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--7—— SS7 S. Beilagt ;»m Riesaer Tagevlatt. Tiensrag, 21. Dezember 1 »87, avciidS SO. Jahrg. Meder viele Preise für die besten Schätzungen der »Neujahrsbitte"! Wie tn früheren Jahren wirb im Gau Dachsen im Rah man de» WtnterhtlfSwerke» die „N««jahr»bitte" durchge- führt. Jeder, dem eine Schätzungslifte zugeht, kann daran tetlnehmen und damit Anwärter auf einen der zahlreichen Preise werden, die wiederum für diejenigen ausgesetzt sind, die mit ihren Schätzungen dem Ergebnis am nächsten kommen. Die sächsische Wirtschaft hat sich ibrerseitS erneut in den Dienst der „NeutahrSbttte" des WiuterhtlfSwerkeS' gestellt und viele schöne, nützliche und wertvolle Preise gestiftet. So spendeten u. a. die Firmen: AG. Gardinenfabrik norm. T. I. Birkin L So., OelSnitz B. — eine Bettdecke,' Balba- Werk, Dresden — eine Kamera; Hoffmann «G. Neuger». dorf — Stoff für Sommermantel und 2 Decken; Jhagee, Dresden — «ine Kamera : Koch L Te Kock, OelSnitz — ein Teppich 200mal 300 Zentimeter: Kochsche Trikotfabrik, Burgstädt/Sa. — 1 Dutzend kunstseibene Unterwäsche, Lloyb-Vüro, Dresden — 1 Ehrenkarte für eine Seereise: Staatliche Porzellanmanufaktur Meitze» — i Figur: Red» lobS K Söhne, Hohenstein-Ernstthal — 1 TrainingSanzug und 2 Gomnasttk-Anzüge r Berghof Rauvennest, Dresden — 1 Gutschein für 4 Tag« Aufenthalt: Sächs. Böhm. Dampf schiffahrt AG., Dresden — 8 Wochenfahrten tGutschetnei: Seidel L Naumann, Dresden — l Fahrrad: Sächs. Teppich manufaktur Frankenberg — 1 Plüschteppich: S. «. Wunder- lich, Siebenbrunn B. — 1 Laute mit Tasche, Wellner Söhne, Aue — 1 Besteckkasten mit Silberbestecke für 6 Personen: Zetß-Jkon, Dresden — 1 Favoritkamera. Die tn den HauShallungen abgegebenen Zeichnungs listen werben tn den ersten Januartagen mit den gezrich- neten Beträgen gegen Quittung vom NLB.-Blockwalter abgeholt. Am 22. Januar 1088 werben dann die Preis träger durch Rundfunk und TageSpreffe verkündet. Unterstützt -te Altvapier-Sammstmg Ein „Baumbuch" deS Sächs. Helmatschutzes Mit dem von Dr. Reinhold .Herrmann in Döbeln bearbeiteten „Baumbuch der AmtShauvtmannschast Dübeln" hat der Landesverein Sächsischer Heimatschutz eine neue Reihe seiner so vielseitigen, aber immer dem Dienste an der sächsischen .Heimat gewidmeten Veröffentlichungen be gonnen. Nachdem durch das von der sächsischen Regierung am 13. Januar 1934 erlassene Gesetz -um Schutz von Kunst-, Kultur- und Naturdenkmalen auch „eigenartige oder schöne Pflanzungen" in die Liste der zu schützenden Mtur- denkmale ausgenommen werden konnten und durch das Reichs-Naturschutzgesetz vom 2(>. Juni 1935 die Rechtsgrund lagen für die Erhaltung und den Schutz alter oder sonst bemerkenswerter Bäume und Baumgruppen eine weitere, wesentliche Vertiefung und Verstärkung erfahren hatte, wurde auch in Sachsen durch Vertrauensleute des Säch sischen Heimatschutzes mit einer Bestandsaufnahme der er haltenswerten Bäume und Baumgruppen begonnen und dort, wo dies geboten erschien, auch eine Eintragung in die Liste der fs-aturdenkmale «ingeleitet. Das „Baumbuck/" führt neben dem Verzeichnis der tn die Naturdenkmalliste eingetragenen Bäume und Baum gruppen auch alle diejenigen auf, die darüber hinaus als besondere Schmuckstücke eines Orte-, als Wahrzeichen einer Landschaft zu gelten haben. Es ist zu wünschen, daß diesem ersten, so reich mit prächtigen Aufnahmen ousgestatteten „Baumbuch für die Amtshauptmannschaft Döbeln" bald