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Riesaer Tageblatt J-11« 91. Jahr, Donnerstag, 19. Mai 1938, abend» Drahtanschrift» r-pbl-U Mrs« fsermmf »Ml Pnftsnch Re. « Ppstscheckkonl« DreSdrn lSSO «ttokaffe, Mrs. «» « Tageblatt erscheint sede« Tag abend» V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn. und -v-stwa- Re.na-oreiS bei Vorauszahlung, für «ine« Monat S Mark, ohne Zustellgebühr, NM. 2.14einschl.Poftgebühr<ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Oieschä fksstelleW ochen kaNeG aufeinanderfolgende Nr.) 5ö Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für "ES Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für breite mm.Zetle ober deren Raum v Rpf., die VN mm breite, S gespalten« mm.Zeile im Tertteil 2ö Rpf. lGrundschrtft: Petit 3 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarischer Anzeigen-Beftetlung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnansprnch. *"bme Mangel« njKt brucktechnischer Art auS. 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Der RetchSfugendführer erklärte bann, daß die Hitler- Jugend ihren staatlichen ErziebungSauftrag in Oesterreich übernommen habe und an den sichtbaren Erfolgen im Ali reich nun auch in diesem deutschen Land sicher den Weg für ihr Handeln und Tun finde. Die Grundsätze einer körper lichen Ertüchtigung und Leibeserziehung zur Stählung und Kräftigung deS Körpers wie die Erziehung znm künstle rischen Empfinden, zu Stil. Geschmack und Jorm wie zu innerer Gläubigkeit und Charakterstärke würden nun auch hier ihre Verwirklichung erfahren Aus dem reichen knl turellen Leben dieses deutschen SüdostranmeS würde die Erziehung der Jugend deS ganzen Reiches wertvolle Im pulse empfangen. Treue, Kameradschaft und Zuverlässigkeit ES solle jeder immer der Tugenden eingedenk sein, die allen Erfolg bedingen: die eigentliche große erzieherische lat für «in Volk liegt darin, daß man in eine Jugend blinden Gehorsam, n n e r s ch ü t t e r l i ch e Treue, bedingungslose Kameradschaft nnd nn be dingte Zuverlässigkeit verwurzelt. ES wird, indem sich die deutsche Jugend dazu selbst erzieht, die Gewähr dafür gegeben, daß das kommende Geschlecht diese nationalsozialistischen Tugenden auch nie mal- wieder vergißt. Die Begeisterung der Jagend unse rer Tage verbürgt die Treue und Zuverlässigkeit dieses Geschlecht» i« alle Zukunft. Aus diese innere Begeisterung allein kommt es bei uns deshalb an. »«Wir haben -erWett eine neue Erziehungsidee geschenkt Baldur von Schtracks Auftrag an uL' Aus B»,er große» Arbeitstagung der Jtihrerschaft ber österreichischen vitler-Jugend in Salzburg Mittwoch der Reichsjngeudjührer Baldur von Schtrach. Am Anfang einer Periode harter Alltagsarbeit a«b 55 -'" ^enenwart sämtlicher AmtschesS der Reichs- der Jugendbewegung Adolf Hitlers in Oesterreich feinen Auftrag, indem er die erzieherische Idee ««twtckelte, bi« Erfolg und Glück der Milltoneu-Gemetn- deutschen Jugend in be« »ergangenen fünf elnfvaujahren begründete. ' .A muß auch hier auf diesem Boden, so sagte er, das eräieherische Gesetz, das ebenso wie im «ltreich sich aus der «EP zett der illegale« österreichischen Httler-Juaend ent- Eelt hat, de« bevorstehenden Einsatz der Jugend für da» Großdentsche Reich bestimmen. Baldur von Schirach er innert« an die Gebote de» Führers über die Erziehung der Jugend, deren Selbstführung und freiwilliges Be- kenntni- zu« Staat und zur nationalsozialistischen Welt- avschauung immer der Garant für die Begeisterung und Einsatzfreudigkett der