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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193710252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19371025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19371025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-10
- Tag 1937-10-25
-
Monat
1937-10
-
Jahr
1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1937
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Der Mordprozetz Vechatz Di« Anklagerede de- StaatSanwalt» * Dresden. Im Mordprozeh Pechatz nahm am Sonnabend der StaatSanwalt daS Wort. Er wies zunächst daraus hin, daß die Angeklagte nicht geständig sei, und da- her ein Indizienbeweis gegen sie geführt werben müsse. Die Verhandlung habe eine fast völlige Bestätigung der Anklage ergeben. Die Frage, ob die Angeklagte die Tat allein begangen habe, oder ob ihr Geliebter Neu alS An» stifter, Gehilfe oder Mitwisser beteiligt war, müsse dahin beantwortet werden, daß keine Anhaltspunkte für eine Ne. teiligung NeuS sich ergeben hätten. Ihn treffe allerdings eine große moralisch« Mitschuld. Zu der Frage, woher daS zur Vergiftung benutzt« Arsen stamme, erklärte der Staatsanwalt, -atz die Ange klagte genug Möglichkeiten hatte, sich dieses Gist zu beschaf fen, und daß überdies Arsen zur Rattenoertilgung wahr» fcheinlich im Hause gewesen sei. Aus die Pechatzsche Ehe eingehend, erklärte der Staatsanwalt sie für glücklich: ge- legentliche Auseinandersetzungen hätten die Ehe nicht ge- stört. Sie habe erst durch den Ehebruch der Angeklagten Schiffbruch gelitten. Pechatz sei ein rechtschaffener, tüch- tiger Mann und guter Vater gewesen. Er habe seine Frau geliebt und ihr auch den Ehebruch verziehen. Mord ober Selbstmord? Niemand habe an «inen Selbstmord des Ehemannes Pechatz geglaubt. Alle Zeugen hätten den Eindruck g«. habt, daß Pechatz gesund werden wollte. Die chemische Untersuchung einzelner Leichenteile habe Arsen nachgewie- scn. Besonders im Magen habe sich dieses Gift gesunden, und dies belaste die Angeklagte besonders schwer,- denn dec Verstorbene sei in den letzten Stunden vor seinem Tode nicht allein im Schlafzimmer gewesen, hätte sich tnfolgcdcs. sen auch die letzte DosiS Gift nicht unbemerkt bcibringen können. Fest stehe dagegen, bah die Angeklagte ihm kurz vor seinem Ende eine Tasse Tee, der von ihr zubereitet worden war, verabreicht habe. Die Angeklagte habe für alles eine Erklärung gehabt. Belastend sei, datz sie sich anfangs darauf beschränkt habe, nur ihre Unschuld zu beteuern. Erst in der Schwurgerichts verhandlung habe sie beispielsweise versucht, die Tatsache zu erklären, wie Arsen in die in der Küche befindlichen Gefäße und Geräte habe kommen können. Ein Selbstmord des Pech<H scheide aus: denn «in Selbstmörder vergifte sich schnell durch «in« starke DosiS, quäle sich aber nicht langsam zu Tobe. Für überaus belastend hielt der Staatsanwalt natürlich die ausführlich besprochene Kasfibcrangelegenheit. Am Schluffe seiner Ausführungen kam der StaatSanwalt auf daS Gutachten deS Sachverständigen GerichtSobermedi- zinalrateS Dr. Müller zurück, der eine lückenlose Beweis kette zusammengestellt habe. Auf Grund dieser schlüssigen und zwingenden Beweise sei ein Selbstmord völlig ausge schlossen. Vielmehr liege mit Sicherheit Mord vor. Dein Motiv sei gewesen, datz di« Angeklagte ihren