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DvnnerSta-, S. Mai 1-S8, aveudS ««L Att^elger Meblatt Md Ao-tlger). ««d be» HEtsollamte» «ei»«» Riesaer Tageblatt erscheint jede» T«g abend» v,s Uhr mit Ausnahme der Tonn- und Festtage. v«zng»preis, bet BorauSzahlung, für einen Monat LMark,ohne Zustellaebühr, Kinck Boübe»ua RM 2 14 «inschl Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte sö aufemanderfolgende ü^r.) öd Pfg., Elnzelnummer lö ^"äslgen für d?a «u»a.k.taae« aufzuaeben; «iueGewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpret» für U?-?eü^ L mm breitemm.^eil-°d-rd-r-nRaumW mm.Zetl« ick Lerttetl 2» Rpf. lGrunblchrtft: Petit 8 mm h°ch).Zisfergebahr 27 Rp., tabellarischer 5^>«/ Ausscklaa Net fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesanbter Anzeigenteile oder Probeabzüae schließt der Verlag die Inansprnch» na^me auS^Mängelnich/drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. 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Vielfach ist bi« Bevölkerung schon seit Mittwoch ununterbrochen aus den Beinen, denn niemand wollte gestern abend die Generalprobe der Keftbelenchtung versäumen, die ganz Neapel mit einem Schlage in ei« wahres Lichtermeer rauchte. Bäume und Wege der öffentlichen Gärten waren von magischem Licht übergossen, in den winkligen mittel alterlichen Bauwerken strahlte blaues Licht, barocke Türme und Zinnen flammten in grün weiß-rot, den Karben der italienischen Trikolore. Tie Strahlcnkegel der zahllosen Neapel in feenhafter Beleucht»«, IWellbild-Wagcnborg — M.) Scheinwerfer heben die satten Karben der wertvollen Tep piche unter den Fenstern und an den Balkonen der Häuser besonder» wirkungsvoll hervor und die Adler auf den Säulen und Masten blinken wie flüssiges Gold in der Fülle des Lichtes. Tas riesige Halbrund der Piazza del Plebi- sctto, auf der heute abend Stadt und Land Neapel dem Führer huldigen wird, ehe bi« Galavorftell««, von »Aida" beginnt, ist »u einem Festplatz gestaltet, wie ihn kein noch so genialer Bühnenbildner besser hätte gestalten können. Turch da» ans dem Säulengang, der den Hintergrund ab schließt, nach austen strömende Licht wurde das Tunke! der Nacht vollkommen verdrängt, LageShelle überflutete den ganzen Borplatz, von hier au» wirb der Führer abends durch ein dichte» Menschenspalter den Corso Umberto bis zum Hauptbahnhof entlangsahren. Blanke Säulen mit stufenweise angebrachten Hakenkreuzen. Liktorenbündel und dem Wappen des Hauses Savoyen slankieren den Weg Ein künstlicher Laubengang von Blattgrün bildet den Ab schluß dieser Lichtstraste, über der am Himmel nur der Widerschein des feurigen Berges, des Vesuv, leuchtet, wäh rend von der See her die Nachtbrise die Banner und Kah nen und di« stlber- und golddurchwirkten Teppiche und Tücher leise bewegt. Neapel ist zum Empfang gerüstet. Mit Leidenschaft und Liebe haben die Neapolitaner ihrer Stadt zu Küsten des Vesuv et» festliches (tzewand ««gelegt. Die Abr-tse des Führer- nach Neapel )t Rom. Kurz «ach 22.80 Uhr hat der Führer vom festlich geschmückten Bahnhof di Termini «us «ach über««» herzliche«, Abschied vom italienische« Regierungschef die ltalieuische Ha«ptft«dt i« Zuge verlasse», um sich «ach Neapel zu begebe«. Tie Abfahrt des Führers vollzog sich im Rahmen des Prunkkleidcs, das Rom für diese festlichen