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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Ries» Fernruf 1287 Postfach Nr. 52 ««d Auzelger ILlbtblM Md A»)tlgn1. Dt«s« Leitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Lmtsbauptmann» ,» »roßeuhain behtlrdach bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen Le» Fiuauzamte» Rtefa und de- Hauptzollamtes Meißen MOstscheckkonk« »erden 158» «irakasse: »kesa Nr. 5» S1. Jahr,. Montag, IS. Juni 1988, abends IS13S erscheint ieden Laa abend» V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für «inen Monat s Mark, ohne Zustellgebühr, N>> s/b^/» uaitt M214 e^sch l Postgebühr"ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte iS aufeinanderfolgende Nr.) 65 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige» für des ^»aabetaaä^ n aufzugeben; «ine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirb nicht übernommen. Grundpreis für b -Nummer de» Ä mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Texttetl Sb Rpf. lGrunbschrift: Petit g mm hoch). Ziffergebühr S7 Rps., tabellarisch« i fernmündlicher «nzeigen.Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inausprnch- Art auS PreiSlisteNr. 4. Bet Konkurs oder Zwangsoergleich wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung «nd ^hlung und GeEsstand M Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw- entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße ». Erneuter Beweis sudetendeutscher Einheit Trotz TerrarS neuer Sie« Konrad Seuleiml )f Prag. Tie 8. Etappe der Memeindewahlen in der Tschechoslowakei hat eine überaus starke Beteiligung ber Wahlberechtigten gebracht. Ter Wahltcrror führte in meh reren Orten dazu, daß von Marxisten und Kommnnisten Fensterscheiben deutscher Häuser eingeworfen wurden. Die bisherigen Wahlergebnisse beweise» erneut, daß sich das Sudetendeutschtum z« einer machtvollen Sin-eit dnrchgerungen hat. In Frauzeudors bei Reichenberg entfielen von 1858 gültigen Stimmen ISSN oder 2k> Mandate auf die Liste der Sudetendeutschen, auf die Sozialdemokraten »st. Kommu nisten 105, Tschechen 044. In den 10 Gemeinden des Reicheuberger und Kratzauer Bezirkes wurden zusammen 8412 Stimmen stir dir Su- detendeutsche Partei, 800 sür die Kommunisten und 172 für die tschechische Liste abgegeben. Tamit bekannten sich von de« deutschen Wählern nicht weniger als »6,6 »H. sür die Eudetendeutsch« Partei. In Uutermetzenseisen in der deutschen Sprachinsel ZipS erhielten die Ludrtendentsche Partei 515 Stimmen 112 Mandate) gegen 118 Stimmen bet den Parlamentswob- len im Jahre 1085, Kommunisten 846 (7 Mandate), die ungarische Liste 806 s8 Mandate) und eine unpolitische Liste 140 Stimmen 18 Mandate). In Bruck erzielte die Liste Konrad Henleins 541 Stim men 114 Mandate), während eine Einheitsliste aller übri gen Parteien nur 170 Stimmen 14 Mandate) erhielt. Im Bezirk Gablonz wurden in 18 Gemeinden insge samt 20 777 gültige Stimmen abgegeben. Davon' erzielten die Sudetrndentschc Partei 16 200 Stimmen s274 Mandat«), Sozialdemokraten 587 18 Mandate), Kommunisten 2110 187 Mandates, Tschechen 1771 128 Mandate). 97,0 vH aller deutschen Stimmen wurden für die List« Henleins ab gegeben. In dielen Iahten ist auch das Städtchen Reichenau in begriffen, der frühere Wohnsitz und Heimatort Konrad Henleins. Wie nicht anders zu erwarten, erhielt in der i Stadt Reichenau dir Sudetendentsche Partei 160 »H. aller beutschen Stimmen. Bon 2182 abgegebenen gültigen Stimmen vereinigte sie 1729 Stimmen 124 Mandate) auf sich. Ueberwiegende Mehrheit in 1044 sudetendeutschen Gemeinden )i Prag. Bis Sonnabend abend gingen aus 904 Ge« meiuden Meldungen über die Aufstellung einer EiuheitS« liste der Sudeteudentschen Partei ein. Daher wurde am Sonntag »ur noch in 1044 sudetendeutschen Gemeinden gewählt. Wie au» den bisher vorliegenden Meldungen bervorgeht, vereinigte die