solche für wettere Ge biete unserer sächsischen -Heimat Nachfolgen möchten. Soeben ist ferner das Sonderheft „Sächsische Köpfe" deS Landesvereines Sächsischer Heimatschutz erschienen, zu dem Kurt Arnold Findeisen das Vorwort geschrieben hat. Der WeihvachtSteller 1SS7 Die Staatlich« Porzellan-Manufaktur in Meisten bat auch in diesem Jahre einen WeibnachtSteller herauSgebracht. Der Entwurf stammt vom Kunstmaler Limbach. Da» Bild zeigt die Ansicht eine- deutschen Dorfes, versunken in der Wtnterlandschast, eine echte WcihnachtSstimmung. lWeltbild-Wagenborg — M.s Kampf -em Ver-er- Küchevzettel: Mittwoch mittag: KalbSgekröse und Kartosfeln, Obst flammeri und Milch. — Abend: Reste von Mittag über backen. Limburger Käse. KalbSgekröse: 750 bi» 1000 Gramm Gekröse fab- gewcllt kaufen!» gründlich waschen, mit koclxmdem Wurzel werkwasser ansetzen, garkoclx-n lassen. Aus 2 Estlüssel Fett und « Estlöfsel Mehl eine 1>elle Einbrenne Herstellen, mit reichlich drei Viertel Liter Gekrösebrühe aufsüllen, 1(>Min. kochen lassen, mit Salz, Essig und nach Belieben gewiegten Kapern abschmeckcn. Heute Diens tag ist der deS Gen« sturmS auf die letzte« Lose der ReichSlotteriefür ArbeitSbeschas. f««g. Den Tau ¬ senden mit der alljährlich gleichbleibenben Gepflogenheit, erst am Vortage der Ziehung ihr Los zu kaufen, werben sich noch viele Vergebliche anschltetzen, die den Weihnacht»- GlttckSbrief des deutschen Volkes, der auf keinem Gabentisch fehlen darf, erst im letzten Moment erwerben. Am Abend de» 21. Dezember aber werden die Schalter geschloffen. Tag» darauf beginnt die Ziehung. Sie beansprucht 2 volle Tage, denn 424 VOV Gewinne und 20 Prämien sind auSzulosen. Tag ral- Xundfuuk-Vrogramm Deutschlandsenber SNttwoch, 22. Dezemder 6.30: Au» Köln: Frühkonzert. Hermann Hagestedt mit feinem Orchester. — 9.40: Klein« Turnstunde. — 10.00: Kling- Mana, Uehrleinl Eine Sendung von Spiel- und Flötenuhren, von Orgelwalzen und Hornwerken. — 10.30: Fröhlicher Kinder garten. — 11.00: Sendepause. — 12.00: AuS Danzig: Musik zum Mittag. MustkkorpS der Schutzpolizei der Freien Stadt Danzig. — 15.15: Operettenmelodien. iJndustrieschallplatten.) — 15.45: Mein Schimpanse Hannalie. Margret Giese erzählt. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester deS Deutsch- lanVsenderS. In der Pause um 17 00: Die kleine Ta. Märchen von Gustav Stolze. — 18.00: Alte WeihnachtSlieder. Emmi LeiSner (Gesang), Michael Rancheisen lam Flügels. — 18.25: Kleines Unterhaltungskonzert (Ausnahmen.) — 18.45: Kampf dem Lawinenwdl — 19.10: Walzer und Märsche. Da» Krotz« Orchester deS Deutschlandsenders, das Musikkorps deS Jnfcm- terie-LebrregimentS. — 21.00: Deutschlandecho — 21.15- Der Taa klingt auS! - 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 2L.00 bi» 24.00: Barnabas von Geczy spielt. ReichSseuber Leipzig Mittwoch, 22. Dezember 6.30: AuS Köln: Yrübkonzert. Hermann Hagestedt mit seinem Orchester. — 8.30: Musik am Morgen. Kapelle Otto Fricke. — S.30: Sendepause. — 10.00: AuS Stuttgart: Modra- nicht, die Rächt der Mütter. Hörsolge um die Sage der Winter sonnenwende. Von Willi Ehmer. — 11.15: Erzeug««« rmd Verbrauch. