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Riesaer Tageblatt Dienstag, 16 August 1VL8, avendS ^1S6 Drahtanschrift» Lageblatt Niesa Fernruf 1287 Postfach Nr. S2 Postscheckkontoe Seetden IS» Sirvkasser «es» »LS» -L Jahr,. br, Är »ftd A«)»tgtzV sLIbetlatt Ml- Äuikiykk). unübe» Hauptzollamte» Meißen 4"„a«blatt «rsckeiut i-d«n Laa abend» V.S Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, kür einen Monat 2 Mark, ohne burck Boübezua ^M. 2.1s etnschl. Postgebühr (ohneZustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <8 aufeinanderfolgende Nr.) SS Pfg., E'nzelnummer 15 Pfg. dte M^niner des AuSaabetaae» lind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für daS Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen w^dnicht übernommen, G dte a-setzte N mm breiw mm-Zeile" der deren Raum 2 R^ bi« SO mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Texttett 25 Rpf. (Grundschrtst: Petit 8 mm Ztffergebühr 27 Rps. . Lankas Aufschlaa Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der lagdieJnanspruch. na^n^aü- Mänaeln nicht drucktechnischer Art auS. Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilMer Nachlaß binsall^. Erfüllungsort ^d^ahlung uud GeESstand M Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen -ingegangenen Verpflichtungen Geschästsstelle^esa^ Schweres Vergwerlsunglüü im iüchsiichen Erzgebirge 11 Verweilte waren von Wassernüssen eingeschlossen — Vettungsaebettea unter Einsatz aller Mittel — 4 Veralente tat X Chemnitz. Aus der Bereinigte« Keldsnndgrnbe t« EhrensriedcrSdors ereignete sich am Montag vormittag «« 18 Uhr ei« schweres Berawerksnnglück. Aus der ersten Kezeugstrecke der 150-Meter-Sohle ersolgt« bei Spreng- »«eiten «i« Wassereinbrnch, wobei SS Bergleute t« der Grube «ingeschlossen wurde«. Bo« de» Eingeschlossene» kouute« fich IN selbst i« Sicherheit bringe«. SS wurde» so» fprt ««sangreiche Rettnngsarbeite« «iugeleitet, wodurch es bi- 2 Uhr nachmittag» gelang, 4 B«rgle«te lebeub »« berge«. Um 7 Uhr abenbs besaube» fich »och 11 Berg, lente i« dem ersossene« Stollen. Di« RettuugSarbeite«, die «»»»terbrochen sieberhast sortgesetzt «»erde«, find Lnßerfi schwierig, da daS A«Sp«mpen deS Wasser» viel Zeit in Anspruch »immt. Dte eiugeschlofienen 11 Bergleute geb«« dauer«» Klopszeichen, so baß Hossuung besteht, sie »vch lebend berge» zu könne«. An der Unglücksstelle weilen mit NeaierungSvertretern Bertreter der Partei und der Deutschen Arbeitsfront, Ver treter de» Oberbergamte» Freiberg und de» Bergamt«» Stvllberg. 7 weitere Veralente gerettet Die bi« ganze Nacht fortgesetzten Rettungsarbeiten in der Vereinigten Felbsundgrube find äußerst schwierig ge wesen und nur durch den Einsatz einzelner Männer der Rettungskolonne konnten im ganzen 7 der Si»geschlofie«e« gerettet werden. Gegen 8 Uhr morgen» wurden n»r «och 4 Bergleute vermißt, deren Rettung seboch nach der Sachlage sehr schwierig ist. Der Wasserstand in der Grube wird nun weiter gesenkt werden, so daß mit der Bergung der noch vermißten im Lause de» Tage» gerechnet werben kann. 4 ovser der Katastrophe )( Ehrenfriedersdorf. Obwohl die Bergungs arbeiten auf der Vereinigten Feldfundgrube noch an dauern, konnte« vo» de« 4 »och vermißte» Bergleute» bi» our Stunde keiner geborgen werde«, so daß sie al» «er koren angesehen werde» müssen. Die 4 Bergleute find nach dem Urteil der Bergsachverständigen anscheinend sofort nach Eintritt der Katastrophe