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Riesaer Tageblatt S1. Jahrg Montag, 18. Juli 1S38, abends Drahtanschrift: Tageblatt Riesa Fernruf »237 Postfach Nr. 52 Postscheckkönkoe Dresden ISS» «rokafle: Riesa Nr. 52 «ttd Anzeiger sCldeblatt lwd Anzeiger). Diese Zeitung ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen beS AmtShauptmannS »u Großenhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de- Finanzamtes Riesa und des Hauptzollamtes Meißen DaS Riesaer Tageblatt erscheint fede« Tag abends V,S Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, Lurch Postbezug RM- 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) öS Pfg., Einzelnummer 1ö Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind btS IN Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für baS Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirb nicht übernommen. 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Sächsischen VionieriageS in Riesa Am Sonnabend und Sonntag trafen sich a«S alle« Teilen unseres Heimatgaues die ehemaligen Pioniere, Männer, die s« große» Ringen der Völker stets mit an vorderster Linie gestanden haben nnd die sich in der Zeit des Niederganges beS deutschen Volkes zusammcnschloffe«, um die alte Tradition immer hochzuhalten und derer ehrend zu gedenken, die ihr Lebe» aus dem Felde der Ehr« ließe». Die Hochhaltuug der Tradition stand einst aus ihren Fahnen, sie wurde dank der Initiativ« des Führers erreicht und ab 30. September »erde« bi« Pioniere, die bisher dem Waffenriug deutscher Pioniere angehvrten, in der einzigen großen vom Führer beanstragte« Organisation, dem NS.-ReichSkriegerbunb Kyffhäuser, «brkeu Di« Tage in Riesa waren das letzte ossizielle Zusammensein und aus einer Vertretersttzung in der letzten Leptemtsumoche tu Freiberg wird der Landesverband seierlich ausgelöst werde». Der Empfang ln Riesa Von den frühen Morgenstunden an herrschte in den Straßen unserer lieben alten Stadt eine ganz besondere Stimmung. Es lag „etwas in der Lust", von dem sich kei ner im Drange der Geschäfte voll und ganz freimachen konnte. Die Fahnen wurden gehißt, Girlanden wurden gezogen, die Schaufenster wurden geschmückt, usw., man sah, überall bemühte man sich mit Erfolg, um den Pionieren in Riesa den Empfang so angenehm wie nur möglich zu machen. Hochbetrieb herrschte im „Sächsischen Has", dem Hauptquartier für die Riesaer Festtage. Hier herrschte ein kommen und ein Geben wie in einem Bienenhaus. Jm- mer neue Onartierzettel wurden verteilt, alte Kameraden trafen sich wieder usw., kurzum, es war hier bereits eine Stimmung, die vermuten ließ, dqß di«. Riesaer Tage wiederum ein Erlebnis für alle Beteiligten werden würden. Der Auftakt: Landesverbands- und Dertretersihunq Lande>rverbnndsfübrer Türcke Dreoden eröffnete dir von 21 Kameradschaften besuchte Landesverbands, und Ver tretersitzung mit begrüßenden Worten und gab seiner be sonderen Freude darüber Ausdruck, daß auch der letzte Führer de» WassenringeS Deutscher Pioniere. General- masor a. D. Haenichen. der Tagung beiwohnte. Unter den sonstigen Ehrengästen bemerkte man Bürgermeister Dr. Schade n. a. Dann begrüßte noch Kamerad Kaubitzsch die Kameraden in der Feststadt Riesa außerordentlich sonders erfreulich, vor der endgültigen Liquidation deS Verbandes noch die Männer anozuzeichnen. die sahrclang in vorderster Linie der gesamten Arbeit gestanden hätten. Oberstleutnant Mirus dankte für die Ausgezeichneten. Einen von reicher Arbeit zeugenden Jahresbericht er stattete der Schriftwart E re utz Dresden. Er ließ noch mals im Geiste die großen Veranstaltungen des vergan genen Jahres vorüberziehcn und gedachte