Mann satt hatte und ihn loS werden wollte. Der StaatSanwalt be- intragte, die Angeklagte wegen Mordes zum Tode und dan'rnden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte zu ver urteilen. Der Verteidiger beantragt Freisprechung Ver Verteidiger der Angeklagten beschäftigte sich sodann m wirkungsvoller weise ausführlich mit der Möglichkeit eines Selbstmordes be- Verstorbenen und vertrat die Auf. salsung, bah ein solcher vorliege. Pechatz sei noch am Tage seine- Todes körperlich so auf der Höhe gewesen, dah er sich da» Gift, da» sich vermutlich im Nachtschränkchen be- funden habe, verschaffte und etnnahm. Dah keine Äistreste rufgefunden wurden, spreche nicht gegen, sondern für einen Selbstmord. Denn e» sei anzunehmen, bah der Verstör- bene den letzten Rest de» Gifte» auf einmal zu sich genom men habe. Zu den Motiven übergehend, die Pechatz zum Selbst- mord oder di« Angeklagte zum Mord veranlaht haben könnten, vertrat der Verteidiger di« Ansicht, bah der Standpunkt der Anklage nicht schlüssig sei. Die Lngeklaqte habe kein eigentliche» Motiv für die Mordtat gehabt. Denn sie habe zu ihrem Geliebten Neu laufend intime Veziehun- gen unterhalten, und sie würbe diese Neztehungen fortge setzt haben, auch wenn ihr Mann wetterlebte oder wenn die Eke Weiterbeständen hätte. Für «inen Selbstmord de» Ehemannes spreche hingegen, dah er über den Ehebruch feiner Frau nicht hinweggekommen sei und sich, wie die Beweisaufnahme ergeben habe, doch mit Selbstmordgedan ken getragen habe. Der Verteidiger ging dann noch auf eine Reihe von Belastungsmomenten ein und wandte sich in erster Sini« gegen die Aussage de» Hauptbelastung»- zeugen Ianich, die er als völlig unglaubhaft bezeichnete. Au» der Tatsache, dah in der Küch« Gerät« und Behältnisse gefunden worben seien, die Arsenspuren trugen, könne nichts gegen die Angeklagte geschlossen werden. Im Gegen teil, daS spreche zu ihren Gunsten. Denn wenn Li« An geklagte die Mörderin sei, würde sie diese Spuren vermut lich sorgfältig beseitigt haben. Luch auS der Tatsache, dah die Angeklagte Kassiber schrieb, gehe nicht hervor, datz sie sich schuldig fühlte. Si« habe Liesen verzweifelten Ent- lastungSbeweiS eben nur versucht, weil sie unschuldig ge wesen sei und angenommen habe, trotzdem verurteilt zu werben. Zusammen fassend stellte der Verteidiger fest, datz der Indizienbeweis nicht gelungen sei, Latz mindestens die Gewißheit, dah die Angeklagte die Mordtat begangen habe, nicht feststehe. Der Verteidiger beantragte schließlich manaelS Beweise» -j? Frejsvrechung der Angeklagten. In ihrem Schlußwort versicherte die Angeklagte noch mals, bah sie unschuldig sei. Sie habe die Tat nicht be gangen und bitte um ihre Freisprechung. Warum bt« Angeklagte Pechast zu« Tob« verurteilt wurde In dem Gattenmordprozeß Pechatz vor dem Dresdner Schwurgericht wurde am Sonnabend nachmittag nach mehr stündiger Beratung da- Urteil verkündet. Die Angeklagte Olga SmMe Pechast geb. vrixi wurde — wie bereit» von un» am Sonnabend kur» gemeldet — wegen Morde» zum Tod« und zum bauernden Verlust -er bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Die Angeklagte nahm daS Urteil ruhig entgegen. Nachdem si« während der Ur teilsbegründung still vor sich hingeweint hatte, machte sie erst bei ihrer Rückführung in di« Zelle einen gebrochenen Eindruck. Die ausfübrsiche