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Harzer oder Stange? — 12.00: AuS Riederschlema «Erzgebirge»: Musik für dir Arbeitspause. Das Musikkorps deS 2. Bataillons. In- faniertr-Regimen« 31. — 13.15: Aus Stuttgart: MittagSkonzen. DaS Grobe Rundfunkorchester, Jetti Topitz-Feiler iSopran), - 14.00: Zeit. Nachrichten und Börse. Anschließend: Musil «ach Lisch. lJndustrteschallplatten und Ausnahmen deS Deutschen Rundfunks.) Fröhliche Weisen. - 15.05: Bücher, die wir schen- ken wollen. — 15.52: Aus Dresden: Konzertstunde. Erika Siege« tVioline), Dr. Artur Jmmisch (Klavier). — 1545: Wissen nnd Fortschritt. — 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag DaS Unterhaltungsorchester deS Deutschland senders. — 18.00: Was gibt der Wald zu Weibnachlen? — 18.15: Musikalische« Zwischenspiel. - 18.30: Paul Fleming, der Dichter zwischen Ost und West. — 18.50: Umschau am Abend. — 19.10: Der Nußknacker tanztl Ein Spielzeualade« wird lebendig. — 20.00: Au« Aue (Erzgebirge): Fröhlicher Feierabend. — 21.00: Miß klingendem Spiel. Parademärsche. Da» MusikkorpS eine- Infanterieregiments. — D2.3O bi« 24.00: Tanz und Unterbaltun«. Kapelle Otto Fricke. Kesse/- a-e/)(/s - o^e/- »l/c/» M0/-A6//S WuaWttmcmwoiun omum vwLzo »«NW. (8. Fortsetzung.) Der Reitensepp ächzte. Mühsam wand er sich -alb- weg» aus -em Traum. Noch im Halbschlaf stieß er her vor: „Der Hund wann mir met Dirndl anrührt, na -er schlag t'hn aa nol" An seiner Seite regte sich -le Frau. Dte Reitenseppin versuchte den Kopf zu heben und ließ ihn müde wieder sinken. ES war nicht da» erstemal, daß der Mann tm Schlaf redete. Dafür schwieg sie um so hartnäckiger, Lag und Nacht. Droben verhängte dte ReS ihr Fenster, sie mochte den Mond nimmer seyen, dann warf sie sich in dte Kissen, vergrub sich darin, von einer unverständlichen Scham gequält. BtS unter- Kinn zog sie da- Ducket. Dann kam der Schlaf. Wie lang« sie geschlafen hatte, wußte sie nicht. Ste fuhr plötzlich auf und zitterte. Irgend etwas mußte ge- schehen sein. Sie hatte etwas gehört. Was war da» nur gewesen? Da kam e» wieder. Sin ferner Schrei. Sin Aufheulen, langgezogen und ganz unwirklich. Die ReS wußte nicht, oh sie wache oder träume. Bom Bergwald Mich LaS Grauen herüber, kroch näher, schon war e» wie ein Röcheln dicht am Hau». Der Hofhund bellte zweimal kur-, bann war alle» wieder still. Wie zwischen Eisschollen festgefroren lag die ReS. Sie atmete kaum noch. Im Erdgeschoß deS Hause» hörte sie Geräusch, aber e» war thr unmöglich, auszustehen. Nach einer Welle kam et« Lappen die Treppe herauf. Mit weitaufgeristenen Augen starrte die ReS nach der Tür, dte sich zu einem Spalt öffnete. Eie hörte dte Stimme deS BaterS: „ReS! Steh auf, bring den Kirsch geist, der Muatta iS ntt guat." „Glet »mm tl" Die ReS atmete erleichtert auf, al» sich der Bater »Merkte. SrtllL Nähe war tbr MÜMM, slL Witte « mit dem Grauen der Nacht irgendwie verwachsen. Als sie nach unten kam. ließ ste der Vater nicht in die Kam- mer. Nur das Fläschchen riß er auS ihrer Hand. Von der Mutter hörte sie keinen Laut. -Geht scho besser!" sagte er aus ihren fragenden Blick. Sie nickte wortlos und ging in ihre Kammer zurück. Den Rest der Nacht saß Ne am Fenster und blickte in daS stille Land hinaus. Blaue Schatten wogten von den Grenzbergen herüber. So saß sie, bis der Morgen graute. Almut Gerbe» war nach Bad Reichenhall gefahren, ihrem Schwager Walter Glonau -en Wagen zurückzu bringen und Bericht zu erstatten. Er hatte schon am Telephon gefragt, wie die Unterredung mit GildiS ver lausen sei. Sie hatte ausweichend geantwortet. Als Almut stoppte, stand er schon neben dem Wagen schlag und riß ihn auf. Er beachtete den beschädigten Kotflügel nicht, er starrte nur fragend in ihr Gesicht Sie schüttelte stumm -en Kopf. Walter