dabei in beson ders herzlichen Worten der Einweihung des StabSgebäu- dcS unserer Pioniere im Juli vorigen JakreS. wo Oberst leutnant Stiller der jungen Truppe die Pioniere als leuchtendes Vorbild hingcstellt hätte, die lstl« »rotz aller Anfeindungen mit klingendem Spiel aus dem großen Kriege wieder in ihre Kaserne eingezogen wären. Unter dem Punkt „Verschiedene»" wurde ein Antrag der Kameradschaft Freiberg besonder» begrüßt, der vor schlug, das Ehrenmal der sächsischen Pioniere in Dresden einer besonderen Pflege zu unterziehen und in würdiger Weise wieder zu erneuern. LandesverbandSvorsttzender Türcke ging dann auf die denkwürdige Vaffenringsitznng in Berlin ein. ans der be schlossen wurde, den Waffenriug ausznlösen und die Kame radschaften dem NS »Reichskriegerbund Kntlhänser zuzu führe». Er entwickelte nochmal» ein Bild von all den Ge- schebnisirn. an denen die sächsischen Pioniere nach dem großen Krieg beteiligt waren, er ging aus die großen Pioniertage ein und gab am Schluß bekannt, baß di« Füh rung bis mit 8st. September in den alten Händen bleibe. Eine für die letzte Teptemberwochr einzuberusende Ber- tretersitzung in Freiberg wird dann die endgültig« Auf lösung des Landeoverbandes vornehmen. Nachdem die Kameraden M e u » g e i « r - Plauen nnd Hartwig-Dresden gesprochen hatten, bankte General major a. D. Haenichen dem LandesverbanbSführer und seinem Mitarbeiterstab für die im Interesse der Pioniere bisher geleistete Arbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, daß doch alle auch weiterhin Mitarbeiten sollten, ganz gleich, wo sie hingestellt würden. Bürgermeister Dr. Schade begrüßte da» Fükrerkorp» der ehemaligen sächsischen Pioniere in den Mauern der Stadt Riesa. Die Stadt freue sich die alten Pioniere mit der jungen Wehrmacht für zwei Tage in ihren Mauern beherbergen zu dürfen. Die Kameradschaft, die von 1914 bis 191« auf den« Felde der Ehre gepflegt wurde, das war ja erst der Grundstein zu dem. was Adolf Hitler heute in Deutschland geschaffen habe Die Stadt lei stolz darauf, beute wieder Garnison zu lein und daß hier die alte ruhm reiche Tradition der P'onicre in der jungen Wehrmacht fortgesetzt würde. Mit einem Gruß an den Führer, an dem folgendes Telegramm abgeschickt wurde: „Alte und junge Kamerad«», di« sich i« StanLvri Riela zum 17. sächsischen Pioniertag und zum Gedenke» der vor kttl Jahren erfolgten Gründung der sächsischen Pioniere zusammengefuuden haben, entbieten ihre« verehrte» Führer und Reichskanzler ehrerbietigst« Grüße und das Gelöbnis unwandelbarer Treue. Sieg-Heil! Türcke, Landeoverbandsiührer fand die Landesverbands und Vertretersttzung ihr Ende Während der Landesverband tagte, kamen immer mehr Pioniere in Riela an und als dann am Abend der SS «rode Aameeadschnsttadend im „Stern herzlich. Auf einstimmigen Veschluß der Versammlung wurde dann der letzte Führer der sächsischen Pioniere, Türcke, zum EhrenlandcSverbandSvorsttzenden in Anerkennung seiner Verdienste nm den Verband ernannt. Schatzmeister Speck erstattete den von reicher Arbeit zeugenden Jahresbericht, der in Einnahme und Ausgabe mit reichlich 11M Mark abschließt, die Rechnungen wurden aeprüst und richtiggesprochen und dem Kassierer sür seine Arbeit gedankt. Verbandssührer Türcke kam dann zu einer Reihe von Ehrungen. Mit der Ehrennadel des WassenringeS Deutscher Pioniere konnten nicht weniger al» 2N Kame raden ausgezeichnet werden. Unter den Geehrten befanden sich auch die Riesaer Kameraden Kanbitzsch und Nöti ger, die sich um die einheimische Pioniervereintgung große Verdienste erworben haben und die auch selbst die meisten Arbeiten für den jetzt stattgefunbenen Ptoniertag