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»1. Jehr^ »ittwe«, 18. Mai 1Ü38, abend» Postscheckkoirt« Lresde, ILötz Riesaer Tageblatt ««d A«Itzlg»r sElbedlM and AvMgaf. , L"'L« und de» HanvtzollamteS Meiden TrahtanschrifA »ageblatt «es» K«nr«f 1M7 Pastfnch Nr. » F?115 ki. bi» 1^ aufzuaeben: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Gruudpret» für A ^festtt « mm ^.tL mm.«-ile oder ber«^ »gespaltene mm.Zetle im Texttetl 2ö Rpf. lGrundschrtst: Petit 8 mm hoch^ Ziffergebühr »7 Rpf. tabellari^er Säst öo^/ «uttcblaa fernmündlicher Anzeigen-Besteünng ober fernmündlicher Abänderung rtngesandter «nzeigentexte ober Probeabzüge schließt der «erlag öt« Inmiknnv-- "0 " » Ä!" «„» Nreislifte Nr 1 Bei Konkur» oder Zwangsvergieich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig, Erfüllungsort für Lieferung «d^h"un^und GeESstan^t^ Höhere G^alt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen G-schäjtsstelle: Riesa, Goetheftraße 59. geländ« am Elfter-Flutbecken noch vor sich geht. Seit das Feld erobert hat, ist hier Der brasilianische Botschafter tm Auswärtigen Amt st Berlin. Der brasilianisch« Botfchaf»« ha« he»», dem Au»wärttgen Amt »ine« vesnch adgestzattet «nd hat eine eingehende Unterredung über die Borgäng« der letzten Zeit in Brasilien gehabt, soweit sie di« deatfchen Interest«, besonder» berühren. einmal ein Lebenszeichen von sich gegeben habe. In den letzten Tagen sei Mussolini ganz besonder» ungehalten ge wesen über die heimliche Durchführung der von der Negie rung Blum seinerzeit getroffenen Verordnung hinsichtlich eines WarentransiivcrlehrS zugunsten Notspaniens über französische» Gebiet und über französische Häfen. Der Außenpolittker be» „Srcelstor" zeigt sich optimt. stischer. E« wär« absurd, so meint er, wenn man au» der Tatsache, daß e» am Dienstag zu keiner Zusammenkunft zwischen dem Grafen Eianv und dem französischen Ge schäftsträger in Rom gekommen sei. auf neue Schwierig keiten schließen wolle. In Pari» bleibe man hinsichtlich de» AuSgange» der französisch-italienischen Verhandlungen weiterhin optimistisch. Pannen führen zur Entdeckung von Waffen- und Munitioasschiebunge» nach Rotspanien st Pari». „Jour" weiß zu melden, daß am 12. April auf dem Bahnhof von Montauban in einem Güterzug, der sich heißgelaufen hatte, und dessen Fracht umgeladen wurde, 208 Kisten im Gesamtgewicht von 12050 kg mit leichten Flug- zeugbomben entdeckt wurden Ein ähnlicher Vorfall ereig nete sich am 11. Mai auf demselben Bahnhof. Wieder war ein Wagen heißgelaufen und da» Umlaben notwendig ge worben. Dabei wurden 8 Kanonenrohre mit allem Zube hör gefunden. In beiden Fällen wurde die Ladung über Eerbsre nach Rotspanien weiterbefördert. Im Pariser Ministerrat auftenpolltische Fragen im Vordergrund X Pari». Die französisch« Regierung war am Diens tag vormittag unter dem Vorsitz de» Staatspräsidenten zu einem Minifterrat zusamniengetretcu und bat in der Sitzung zunächst angesichts des günstigen Ergebnisse» der Rüstungsanleihe die sofortige Schließung der Zeichnung»- liste beschlossen. Außenminister Bonnet erstattete sodann Bericht über die außenpolitische Lage, insbesondere über die Genfer Tagung und den Stand der französisch italie nische» Besprechungen. Auf Vorschlag de» Ministerpräsidenten Dalabirr in seiner Eigenschaft al» Kriegsminister wurde der DivisionS- general Bührer zum Gcneralstabschef für die in den Kolo nien liegenden Truppen ernannt und gleichzeitig in den obersten Kriegsrat berufen, ebenso wie die