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geleistete Mitarbeit und ersuchte, jederzeit etnsatz- und opferbereit zu sein für unseren deutschen Sport. Der ar schließende Mameradschaft-abend vereinte all« in froher Stunde und Volksverbundenheit. 21 Nationen meldeten für London Europameisterschafte« i« Lchwimme» Die vom englische« Schmimmverbanb in -er Zeit vom «. bt- 18. August in Wembley auggerichteten Europameister» schäften finden eine« erstaunlichen Zuspruch. Bereit» fetzt haben von den 2S etngeladenen Nationen nicht weniger al» 21 ihre Teilnahme zugesagt. Eg find die»: Deutschland, Oesterreich, Luxemburg, Schweden, Norwegen, Dänemark, Jugoslawien, Ungarn, Belgien, Tschechoslowakei, Spanten, Holland, Frankreich, Italien, Portugal, Irland, Schweiz, Irland, Estland, Malta und England. Am stärksten besetzt ist das Wasserballturnier mit einer Nennung von Deutsch» land, Ungarn, Schweden, Luxemburg, Oesterreich, Jugosla wien, Belgien, England, Tschechoslowakei, Spanien, Holland und Krankreich. Für die Unterbringung der rund VVO Teil nehmer und Funktionäre bat der britische Verband geplant, -aS Royal Hotel in der Ruffel Gguare zu belegen. Heinz Schlauch — Poseidon Erfurt Der dreifache Suroparekordmann Heinz Schlauch hat Anfang Dezember seinen Wohnsitz von Gera nach Erfurt au» beruflichen Gründe« gewechselt. Al» Deutscher Meister gehörte er bisher Neptun Gera an und startet in Zukunft für GE Poseidon Erfurt. Schlauch ist Europa» schnellster Rückenschwimmer und dürfte zur Zeit nur von dem ameri kanischen Olympiasieger und Weltrekorbmann Adolf Kiefer zu schlagen sein. Sport-Allerlei Sachs««» Handballer au 8. Stell« Nunmehr liegt auch da» Gesamtergebnis der WHW » Handballspiele im ganzen Reich vor. 2S7SS Mark kamen zusammen. An der Spitze der Gau« steht wieder der Gau Mitte mit über 4000 Mark. E» folgen di« Gaue Württem berg, Niederrhein und an 8. Stelle der Gau Sachsen mit 2081 Mark. Sonja mietet de« Astatfßou Sa»are Sarde» Amerikanischen Meldungen zufolge hat Sonja Ht«i« de« berühmten Neuyorker Madtso« Square Garden, in dem dieser Tag« Max Schmeling de« Amerikaner Harry Thoma» k. o. schlug, gemietet, um dort im Januar Ei», laufveranstaltungen in eigener Regte zu veranstalten. Sie will dazu ein« SO Köpfe starke KunstlLufertruppe au» Hollywood sowie ihren Regisseur mitbrtnge», der die Et»- revue verfilmen soll. Die 7. Buchmesse des Dresdner Literarischen Vereins Zum ersten Male fand in diesem Jahre im großen Saal der Dresdner Kaufmannschaft die Buchmesse des Literarischen Vereins Dresden statt. Bisher hatten für die Veranstaltung kleinere Räume genügt. Die Beliebtheit der Messe in den letzten Jahren und die Ausdehnung der- selben bedingte aber in diesem Jahre größere Räumlich, leiten. Aeutzerst stimmungsvoll und behaglich präsentierte sich der Ausstellungsraum, in dessen vorderem Teile aus Tischen alle bemerkenswerten Neuerscheinungen von Dresdner und sächsischen Schriftstellern im Benehmen mit der Urbanschen Buchhandlung auSgelegt waren und in dessen Hinteren Teil ein großer Tannenbanm im Lichter glanz erstrahlte und mit anderen Dekorationen Weih nachtszauber-Stimmung erstehen ließ. Auf den Schau tischen lag von Ottomar Enking: Blick über den Brunnen, dann Titsche Schellwegen, die Hexe von Fischland,' von Kurt Arnold Finbeisen: Melodie der Freude; von Senelies Pause: Brücke und Strom, ein Dresdner Roman aus den 80er Jahren; von Gräfin E. Galburg: Der schwarze Adel; von Oskar Schwär: Fichte! Leben des großen Deutschen; von Will Vesper: Geschichten um Liebe, Traum und Tod; von Heinrich Zerkauten: Zehn Dichter — zehn Landschaften