Tage angelegt bat. Tie riesige Halle der Ltatione bi Termini war mit leuchtenden roten Tecken auSgelegt, die sich breit bi» zum Sonderzug des Führers erstreckten. Riesige Hakenkreuz sahnen und Trikoloren hingen von der gewölbten Tecke de» Bahnhofes herab. Viele Hunderte von Fahnen schmück ten neben roten mit Golbbändern eingefaßten Tüchern die langauSgestreckten Wände. Riesige Blumengebind« ver zierten mit ihrer ganzen Farbenpracht die Eingangstort. Rechts vom Eingang batte eine Ehrenkompanie de» italie nischen Heeres Aufstellung genommen. Kurz vor dem Ein treffen de» Führer» leuchteten mächtige Scheinwerfer, die dem schon so wundervollen Bild der herrlich geschmückten Halle einen magischen Glanz verliehen. Tromvetenklänge vom Bahnhofsvorplatz verkündeten gegen 22.80 Uhr das Naben des KübrrrS. An der Seite de» Tue« und gefolgt von den mit ihm tn Rom weilenden deutschen Ministern und den Mitgliedern der italienischen Regierung betrat Adolf Hitler die Halle. Er schritt die Front der Ehrenkompanie ab, während die Musikkapelle die deutschen und italienischen Hymnen spielte. Bevor »er Führer uud ReichSka»zler de« Zug bestte,, verabschiedete er sich mit herzliche« Händedrücke» vom Tue». Unter be« Klänge« des Te«tschla«d»viedeS und leb haft begrüßt von den am Bahnfteig zurückbleibend«« Per sönlichkeiten, bene« der Führer znminkt«, »erließ da«« »er Zu, kurz »ach 22.8» Uhr den Bahnhof. Al» der Tuce das Bahuhofsgebäude verließ, »nrden ihm stürmische Ovationen dargebracht. Der gran-lofe Empfang r« Neapel Abermals Begrüßung des Führers durch Söuig und Krouprim Fahrt durch die lebensfrohe Stabt zu der malerischen Bucht von Neapel »ährend noch dt« Klänge de» Dmrtschlandvede» dte Halle erfüllen, tritt der König a«s de« Führer ««d Reichs kanzler »«, «« ih« mit Ha»dschlag »illkomme» ,n heiße«. Tann begrüßt der Kronprinz den Führer. Dann schreite« der Führer in Begleitung de» königlichen Gastgeber», ge folgt vom Kronprinzen, von den Spitzen der Partei und de» Staate« sowie der hohen Generalität, die Front der Ehrenformationen ab. Bransender Jubel empfängt de« Führer, al« er am Eingang des Bahnhöfe» erscheint Gleichzeitig intonieren die Iungfaschisten mit ihren Lrom- peten die dentschen Hymnen, denen die beiden italienischen folgen. Nach Abschreiten der vor dem Bahnhof aufgestellten Gliederungen nehmen der Führer und der König im ersten Wagen Platz, um sich zur Flotteuparade zu begeben; im zweiten Wagen folgen »er Kronprinz mit Außenminister von Ribbentrop, im dritten Wagen »er Stellvertreter des Führers Rudolf Heß mit Graf Eiano, in den weiteren Wagen Reichsminister Dr. Goebbels und die anderen Mitglieder der Begleitung de» Führers und dte Männer de» italienischen Staate». Auch Neapel bereitet dem Führer einen gmn»di»se« Empfa«,. Di« Fahrt vom Bahnhof Mergellina zum Hafen Municipio führt schon nach einigen hundert Metern aus eine der schönsten Straßen Neapels, die Riviera di Ehiat« mit d«n Blick auf die herrliche Bucht, auf da» Meer, den Vesuv und die Halbinsel von Sorrent. Dieser prächtig« Ausblick, der schon Btrgil und Hora, begeistert«, begleitet den Führer vorbei an dem aus einer in» Meer »orgescho- denen schmalen Landzunge liegenden Eastell bell Ovo. L«v ILivenkev dt« Wage» »ach WE» ab, n» «M dt« sl Neapel. Während noch in den sonnendurchflnteten Straßen