Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt S1 Jahrg. Sonnaden«, S8. Mai 1SS8, «SendS Drahtanschrift: Tageblatt Riesa Fernruf 1237 Postfach Nr. 52 Postscheckkonto: ' Dresden ISA» «irvkaffe: »ef-NLSr «»d A«reigrr MMM im» und des HauptzollamteS Meise» F?1S3 , — die Nummer des Ausgabetages sind bis IN Uhr vormtttag» auftug«ben, ein« Gewayr s >w ,, sGrundschrist: Petit S mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer ^ü"Zah"un^und GttÄs^ Höhere Gewalt, B-t?i-bsstö?ung-n usw. entbinden den Verlag von allen -ing-gangenen Verpflichtungen '^schäsGßell^R^, G^eiheh Feierliche Eröffnung -er Internationalen HandwerlöauSstellung Berlin 27 Nationen zeigen ihr handwerlliches Schatten js Berlin. In feierlicher Weise wurde heute Sonn abend vormittag im Ehrenraum der Haupthalle am Kaiser damm die Internationale HandwertsauSftelluug Berli» 1S88 in Anwesenheit von mehr al» 10M Ehrengästen er öffnet. Schönheit, Kunst und Zweckmäßigkeit au» aller Welt war in den vergangenen Jahren wiederholt Gegen stand großartiger Ausstellungen, die von Millionen besucht wurden. Der weltumspannende Eharakter einer Ausstel lung ist jedoch kaum jemals so deutlich gemordeu wie bei der Internationalen Handwerksausstelluug Berli» 1888, jener gewaltigen Schau, die in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handwerkszentrale in Rom von dem deut- schen Handwerk in der Deutschen ArbeitSsront «ud dem ReichSftand des dentschen Handwerks gemeinsam mit dem Messe- und Ausstellungsamt der Reichshanptstadt und un ter Beteiligung von 27 Nationen veranstaltet wird. Das Handwerk ist, wie der Reichsorganisationsleiter Dr. Leq dieser Ausstellung al- Leitwort auf den Weg ge geben hat, nicht allein eine mechanisierte n«h schematische Fertigkeit, vielmehr liegt im Handwerk mtzhr als in allen anderen Betätigungen deS Volkes die schöpferische Kraft der Raffe uud des Blutes. Die erste Internationale HandwerkSauSstellnng soll der Welt da- Schaffen und die Bedeutung deS Handwerk- in Vergangenheit und Gegenwart nor Augen führen. Jedes Volk der hier vertretenen 27 Länder hat in werkqerechten und «ohlgeformteu Arbeiten sei««« Handwerk ei« Herz stück seluer selbst in die Hauptstadt de« Dritten Reiche» gebracht. Da- deutsche Handwerk, das natürlich besonder- stark vertreten ist, hat in den letzten Jabrcn immer wieder den vooeiS erbracht, daß es heute, unter nationalsozialistischer GtaatSführung. wieder voll iu der Sage ist, meisterhafte Qualitätsarbeit zu liefern. Aber noch nie hatte e- dazu eine so hervorragende Gelegenheit wie jetzt auf dieser Aus stellung. auf der in edlem Wettstreit die Handwerker der Welt um die besten Leistungen ringen. Ja 1« Hallen und 4 Umgängen wird kostbare« Hand, werksgut aus aller Welt gezeigt. Im Rahmen des AuS- stellungömatcrials des dentschen Handwerks wird besonders herausgestellt, wie weit das Handwerk im nationalsozia listischen Staat auf den Bierjahresplau «mgeschult wurde, und überall, sowohl in der deutschen Leistungsschau wie auch in den neuerbanten Hallen, grüßen von den Wänden Aussprüche des Generalfeldmarschalls Göring über die Notwendigkeit und Wichtigkeit des Bierjahresplanes in Deutschland. Die Flaggen und Fahnen der an der Ausstellung be teiligten Nationen wehen von hohen Masten vor dem Ricsenban der Masurenhalle. Die Front der Halle schmückt ein riesiges goldene» Hoheitszeichen, und aus hohen Pylo nen davor thront weithin leuchtend da» internationale Haudwerkszeichen. Wagen aus Wagen rollt heran, denen die große Zahl der internationalen Ehrengäste entsteigt. Unter den über 1686 Ehrengästen, die zur Eröffnungs feier geladen waren nnd vom Ehef deS Protokoll- im Au», wärtigen Amt, Gesandten von Bülow-Sckwante, und Direktor Wischek empfangen wurden, sah man die Botschaf ter, Gesandten und soustigeu Vertreter der an der Schau beteiligte« 27 Nation«» und unter Führung de» Präsiden- ten der Internationalen Handwerkszentrale in Rom, Pro- seüor Buronzo, die Delegierte» dieser LLuder. Ferner waren anwesend die Reichsminister F«»k, Darrs und Seldte, RcichsorganisationSleiter Dr. Ley, Reichsleiter und Oberbürgermeister Fieler-München, die Staatssekretäre Körner, Brinkmann, Hauke» Kleinman», Dr. Krohn, Dr. Laudfried, Dr. Posse, Reinhard, Dr. Stnckart