Urteilsbegründung stellte fest, datz der Ehemann Karl Peckatz an den Folgen einer Arsenvergis- tung gestorben sei. Da» Gift habe sich in Speisen und Ge tränken befunden, die die Angeklagte zubereitet und ihrem Mann gereicht habe. Die Angeklagte sei zu einem Mord iäkig gewesen und für ihre Tat sei auch ein Motiv festge- stellt worden. Die Angeklagte habe Ehebruch betrieben, ehren Mann betrogen und ihn lo» sein wollen, weil er sie sinnlich nicht befriedigte. Sie habe, um Len Mann loS zu werden den Weg eine» Morde» gewählt, weil sie im Falle einer Scheidung als Ehebrecherin gebrandmarkt gewesen wäre. DaS aber habe Ne vermeiden wollen. Die Anae- klagte sei eine moralisch tief gesunkene und ganz gefühllose Person, die der Mordtat unbedinat fähig sei. Die Mög lichkeit eine» Selbstmorde» de» Ehemanne» scheide völlig auS. denn der Ehemann habe nicht sterben wollen, sondern er habe, wie alle Zeugen bestätigten, auch während seiner Krankheit einen auSgesvrnchenen Lebenswillen gezeigt. Wenn der Selbstmord au»scheide, bleibe nur übrig, daß die Angeklagte ihren Mann vergiftete. Sie habe da» vorsätz- lich und mit Ueberleauna aetan, wie sich au» der kalten Planmäßigkeit der Tatau-fübruna. der langsamen und schubweisen Verabreichung de» Gifte» klar ergebe. . »ücherrchau Recktsfremdbeit des Volte»? Ron der Iustizpressestelle Dresden wird un» ge schrieben : - .. Die Bolksfremdbeit de« Richt-rs ist im neuen Deutsch land a-fallen, dir Nechtsfremdbejt des "«olke» aber noch nicht üb.-rwund-n. Di-se NechtKftemdhei' li-gt in der Natur der Dinge begründet: Der in den Gesehen nicd:rgelegt« Stoff ist zu umfangreich, als datz er n--b?nb»r gelernt werden könnte. Teilweise könnt- diese Aufgabe auch nur über die Schule einigermaßen erfüllt werden. Zur Zeit aber sind die daraus gerichtrten Bestrebungen noch nicht durch führbar. Wertvolle Dienste können da N-chtlbücher für Nicht- iuristen leisten, von denen es eine Mena« gibt Nur sind sie zuweilen zu teuer oder zu umfangreich, al« dah sich ieder Volksa-nosse mit ibne-n befassen könnte. In der si. Auflage ist nun ein Büchlein von AmtsgerichtSdirektor Dr. Nesselt und Gewerbeschulrat Dr. Gündel mit dem Titel „Neckt-kunde für den Alltag" erschienen, das in leicht faßlicher Weise di» w-sentlicbsten NechtSftebiete behandelt, di» au» einer Inhaltsübersicht, unterstützt durch ein au-reich-nd-S Sachregister leicht zu überblicken sind. Wer da- M Seiten umfassende, bei Julin» Klinkbardt- Leipzig verl-gtc Buch durchstudiert bat, wird nicht mehr recht-fremd sein, weil «r nunmehr wenigsten» die Grund- lagen de- R-cht- in sich ausgenommen hat. D>er Preis ist so g-ring, datz ieder sich da» Büchlein anschaffen kann. In der Hand de» Lehrer» wird e« sich auch für den Schul- unterricht brauchbar zeigen. Entmenschtes Paar ermordete einen fünfjährigen Jungen BaS bei der Untersuchung eines StubeudraubeS heranSkam )( Lock. Im Anschluß an einen Stubenbrand in einem Insthause in Gronbzken, Krei» Lötzen, bet dem auch ein fünfjähriger Knabe »«gekommen war, batte die Staats anwaltschaft in Syck -en Vater des verbrannten Junge» Emil CzyganowSki und dessen Haushälterin Martha Kahnert verhaftet. Der Tob deS Knabe» hat sich «nn als Mord herauSgestellt, begangen durch die Verhafteten, die sich in den Besitz des mütterlichen Erbteils von 800 RM. und einer Lebensversicherungssumme von ISO