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Riesaer Tageblatt SL. Jahr,. Art«»«, SS. April 1SS8, oben»» F-9S Srahtanschriflt Tagiblatt «<»sa yrrnrus ISL7 Paftfach Nr. » Postsch«ckkont« Dresden lSM Ltrokaffer «es. «r l» ««d A«)»1g»r sLldedlM Md AuMgerj. !!d"s-h"un^ü!d «" »»»--- -Iw «-» »-» »I-I-. » Fahrt nach «am Don Helmut Sünbermann Der Sonderzug des Führers steht bereit, »m in ment- gen Tonen die große Fahrt noch Italien zu beginnen. Die Meldungen ans Italien berichten uns von glanzvollen Vorbereitungen und fiibren uns den großartigen Ablauf der Tage des FührerbesucheS bereits plastisch vor Augen. Zum -ritten Male werden Adolf Hitler und Benito Mussolini sich gegenüberstebcn. Das erstemal war es ein Kennenlerncn. Als der Führer 1M4 auf dem Flugplatz des» Venediger Lido aus seiner Maschine in das grell« Licht des Sommertages trat und Mussolini ihm gegenüberstand, schien es dem Zuschauer wie gegenseitige» Abwägen ,n sein, das in den beiden Männern vor sich ging. Damals wurde — wie es in dem amtlichen Kommunique hieß — die politische Lage Europa» geprüft. Inzwischen hat sich die Situation geändert. Jeder der beiden großen Staats männer hat historische Beiträge zur Neugestaltung dieser europäischen Lage geliefert. Und das große Merk der MachtenUaltung der deutschen und der italienischen Nation hat au» Partnern von damals persönliche Freunde un geschichtliche Kampfgenossen werden lassen. Mussolini Hot das Banner seines Imperiums entfaltet, und der Führer hat das Reich der Deutschen errichtet Beide Taten sind geschehen unter dem Schutz eine» geschichtlichen Zusammen haltens zweier Nationen. So war schon MufsoliuiS Besuch im September des vergangenen Jahres ein weltpolitisches Dokument, da» in -em Wirrwarr -cS Gegeneinander» der Staaten ein erst maligeS Ereignis wurde. Hunderte von Völkerbunds sitzungen haben die Völker nur verwirrt. Der Wille zweier Mänuer bat - in jenen Tagen auch dem Ungläubigsten unbestreitbar sichtbar — ein Bollwerk de» Frieden» und de» Verstehen« mitten in einem aufgeregten Europa errichtet. Al» Mussolini au ieucm denkwürdigen Morgen de» .'.V September 1M7 am Fenster des Zuges stand, der in die Halle des Münchener HauvtbahnlwscS einfuhr, wo der Führer ibn an der Spitze der Parteisührerschaft in feier- kicher Meise erwartete, da war dieser Augenblick schon mehr als «ine Sache des dentschen und italienischen Volke», — da waren die Angen der ganzen Welt auf den herzlichen Händedruck gerichtet, der die Tage der großen Freund- schastSdemonstration einleUete. Danach fuhr der Duc« noch durch einen Streifen Lande», da» zwar deutsch war, aber doch nicht Deutschland war. Inzwischen sind wir nicht nur Freunde geblieben, sondern auch Nachbarn geworden. Alles Geschehen dieser Entwicklung der deutsch-italie- nischen Freundschaft trägt den Stempel der Persönlichkeil. Der Führer de» deutschen und der Duee de» italienischen Volkes haben dem Morte, daß Männer die beschichte machen, neuen Inhalt nnd Sinn gegeben. Beide Männer haben ihr Volk berausgestthrt an» Not nnd Stumpfsinn, beide haben sie au» einer Millionenzahl non Verhetzten und Verzweifelten wieder den Begriff der Nation entstehen lassen nnd beide haben sie mit diesen nenerstandenen Lebenskräften nrncn Lebensraum erobert. In einer Zeit, in der andere den Untergang be» Abendlandes prophezeiten, haben sie Taten vollbracht, die einmal unsere Zeit für die Nachwelt zu Europa» heroi schem Jahrhundert werden lallen! In einer Zeit, die alles beschmutzte, was einem Volke heilig ist, haben Ne da» Banner der Nationen erhoben! In einer Zeit, die nur den