-Bach an, der von den Japanern nach erbittertem istingen an drei Stel len überschritten werden konnte. Die erste erfolgreiche Landung aus dem Südufer de» Bache» gelang in dem nach Norden gerichteten spipen Wink-l de» Tutschau« Bache», etwa sieben Kilometer westlich de» Eisendahn- üderganae», wo mit Hilfe von slachen Booten, di« au» einem Nebenwasserlaus kevangekolt worden waren, im Schutze der Dunkelheit eine Notbrücke geschlagen wurde. Die zweite Stelle befindet sich etwa zwei Kilometer öst lich von der ersten Landesstelle, wo eine etwa IM Mann starke iavantsche Abteilung den Brückenkopf besetzt Kat. Schließlich hat ein kleinerer iavanischer Truvv drei Kilo meter westlich von dem Eijenbahnttvergang aus dem Süd user Fuß gefaßt und sich tn einem Hause verschanzt. — In der Innenstadt von Schanghai war den gan zen Tag über heftige» Artilleriefeuer zu hören, da» von den erbitterten Kämpfen um die Stellungen am Gutschau-Bach herrührte. Sturm und Nebel über dem Atlantik 9 Fischerboot« »nterge-an-en ss London. Di« schweren Stürm«, bi« Freitag früh an der schottischen Aüste herrschten, führten aus ber Höhe von Aberdeen den Untergang «ine» Fischerboote» herbei. Von ber «kvpstgen Besatzung konnten nur 9 Fischer von Rettungsbooten übernommen werden. Die übrigen S See leute find ertrunken. Nach einer Mitteilung au» Folkestone stieß beut« morgen in dichtem Nebel der amerikanische Dampfer „Jndevendence Hall" an der französischen Küste in ber Mähe von Boulogne mit einem Fischerboot zusammen. Nähere Einzelheiten liegen noch nicht vor. Man befürchtet, daß ein« Anzahl von Fischer» ertrmlkea ist 12 Jahre FuththauS für einen Mefferstecher Sühne el«e» Totschlag«» au zwei Dauziger Sv -Mäuueru Danzig. Da» Danziger Schwurgericht verur teilte am Donnerstag den 2S Jahre alten Also«» Lisch» «twski, der sich «eae« Totschläge» a« de« beide» SÄ.» Männer« Gebr. Wrobel tn MetsterSwalb« bei Danzta zu verantworten hatte, zu 19 Jahre« Zuchthaus und 10 Jah ren Ehrverlust. Der Angeklagte wurde au» ber Strafanstalt vorae- führt. Am 28. August hatte er tn ber Gastwirtschaft de» Dorfes Metster»wal-e erheblich dem Alkohol zugespro- cken. Gegen Mitternacht betraten die Brüder Joses und Bernhard Wrobel, mit denen der Angeklagte bereit» vor längerer Zeit eine Auseinandersetzung gehabt hatte, die Gastwirtschaft. E» kam auch diesmal wieder zu einem Zu sammenstoß, in bellen Verlauf Ltschniwskt plötzlich ein Schlachtmesser zog und blindlings auf die Umstehenden ein stach. Di« beiden Brüder wurden schwer getrofsen. Josef Wrobel gelang e», da« Freie zu erreichen, wo er hinstürzte und mit dem Gesicht aus dem Boden reglo» lieg«« blieb. Ltschniwskt stürzte heraus, stolperte über den am Boden Liegenden und stach erneut mit dem Ausruf „Da ltegt ja noch so «in verfluchter Hund" roh auf ihn «In. Während Josef Wrobel auf ber Stelle tot war, erlag sein Bruder Bernhard soäter den Folgen ber ihm von Ltschniwskt bet- gebrachten schweren Verletzungen. Al» ber Rohling tn seine Wohnung zurückkekrt«, brüstet« er sich noch damit, baß er zwei Mann „erledigt" habe! In ber Urteilsbegründung wurde liervorgehoVen, baß es sich nicht um eine Angelegenheit zwischen dem An geklagten, ber überaus rachsüchtig sei, und deu Getötete« gehandelt habe, sondern um eine Angelegenheit, bi« bi« ganze Volksgemeinschaft angehe, denn wertvolle Charak tere seien dem Anschlag zum Opfer gefallen. Di« Tatsache, daß ber Täter auf den bereit» am Boden liegenden Josv Wrobel mit einem Schlachtmesser erneut eingestochen hat verbietet di« Anwendung mildernder Umstände. Die Hauptagenttn de- MenfchenfchmugqelS au- Oesterreich und der Schweiz qefaht Mitteleuropäische Zentrale der