über nommen hatten. Generalmajor a. D. Haenichen sprach zn den Geehr te« nnb zum gesamten Landesverband dann in zu Herzen gehenden Worten. Di« Arbeit der Pioniere, so führt« er n. a. aus, für dir wir jahrelang gekämpft haben, hat heute unter der tatkräftigen Führung endlich dt« Anerkennung aefunben, die sie früher leider niemals erringen konnte. Der Waffenring deutscher Pioniere habe am 1V. tz. b. I. in BANt» seine Luslüfung beschlossen und «S fei deshalb be» eröffnet wurde, da war die Zahl der Festgäffr so groß, daß nicht alle Platz finden konnten. Nack dem feierlichen Fahncneinmarsch. einem GckangS- vortrag des MGV. „Längerkranz" unter der Stabführung von Kantor Knolle-Gohlis begrüßte der Leiter des Pionicrtages, B v t t g e r - Riesa, die Erschienenen, unter denen man den Kommandeur der Pioniere im IV. Armee korps, Generalmajor Sachs, den Wasscnringfübrer Generalmajor a. D. Haenichen, Bürgermeister Dr. Schade, Vertreter der Pi.-ski-Batl. 24 und 18 »Zeil Hain und Ptrnai, Oberstleutnant a. D Geißler vom NS. Reichskricgerbund „Knfshäuser", als Vertreter des SolbatenbnndeS Oberleutnant d. Res. Wolfs, Vertreter deS NS.-MartnebundeS, als Vertreter der OrtSgrnppe des Deutschen Offiziersbundes, Oberstabsarzt a. D. Dr. Mev« r u. a. bemerkte. Aus allen Teilen des Lachsengaue» und dem großen deutschen Vaterland sei man, so stellte der Redner mit Freude fest, nach Riesa geeilt, um teilznnehmen an dem Treffen der alten Kameraden. Generalmajor a. D. Haenichen überreichte dann unter Worten deS Dankes nnd der Anerkennung in keiner bisherigen Eigenschaft als Führer de» WassenringeS Deut scher Pioniere Generalmajor Sachs und Oberstleutnant Sinz da» tragbare Ehrenzeichen de» WassenringeS. Diese Auszeichnung, so betonte er weiter, sollte eine Anerkennung der Arbeit sein, die die beiden verdienten Soldaten für dir Wtebererftarkung der Pionierwaffe geleistet hätten. Generalmajor Lachs begrüßte die Pioniere in seiner Eigenschaft als Ltaudortaltester und al» Kommandeur der Pioniere des N. Armeekorps, das sich aus den früheren 12. und 1». sächsischen Armeekorps zuiammenketze. Er dankte zugleich im Namen von Oberstleutnant Sinz kür die Auszeichnung, die beide in Ebren tragen würden. Die sächsischen Pioniere seien, io führte er weiter aus. mit die ältesten Pioniere in Deutschland. Pioniere waren und seien sür immer Bahnbrecher und Wegbereiter sür die anderen Waffen gewesen. Ihre Devise „Angreifen" hätten viele Irene Kameraden während des letzten großen Krieges mit dem Leben büßen müstrn. Für die alten Soldaten der großen Armee des Weltkrieges sei eS eine dankbare Auf gabe, die hohen Loldatentugenden von einst beute den jun gen Menschen wieder beizubringen und sie zu ebensolchen Taten zu verpflichten. Aufgabe der jungen Soldaten fei es, in Disziplin. Kameradschaft, Gehorsam und Treue zu Führer und Vaterland ihre Pflicht zu tun. Die Verbun denheit zwischen der alten und der jungen Wehrmacht sollte in dicken Tagen in Rieka weiter gehegt und gcpklegt werden. Die junge Wehrmacht arbeite emsig an sich und sei eine treue Hüterin der Tradition der alten Bataillone. Tie Rede des Ltandortältesten klang auS in einem Gruß an den Führer und dem Gesang der Nationalhnmnen Bürgermeister Tr. Schade betonte, daß N Jahre ver gangen seien, seitdem der letzte Pionierlag in Rieka statt gefunden habe. Welchen Wandel hätten seit diesem Tage Anneuminister Dr. Fritsch, Generalmajor Sachs, DaS TraditiouSehrenmal der 22er Pioniere General v. Schwedcr, Oberstleutnant Linz, bei» «ährend der Kranzuiedele«v«s UdschreUen her Etzoenkompani« »Hochbetrieb" ans der von den Pioniere» erstellten Brücke tz«kv»l>»«i> (i>. i. oo«ui»ir-