RM. setzen wollten. ES konnten sogar mehrere Versuche, den mutterlosen Jungen umzubringen, von der Mordkommission festgestellt werden. — DaS Verbrechen hat sich folgendermaßen zugetragen: Nach dem der Mann am Morgen zur Arbeit gegangen war, nahm die Frau eine Kttchenlampe ohne Zylinder und stellte sie unter daS Bett des Kindes. Darauf värlieh auch sie die Wohnung. Kurz danach bemerkten Nachbarn den Ärand. Man schlug das Fenster zu der Wohnung ein, konnte aber nicht in die Räume gelangen, da alles voller Rauch war. AlS erster drang dann C. selbst in die Wohnung ein, um schnell die Lampe unter dem Bett hervorzuholen und auS- zulöschen. Damit der Verdacht abgelenkt würde, warf er eine Streichholzschachtel auf den Fußboden, der bereits überall schwelte. AlS Brandursache sollte dann daS Spielen deS Kindes, daS tot auf dem Bett lag, mit Streichhölzer» hingestcllt werben. Küchenzettel: Dienstag mittag: Spinat mit Haferflockenschnttten. - Abend: Stretchwurstbrote. Aepfel und Butterbrot. Bundfunl-Vrogramm Deutschlaudseuber Dienstag, 26. Oktober o.SO: Au» Berlin: Frühkonzert. MusikkorpS der Schutz- Polizei Berlin. - 10.00: Aus Hamburg: Der Werwolf. Hör spiel von Heimann Löns - 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — ll.00: Sendepause — ll.3ü: Sendepause. — 11.40: Vor- beugen ist besser! Ein Wort zur Gesundheitspflege. Anschlie ßend: Wetterbericht - 12.00: Aus Stuttgart: Musik zum Mit tag Das Rundfunkorchester. — 15.15: Meister ihre« Fach». «Industrie-Schallplatten.- — 15.45: Frau und Rassesragen. Hörberichte aus einem Lehrgang des Rassenpolitischen Amtes — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester deS Deutschlandsenders. In der Paule: 17.00: Der Freiheits kämpfer Earl Friedrich vom Stein Zu seinem 180. GeburtS- tag. — 18.00: Fran, Schubert Sonate O-Moll. nachgelassenes Werk. Adrian Aeschbacher. — 18.25: Vom Morgen bis zum Abend. Ein bunter Sirautz deutscher Volkslieder. Der Kam- merchor des Demschlnndsenders, der Kinderchor Emmi Goedel- Dreising, das Kleine Orchester des Deutschlanvsenders und So listen. — 18 55: Die Ahnentafel. Wir forschen nach Sippen und Geschlechtern. — 19 l0: Der Barometermacher. Ein Zauber- Märchen mit Musik von Ferdinand Ratmund. — 21.1S- Der Tag klingt auS ... mit Bildern einer Reise. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. - 23.00 bi» 24.00: Wir bitten zum Tanz! Erhard Bauschke spielt. Reichsseuber Leipzig 6.30: Lu- Koblenz: Frühkonzer«. DaS MusikkorpS eine» Jnsanterie-Regiment». - 8.30: AuS Köln: Morgenkonzert. Her- mann Hagestedt mit seinem Orchester. — 9.30: Vom tätigen Le- ^9- Sendepause. - 10.00: AuS Hamburg: Der Wer- Wolf. Hörspiel von Hermann Lön». — USO: Heute vor Jahren. — 12.00: AuS München: MittagSkonzerl. DaS Große Unterhaltungsorchester. - 14.15: Musik nach Tisch. (Industrie- Schallplattcn und Ausnahmen deS deutschen Rundfunks- — 1S.15: Täglich ein Lössel Gist? - 15.30: Au« Halle: In Mut- .?