Jugend eines Volkes bleibe, deren Begeisterung aus der Kampfzeit und der gerade hinter uns liegenden Jeiern in schöpferische Leistungen und sichtbar« Werke für die Volksgemeinschaft nmgcsetzt werde. Von der Vergangenheit unterscheidet uns, daß wir keine vereins mäßige Zusammenfassung von Mitgliedern kennen, sondern ein erzieherische- Ethos besitzen, das uns und damit dem Reich die Herzen der jungen Menschen bringt. Denn das Geheimnis unseres Erfolge» mach» es an«, daß wir die Jungen und Mädel sich selbst führen, cinsetzcn, ertüchtigen, anfpornen und erziehen lassen. Die Vergangenheit hat u«S keine Erzirhungsrevolv- tw« gebracht, den» «it lange« Haare«, k«rze« Hose« «ud Schillerkragen ist baS nicht getan. WaS die Jugend bewegung der Bergangenheit vollbrachte, war n«r ein Protest gegen die bürgerliche Gesellschaft Wir habe« b«te der Welt eine neue Erziehungsidee geschenkt, die kein aöderes Vorbild besitzt olS «>S. Niemand wurde ..Von Paris ist Vesehl gegeben, die Augen zu schließen" Franzöftscker Follbeamter über die riesiqen Waffentransporte auS Frankreich nach Rotspanten )< Pari«. Der „Jour" veröffentlicht einen ausführ liche« Bericht über den Durchgangsverkehr ausländischer Waffe» nnd Munition dnrch Frankreich «ach Rotspanieu. Dieser Wasseuschmuggel sei heute gewaltiger and »msang» reicher als je zuvor. Er werd« in einer solchen Eile be trieben, daß die Beförderung aus dem SchissahrtSwege völlig eingestellt sei «nd »nr noch dnrch Eisenbahn »nd Laftttastwage» ersolg«. Die französisch«« Präsekte« ««» Polizeibeamten hüteten sich a«S Angst um ihre vesörde» rang, «egen diesen Schmuggel einzuschreiten Der Berichterstatter des „Jour" hatte auf dem Grenz paß PerthuS eine Unterredung mit einem Zollbeamten. Auf die Jrage, warum die französischen Zollbehörden nichts unternehmen, obwohl sie doch wüßten, daß fast jeder Lastkraftwagen Waffen und Munition befördere, erwiderte dieser, von Pari» sei Befehl gegeben worden, beim Zoll nichts z« öffne» and „Die Ange« z» schließe»". In der vergangenen Woche habe «in großer mit Explosivstoffen beladener Lastkraftwagen auf der engen Bergstraße «ine Panne gehabt nnd die nachfolgenden Wagen seien lange Zett aufgehalten worden. Die benachrichtigte Präfektur hab« telephonisch dem zuständige« Polizeihauptmann An weisung erteilt, den ganzen Lastkraftwagenzng, koste «» waS es wolle, noch im Laufe der Nacht über die rotspanische Grenze zu schassen. Roch »te sei I« viel Kriegsmaterial über die Grenze befördert worden, wie während der letzte« zwei Mo«at«: aber i» der srauzöstschen Presse «erde überhaupt nichts da von geschrieben. Ruud 40 bis 50 Lastkraftwagen mit Waf fen passierten täglich allein de« sranzöstsch-rotspanischen Grenzpaß PertbnS. Di« Rotfpanier würden ost überhaupt nicht mit der AuS- und Umladung fertig. Genau so ver halte eS sich mit den Bahnbefördernngen. Bor sechs Wochen habe eine au» Barcelona nach Paris gekommene Abord nung von der staatlichen französischen Eisenbabngesellschast daS Zugeständnis erhalten, daß die aus Frankreich kom menden Gilterzüge statt bis zum Grcnzbahnhof Cerb-re bis zum spanischen Bahnhof Port-Bon fahren dürfen, da das Bahnpersonal in Cerberc die Umladung allein nicht mehr schaffen könne. - Neue Enthüllungen des „Jour" Nur eine einzige Grenzstelle zwischen Frankreich nnd Rotspanien gäbe es, an der ein Wassenichmnggel nicht möglich sei, und zwar in Bourg Madame, wo sich ein nattonalgesinnter französischer Bürgermeister allen Machenschaften mit größter Energie widersetzte. Der