Freiwilligen-Rekrutierun- Valencia» js Basel. Wt« auf der 1. Beilagenseite gemeldet, stand die Aktion der BnnbeSanwaltschaft gegen die Tätig, kett der Komintern auf Schweizer Boden im Zusammen, bang mit dem durch österreichische Polizei an der Grenz« sestgenommenen Transport von Spanien-Söldnern. ES siebt «««mehr fest, daß die Mo-kaner Agentin Melaui« Schwarz oder Melanie Srust tatsächlich i« Mittelpunkt de» Menschenschmuggel» steht. Sie ist al» erste in Davo» verhastct worden. Obwohl sie vor Monatsfrist au» der Eidgenossenschaft auSgewiesen worden war, kehrte die Schwarz über die Grenze zurück, um ihren Menschenschacher sür Valencia fortzuseven. Mit ei»«-«» Schweizer Kom» ««nisten zusammen hat di« Agentin — de» Beruehwe« »ach eine Jüdin — an» Oesterreich, Pole« und der Tschecho slowakei Sanoueusutter nach de« bolschewistische« Teil Spa» ui««» geschmuggelt. Der Fall dieser Frau bat die enge Zusammenarbeit der österreichischen Sicherbeittpolizet und ber Schweizer BunbeSanwaltschaft in Punkto Kommunisten begründet. Die Prüfung de» zahlreich beschlagnahmten Material» ist sehr zeitraubend, da die Kommunisten lauter Decknamen verwandten. Der groß« Schlag, der aus beide« .«eite» der Grenz« geführt wurde, hat damit uuzweiselhast die mtttelmrr^ päische Zentral« jene» über die ganz« Welt verbreitet,« Nutzes ^cr Frctwilliaeu-Werbung für da» bolschewistische Spanien «etross-n. «dermal» erhellt dar«««, daß da» Schwergewicht de» Freiwilligen.Problem» «icht etwa Lei General Fraue». sondern tu Valencia liegt. Japanische Fortschritte auf dem Südufer de- Sutfchau-Bache- U Schanghai, (vstasienbienst de« DRV.) Im Nord- knie des Sutschau-Bache». 9 Kilometer westlich vom Bahn. Übergang, konnten »t« Java«, ihr« Brückeukopsstellnog aus de« Süduser beträchtlich aaSweite« «ud vier Dörfer besetze». Da» btSher südlich de« Sutschau-Bache« besetzte Gebiet beträgt etwa einen Quadratkilometer. An ber UebergangSstelle, zwei Kilometer westlich vo» vahnüber- gang, sind heftige Kämpfe im Gange. Geritvttsaal Nachspiel eine» BerkehrSuusalle» Die »8. Große Strafkammer de» D-e-buer Saudgericht» verbandelte gegen den am Ui. Oktober 1902 geborenen Richard Nordt au» Halle wegen sahrUsstger Körper verletzung und Übertretung von Bestimmungen ber ReichSstraßenverkehrSordnung. ES handelte sich um den schweren Unfall, ber sich am SO. Juni 1987 gegen Mittag an ber Kreuzung ber Fischhau«. und Bautznir Straße in Dre»b«n ereignet«. Der vom Angeklagten gesteuert« Last zug mit schwerer Möbelladung war in schnellem Tempo die FtschhauSstraße herabgekommen und über der Bautzner Straß« gegen «inen Baum geprallt. Die Wucht de» An pralle» beschädigte nicht nur den Lustzug und seine Labung erheblich, sondern führte zu außerordentlich schweren Der- letzungen von nicht weniger al» sechs wagentnsallen, bt« Brüche Prellungen, Quetschungen und Gehirnerschütte rungen bavontruaen. Den Angeklagten wurde der vorwurs gemacht — und dieser Vorwurs wurde durch da» Ergebnt« der Verhandlung im mescnil.chen bestätigt —, baß er nicht für ordnungsmäßigen Zustan) ber Bremsen seine» wagens aesorat und überdies den Le chtslnn begangen hatte, die ab- schlissig« Straß« ,m Leerlauf yeravzufahren. Di« Ge- schwindigkctt des Lastzüge» steigert« sich immer mehr und erreichte schließlich 70 Stundenkilometer. Da die VremS- versuche und die Versuch«, den Gang wieder etnzuschalten erfolglos blieben, konnte ber Angeklagte den schweren Wagenzug nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen. Das Gericht sah die Fahrlässigkeit des Angeklagten nicht al- gering a» und verurteilte ihn ««'vier Mouate» Gefängnis.
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