Glonau wurde bletch. Sie sah, daß er inner- lich zusammensackte. Traf e» ihn wirklich so tief? Eie frühstückten auf -er menschenleeren Hotelterrasse. Seine nervösen Hände zerkrümelten Brot, dann kippte er einige Kognaks hinunter. Almut sah, daß er kleine Schweißperlen von seiner Stirn tupfte und dazu achtlos da» seidene Stecktuch benutzte. Sie schwankte zwischen Mitleid und Mißtrauen. Satte GildiS recht? Zwangen ihn geldliche Schwierigkeiten zu neuen Annäherungs versuchen? Er war nicht mehr der schöne Mann wie vor Jahren. Er sah abgekämpft aus, aber gleichzeitig, eS war schwer zu sagen wodurch, auch ein wenig verlottert. Nicht tm Aeußeren. Er war immer noch gewählt gekleidet. Aber daS kecke LandSknechtgestcht von früher hatte die Sieger miene etngebüßt. Almut betrachtete diese- Gesicht wie eine vertraute und doch sremd gewordene Landschaft. St? fragte sich, wo der Zauber geblieben sei, der einst thr Herz zum Beben gebracht hatte. „Sie will also n«ht?" „Nein. Ich habe mein möglichste» getan." „Und wenn du eS noch einmal versuchen würdest?" „Walter, sie hat mir die Tür gewiesen. Du kannst nicht verlangen, daß ich mich neuen Beleidigungen ausfetze." «WlM-t Uich M tM SM?,". Almut wurde ungeduldig. Mit harten Lippen sagte sie: „Geb selber zu GildiS, da» ist der einfachste Weg! Mein Anblick hat da» alte Mißtrauen tn ihr geweckt. ES war ein Fehler von dir, ausgerechnet mich zu schicken. Ihre Eifersucht mar sofort wieder da. Du kennst e„1lnd da wirfst du gleich die Flinte ins Korn? Ich erbitte von dir einen kleinen Dienst, und du .. „Kleiner Dienst? Erlaube mall DaS ist ein bitterer Gang gewesen, eine ganz unmögliche Aufgabe. Ich habe diese Demütigung nur auf mich genommen, um mich selber freispr'echen zu können von aller Schuld an euch beiden." „Schuld? Mein liebes Kind, wenn wir wirklich von Schuld sprechen, was ich einigermaßen lächerlich finde, dann muß ich dir schon sagen, daß du gefährlich bist wie selten eine Frau. Warum hast du mir immer wieder Gelegenheit gegeben, Vergleiche zu ziehen zwischen Gilbt» und dir? Du hast mich armen Ehekrüppel toll gemacht und dann weggeschickt wie einen dummen Jungen. Ich war rein verrückt nach dir. Kein Wunder, daß mir GildiS geradezu widerwärtig wi'ücde. Und daran ging selbstredend unsere Ehe kaputt? Almut war totenblaß geworden. Da war der Schatten wieder, der drohende Wolkenberg einer Schuld, gegen die sie sich vergeblich wehrte. Sie vermochte erst nach einer Weile zu sprechen. „Walter, was du sagst, ist infam.. „Ich habe recht, Almut!" iNein, du hast.unrecht. Tausendmal unrecht! Ich laste mich von dir und GildiS nicht mit einer Schuld belasten, die ihr euch selber aufgelaben habt. Du hast tn mein Schtasal eingegrtffen, nicht ich in daS -eine. Du hast mir einmal -en Kopf verdreht und mich dann weg geworfen mit meiner dummen, jungen Liebe. Seit jenen Tagen habe ich meinen Hieb weg. Ich kann nicht mehr lieben, -ich nicht und keinen anderen. GildiS und mich, uns beide hast Lu unglücklich gemacht. Ich fühle mich mit Gilbt» einig. Ich yasse -ich wie sie." „Seit wann bist du hysterisch?" -Wir haben uns wohl nichts mchr zu sagen . . / Almut wollte ausstehen, aber ihre Knie zitterten. „Bleib noch, Almut! Ich muß dir reinen Wein ein- schenken." Etwas tn seiner Stimme ließ fi« aufhorchen. Er sah plötzlich alt und verfallen aus. Wider Willen starrt« Ne in bülommener Srrsmuwa guk-letue«.Ml«h. 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