und Wil- likens, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitzsch, General der Flieger Kesselring, Konter admiral von Fischel vom Oberkommando -er Kriegs marine, der Ehef der Ordnungspolizei, General Dalueg«, zahlreiche Gauleiter, Handwerkssührer Schramm, der Lei ter des deutschen Handwerks in der DAF-, Walter, Ober bürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert und zahl, reiche Vertreter der NSDAP., ihrer Organisationen und Gliederungen, des Handwerks ans dem ganzen Reich, der Hochschule» ans Kunst und Wissenschaft, Industrie und Handel. .... der Masurenhalle waren die Ehrensormatioue« der Gliederungen der Bewegung aufmarschiert. Kurz vor 11 Uhr trafen Reichsminister Funk und ReichSorganisa- ttonSleiter De. Ley in Begleitung des Präsidenten der Internationalen Handwerker-Zentrale Rom, Professor «nrouzo, sowie des Leiter» des Deutschen Handwerk» in der DAF., Walter, ein, die die Front der Ehrenformatio nen abschritten. Die große Ehrenhalle hatte zu diesem Festtage einen Schmuck angelegt, der in seiner Wirkung und in seiner Schlichtheit nur einmal ist. Die Wände find bi» hinauf zu der mehr al» 86 Meter hohen Halle ganz in Silber gehak ten, an den Seitenwänden hängen große Fahnen der an -er AEMM MlütgiW PMllNM -N« MllüSK. mtt «K benem Lorbeer geschmückte Schild« mit dem Zeichen der Zünfte. Auf der hohen Empore stehen Handwerker in ihren mittelalterlichen Zunstgewändern, mit schmetternden Fan faren künden sie den Beginn der feierlichen Eröffnung Nach dem Vorspiel au» den «Meistersingern",' dargcbo- ten vom Großen Orchester de» Deutschen OpernhauscS unter Musikdirektor Roth», sprach StaatSschanspieler Friedrich Üayßler den Vorspruch vpn Arthur Poilow, woraus Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert die Gäste des In- und Auslandes begrüßte. ' Reichsorganisotionsleiter Dr. Ley entbot den Gästen namens der Partei und der Millionen schassender Deutscher seinen Gruß. Dr. Ley wies daraus hin, daß Deutschland mit ganzer Energie daran gegangen sei, die marxistische These, baß Arbeit eine Last und rin Fluch sei und zwischen Kopf, nnd Handarbeitern eine un überbrückbare Kluft bestehe, durch Weckitnq de« Gemein schaftssinnes und der Freude an der Arbeit zu zerstören. Gerad« das Handwerk. in den: sich der GsnwinjchastS- sedanke nnd die schöpierilch« Leistung ganz befpffGerS deut- »ich verkörperten, könne der stetige» Fördern»« tt Deutsch- land gewiß sei«. Dr. Len gab anschließend der Hoffnung Ausdruck, baß sich die Gäste im Deutschland Adolf Hitlers, das in Frieden und Ordnung seiner fleißigen Arbeit nach- gehen wolle, wohlfühlen möchten. Der Präsident der Internationalen Handwerker- Zentrale, Professor Vnronzo-Rom, überbrachte in deutscher Sprache dem deutschen Handwerk und der Reichsregierung seinen Dank für die Verwirk- lichung dieser großartigen Ausstellung. Die aus 27 Län dern hier zusammengetragenen Ausstellungsstücke glichen einer Triumphstraße, wie man sie größer noch niemals ge sehen habe. Präsident Buronzo sprach weiter auch den internationalen Organisationen seinen Dank dafür au», daß sie das Zusammentreffen in Berlin in solidarischem Geiste ermöglicht hätten. Auf geistigem Gebiet bedeute die Ausstellung den glän» zeuden Ausdruck de» neue» Schassenswillens der Völker Iu wirtschaftlicher Hinsicht zeige sie, daß die Handwerk, lichen Erzeugnisse von hoher Qualität und eiuzigartiqem Wert leien und deshalb eine noch viel weitergehende Be achtung verdienten. Vor allem könne man den Erzeug nissen de- Handwerk» auch auf dem Gebiete der Ausfuhr ein weiteres Feld einräumen. Präsident Burvnzo schloß nach besonderen Da»kes«orten au Dr. Lev mit der Er klärung: Die henttge Welt braucht geistigen Friede», soziale Ger-chtiqkeit, Menschlichkeit u»d Schönheit. Diele« hohe« Ziel dient das Handwerks Dann nahm ReichswirtschastSmiuifter Funk da» Wort zur Eröffnung der Ausstellung. Die Eröffnungsfeier schloß mit den Nationalhymnen. Sie Rede des NeichSwiettchattSminifterS Funk Buronzo, der Au»bau diese» Werke» Anteil haben. Mein Dank und meine Anerkennung gilt besonder» dem Präsidenten der Internationalen Handwerk-zentrale. Prof. Zur Eröffnung der ersten Internationalen Hand Werksausstellung am Sonnabend mittag hielt ReichSwirt- schaftSminister Funk folgende Rede: »Eure Excellenzen! Meine Dame« und Herrens Deutsch« Volksgenosse» »tid volkSgenosfinne»! Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring bat mich beauftragt, an seiner Stelle die Eröffnung der ersten Internationalen HandwerksauSstellnng zu vollziehen. Zum ersten Male veranstaltet bas Handwerk als selbständiger Bcrnssstand eine internationale AuSftellmtg. Mit Freude und Stolz erfüllt es un», daß diese große und einzigartige Schau aus deutschem Boden stattfinbet, in der ReichSüaupt- stadt, deren Messegelände in -en letzten Jahren wiederholt Ausstellungen von größter Bedeutung und internationalem Rus biente. Ich begrüße die Gäste au» dem AuSlande und namentlich die Handwerker der hier vertretenen Rationen anfS herzlichste und banke allen, die al» Organisatoren, Architekten, Aussteller und Mitarbeiter an Planung und mit der deutschru Handwerkerorganisation freundschafttich zusammengearbeitet bat, von dem gleichen Villen bekee!« der großen gemeinsamen Sacke zu dienen. Die Schau, die hier in unermüdlicher Gemeinschaft-- arbeit unter Ueberwindung manniasaltiger Schwierigkeiten entstanden ist, stellt eine Weltausstellung des Handwerks dar, »ns die alle Beteiligten mit vollem Recht stolz sein könne«. Sie ist ei» LeistungSbericht. wie er geschlossener nnd eindrucksvoller kaum gedacht werde» kann, eine Maui, seftatto» ungebrochenen Lebenswillens und aufstrebender Entwicklung. Fortschritt und Technik haben dem Handwerk manches neue Tätigkeitsfeld eröffnet, reichlich Ersatz für vc'loren. gegangene alte Gebiete. Im ganzen geseben ist eS darnm umfangreicher denn je. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern hat eS seine Lebenskraft und Der Aufbau der Internationalen HandwerkSauSstellung d e beute in den Berliner Messehallen am Fuukturm eT öffnet wurde Ein Blick in die historische Abteilung in der neuen Halle am Hauptcmgana. tLlhe^'LSagevL»rg « Leistungsfähigkeit bewiesen. Das lehrt aufs eindringlichste diese -internationale Schau. Hier werden auch die Kraft ströme erkennbar, aus denen sich die handwerkliche Arbeit immer wieder erneuert. DaS Haudwerk schöpft ans d«a unversiegbaren Qncl, le« beS VolkStnms. In den Erzeugnissen, die hier zu irden sind, spiegeln sich Wesen und Leistung eine» jeden Volke» sinnfällig wider. Die Eigenarten de» Volkscharakters spreche» aus der Handwerkerarbeit ebenso wie ans Wer ken der Kunst. Spitzenleistungen handwerklichen Können sind wertvolle kulturhistorische Dokumente und berichten eindrucksvoll und überzeugend vom Stand des kulturellen Leben» der Völker. Andere internationale Ausstellungen umspannen zumeist kaum mehr als wenige Jahrzehnte der Entwicklung. Diese Schon aber bietei. der ehrwürdigen Tradition dr- Handwerk» gemäß, einen Querschnitt durch Jahrtausende. Haudwerk ist Leistung, ist sachliches Können. Gerade in den besten Stücken handwerklicher Arbeit lebt etwas von der Persönlichkeit des Mannes, der sie schuf. Hier habe« darum auch ArbeitSsrende nnd Liebe zum Werk ihre Heimat. Verwurzelung mit dem VolkStum nnd Einsatz der schaffende« Persönlichkeit «it allen ihren Fähigkeiten — daS find die beide« Kraftquelle« des Handwerls So lange «S au» diesen Quellen zu schövien versteht, wird es leben-frisch bleiben und elastisch genug sein, mit dem Tempo der Zeit Schritt zu halten. Denn es genügt nickt, Uebcrlteferte» und Ererbtes zu wahren und zu pflegen Was rückständig bleibt und beharrt, geht zugrunde. Kein Berufsstand kann sich gegen die Dynamik des Geschehen stemmen. Täglich drängen neue Aufgaben heran. Sie zu bewältigen, erfordert Mut, Tatkraft und Entschluß freudigkeit. Das Handwerk etn absolut lebensfähiger und lebensnotwendiger Wirtschaftszweig nationalsozialistischen Wirtschaft hat das deut sche Handiverk eine besonders nachhaltige, aber auck beson- «rfolgreiche Förderung erfahren. Wir haben mit der roll«ktioistffch.marxiftischeu «nsfassmrg, daß das Handwerk ei« absterbender Teil »er Volkswirtschaft sei, gründlich aufgeräumt und destruktive Wirtschaststhcorie durch 'v Zerlegt. Nach unserer Auffassung ist das Hand- M« Mcht W« ai, EP «Nh lebensnot,