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Riesaer Tageblatt Postscheckkonto« Melde» 15M «eokckff« «efa Nr. 52 Drahtanschrift: Lageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 52 »«d Aazetger sEibedlMMd Ayri-rrf. Diese Zeitung Ist da« zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachnnaen de» AmtSbanpttnann» a« »roßeuhatu behördlich bestimmte Blatt und enthält amtltche Bekanntmachungen de» Finanzamtes Riesa «ad de» Sauptzollamte» Meide« S1. Jahr,. Dienstag, 83. Aiigyft 1S88, aiend» ^. Nummer d?» AuSaabetaaeS ^ vormittag» aufzugebeu; eine Gewähr für da» Erscheinen a« bestimmten Lagen und Plätze» wird nicht übernommen. Grundpreis für dl« N-tztt 4S mm brette mm.Zeile ober deren Raum v Rpfl, die «r mm breite. « gkspaltene mm.Zeile tm Lerttetl 26 Rpf lGrundschrtft: Petit s mm hoch). 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Mehr als list Einheiten, Schiffe und Boot«, fahre« uuter dem Kommando des Flottenchef» Admiral Carls in Kielliuie mit genau eingehalteueu Abständen a« der „Grille" vorbei. Mit der Flagge des Flottenchef» bildete die „Gneisenau", das erste der deutschen 2SNst»-Tonnen- Schlachtschiffe, die erst im Mai d. I. in Dienst gestellt wurde, die Spitze. Fast eine Stunde dauerte der Vorbei marsch, während die „Grille" der Flotte langsam entgegen- fuhr. , Prachtvoll war das Bild der unübersehbaren, kilo meterlangen Linie grauer Schiffe aller Größen, deren Mannschaft an der Reeling angetreten war. Die große Parade deutscher Seeftreitkräste zeigte wir« kuugSvoll di« Stärke der aus modernen und modernsten Schiffen bestehenden neuen dentsche» Kriegsflotte, die sich heute in einem zielbewußten Ausbau befindet. Die Parade und besonders die anschließenden Vorführungen gaben aber auch einen Eiudrnck von dem hohen Stand des seemänni schen Könnens unserer Kriegsmarine, am deutlichsten sicht- bar in dem äußerst präzisen Fahren im Verband. Ter RcichSverweser hatte sich nach der Kranznieder legung in Laboe auf der „Grille" etngeschifst, die mit dem Führer an Bord in der Kieler Förde lag. Der Aviso hatte di« weiße Standarte de» Retchüverweser» und die de» Führer» gesetzt. Auf dem Vormast wehte die ungarische Nationalflagge. Auf der am Morgen noch so belebten Kieler Förde war es inzwischen still und leer geworden, da die Flotte über Tag in Lee gegangen war. Um etwa 18.80 Uhr nahm die „Grille" langsam Kur» auf die Kieler Bucht hinan» in die offene See. Ihr folgte das alte Torpedoboot „Pfeil", das heute die deutsche und internationale Presse an Bord hat, dann, bi» über die Toppen geslaggt, die beiden groben Passagter dampfer „Patria" und „Adolf Woermann" mit den Ehrengästen an Bord und schließlich der Dampfer „Roland". Der Himmel bat sich bewölkt. Regenschauer huschen über die Ser, die leer vor uns liegt. Es ist kurz nach 14 Uhr. Die Parade muß bald beginnen. Alles hält ge- pannt Ausschau. Am Horizont, der langsam ausklart, er- cheinen winzige Punkte, wohlgeordnet — eS sind die Mast pitzen der ersten deutschen Schisse. Sie werden größer und größer und nehmen Gestalt an. Noch während wir aufein ander zufahren, kommt die Sonne durch, und die weiß grauen Panzerschiffe, die die Spitze bilden, leuchten hell vor einem prachtvoll dunkelblauen Meer auf. Aber während das Auge noch ganz gebannt ist von der Wucht der auf- kommenden Flotte, die immer größer aus dem Meere herauSwächst, tauchen zur Rechten rasende, wetßumschäumte Punkte auf. E» sind die kleinen Schnellboote, rund Ist an der Zahl, die in wilder Fahrt fast ganz verdeckt durch ihre doch aufschäumrnden Bugwellen an der „Grille" vorbei- stürmen. Jetzt ist auch die Spitze der großen Schiffe, besonder mächtig wirkend nach den kleinen Schnellbooten, herange kommen, als erste die „Gneisenau", das bisher einzige fertige deutsche Schlachtschiff. Es trägt die Flagge des Flöt- tenchefs, Admiral Carls. Die Mannschaft ist in weißem Matrosenzeug, sauber ausgerichtet, an Deck angetreten. Sie säumt das Schiff vom Bug bis zum Heck, und achtern steht m dunkelblauer Uniform die Ehrenwache, die das Gewehr präsentiert, während das stolze Schlachtschiff langsam an der „Grille" vorüberzieht. Ei« großartiges