u. a. m. Als Dienstag, den 14. Dezember, um 16 Uhr, die Buchmesse eröffnet wurde, batte sich schon «ine recht statt liche Anzahl Interessenten eingefunden, unter ihnen auch eine Anzahl von Autoren. Gegen 17 Uhr hielt der Vor sitzende des Literarischen Vereins, Professor Ottomar Enking, eine kurze Begrüßungsansprache. Anschließend brachten Wolfgang Gutsche lEello) und Heinz Sauer fKlavier) in erfreulicher Vollendung das Andante canta bile G-dur für Cello und Klavier von Josef Haydn zu Gehör. Danach las der Schriftsteller Oskar Schwär aus feinem Buche „Die Leineweber" mehrere Stellen vor. Er führte dabei in vergangene Zeiten zurück, wo eine große Weberei aus kleinen Anfängen sich heraus entwickelte und wie das Unternehmen sich nur auf zwei ganz einfache Grundpfeiler aufbaute: Gottvertrauen und Liebe zur Ar beit. Nach der Vorlesung, die viel Beifall erntete, folgten weitere Musikstücke und Gesänge. Zwischendurch, nach einer größeren Pause, las Dr. Martin Kaubisch aus eige nen Dichtungen. Besonder- angenehm und anregend war e», daß bei einer Kaffeetafel Zeit zu mannigfachem Ge dankenaustausch zwischen Schriftstellern und Lesepublikum verfügbar blieb. In der achten Abendstunde löste sich bann die stimmungsvoll« Veranstaltung und mit ihr die Buch messe, die nur für einen Nachmittag berechnet war, wieder auf. A. Hempel. Siegerehrung im VfL. Reichsbahn Riesa Der VfL Reichsbahn Riesa hatte am Sonnabend, Kem 11. 12 37 zu einer Siegerfeier der Kegler eingeladen. An dieser Feier nahmen erstmalig Vertreter der Partei, Ker HI und des VDM. teil, um so di« Verbundenheit de» Sportes mit der Partei auszudrücken. Der Kegelfachtvart des Vereins, Kam Schäfer, eröffnete den Abend und begrüßte die Erschienenen auf» herzlichste. Er wie» darauf bin, daß die Siegers«Lern tn Zukunft nur mit einer Parteigliederung abgehalben werden, da nach den Be stimmungen des ReichssportfübverS und deS ReichSjugend- führerS die gesamte Jugend in der HI. zu stehen hat, um somit auch den Sportvereinen den Nachwuchs zu sichern Weiter sprach der Bereinsfübrer, Kam. Seidel, der betonte, daß der Kegelsport, der im DRL. betrieben, in hoher Entwickelung und Ansehen steht. Hierauf hielten der Dietwart des Vereins, Kam. Weber, und auch Ub- schnittsdietwart. Kam. Schneider, zündende Ansprachen. Während der ersteve die Verbundenheit de» Sporte» mit der Jugend eingehend schildert«, betonte der letztere den notwendigen Einsatz eines jeden Svort-tameraden nicht allein für den Sport, sondern jederzeit auch für die Idee unseres Führer». Er wie» auch auf da» Sportfest in Breslau hin, welche» absichtlich nach dieser Grenzstadt gelegt worden ist. Er überbrachte ferner die Grüße und Glückwünsche für die Vereinssieger im Namen de» DRL. Ortsgruppe Riesa. Hierauf gab Kam. Schäfer die Ergebnisse der Ber- einSmeisterschaft bekannt und beglückwünschte die Sieger zu ihren Erfolgen. Es erzielten auf 1600 Kugeln die Ab teilung „Eckenschinder" 8761 Holz (Werner 2256, Eichler 228.8, Lanßsch 22121 und erhielten somit den HevauSforde- rungspreis der Abteilung A. Die Abteilung „Sport lust" (in Abteilung V) 8365 Holz (Schmarl 2677, Rötbig 2645, Elaus 2633 auf 500 Kugeln) und erhielt eine Ur kunde, außerdem Aufstieg in die Abteilung A. Die Spitze in der Abteilung V führt „Harmonie" (7966 Holz). Den HerausforderungSpreis im Frauenkegeln erhielt „Rollen des Glück" zum zweiten Mal > mit 2025 Holz auf 400 Kugeln. Frau Jänichen 541, Frau E. Haase 535, Frau Hempel oll Holz). Anschließend erfolgte die Aushändigung der Ehren blätter der 14 Sieger im deutschen Svorthilsekegeln, an dem sich insgesamt 155 