Berichterstatter des „Jour" berichtet sodann noch, wie er erst am Montag dieser Woche in der Nähe von Perpignon «inen großen Lastkraftwagen in der Jakrt- richtnng zur rotspanischen Grenze beobachtete, in dem man deutlich einen schlecht verkleideten nnd überhaupt nicht ab montierten schweren Tank habe leben können. Andere Lastwagen seien ihm begegnet, die vorn die französische Tri kolore getragen hätte» und a« deren Rückseite eise sva» »ische Aufschrift angebracht gewesen sei, di« kantete: „Ge trocknetes Gemüse, nicht anstoßen!" JedensallS enthüllt der Vorgang — nnd darin liegt seine Bcbentung für ganz Europa — wieder einmal die Doppelzüngigkeit der französischen Außenpolitik. Sie bringt eS fertig, teils im eigenen Parlament, teils aus obligaten Banketten, teils bet sonntäglichen DenkmalS- enthttllnngen und nicht zuletzt in dem sogen. Nicküein- mischnngSau-schuß den Grundsatz eben der Nichteinmischung al» da» Ideal hinzustelle», und sie läßt den französischen Ministerpräsidenten Dalabter offiziell Worte der Soualität gegenüber Italien «»»sprechen — gleichzeitig aber vergebt kein Tag, an dem die direkte Einmischung Frankreich- zu gunsten deS Sowjetkriege- in Spanien nicht durch ständige Transporte über die Grenze an Kriegsmaterial aller Art und an Jreiwilligen mit einer endlosen Liste von Tatsachen belegt würde. Wenn fetzt der jüdische Anßcnkommillar Litwinow-Jtnkclstcin dem Vertreter Rotspaniens in Genf, -el Bano, weitere Unterstützung dnrch Lieferungen größten Maßstabes znsicbcrte, so ist das angesichts der Beherrschung der Küstengewäncr an der Ostküste Spanien- durch die Seestreitkräftc Jrancos nnr möglich auS der genauen sowietrnssisch rotspanischcn Kenntnis des Tnrchgangs- tranSportes über die französische Grenze. Ralioimler Vormarsch in «0 Kilomeier Breite Hartes Ringen um den Hugang zur Levante-Ebene - Madrids Lebensmittelversorgung gefährdet Verteidigung ihrer augenblicklichen Gebirgsstellungen, di« das letzte Hindernis vor dem Eintritt in die Levante- Ebene darstellen, von entscheidender Bedeutung ist, schaffen sie fieberhaft Berstärknngen ans anderen Gebieten heran und mobilisieren die Einwohnerschaft aller umliegenden Ortschaften zur Errichtung neuer Bertcidignngswerke. Die durch den nationalen Vormarsch der letzten Tage bedrohte Levante-Ebene zwischen Castellon und Valencia ist eine der fruchtbarsten Gebiete Spaniens, daS von den Bolschewisten bisher in der rücksichtslosesten Weise zur Versorgung von Madrid ausgesaugt worden ist. Wie groß die Gefahr von den sowjetspanischen Machthabern cingc- schätzt wirb, kommt in der Tatsache »um Ausdruck, baß der ft Bilbao. An der Ternel-Jront setzten die natio nalen Truppen am Mittwoch trotz des anhaltenden schlech ten Wetters, das den Einsatz der Artillerie nnd der Jlug- waffe verhindert, ihren Vormarsch in einer Jroutbreite von SO Kilometern auf den östlich von Corbalan gelegenen Abschnitt fort. Di« Truppen de» Generals Garcia Escamez besetzten die Ortschaft Escriche nnd wichtige Bergstellungen im Camarena-Gebirge. Die Abteilung, bi« in Richtung aus Mora de RubteloS oorstüßt, ließ den Ort Cabra de Mora hinter sich, während die Navarra-Division non MoSgue- ruela aus ans der Straße nack Düben vordririgt. Da nm die Bolschewisten durchaus darüber Mr stob, daß die Bürgermeister von Madrid sich nach Valencia begeben hat, nm dort die Jrage der weiteren Versorgung Madrids mit Lebensmitteln zu erörtern. Miaja soll die Castellon-Offensive hemmen Von Madrid an die neue Jront entsandt ft Bilbao. Wie