innerhalb weniger Minuten tot gewesen. Die noch 4 Vermißten sind sämtlich verhei ratet. ES handelt sich um die Bergleute Fritz Seidel, geb. 1S10, 2 Kinder; Erich Schneider, geb. 1SV4, 1 Kind; Fritz Lindner, geb. 100S, 1 Kind; Walter Hennig, geb. 1902, kinderlos. Bon zahlreichen Landesdienststellen sind Beileidsbezeu gungen «ingegangen. Als einer der ersten übermittelte fein« herzliche Anteilnahme Reichsstatthalter und Gau leiter Mutschmann. Die vom Führer ins Leben ge- rufen? Stiftung für Ovfer der Arbeit hielt ebenfalls Rück frage und stellte den Angehörigen der Verunglückten eine erste Hilfe zur Verfügung. DaS Befinden der im Krankenhaus untergebrachlen Bergleute ist den Umständen nach zufriedenstellend. Die Rettungsarbeiten in Ehrenfriedersdorf lBon unserem zum Unglücksschacht entsandten Dresdner Schriftleiter) DaS Unglück ereignete sich während des Schichtwechsels, al» der größte Teil der Belegschaft schon auSqefahren war. Die neue Schicht war noch nicht eingefahrrn. In dieser Zeit wurde auf der zweiten Sohle gesvrcngt, während noch SS Mann im Schacht waren. AuS noch nicht geklärter Ur sache wurde dabei ein Nebcnstollen ausgeriisen. Ein ge- wattiger Wassrrsturz ergoß sich aus den Sauvtstollen und setzte die Sohle unter Wasser. Der Einbruch erfolgte so schnell und überraschend, daß nur zehn Bergleute Zeit fanden, sich vor dem Waner zu retten. DaS Wasser ergoß fick auf di« dritte Sohle, die schnell ersoff. Dte hier arbei- tenden Bergleute wurden sofort eingeschlosien. Für die RettungSarbctten wurde der gesamte Schicht wechsel eingesetzt. Die ganze Belegschaft stellte fich nach Bckanntwerden des Unglück» ein und leistete Hilfsdienste. Die Bergungsarbeiten waren sehr erschwert, da der Schacht noch nicht lange wieder in Betrieb ist. Es wurden nach mühevoller Arbeit zwei Pumpen eingesetzt, di« verstärkt da» Wasser au» dem Schacht schassten. Es gelang, den Einge ¬ schlossenen, mit denen man durch Klopfzeichen in Verbin dung stand, Balken und Bretter zuzuschieben, damit sie fich vorarbeiten konnten. So wurden vier der eingeschlohenen fünfzehn Männer gerettet. Bei dieser Rettung leisteten di« Arbeitskameraden einen selbstlosen Einsatz. Ter Arbeit»- kamerad Roscher konnte unter Einsatz seine» eigenen Leben» vier seiner Kameraden bergen. Die geretteten Bergmänner, die von den Anstrengungen sehr erschöpft waren, berichteten, daß sie auf der zweiten Sohle von dem Einbruch völlig überrascht waren. Da» Wasser war aus einmal da und stieg immer mehr an. Di« waren so verstört in dem Augenblick, daß sie nicht seststrllen konnten, aus welcher Richtung das Waner kam., So be richtet einer der Geretteten, daß er immer versuchte, sich dem Wasser entgegen zu arbeiten. Schließlich habe er sich am Stollen sestgeklammert, um nicht von dem Strom mit» gerificn zu werden. Die Rettungskolonnen schoben th» ein Floß zu, auf da» er sich kinaufarbeiten konnte. Gleich nach dem Unglück war der Bürgermeister de» Orte», Dr. Becker, an den Unglücksschacht geeilt und hatte für die nölige Unterstützung gesorgt. Die Polizei und di« Gendarmerie der umliegenden Orte wurde sofort eingesetzt Die Kreiskeuerwehr setzte ihre Motorspritze zum Pumpen ein. Vertreter des Oberbergamtes untersuchten noch am Vormittags daS Unglück Der stellvertretende Kreisletter Süß und der KreiSobmann Edelmann weilten ebenfalls am Schacht. Die Grnbe liegt am Eingang des Ortes Ehrenfrieders dorf. Sie