Bild, wie jetzt Schiss aus Schiff heran, kommt, während die letzten der langen Reihe kaum erst al» Pünktchen am blauen Horizont erscheinen. Auf allen Schis sen ist die Mannschaft an der Reling angetreten und steht stramm, während sie vor ihrem Obersten Befehlshaber und seinen hohen ungarischen Gästen paradiert. Nach der „Gneisenau", die zum erstenmal im Verbände bet einem solch festlichen Anlaß mitmarschiert, kommen die Panzerschiffe. Istststst-Tonner, die besonder» wuchtig wirken mit ihren einfach gegliederten Aufbauten und den großen Panzertürmen. Als erstes Panzerschiff sieht man „Admiral Graf Spce" vorbeiziehen, bisher das Flottenflaggschiss, dann „Admiral Scheer" und die „Deutschland", deren Namen sofort die Erinnerung an den feigen Ueberfall bolschewistischer Flieger vor mehr al» einem Jahr weckt. ES folgen die schnittigen schnellen Kreuzer „Nürnberg" und „Leipzig", dann die etwa» älteren, aber immer noch sehr modernen Schisse Kreuzer „Köln" und „Königsberg", und schließlich die beiden Artillerie-Schulschiffe „Brummer" und „Bremse". Die erste Gruppe ist vorbeigezogen, sie verschwindet, sich hell im Sonnenlicht gegen den dunkelgrauen Gewitter- Himmel abhebend, in der Kieler Bucht. Aber schon kommt di« zweite Gruppe heran, die Torpedoboot-Streitkräfte, an ihrer Spitze einer der neuesten und schnellsten Zerstörer „Leberecht Maaß" mit dem Stander des Führers der Tor pedoboote am Topp. Dichtgedrängt folgt Division auf Division, Boot auf Boot. ES sind vier Zerftörerdtvifione» zu je drei Zer störern und zwei Torpedobootsslottillen. Ihnen schließt sich die dunkelgrün-braun gestrichene TorpedodsotS-Schnl» ilottille an. Während wir der ankommenden Flotte weiter «nt- aegcnfahren, ist inzwischen die dänische Küste mit der Insel Langeland in Sicht gekommen. Wir halten Kur» auf den Kleinen Belt zu. Nach einer kurzen Pause folgt setzt dir dritte Gruppe, di« der Miuensuchervcrbände, an der Spitze „T. Istst" mit dem Stander des Führer» der Minensuchboote. Wieder ein ganz neues Bild, denn die Minensucher-Flottille ist zum Teil schwarz gestrichen. Tie Schisse sehen selbst im schönsten Sonnenlicht so unheimlich aus wie ihre Ausgabe, die unter Wasser schwimmenden Minen wegzuräumen, gefährlich ist. Sie kommen nicht in Kiellinie, sondern in Treierorbnung, ausgezeichnet Abstand haltend, vorbei. Den Schluß dieser Gruppe machen die kleinen Räumboote, die für flache Ge wässer gebaut sind. Und nun kommen die mit besonderer Spannung er warteten U-Boote, die die vierte und letzte Gruppe bilden zuerst das U-Boot-Begleitschiff „Saar" mit dem Stander des Führers der U-Boote, dann etwa fünf große Boote von 750 Tonnen, wie alle U-Boote grau-grün gestrichen: cs folgen die der mittleren Klaffe von Sstv Tonnen und zum Schluß die kleinen Boote von 250 Tonnen, die nicht größer als ein Sprcekahn, aber vor allem in der Ostsee «ine äußerst gefährliche und brauchbare Waffe sind. Treff lich ausgerichtet, gehen sie in Kiellinie vorbei. Die Parade ist beendet. Die „Grille" schwenkt scharf um und ändert ihren Kurs. ES war ein eindrucksvolles Schauspiel, baS die Macht des nationalsozialistischen Deutschland zur See, die sich in stetigem Ausbau befindet, eindrucksvoll zeigte. An die Parade schloffen sich vor der Kieler Bucht Flöt» tenoorsührnugen an, denen der ungarische RcichSverweser und der Führer und Reichskanzler an Bord der „Grille" beiwohnten. Jubel um den Führer und Reichsvcrweser von Horthy in Kiel Der Führer und sein hoher Gast, RetchSverweser Admiral von Horthy schreiten vor dem Hauptbahnhof in Kiel die Front der Ehrenkompanie der Kriegs marine ab. (Weltbild-Wagenborg — M) Flottenvorführungen vor dem Reichsverweser und dem Führer Rach der Flottenparade fanden vor Seiner Durchlaucht dem Reichsverweser des Königreiches Ungarn, Admiral von Horthy, und dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, die sich mit ihrer engsten Begleitung auf dem Aviso „Grille" eingeschisst hatten, gesechtsmäßig« Vor führungen der Flotte statt. Die „Grille" fuhr während der Uebungen im Flottenverband. Nach einem Gefechtsbild bei Tage, bei dem u. a. U-Boots-Angrifse und Kaliberschießen