Ludetcndcutsche Partei überall die Mehr zahl auf sich, zumeist die weitaus überwiegende Mehrheit aller abgegebenen Stimmen. Bou allen dentschen Stimmen erhielt sie iu saft alle« diese» Gemeinde« wett über »0 vH. aller Stimmen In Teplift vereinigte die Sudetendeutsche Partei 18 932 Stimmen <29 Mandate) und 01 vH. aller deutschen Stim men auf sick, die tschechische Liste 8161 Stimmen <6 Mand.t. In Reicheaberg, der größten sudetendeutschen Stadt, wurde das Wahlergebnis mit besonderer Spannung er wartet. Von den 25 544 abgegebenen gültigen Stimmen entfielen aus die Sudetendeutsche Partei 19 767 Stimmen (88 Mandate), Sozialdemokraten 1106 Stimmen 12 Man date), Kommunisten 899 Stimmen sl Mand.), die tschechische Liste 3778 Stimmen 16 Mandate). Damit stellt die Su- detendcutsche Parte: in Reichenberg alle drei Bürgermeister. Von den abgegebenen gültigen deutschen Stimmen oerei- nigte die STP. nicht weniger al» »4,7 pH. auf ihre- Lifte. Ta» glänzende Wahlergebni» der Stadt Reichenberg ist dc-halb besonders bemerkenswert, weil seit der Auflösung der nationalen Parteien im Jahre 1083 an der Spitze der Gemeinde der Freimaurer und demokratische Senator Dr Kostka stand, dessen Partei diesmal nicht einmal «ine eigen« Wahlliste einbringen konnte. Ausschreitungen von Tschechen und Kommunisten in Reichenberg )1 Reichen berg IBVHmen). In den späten Nacht- stunden des Sonnabends kam cs in Reichenberg zu Rus» schreitungen »o« Tschechen und Kommnnisten gegen Su» detendeutsche. Ein Zwischenfall war besonders schlimm. Tichechen und Kommnnisten hatten sich zusammengerottet und warfen mit Steinen die anläßlich der Wahl geschmück ten Fenster der dentschen Häuser ei«, rissen Zäune «m und schlugen mit Latten ans die Sudetendeutschen «in, die in folge der Steinwürfe aus ihren Häusern geeilt waren. Trotz wiederholter dringender Vorstellungen ber Vertre ter der Sudetendeutschen Partei bei ber Staatspolizei ver weigerte diese ein Einschreiten mit ber Begründung, daß „überall Ruhe und Ordnung herrsche". Erst nachdem sich die beteiligten Tschechen und Kommunisten im Dunkel der Nacht aus dem Staube gemacht hatten, erschien Polizei. Ins Reichenberger Krankenha«» wurde« fünf Sudeten» deutsche eingelicsert, und zwar Funke, Dreffel, Antony, Mölltr und Bär. Man stellte folgende Verletzungen fest: Einen Armbruch, Hieb- und Rißwunden am Hinterkops und am ganzen Körper. Einer 5cr Verletzten hat eine uünn-rc Gehirnerschütterung dürch einen Schlag auf den Kops erlitten. In anderen Stadtteilen wurden von Tschechen mit Steiufchleudern di« Fenster der deutschen Häuser zertrüm, mert. Tic Sudetendeutschen machten in allen Fällen von ihrem Recht der Notwehr keinen Gebrauch, da die Sudeten deutsche Partei die Weisung ausgegeben hatte, alle» zu ver- meiden, wat» ernste Konflikte Hervorrufen könnte. Wenn es daher zu keinen weiteren ernsten Zwischenfällen kam, so ist die» nur aus die Besonnenheit und Disziplin der sudetendeutschen Bevölkerung und ihrer politischen Leitung zurttckzuführen. Wüste tschechische Ueberfälle in Bodenbach Sudetendeutsche Ordner mit Gummiknüppel» nieder» geschlage» — Zahlreiche Verletzte am Borabeud de» Wahltages )1 Bodenbach. In der sudetendeutschen Stadt Bodenbach wurde, wir in den anderen sudetendeutschen Städten und Törsern, der Vorabend zur Gemeindewahl von der deutschen Bevölkerung feierlich durch eine ein drucksvolle Beleuchtung der mit Bildern Konrad Henleins, Fahnen und Tannengrün geschmückten Häuser begangen. In voller Ruhe und Ordnung zogen die Masten ber beut schen Bevölkerung während ber festlichen Beleuchtung zwischen 0 und 10 Uhr durch die Straßen ber Stadt und ließen sich auch von kletneren Ansammlungen ber Tscheche« nicht provozieren. Ohne febe» Anlaß unerbe ber «e»t Dr. Tangl um 11 Uhr nacht» von Tschechen augesalle» u»b durch Fauftschläge sowie mit einer Stahlrule »erletzt. An dem rohen Ueberfall