Streit der Konferenzen kannte, haben sie die aufrichtige Freundschaft zweier Völ ker in die Tat umgesetzt! So wird auch diese Fahrt des Führers nach Rom un wägbar sein mit den Begriffen einer alten Welt. Wer tn Parlamenten und Parteien, in Kollektivverträgen und Völkerbundsdebatten denkt, wirft die Tage nicht begreifen, benen wir fetzt von Berlin an» «ntgegenfaftren. Wem aber der Blick sich geöffnet hat für die Größe der Persönlichkeiten nnd für die Größe der geschichtlichen Ent wicklung. die sie lenken, dem werden diese Erlebnisse mehr lein al» TagrSereignille: sie werden ihm im Zeichen der Ehrfurcht wie der Freude stehen. Der Ehrfurcht, die un» ergreift, wenn Männer von geschichtlicher Größe sich tref fen, der Freude, die uns mitreißt, wenn Völker sich ver stehen! So sind wir gerüstet aus die Fahrt nach Rom, wo sich der Glanz »ahrtauseudalter Kultur mit der Energie einer neuerstandcnen Nation verbindet, um unserem Führer einen prächtigen Empfang zu bereiten. Da» ganze deutsche Volk wird im Geiste und mit dem Herzen diese Fahrt sei ne» Führers miterleben nnd seine Blicke nach Italien ge richtet halten, dem Lande, dellen Freundschaft unsere Na tion voller Begeisterung erwidert. Große Tage stehen uns bevor! Laßt sie uns freudig und stolz erleben! Rudolf Hek spricht vor der Reichsarbeitskammer ff Berlin. Nus der feierlichen Tagung der ReichS- »rbeitSkammer in der Berliner Staatsover am 8N. April vormittag» 10,!M Nhr wird der Stellvertreter des Führers zu den Betriebsführern und -Obmännern jener Betriebe sprechen, die vom Führer zu ^Nationalsozialistischen Muster betrieben für das ArbettSjahr 1V88/SS erklärt worben sind. Rudolf Heß wirb dabei zugleich die Glückwünsche deS Füh rer» überbringen. 3um 1. Mai - Laßt Fahnen wehe«! Zum sechsten Male feiert das deutsche Volk den 1. Mai als seinen Nationalen Feiertag. Millionen werden wie der durch die Straßen marschieren unter den Bannern des Staates und der Deutschen Arbeitsfront,- Musik und Froh sinn wird den Tag beherrschen: voll Begeisterung werden wir die Worte des Führers hören,- die große Gemeinschaft aller Deutschen wird sichtbar sein. Dabei ist dieses deutsche Volk kein reiches Bolk, da» im Uebermut de» Ueberslulle» seine Tage begehen kann. Wir arbeiten mehr al» andere Völker, unser Bauer hat es schwerer als der Landmann des Südens, unsere Wirtschaft hat einen heftigen Wettbewerb zu bestehen. Der deutsche Arbeiter ist nicht in der Lage, aus Grund eines billigen Lebensstandards zu existieren. UnS fehlen wichtige Roh- stoffe, die wir un» durch den BierjahreSplan nun soweit al» möglich selbst schassen werden, unsere öffentlichen Lasten sind nach dem verlorenen Kriege und nach der Zeit der Tribute und der Krisen noch immer hoch. Wir setzen große Erwartungen auf unseren Nachwuchs und lallen uns seine Erziehung mehr kosten, al» in anderen Ländern für die Jugend angewandt wird. Und dennoch freuen wir uns, ohne Unterschied des Alter» und des Stande»! Wir sind kein reiche», aber ein glückliches Bolk, so froh und stolz, daß wir mit keinem an deren reicheren Lande tauschen möchten. Wir sind glücklich durch die Arbeit, die wir nicht al» Last, sondern als Auf gabe empfinden. Schon unsere Väter haben schwer arbeiten müllen. Hatten sie ihr Eigen al» Bauern oder Handwerker, so klagten sie nicht über Sorge und Mühe. Ihre Kinder aber gingen in die Fabrik oder die große Stad». Tort sahen sic bald die Arbeit als Fron oder fremde Macht über sich und verfielen dem Klallenkamps. Sie verloren den Glauben und dir Verbundenheit mit der heimatlichen Scholle. To wuchs der MarriSmu» heran, der