mit'schwerer und Flak-Artillerie gezeigt wurden, folgte eine Nachtübung mit Torpedo-Angrifsen durch Schnellboote und Artillerie- schießen von Kreuzern und Zerstörern. Hamburg in Erwartung des ungarischen Reichsverwesers Sin festlicher Tag für di, Hansestadt — Da» Programm des Mittwoch» tl Hamburg. Deutschlands Welthafenstadt rechnet es sich zur besonderen Ehre an, daß der Reichsverweser de» Königreiches Ungarn. S. D. Admiral von Hortbo. auf seiner Deutschlaudreiie am Mittwoch auch in ihren Mauern weilen wird, fühlt sich doch die Hansestadt mit dem Admi ral, dessen Leben so eng mit dem Meer verflochten ist, be sonder» verbunden. Tie gesamte Bevölkerung steht daher schon beute im Banne de» großen Geschehens. Wenn am Mittwoch früh Reichsverweser von Hortbo an der Seite de» Führer» und Reichskanzlers den Hamburger Hafen be suchen und durch die Straßen der festlich geschmückten Stadt fahren wird, werden ihm die Herzen aller Hamburger zu fliegen, werden Hundcrttausende die Uferstraße de» Hafen» und die Turchsahrtsstraßcn säumen. Ja der Nach« zum Mittwoch werden der Reichsverweser und der Führer aus dem Aviso „Grille" im Hamburger Hasen eintressen. Am Mittwoch früh, kurz vor 0 Ubr. wird sich ReichSftatthalter Gauleiter Kaufmann mit weiteren führenden Hamburger Persönlichkeiten an Bord der „Grille" begeben, um Seine Durchlaucht den Reich-ver- wescr de» Königreiches Ungarn und den Führer und Reichskanzler aufs herzlichste in der Hansestadt willkommen zu heißen. Kurz darauf werden Admiral Horthy und der Führer in Begleitung des ReichSstattbalterS und zahlrei cher weiterer Gäste eine Rundfahrt durch den Hamburger Hafen unternehmen und dabei auch die Anlagen der Werft von Blohm sc Voß eingehend besichtigen. Gegen Mittag, um 1l,5» Uhr, werden dann der Reichs verweser mit seiner Gemahlin und der Führer und Reichs kanzler von den St. Pauli-Landungsbrücken au» die Fahrt durch die Straßen der Hansestadt zum Rathaus antreten, wo sie von Bürgermeister Krogmann begrüßt werden. S. D. der Reichsverweser und Frau von Horthy werden sich ins Goldene Buch der Stadt eintragcn. Am frühen Nachmittag — kurz vor 14 Uhr — werde» sich Re hohen ungarischen Gäste nnd der Führer nnb Reichskanzler vom Rathaus zum Dammtor-Bahuhos be» geben« um di« Fahrt in die Reichshauptftadt anzntreteu. Erprobte Freundschaft neu besiegelt Tiefe Befriedigung in Ungarn über den herzliche» Empfang Horthy ff Budapest. In mehrseitigen Berichten schildern sämtliche Abendblätter in größter Ausführlichkeit die Deutfchlandreise des Reichsoerwesers, seinen Empfang und sein Zusammentreffen mit dem Führer und Reichskanzler in Siel sowie die Taufe des neuen deutschen Kreuzers durch Frau von Horthy. In ihren Kommentaren würdigen sie die große Herzlichkeit des Empfanges, der Horthy im Reiche zuteil wurde. Da» Regieruugsblatt „Ssti Ujsag" schreibt, eine Triunrphfahrt, wie sie Horthy» Souderzug aus seinem Wege durch Deutschland erlebt hat, könne keine Regierung, keine Organisation und kein Machtapparat so bewegt, so feierlich und so festlich gestalten; das könne nur die spontane Zu neigung und die ausrichtige Begeisterung eine» ganzen Volke» zuftandebringen. Die Freundschaft zwischen der drntsche« und der ungarischen Nation sei «ährend der letz te« zwei Tage so deutlich zum Ausdruck gekommen, wie bisher »och nie. Di« Atmosphäre de» Tressen» in Kiel werd« durch den spontanen Ausbruch der Begeisterung ge kennzeichnet, ein Umstand, auf den die ganze Welt mit Recht aufmerksam werde. Die gerechte Sache des Ungartums vertrete Horthy in Deutschland in einem Augenblick, in dem dies von lebens wichtiger Bedeutung sein könne. Auch die leidenschaftlich sten Feinde Ungarns müßten nun beachten, daß Ungarn vor der Weltöffentlichkeit wiederum Stimme und Geltung habe. Daher sei eS von weittragender Bedeutung, daß ge rade jetzt Nachrichten aus Deutschland die Kunde von lenem beispiellosen Empfang brächten. Die ungarische Nation blicke dankbar und zuversichtlich zu ihrem Führer auf, von dem sie die Begründung einer besseren Zukunft erhoffe. Die aufrichtigen und warmen Freundschaftskund gebungen des mächtigen Deutschen Reiches kür das unga-