beteiligte sich auch et» uniformierter tschechischer Finanzbeamter. Tscheche« und Soztaldeaw« kraten risten verschiedentlich sudetendeutsche Dekoratio nen ab. Mit Blendlaternen und Gummiknüppeln ausgerüstet« Gruppe» der „Roten Mehr" ber Sozialdemokraten, die sich als Staatspolizei auSgaben, Übersiele» um 18 Uhr nacht» eine Gruppe von sudetendeutschen Ordnern, bewarfe« st« mit Steinen u»d schlugen aus sie mit Gummiknüppel» et«. Bier Ordner wurden verletzt, zwei von ihnen wurden mit schweren Berletzungrn ins Krankenhaus gebracht. Ti« sudetendeutsche Bevölkerung hat vorbildliche Dtszspli» bewahrt. > Dee Führer in Stettin Machtvslles rreuebekemNM vvy Svllvvo Vommern rum Führer - Scharfe Abrrchnuaa des Stellvertreters des Führers mit den Kriegshetzern - Ueberreichuaa des Ehrenbürgerbriefes Stettins an den )l Stettin. Annähernd 5ouooo Menschen hatten sich am Sonntag an- allen Kreisen des weiten Pommerngaues zum bicssährigen Gautressen in Stettin versammelt. Mit tags sprach ans einer machtvollen Kundgebung aus der Ouistorpaue der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß. Um 18,80 Uhr tras dann der Führer ein. der sich unter dem Jubel ber Bevölkerung znm Landesbans begab, wo ihm der Ehreubürgerbries der Stad« Stettin überreicht wurde. Später erfolgte der Vorbeimarsch der Formationen vor dem Führer. So gestaltete sich der Schlußappell der getreuen Pommern zu einer machtvollen Kundgebung vorbehaltlose: Einsatzbereitschaft, zu einem unvergeßlichen Gemeiuschasts- erlebuis überströmender und dankbarer Freude. Rudolf Hetz spricht Aus dem riesigen Aufmarschgelände im Innern der Stadt sprach Rudolf Heß vor 60 000 Politischen Leitern und Hunderttausendcn begeisterten Menschen und hielt scharse Abrechnung mit den Kriegshetzern. Ter Stellvertreter des Führer» führte u. a. aus: Bei uus blitzen keine Bajonette, wenn Tausende bei- eiuauderfteheu. Bei uns suchtcln keine wttdgcwordcnen Gendarmen mit Säbeln und Pistolen. Wir brauchen nicht Pulver und Blei, um ei» Volk zu regieren. Wir stehen zum Führer, jawohl, um ihn zu schlitzen; aber um ih« zu , schützen, daß «« »ou Zehuta«,enden »ich« erdrückt wirb; wir I Führer - Vorbeimarsch der Formattsnen stehen Hand i« Hand um ihn als eine lebende Maner bee Lieb- Wik armselig, meine Parteigenossen, sind die Menschen draußen in ber übrigen Welt, dir glauben, daß dieser Mann, denen Sinnen und Handeln so stark eingestellt ist aus Großtaten der Kultur, der Kunst, des Bauwille«» seine» Volke», daß dieser Mann im Innern trachten könnt« auf Krieg und Zerstörung. Er kennt den Krieg; er weiß, daß er das Ende all seiner friedlichen Pläne bedeuten würde. Er weiß noch mehr, daß ein europäischer Krieg da» Ende der Kultur Europa» bedeutete. Hätte seder maßgebende Manu der anderen europäischen Völker den gleichen Weg de» letz ten männlichen Einsatzes zurückgelegt, wüßten ne e» alle aus eigener Erfahrung, was das Wort „Krieg" und daS Wort „Tod" bedeutet, dann Könnten stch nickt Sreigniffe ab gespielt haben an unserer Grenze, wie wir sie in den letzten Wochen erlebten. Tschechisches Spiel mit dem Krieg Kaum je sei so leichtfertig mit dem Schicksal der Völker gespielt worben wie in diesen letzten Woche», in dteseu letzten Wochen, in deren ereignisreichem Mittelpunkt ein Staat stand, der als solcher nur dank der Lüge von Ver sailles besteht, und der dank dieser Lüge die Welt in Auf regung zu versetzen vermag, ein Staat, in den Versailles Fortsetzung nächste Seil«. , links Gauleiter Schwede- Eoburg. tScherl-Wagenborg — M.) Gautrefs«» Pommern der NSDAP. miuis^'Ächolt ^rk?Gnd Reichs- , Heß schreitet auf der Ouistorpaue die Front der Einheiten Ga ,tresf-.nA P„ nv/?u des > ab. Rechts der Kommandierende General des ll. Armee- ".,s*ENe::s sommern der die Großkundgebung i korps, General Blaskowitz. - - aus der Ouistorpaue in Stettin statt. Reichsminister Rudolf I Loburg. (Scherl