*Edsolae. — 15.50: Wissen und Fortschritt. — l«00: Surzwctl am Nachmittag. Die Kapelle Otto Frick«. - 18.00: Die Edikt« von Nante» und Potsdam. — 18.20: Bei den Arbeit-matden in Mila. Hörsienen aut einem Slrbeit-dtenst- lager. — 18.50: Umschau am Abend. — 19.10: Klaviermusik lIndustrie-Schallplatten- -19.25: Einführung in die folgende Sendung. — 19.30: Au» Dretden (Uebertragung au» der StaatSoper): Macbeth von Giuseppe Verdi. — 22.1S- Abend nachrichten. Wettermeldungen, Sportsunk. — 22.35 bi« 24 00- Au» Hamburg: Unterhaltung und Tanz. Da« Mandolinen- ^ua«ett^.,Arcart' und die Tanzkapelle de- Retchssender- n Kamps dem Verderb aus nenencu dH e«t Luxck«! vlllLH. v«rNn W I» 7. Fortsetzung „Ich glaube, wir haben un« nicht» vorzuwerfen", lacht der Mann mit dem braunen Gesicht. „Denk dir, im Deutschen Klub in Eolombo spielte man vor einigen Wochen eine Schallplatte: Annette Buchholtz-Meringen „Gebet der Elisabeth". Da» gab ein Staunen, al» ich er klärte, datz die berühmte Sängerin Buchholtz-Meringen ein« Jugendfreundin von mir ist!" „War machst du denn jetzt in Europa, Peter? Was machst du überhaupt?" „Ueberhaupt: ich pflanze Baumwolle, Gummi, Tee, Rei», Zuckerrohr, Labak... Bin abwechselnd in Rio, auf Ceylon, tn Shantung, in Salina Lruz, in Bombay... Nach Europa führten mich Geschäfte, und da habe ich schnell den Abstecher tn« sieb« alte Deutschland gemacht. Wieviel hat sich veräudert — ich begreife e» noch gar nicht.. „Und wo lebst du gewöhnlich?" „Zur Zeit ftt Karachi. Dahin geh« ich auch noch für ein paar Wochen zurück. Dar» geht da» alte Wanderleben wieder an." „Karachi?" „Das wird dir natürlich kein Begriff sein. Karachi ist da» Lor zum Norde«, di« erste große Stadt, die der Dampfer in Indien anläust, ein Mittelpunkt de» Handel». Von dort au» gehen gvoß« Handelslieferungen nach Europa. Und Karawanen kommen: von Belutschistan, von Persien, von Sashmtr, von Arabien... alle» strömt in Karachi zusammen. Ja, da bin ich gewöhnlich, aber zwischendurch mußt« ich nach Europa. — Ich bin ein trauriger Krämer geworden, Annette, nicht «ehr... ich handle neuerding» mit altem." Man lacht ein wenig. Da« braune Gesicht de» Manne» mit den zwei tief gekerbten Narben um den Mund lächelt jetzt auch und zeigt weihe, harte Zähne, die prachtvoll gchvtd «MLfthM. „Erzähl' lieber von dir, Annette. Du bist berühmt geworden. Deine Stimme — — ich muß dich unbedingt hören. Deine Schallplatten habe ich alle... Und wie geht'» deinem Mann?" „Han» geht'» gut. Er ist Thef de» Hauptstädtischen Krankenhaus;»..." „Und die Kinder?" Er sieht Erika an und lacht ein wenig. „Verzeihen Sie, Fräulein Buchholtz jetzt sind Sie eine erwachsene junge Dame, aber damals waren Sie ein ganz verheulte» kleine» Mädchen, da« mir nicht die Hand geben wollte — ja — vor sechzehn Jahren..." „Du mußt un» unbedingt besuchen, Peter. Dann kannst du kommen? Wie lange bleibst du?" „Nicht sehr lange." „Aber du wirst un» besuchen, nicht wahr?" Der Blick de« Manne» verliert sein grüne« Funkeln, wird grau wie Achat... belebt sich langsam zu einem höflichen: „Sehr gern. Wann paßt e» euch?" „Heute nachmittag, zum Tee? Lona kommt auch, sie hat sich eine Frauenpraxis eingerichtet, du kennst sie doch, Lona Kersten«, sie ist auch hier in Berlin!" „Ich erinnere mich dunkel, daß du oft von ihr sprachst. Nein, ich kenne sie nicht! Biele» verwischt sich!" Einen Augenblick herrscht Schweigen. Annette sieht den Freund an. Sie weiß so wenig von ihm. Hin und wieder ein« Nachricht und immer au» den entferntesten Orten der Welt. Wie mag er wohl leben? Zögernd kommt ihre Frage: „Du bist allein, Peter? Nicht verheiratet?" „Nein." Das kommt ruhig und höflich. Aber doch sehr entschieden, fast abwehrend. Eine Sekunde, einen Herzschlag lang schaut Annette dem