der Aufmarsch der Hundcrttansenbe andaucrt, dte den Führer sehen «vollen, während unter klingendem Spiel Regiment um Regiment, Cohortc nm Cohorte an seinen Bestimmungsort rückt, nehmen bereits die Formationen, die den Ehrendienst am Bah»hof Mergellina versehen, Aufstellung. Offiziere erteilen letzte Befehle. Statuenhaft stehen in ihren malerischen Uniformen mit den Dreispitzen die Karabinieri. Bor dem Haupteingang des Bahnhof» haben 100 Jung- saschisten Ausstellung genommen. Kopf an Kopf drängt sich die Menge auf dem langgestreckten Platz, um Zeuge des iisiorischen Geschehens zu werben. Auch die flachen Dächer der umliegenden Häuser sind dicht besetzt. Das marmorne Treppenhaus des Bahnhofes ist mit kostbaren Teppichen -„»gelegt und tn einen einzigen Blumcnhain verwandelt: ein leuchtender Willkommensgruß deS Südens. Die Generalität versammelt sich auf dem Bahnsteig. Bon Minute zu Minute wächst die Spannung. An» der Kerne schallen Trommelwirbel und daS dumpfe Brausen der lebensfrohen Stabt herüber. Am Himmel zieht «in Klugzenggeschwader weite Schleifen. Kurz vor N10 Uhr läuft der Sonder»«» de» Anßen- mimsterS Gras Ciauo, be« Generalsekretär» der faschisti schen Partei Starace und des Minister» für BolkSkultur Alfieri ein. Wenige Minuten später klingen die italieni schen Nationalhymnen auf: Der Kronprinz betritt de« Bahnsteig Plötzlich scharfe Kommando» an da» Militärs Unter en Klängen der Giovinezza rollt der Sonder»«» de» Königs ein Und zehn Minuten später, pünktlich um lOUV Uhr. kommt der Sandeezua HM UeberwSlttgt... Tie Umwelt hat ja vor der Romreise des Führer» und Reichskanzlers eigene Sorgen genug gehabt und hat sie noch. DaS gilt vor allem für die großen Weltmächte. Da war eben erst die Einigung zwischen England und Italien »ustandegekonnuen. da verjuchte Frankreich um Leben»- oder Sterben-Willen, den Freund jenseits de» Kanal» für eine regelrecht« BerhandlungSfront gegen über Italien zu gewinnen. Da tastete Pari« vorsichtig und mit nickst sonderlich gutem Gewissen da« römische Ge lände ab. Da war, den Weltmächten höchst unerwünscht und zeitlich denkbar unbeauem, der fortschreitende Sieg de« nationalen Spanien einerseits und die tortschreitende Beunruhigung Europa« durch die tschechisch Terrorisierung der Sudetendeutschen andererseits Bon dem reichlich vollen Maß an innervolitischen Sorgen gar nicht zu reden. Und trotz alledem sviegelte sich schon wochenlang vor Begum der Romreüe die zunehmende Spannung vor allem in den französischen und englischen Blättern wider, so wenig man diele Spannung auch merken lassen wollte. DaS steigerte sich in den letzten Tagen vor der Abreise de« Führer« von Berlin derart, daß man hier und da im Auslande schon Versuchen begegnete, die Be deutung der deutschen Romreise nickt allzu groß er scheinen zu lassen: man merkte, wie wenig einverstanden gewisse Kreise draußen damit waren, daß die Aufmerk samkeit der ganzen Welt sich buchstäblich auf die Acks« Berlin—Rom konzentrierte Jetzt, wo die aut« äußerste gesteigerte Spannung jener Kreise endlich ein Ventil in den spaltenlanaen Berichten der vielen Hunderte von au«ländischen Presse vertretern gefunden bat. kann man nur seststellen, daß von der Wirkung des stürmischen, überaus herzliche« Empfanges für Adolf Hitler selbst diejenigen Be richterstatter bezw. Auftraggeber