aus Madrid gemeldet wird, hat der Befehlshaber der roten Tüdarmce, Miaja, sein Haupt- auartier von Madrid nach Castellon verlegt. Aus dieser Maßnahme geht deutlich hervor, daß der erfolgreiche natio nalspanische Vorstoß in Richtung Valencia im bolichcwisti- scheu Lager ernste Besorgnis ansgelüst haben muß. Miaja. der seinerzeit bet der Verteidigung von Madrid eine au»- ichlaggebende Rolle grtvielt hat, gilt al- geschicktester An- lührer der Bolschewisten und wird besonders dann heran geholt, wenn die Situation äußerst schwierig wir' Blutbad in den Pvrenäen t«0 Jliichtlinge auS Rotspanieu im Maschinengewehrs«»«, bolschewistischer Schergen ft Paris. Am Mittwoch abend überschritten 30 Flücht linge aus rotspanischem Gebiet bei Lffeja in völlig er» ichövftcm Zustand die französische Grenze. Sie erklärten, einer Gruppe von 1^ Jlückstlingen anzngehörcn, die mit verschiedenen Bergführern in der Nacht zum Dienstag die Grenze überschreiten wollten. Als die Gruppe, die haupt sächlich ans jungen Männern, die dem roten Mobil machungsbefehl entgehen wollten, bestand, sich der franzö sischen Grenze bis auf etwa 0 Kilometer genähert hatte, leien plötzlich ans dem Dunkel zahlreiche roftpanischc Schergen aufgetancht. die aus die Jlüctstlinae mit Maschi nengewehren und Pistolen ein heftige- Jener eröffneten. Ungefähr 20 Flüchtlinge seien erschollen, etwa 50 andere hatten schwere Verletzungen erlitten nnd seien gefangen genommen worden. Der Rest habe sich in zwei Gruppen geteilt, von denen die eine am Mittwoch abend die Grenz« überschritt, während sich die andere, zahlenmäßig stärkere, noch in den Beroen versteckt halte. Törichte Fraqcrci im Unterhaus Labonr-Abgeordnete sorgen sich um das Schicksal der Spanienbollchewistrn ft London. Das Wiederaufleben des politischen Jnterelles an der spanischen Jraae kam am Montag im Unterhaus in einer Reihe von .Tragen zum Ausdruck, die an die Rede Mnllolini- in Genua anknüplten. Der Labonr Abg. Arthur Henberkoa fragte, ob die brt» tiiche Regierung eine Zusicherung geben wolle, die fran zösische Rcaierung in ihrem Widerstand aegen den „italie nischen Druck au? Aenderung der französischen Politik in Spanien" zu unterstützen. Unterstaatsickretär Butler erwiderte, der ,Trager möge versichert sein, daß die guten Dienste der britischen Regie rung der französischen wie der italienischen Regierung stet- zur Verfügung ständen, fall- diele sie zu erhalten wünsch ten, um eine Bereinigung der Lage in Tvanien zu be schleunigen. Henderson fragte dann, ob anaesicbtS der Tatsache, daß die Politik der französischen und der britischen Regierung gegenüber Spanien die gleiche sei, die britische Regierung zulasten wolle, daß die italienische Regierung einen Keil zwischen die britische und die französische Regierung treibe. Butler erklärte, er nehme die Auslegung nicht an, die Henderson der Rede Mussolinis gebe, und könne die ge wünschte Zusicherung nickst geben. Eine weitere Anfrage des konservativen Abg. David son, ob die britische Regierung ihre Haltung gegenüber Abessinien ändern wolle, beantwortete Butler mit „Nein". Die Erfolge Jrancos vor Terncl Aus ihrem Vormarsch gegen Valencia besetzten, wie ge meldet wird, die Trupveu des Generals Jranco die be herrschende Bcrgstellnng von Mosgncruela, nachdem be reit« am Dienstag das Dorf Corbalan von den national spanischen Truppen erobert worden war. Die Levante front von Terncl bi- Alcala de Chisvert am Miticlmcer stellt jetzt eine vollkommen gerade Linie dar. lEisner-Wagenborg — M.)