Jugendfreund in« Gesicht. Hinter der höflichen Maske de« Weltmannes und erfolgreichen Kaufmannes kommt einen Augenblick ein Menschengesicht zum Vorschein: ab gezehrt, rastlos, verzweifelt... Oder ist da« eine Tän- schung? Sie verabschieden sich. Peter Markwktz verspricht, noch einmal zu kommen. Annette und Erika steigen in ihren Wagen, Markwitz sieht ihnen einen Augenblick lang gedankenvoll nach. Der Tag geht weiter. Helmi hat einen kleinen Sonnen brand, trotz allen Einölen». Annette muß ein wenig schimpfen, Helmi nimmt'» rußig bin. Immerhin kann sie nun dyi Hechtsprung, während Anny noch immer plump in» Wasser fällt. Frau Marquard hat Besuch von ihrer Mutter, das ist eine alte Dame aus einer kleinen Stadt, ste trägt ein Hörrohr und hat eine Rüsche auf dem Kopf, ste hat am Wasser gestanden und immer hohe ängstliche Schreie ausgestotzen. wenn die Kinder gesprungen sind. Aber später ist sie mit Himbeereis gekommen und selbst gebackenen Waffeln, da« war herrlich ... „Nun sei mal ein bißchen still, Helmi. Sprich nich' so viel." Man sitzt bei Tisch, die Vorhänge sind vor die Fenstei gezogen, ein schmaler Streifen Sonne zittert herein. Es ist ein große« Zimmer mit schweren, alten Eichemnöbeln, mit blauen Delfter Basen und Tellern auf den Sims«. Ein paar Fliegen summ« über dem Lisch. Annette erzählt, daß ste Peter getroffen haben. Der Doktor trinkt seinen Weißwein, mit Wasser gemischt, und hört interessiert zu. Helmi denkt, daß Vater sein gute« Gesicht aufhat sda» hat er nicht immer), er schaut Mutter so lieb-voll an. Erika fallt in« Gespräch und schildert den Fremden, ganz grüne Augen... Ach, wie interessant! Helmi bleibt fast ein Stückchen Pfirsich tn der Kehle steck«. „Iß doch vorsichtig, Kind!" „Ja, Mama!" Thilde sitzt da und hat wieder zu wenig gegeflen. Die Blick« de« Elternpaares begegnen sich, ruhen ein« Moment sorgenvoll ineinander. Aber der Plan wird nicht be sprochen. Der Doktor liebt es ganz und gar nicht, Wut scheidungen beim Essen zu treffen. Emma kommt und räumt den Lisch ab, sie trägt ein weitzblau gewürfelte» Waschkleid und ein« Schürz« mit Lochstickerei- Da« etwa« unscheinbare braunblond« Haar ist sorgsam in scharf gebrannten Wellen frisiert. Emma hat neuerdings einen Freund. Er ist bei der NetchNochr und steht prächtig au« in der grauen Uniform. Eanuu ist begreiflicherweise sehr stolz. ES ist glühend heiß. Der Doktor hat wieder eiuen schweren Fall, Magengeschwür, Operation. Er muß buktz wieder hinaus. Jetzt wird er sich eine knappe Stuutze hinlegen. (Fortsetzung fj^tz. Da» R« durch P dte Nuv die aesei Satz KO' nähme und Za Die die Boll unter dl unser« l Oschatz < Kreise« bei den Männer schlofseni rer» bei Kraft ir landcS - und Boi Idee m bekenne: werden. Vi, Wok in Riest ReichSri der Ga VolkSge Riesa-D seinen i besetzt, — vor einanüe VolkSge und St kundaeb Bo, grupper Bewegu und de: geführt, lerstraß Aber a lung-bi Volk-g, arbeite, als lau oolitisck dann a Sck Saal L -«schlag Sieges Flor v sen wa iung vl unsere saren uns iv Marsch nen d« sang «i stirbt e Or kundge Redne, Kotzam unser«! «ktivis Partei Uv Letter Gachsei der uv und v, Art s« führuv aus d zu schl unS P stand, les zu zuhelf besteh« Ai mer , würde ein« « die da volitis durch satz z» lücltei nur « gearbi 'chaft wir » der « miede Wint, wnub
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