unlerm Volke die Seele stehlen wollte, nm sie einem fremden Wil len zu unterwerfen. Darunter zerbrachen Einigkeit und Wohlstand der Nation, kein Wiederaufstieg nach dem Kriege konnte solchen Zeichen gelingen. Adolf Hitler kam und eroberte sich die deutschen See len zurück Er hämmerte in- Volk hinein, daß die Arbeit die Ehre de» deutschen Menschen sei. Er gab ihr di- Wurde wieder, die ihr genommen zu sein schien. Die Arbeit wurde wieder Quell aller materiellen Verte, sie wurde nicht für irgendeinen unbekannten Spekulanten geleistet, sondern für die Gesamtheit des Volke». In den Betrieben tollten fortan nicht fremde Paragraphen den Geist -er Arbeit be- stim:>en. sondern die schicksal»mäßiae Bindung, die zivsicken dem Betriebsführer und seiner Gefolgschaft stets vorhanden ist. ES ist schon eine alte Weisheit, daß Unternehmer und Arbeitnehmer aufeinander anacwiescn sind, der National sozialiSmuS aber hat daraus die Folgerungen gezogen. Damit wurde die Arbeit wieder ein Teil des Lebens inhalte» flir den deutschen Menschen und zu seinem Legen. Nicht nur, daß der Führer die Arbeitslosigkeit überwand, sondern daß er auch der Arbeit ihren Sinn und ihre Weihe gab, dankt ihm heute das arbeitende Deutschland. So wurde die Betricbsgemeinschast zu einer mächtigen Stütze der deutschen Volksgemeinschaft, an deren Spitze der Führer steht, der erste Arbeiter der Nation! Aus dem Geiste echter Gemeinschaft muß sich alles ge stalten, was den Deutschen von heute betrifft. Das Ver hältnis des Arbeiters zum Soldaten hat sich gründlich g«. wandelt,- hier wie dort erkennt man, daß die Kameradschaft es ist, die sie beide bindet, daß Disziplin die Kraft ist, die Mallen bewegt und wehrhaft macht, daß di« Technik der Feind, aber auch der Verbündete unserer Zeit sein kann Es kommt nur darauf an, wer sic am besten beherrscht. — Heute siebt der Arbeiter den Bauer« anders an denn früher, als verhetzte Redensarten da» Verhältnis zwischen Stadt und Land vergifteten Jeder weiß, daß ohne bi, Hingabe des Landvolkes die deutsche Ernährung nicht sc tadellos funktionieren könnte, wie es geschieht. Unser« Arbeitersöhne kommen im Arbeitsdienst wieder mit der Landarbeit in Berührung, aus der ihre Großväter vor einem halben Jahrhundert gekommen sind. Ter Beamt« weiß, daß er ein Ticner des Staates ist, gleichzeitig aber auch der Freund und Helfer der Volksgenossen. So bildet das Bekenntnis der Gemeinsamkeit der Arbeit unter dem Siegeszeichen des Hakenkreuzes den Ze«tralp»»kt des nationalen Feiertages. In diesem Deutschland ist Sozialpolitik mehr al» ein« Versicherungsstatistik, sie ist die Solidarität aller Schaffen den, hier ist der Sozialismus keine umstrittene Doktrin, sondern vollblütiges Leben, dargrstellt an einem Beispiel wie es das Vinterbilsswerk ist Un» ist der Staat nicht eine Summe von Provinzen nnd Menschen, sondern di» Schicksaisgemeinschaft aller, die des gleichen Blute» sind Daher jubelt das Volk seinem großdeoikcke« Reich« ent- gegen, da» beute seine Fahnen vom Brenner bi» zum Belt entfaltet. Diele» große herrliche Land wiederum ist nicht nur denen teilhaftig, die Uber ausreichende Banknoten verfügen, sondern ist mit seinen Bergen, Wäldern, Feldern und Seen, seinen Städten und Burgen Gemeingut der Nation Tie NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude* sorgt dafür, daß die Schaffenden in der Freizeit ihre Heimat nnd die Welt kennen lernen, daß sie teilhaven an den Schönheiten deutscher Kunst nnd Kultur. Eine kraftvolle Lebrnsbejabung hat unsere Deutsch«« ersüll» und gerade das Frühjahr Ilvur durch große Ereig nisse