wurde vor zwei Jahren wieder in Betrieb ge nommen. Vor dem Zechcntor standen die Bewohner de» OrtcS und warteten auf die Nachrichten vom Schacht, j—f. Schweres Schtffsunglüü auf dem Whangpoo Deutscher Dampfer «ach eil )s Schanghai. (Ostasienbienst des DNB.) Der beute gemeldeten Zusammenstoß des Dampfer» ^>ansa" mit bnrch einen Zusammenstoß mit dem britische« Dampfer .rnngwell" Dienstag früh ans dem Wbanapoo-Alnß ge sunken. Während fich der Kapitän mit 17 Man« an Bord de» Dampfer» .Tungwell" rette« konnte, ertranken etwa Uw bi» 1»8 Chinese«. Die Lchnlbfraa« ist noch ««geklärt. Da» gesunkene Schiss war in der Küftensahrt beschäftigt )s Schanghai. lOstasicndienst de» DNB.) Zu dem heute gemeldeten Zusammenstoß des Dampfer „Hansa" mit dem englischen Dampfer „Tungwell" aus dem Whangpoo- Fluß werden nunmehr genauere Einzelheiten bekannt. Der deutsche Kapitän Gottfried Ganter de» gesunkenen Damp- m 3llsamme«ftob gesmtten ferS wurde von dem englischen Kanonenboot „Scargp" au) einer Dschunke ausgenommen. ES besteht die Möglichkeit daß fich die Zahl der Ertrunkenen «och verringert, da sich weitere Ueberlebende an Bord eine» in Richtung Schanghai fahrenden Schleppers befinden können, der die Unglücks stelle passierte. Ter Zusammenstoß fand in der Nähe von Nantung bei Eooper Bank Feier an der Nordseite de» Jangtsc gegenüber der Whangppo-Mündung statt. Bei dem gesunkenen Dampfer handelt es sich um ein kleineres. 280 Tonnen großes Fahrzeug, daS zu Fischereizwecken in Bremerhafen gebaut worden ist und kürzlich in Schanghai für Frachtzwecke umgebaut wurde. Der GeneralslabSihef der franzöfischen Luftwaffe w Staaken gelandet X Part«. General Buillemin, der Ehef de« General- tzabe» der franzüstschen Luftwaffe, der in Erwiderung de» Besuch» de» General» der Flieger, Mtlch, zu einem mehr tägigen Besuch in Deutschland «intrifft, ist kurz nach 11 Uhr mtt einer Amiot-340-Maschtne »ach Berit« abgeslpgen. Seine Begleitung hatte Pari» bereit» kurz zuvor t» einer Potez-Oü-Maschtne verlassen. Berlin. Auf Einladung de« RrichSministerS de« Luftfahrt und Oberbefehlshaber» der Luftwaffe General- ftlldwarschall Göring traf heut« Dienstag mittag um 1S.M Ubr der Ehef de» Generalstab«» der französische« Luftwaffe, General Bnillemi«. im Flughafen Staaken «tu. General Buillemin wird bet seinem Besuch in Deutsch land außer von seinem Adjutanten Kapitän Roger Petit» ieau, von General b'Aftier, Generaloberst Moragtta, Major de Vttrolle» und Hauptmann Ehemiüemtn begleitet. Ge neral Joseph Buillemin steht im V5. Lebensjahr. Er begam» seine militärische Laufbahn im Jahre 1908 mit dem M«. tritt in da» vierte Fußarttllertebatatllon. Nach Besuch der Militärfchule für Artillerie» und Pionierofftziere fand er al» Oberleutnant Verwendung in der Luftwaffe, zu der er im Juli 1918 abkommandtert wurde. Im zweiten Krteg«- fahre wurde er zum Hauptmann und im Februar 1918 zum Geschwaderführer befördert. In seiner Nachkrieg». laufbahn wurde er im Jahre 1924 Oberstleutnant. Im Jahre 1925 wurde er Befehlshaber der Luftarttllerie, u» Jahre 1928 Oberst, im Jahre 1932 Befehlshaber der Luft- waffe in Marokko, auf welchem Posten er im Jahre 1988 zum Brigadegcneral avancierte. General Buillemin machte sich ttr Marokko um die Organisation der Militärluftfahrt, insbesondere um die Markierung der Sahara-Streck)!, ver dient. Bekannt ist unter anderem der große Geschwader slug französischer Militärflugzeuge