TivisionS- generäle Huntzinger und Marchery. Ministerpräsident Daladier hat gleichfalls in seiner Eigenschaft al» Kriegs und LandcSvertcidigungsniinistcr ein Dekret zur Annahme gebracht, wonach der Kolonialminister an den Sitzungen be» Ständigen LanbeSvertcibigungSauSschuffe» teilnehmen soll, wenn Angelegenheiten der Verteidigung der Kolonien zur Behandlung stehen. Wie ferner im Zusammenhang mit der Rüstung»» anleth« bekanntgrgeben wird, ist vorläufig nicht beabsichtigt, et»« »««« Tranche bteser Anleihe auszulegen. Im Anschluß an ben Minifterrat verkantet, daß der größte Teil der zweistündigen Beratungen dem Bericht de» Außenminister» Bonnet gewidmet war. der sich mit der kürzlichen Ratstagung der Liga und ben hauptsächlichen außenpolitischen Fragen, besonders mit der Tschechoslowakei und den französisch-italienischen Verhandlungen, befaßte „In Anbetracht dessen, baß die Verhandlungen erst vor drei Wochen begonnen worben seien, hätten sie noch kein positives Ergebnis haben können". In gut unterrichteten Kreisen erklärt man weiter, daß die kürzliche Rede de» italienischen Regierungschefs tu Genua offensichtlich auch vom Minifterrat besprochen wurde und baß der französische Geschäftsträger in Ron, die „Ueberraschung" zum Ausdruck bringen werde, „die di« Rede des Duce i« den französischen politischen Kreisen her» vorgeruse» hab«". Wetter verlautet, baß der Minifterrat sich einmütig »n dem englischen Schritt hinsichtlich der Minderheitenfrage tn der Tschechoslowakei beglückwünscht habe. Die französisch« Negierung werde mit allen ihren Kräften das englisch« Kabinett unterstützen, da» sich zur Zeit bemühe, ein Kom promiß zu finden und diese» Problem auS dem internatto- nalen Gebiet auSzuschalten. Schließlich verlautet noch, daß die geplanten Notver» orduungen zur Ankurbelung der Erzeugung, die schon seit einiger Zeit ausgearbeitet werden, im Lause eine» neuen Miniftrrrate» endgültig beschlossen werben sollen, der höchstwahrscheinlich noch Ende dieser Woche oder gleich Anfang der.nächsten Woche stattfinden wird. Ein „letzter Versuch" Moskaus mlt den Sowjetspaniern Litwinow staucht del Bayo fl London. Der Korrespondent de» „Dailv Mail", Harold G. Carbozo, der nach der Tagung de» Rate» der Genfer Liga mit dem Agitator der Sowfetspanirr in Genf, del Vano, zurückreifte, berichtet, del Vaoo habe nach brr Genfer Tagung noch Besprechungen mit Litwinow-Finkol- stein gehabt. Dieser habe del Vayo versichert, baß brr sowfetrussische Vertreter be» Ntchteinmischung»a»»fchnst«O alle» tun werde, um die Entsendung der internationalen lkntersuchnngSkommission nach Spanien zu verzögern. Frankreich könne dau» nämlich seine Grenz« nach Sowfetspanieu »ocb eiue Zeitlang offen halten. Litwinow habe auch versprochen, die sowjetrnsfisch« Agitation forst,»» festen, um die NichteiumischungSpolittk z» Fall ,» bringe». Del Vayo sei aber andererseits von Litwinow auch gesagt Ye näher die Tage be» Parteiappel» be» Sachsen- gaue» in Leipzig heran- rücken, desto schärfer treten die bevorstehenden großen Ereignisse im Stadtbild der ReichSmeffestadt in Srschet- nung. Vor allem findet der mit Macht fortschreitende Bau der mächtigenZuschauer- tribüne auf dem AugustuS- platz gegenüber dem eben- falls bereit» errichteten Kom- mandopodium, von dem Gau leiter Martin Mutschmau« den Vorbeimarsch der For mationen de» Sachsengaue» abnehmen wird, allgemeine» Interesse der Leipziger Frem denbesucher. Gewaltig in den Aus maßen und im Hinblick auf die dafür zu leistende