überwältigt z« fein scheinen, die alle» andere al» offen« Freunde Deutschland«. Italien? oder gar der Achse Berlin—Rom sind. Zuweilen stößt man acrf eine« Bericht, zwischen dessen Zeilen mckn das Bemühen ev» kennt, irgend etwa« berau«zutüfteln, was die Wirkung der Vorgänge tn Italien wenigsten« bet Netnen Geister« em wenig berabietzen könnt«. Es bleibt bei dem Ver such Selbst daS Bemüben um eine trockene, vetn sach liche Berichterstattung gebt den ausländischen Journa listen jeweil« sehr bald tn eine von Bewnndenrng er füllte Schilderung über Es bedurfte gar nicht erst der fast entwaffnend treu herzigen 4<ersicherung eine» sebr namhaften französisch« Blattes, daß man nun eben doch wohl mit der EriwenG und mit der praktischen Wirksamkeit der Achse Berltt» — Rom al» einer gegebenen Tatsache rechnen müsse —> biese Erkenntnis spricht au» allen ausländischen Schil derungen auch da, wo sie nickt direkt in Worten formu liert wird. Da- kaum für die zukünftige Bereinigung europäischer Fragen bedeutsam werden, vorausgesetzt, daß man nicht wieder die lächerliche vrari» betreib«, d4» Schilderungen der eigenen Berichterstatter durch tenden ziöse Schreidlischartikel neutralisieren zu wollen. arch«tektonischen Meisterleistungen umrahmte Pi««« ä«! Pledtseit» zu gelangen. Ein historischer Platz! von hier au» baden die neapolitanischen Kaschifte» am 24. Oktoder 1222 ihre« Marsch aas Rom «agetreten. Da« Prachtstück diese« Platze» ist der herrlich« vo« Fontana erbaute KönigSpalast. Gegenüber liegt der Rundbau der Franz-Paul-Kirche, bi« dem römischen Pan- tbeon nachgebaut ist. Zu beiden Leiten iäumen die Paläste de» Präfekten und de» Militärkommandanten den Platz. Zwischen den Kolonadrn, die sich von der Kirche zu den Palästen hin,leben, sind Fabnen de» Reiche» und Italien» aespannt. Von den Brüstungen der Balkonc leuchtet auf dem savvoer-blau der Tücher da» Wappen Italiens. Au» be« Fenstern hängen kostbare Gobelin» und alle» ist vo« herrltchftem So»»e»schei« Übergasse«. Sobald die Motorradeskortr der Karabinieri da» Naben des Führers ankünbigt, rauschen die Evviva-Rus« »md da» sür Italien so charakteristisch« Händeklatschen aus. Die Masten, die sich überall in vielen Gliedern tief hinter der Absperrung siane», schwenken dir Fähnchen und wer- den nicht müde. Heil zu rufen. Bor dem königlichen Schloß präsentiert das Ehren- spalier der Kavallerie und der Artillerie, die mit ihren Geschützen auf der gegenüberliegenden Seite ausgesahren ist. In ganz langsamer Fahrt naht als erster der Wage« de» Königs und Kaisers mit dem Führer. Immer wird«« danken sic für die unaufhörlichen und temperamentvolle« Ovationen. Die Wagenkolonne zieht dann um das Schloß herum am Castel Nugovo vorbei in den Hafen von Mnni- eipio ein. Ankunft des Führer- im Hafen In der herrlichen leuchtenden Pracht des Südens und unter dem tiefblauen südlichen Himmel liegt nach einem trüben Morgen der Molo Reoerello in Neapel da. Tiefer in der Welt einzigartige Hafen, über dem sich stolz der vesm» mit seiner Rauchfahne erhebt, gab wohl den glanz. **Est« be« festliche« Empfang de» Führer» nnd Reichskanzler» durch ds« italienische Flotte ab. Ernst und stolz ragt in seinem Hintergrund das mächtige Mauer- werk de» Maschino Angionino auf, der alten Burg der Sbr »«auMer lla«kt«e» s mächtig« Lietnsäulen,