denkwürdig in der Geschickte gemacht. Freude und Jubel klingt von einem Gan zum andern. Daß da» Leben ichwer ist. willen wir Ma» e» von un» fordert, tragen wir in soldatischer Bereitschaft. Dieser l. Mai ist aber ein Tag der Freude und des Glauben» an unsere Kraft. Wir ickaren uns um da» Panier de» Dritten Reiche» mit dem Gelöbnis der Treue zum Führer und zu unserem Volk«, zum ewigen Reiche. Den Starken und Mutigen hat der Erfolg am Ende immer gehört. Vir haben e» erlebt und rufen in den nationalen Festtag da» stolze Mort: „Herr, wir sind frei!" Italienische Ehrung des Führers und Reichskanzlers Der 3. Mai 1938 rum nationalen Feierlaa erklärt Auch der S. und 9. Mai Feierlaa kür zahlreiche Vrovinzen js Rom. Die italienisch« Regierung hat anläßlich des Besuches des Führers »ud Reichskanzlers folgendes Gesetz erlassen: Artikel I Der ». Mai 1»»8 «Jahr »VI. der Faschistischen Zeit, rechnnngj ist z»m nationale» Feiertag erklärt worden. Feiertage im «inne »es Gesetze» «erden außerdem der 5. Mai 1»»8 sür die Provinzen Aoellino, Benevento, Vitto- ria, Neapel und Ealermo und »er ». Mai 1«»8 sür die Provinzen Frosinone, Riet«, Rom, Nieterbo, Arezzo, Flo, »enz, Grosse«», Livorno, Lncca, Maria Carrara, Pisa, Pistosa und Siena. Artikel N Die Präsekte« werden ermächtigt, sür die Tag« des »„ 's. and ». Mai die teilweise oder vollständige Schließung aller Betriebe auzuordnen. I« Falle der Schließung wer» de» de» Arbeiter» die Löhue auSbezahlt, doch ist es den Arbeitgeber» sreigeftellt, die »erlorengegangeuen Arbeits« stunden «achholen zu lallen. I« Rom können sür den 8. Mai die Bestimmungen über die Sonntagsruhe ausgehoben werden. Ein guter Fang in Warschau Aomiutern-Speztulikt kür Strakleukrawulle und Streiks kektseaomrneu Seine Agitatiouszeutrule aufgehoben Zahlreiche Verhaftungen in Warschau und in her Provinz 1s Warschau. In einer in der näheren Umgebung Warschaus gelegenen Ortschaft wurde das Hauptquartier eines von Moskau «ach Pole« entsandten Komintern- Spezialisten sür Straßenkrawalle und Streiks von der Polizei ansgehoben und sei« Leiter verhastet. Der Name de» Komintern Spezialisten wird noch im Interesse des Verfahren» und weiterer Nachforschinmen gehcimgchalten. Die Haussuchung führte zu sensationellen Ergebnissen und siirderte reiches Belastungsmaterial zutage. Aus ihm geht hervor, daß die Komintern im Zusammenhang mit den marxistischen Demonstrationen am 1. Mai blutige Znsam« menstöße und Streiks in Pole« plante. Für die entspre chende Agitation stand dem Sonderbeauftragten der Kom intern ein Fonds von Illlllllw Zlot, zur Verfügung. Von diesem Geld sollten auch illegale Druckschriften angesertigt werden, in denen für die Schafsung eine» demokratischen Blocks zur «ekämpsnng d«S Faschismus und be» «ntt, semitiSmnS eingetreten werden sollte. Im Zusammenhang mit der kommunistischen Agita- tionszcntrale wurden in Warschau allein »7 Personen sest, genommen, von denen sehr viele bereit» wegen kommuni stischer Hctzarbcit vorbestraft sind. In dem jüdischen Stadt« teil Warschau wurden bisher noch drei große Lager mit kommunistischen Hetzschristen ansfinbig gemacht. Auch in den polnischen Provinzen wurden Verhaftungen vorae noinmen. Unter den in Warschau Verhafteten befinden sich fünf kommunistische Verbindungsleute aus SoSnowitz. Lublin, Kattowitz, Tarnopol und Wolhynien, die nach Warschau gekommen waren, um sich neue» kommunistische» Agitation»matcrial und Anweisungen zu holen. AuS dem aufgesundenen Material ergibt sich, daß der Gesang«,s «ingelieserte Komiutern-Spezia« list sich deS besondere« BertranenS Stalins ersrent.