Kegler und Keglerinnen betei ligten und die Summe von 38,75 Mark einbvachte. Die deutsche Svortbilfe hatte ein Dankschreiben gesandt. Der Abend selbst wurde verschönt durch Lieder der HI. und d«S RDM. Kameradin Gert. Mentzer bracht« Klavtervorträg« zu Gehör, alle fanden reichen Beifall. Kam. Schäfer dankte nochmal» allen Keglern und Keglerinnen für ihre Schwere« Lawiue««»glück i» des Südtiroler Dolomite« In Ken Südtiroler Dolomiten auf dem Pordoifoch ereig nete sich ein schwere» Lawinenunglück, da» 9 Todesopfer forderte. Während «ine» Schneesturme» ging vom Sasso Boe de» Sella-Massiv» eine gewaltige Lawine gegen den Pordoi-Pack nieder und verfchüttet« 21 italienische Lkileh- rer. Nur zwölf der Verschütteten konnten lebend geborgen werden. —Blick auf da» Sella-Massiv. sScherl-Wagenb./M) Tilfit i« vi« «ud Sch««« Der lang anhaltende und scharfe Frost in diesem Jahre ließ den Memelfluß ungewöhnlich früh in seiner ganzen Breite zusrieren. Die Aufnahme zeigt auf dem Ene auf gestellte Wegzeichen. tWeltbtld-Äogenborg — M.) <1. Fortsetzung^ Der Reitensepp wurde noch fahler fm Gesicht. Fluchend ging er und schmiß die Tür in» Schloß. Al» er über die Schwelle de» Hause» trat, strömte ihm herb und kühl der Berchtesgadener Krühlinasmorgen entgegen. Tief im Grund laa der Ort mit dem alten Stift, noch vom Nebel verschleiert, der La» Tal auS- füllte wie ein wogender See. Au» dem Gebräu der weißen Schwaden wuchsen die Berge: der Watzmann, dieser abgebrochene Zuckerhut mit den gähnenden Dop pelkiefern, da» schuppige Untier, der Hochkalter, dessen Sänge Zacken tragen wie der Rücken einer Riesenechse, das Lattenaebirge mit der hexenhaften MontaelaSnase, der Untersberg mit -em roten Gefel» an der Brust, da» selbst an Regentagen seltsam leuchtet. Der Reitensepp achtete nicht auf da» gewohnte Bild. Trotzdem empfing er unbewußt die Segnung seiner Heimat. Er wurde froh. Der schöne alte Hof, da» Rei terlehen, glänzte vor Sauberkeit. Lebkuchenbraune Altanen trugen einen Flor von Hängenelken. Die Fenster hatten jene» behagliche Zwinkern in Len Augenwinkeln, das allen oberbayertschen Bauernhäu- fern so wohl ansteht. Bor der schwereichenen Haustür mit den alten Beschlägen an Schloß und Angel deckte den Borplatz ein weißgescheuerter Bretterbelaa, mit Tannendaxen bestreut. Darauf stand, in Reih und Glied geordnet, ein Regiment von Holzschuhen. Bloßfüßig stiea der Bauer in die Schuhe und klap- verte über den vof nach Stall und Stadel. Er begann sein Tagwerk mit einer verschlossenen Lust, die ihn zu weilen überkam, wenn er sein Anwesen mit den Blicken streichelte. Aber auch dieser Tropfen Freud« wurde ihm vergällt. Draußen am Steig ging der junge Lackner vorüber. Ein Bursch, braun und seynig, mit eigenwilligem Haar, das sich über der Stirn mit den starken Brauen sträubte. Die Augen des jungen Mknjchtz» WSMt urSkrid.ia wie Wildwasser, da» über Kelsen gischtet und so eiskalt La- zu. Man sah beim ersten Blick, dem war Brechen lieber al« Biegen. Brennende Glut schlug dem Lackner in» Gesicht, al» er den Reitensepp gewahrte. Dann wurde er so bleich, daß die Backenknochen bläulich hervortraten. Mit einem Sprung stand der Bursch am Zaun. Herausfordernd legte er die Ellenbogen auf die Zaunlatten, breit und schwer, daß die Pfosten unter dem Druck zu schwanken begannen. Der Reitensepp zog schnaubend Lust durch die Nase. Aber er hielt an sich. Er tat, al» sähe er den Burschen nicht. Da schickte der Lackner einen gellenden Pfiff über den Hof, den der Bauer hören mußte, ob er wollte oder nicht. -Wa« willst?" Der Lackner-Simon lachte nur sein klanglose» Lachen und räkelte sich