nach Afrika, der üher .'5 000 Kilometer führte und von General Buillemin ge leitet wurde. Im Jahre 1934 hatte General Buillemin verschiedene Posten als Inspekteur in der Luftwaffe des Mutterlandes inne, nahm in den folgenden zwei Jahren an dem Kursus des Centre des hautes studeS mtlitatreS 'eil und wurde zum Befehlshaber des 1. Luftkorp» in Paris, im Oktober 193» zum Divisionsgeneral ernannt. ,)m Jahre 1937 wurde General Buillemin in den Obersten Luktrat berufen. General Buillemin ist Kläger de» Groß kreuze» der Ehrenlegion, da» ihm im Jahr« 1984 verliehen wurde. Zu ?ir«n de« Ehef» de» Generalstabe» der französi schen Luftwaffe wehte bei seiner Ankunft tn Berlin übe. dem Fliegerhorst Staaken neben der Reichskrieanklagge General B«illemi» ^«Trikolore. Zum «mpfaug hatten fich -ingefunden der ^""äöfische Botschafter Francois-Poncet, der französische . uftattachs in Berlin Oberst de Gefrier mit seinem Ge- A!'A H?""tmann Stehlt» sowie der französische Militär- a"achs General Renondeau. Bon dmttfcher Sejt« waren Fliegerhorst einc des französischen im ReichSluftministrrium. Generalinspektor Generalleutnant anwesend al» Bertreter des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshaber» der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, der Staatssekretär der Luftfahrt General der Flieger Milch, ferner der Ches des Generalstabes der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, der Befehlshaber der Luftwaffe Grupp« I, General der Flieger Kesselring, der Ehef der Zentralabtcilung General der Flieger von Witzendorff, der der Luftwaffe Generalleutnant Kühl, Klepk« und Generalmajor Udet. Sur- vor 18.30 Uhr traf über dem »Pole- 85" ein, in der fich die Begleiter ... .... Generalstabschefs befanden. Kurz daraus wurde auch die silberhelle »Amiot 340" gesichtet, jener Tvv, der vor kurzem den internationalen Rekord über die 2000-Kilometer- Streck« aufstellte. Nach mehreren Schleifen über dem Fliegerhorst und dem Stadtrand landete die Maschi««. Dar Musikkorp» intonierte einen Marsch, und der Staats sekretär der Luftfahrt General der Flieger Milch hieß de» franzöfischen Gast i« Name« de» Reichsminifters der Luft fahrt und Obersten Befehlshaber» der Luftwaffe, General, seldmarschall Göring» in der Reichshanptftadt willkommen. Nach der Begrüßung und gegenseitigen Vorstellung setzte, während die französischen und deutschen Offiziere salutierten, das Musikkorps mit der französischen und dann mit den deutschen Nationalhymnen ein, darauf meldete der Kommandant des Fliegerhorstes, Oberstleutnant Traut vetter, die Ehrenkompanie, die der französische General- stabSchef und der Staatssekretär der Luftfahrt, General Milch, mit den Herren ihrer Begleitung abschritten. Im Anschluß an den Empfang fand im Kasino des Fliegerhorstes im engsten Kreise ein Frühstück statt, woraus sich General Buillemin und seine Begleitung zum Ehre», «al begeben. Am Mittwoch besichtigen General Buillemin und die übrige« französischen Offiziere das Jagdgeschwader Richt hofen in Döberitz, um sich bann in die Erla-Flugzeugwerkr in Leipzig-Mockau zu begeben. Hier wird den Gästen unter anderem die bekannte BF. 109 der Bayrischen Flugzeug werke vorgefuhrt, jene Maschine, die beim Geschwindigkeits- Wettbewerb anläßlich des Internationalen Meetings in Zürich und aus.anderen Veranstaltungen außerordentlich l Abends schließt sich dann ein Empfang I lm Hau» der Flieger an.