am Zaun. Mit dem ganzen Gewicht seiner Schultern hing er darüber und pfiff noch einmal. Die Augen de» Reitensepp«» wurden Üetn. -Weg von meim Zaun!" Der Lackner-Simon lachte immer noch. Lachend blickte er auf die Bauernfaust dicht vor seinen Augen. Und lachend fragte er: »Willst mi aa kalt machen wie mein Battern?" Da» Wort lähmte den Reitensepp. E» machte ihn wHrlo». Er konnte nicht antworten. Lachend ging der Lackner-Simon weg. Erst nach geraumer Zett erwachte der verstörte Mann am Zaun und schaute sich nach allen Seiten um. Er sah die Re» am Gatter stehen. In einer merkwürdigen Stellung hing sie -ort, Len litcken Arm um Len Pfosten gekrampft, in der Rechten de« Melkeimer. Der Bauer ging auf sie zu, langsam, Schritt um Schritt, wie ein gefährliches Tier, da» zum Sprung ansetzt. Di« Re» bettelte heiser: »Nit, Batter — nit —" ^ast du ghvrt, wa» der Lackner gsagt hat?" Sein Gesicht verriet die glimmende Wut. Und die Re» flüchtete in die Unwahrheit. »I hab nix ghört — gar nixen —" Der Bauer wußte, daß sie log. Er sich sie an, und sein Zorn wandelte sich in Trauer. Mit klammen Fingern griff er tn die Tasche und drückte ein Geldstück in ihre Hand, die sich widerwillig darum schloß. „Dal Kauf dir wa»! Geh zum Lebzelter!" Erst später ftü ihm ein, daß er sein Kind bestochen hatte. ES war kein gutes Hausen aus der Reit. In tausend Meter Höhe wohnte der Hatz. Unterm Gewänd des Hohen Göll lagen zwei Gehöfte nachbarlich beisammen, -aS Reiterlehen und daS uralte Lacknerlehen, dessen Geschichte mit dem Berchtesgadener Stift aufs engste zusammenhing. Klostervögte sollen darin gehaust haben. Dick und stark trotzen die Mauern den Jahrhunderten, Hausflur, Küche und Keller waren kühle, niedere Gewölbe, die schmalen Fenster schielten wie Schießscharten inS Tal. Auch die Bezeichnung »Lehen", im Berchtesgadener Land noch überall gebräuchlich, ist ein Ueberblerbsel au- alter Zeit. Die Lacknerin war Wittib, ein knochige- Weib. Vor Jahr und Tag war ihr Mann, der Lackner, plötzlich auSgeblieben und nicht mehr heimgekommen. DaS magere, spinnenbeinige Mandl mit dem großen Buckel war spurlos verschwunden. Die Lacknerin erzählte die seltsame Geschichte jedem der sie hören wollte: ES hatte die ganze Nacht geregnet. Da» Straß! aus der Reit war kein Weg mchr, eher ein Wasserfall. Aber daS hatte den Lackner nicht weiter angefochten. Drüben im Salzburaischen wußte er ein gute» Stück Vieh, daS einen Marsch von Stunden wert war. Der Lackner ver stand sich auf die Handelschaft. er war jedem Salzburger Biehjuden gewachsen und verdiente nebercket ein schöne» Geld. Umständlich, fast andächtig barg er die Schein« an die Brust. Und dieselben Fingerspitzen, die mit den Mün zen und Scheinen so gut umzuaehen verstanden, taucht« er tief tn den Weihbrunn, ehe er da- HauS verließ. Aber der WethLrunn hat nicht» geholfen. Der Lackn« ist nicht heimgekommen. Sein Weg hat ihn mitten durch einsame» Wald land geführt. Dort an der Grenze konnte man verloren gehen auf Nimmerwiedersehen. Dort konnte ungesehen ein Messer blitzen, ein Schrei verröcheln im Gestrüpp. Lang ging ein Munkeln im Boll. Ein Feuer soll gebrannt haben, tief in Len Grenzberaen, «n Feuer, groß genug, einen Ochsen zu braten, üeber dem -och- stämmigen vergwald soll eine Rauchwolle geschwebt haben, tagelang. Erst al» ein Ostwind aufkam, fei die Wolle fortgezoaen, schleichend und widerwillig wie der Hehler einer bösen Tat. Keine Menschenseele sah den Lackner wieder. Er war wegaewtscht vom Erdboden. Nieman- zweifelte, daß er tot sei. Ermordet! schrie die Lacknerin. Sie schrie e» laut Md immer wt»d«e. Jghrslaua, jHHH