Ar beit ist da», was draußen auf dem neuen Aufmarsch, geschaffen ist und zum Teil junge Grün mit Macht das , - — ----- btt Fortschritt der Ausbau ¬ arbeiten so offenkundig, daß selbst die Leipziger ans dem Staunen kaum herauSkommen. Ein dichte» Rasenkleid, ü»«r da» schon der erste Schnitt hinwrggegangen ist, bedeckt Anlagen verwandelte Außenseite der über fünf Meter hohen Wälle, auf denen insgesamt etwa 80 000 Zuschauer Platz finden können. Auch di« aus ben änßtkeu Leipzigs letzte Vorbeeettvngen für deo varüas MU kommenden Wochenende eiugefroreue Schuld abzufchretbeu bereit sei. Es soll« ieönck »och ei» letzter Versuch gewacht werbe». Sowfatrugkw» »erde daher «ehr Flugzeug«, Sauoue» »ud Tauk» schicken Wie der Berichterstatter gehört hat, stud bereit- bi« Anweisungen sür den Trausport diese» Material» aM*be» worden. Die rotfpauisch« Regierung treffe a» der GreuW, wenige Meile« südlich »o, Perpignan, eiligst «orderet» tnuge» sür die Aufuahwe »«saugreicher MuuttioO» seuduugen in de» nächste» 14 Tage». Eiue Meuge sch»««, Kriegsmaterial» geh« über Marseille »ach varcelnna. Wällen und auf dem Vorfeld gepflanzten Sträucher und Bäume habe« sich bereit« stattlich belaubt. Die Aufmarsch- weg« und die Aufgänge zu den Wälle» werde» arstndltch befestigt. Da» Innere de» riesigen «,ttmarschselbe» aber erdröhnt von dem ErplosionSgeräusch der „Frösche", der starken Rammen, die auf der Innenseite der Dämme provisorische Stufen in die Grasnarbe treiben, damit die Zuschauer einen sicheren Standplatz gewinnen. Tausende Hektoliter Wasser werden aus die Grasfläche des Innen feldes versprüht, damit die Grasnarbe recht kräftig gedeiht: kurz, e» wird alles getan, um da» neu« Aufmarschgelände zur rechten Zeit in de» besten Stand sehe». Entsprechend der Riesenhaftigkeit der ganzen Anlage — kann doch der Innenraum ohne die Wälle allein an nähernd 220 000 Menschen aufnehmen — ist auch die Neber- tragungsanlage ausgebaut, durch die da» Geschehen des Appells auch auf den entferntesten Plätzen vernehmbar sein wird. Auch die mächtige Tribüne, die das Aufmarsch feld auf der offenen Seite abschlieben wird, wächst stündlich ihrer Vollendung entgegen. Wird alles zur Zeit fertig werden? „Ehrensache" sag» einer der Zimmerleute zu uns, und ein Arbeitskamerab, der an der großen Zugangsstraß« arbeitet, stimmt ihm kräftig bei. Alle diese Männer, vom leitenden Ingenieur und vom Baumeister bis zum letzten Hilfsarbeiter, sehen ihren ganzen Stolz darein, hier mit äußerster Anstrengung etwa» zu schaffen, da» sich, zur rechten Zeit vollendet, scher lassen kann. Ein Werk ist hier am Elfter-Flutbecken im Werden auf das Leipzig stolz sein kann. Siner der bedeutendster Teile der großen Anlage aber wird am Sonntag durch der Appell des nationalsozialistischen Sachsengaues eine Weih, sind«», wie sie großartig« sicht gedacht werde» kantz. Klare Sprache gegen dunlle Manöver 1 Politik des Wiederaufbaues unvereinbar mit den täglichen Hilfeleistungen an Barcelona X Rom. Frankreichs ungewisse Haltung und die dunklen Manöver gewisser, auch verantwortlicher Kreise, die immer noch jeder Befriedung Europas entgegen arbeiten. beschäftigen nach wie vor die römische Presse, die erneut betont, wie begründet Italiens Vorsicht sei. „Tribuna" erklärt, baß, «en« sich französisch« Blätter dm» in stelle» wollte», indem st« behauptete«, baß Krank» reich nicht best Sieg Barcelona» «Lusche, die» gerade,« ««glaublich sei. Wen« aber diese Blätter die Absicht hätten, zu scherzen, so müsse mau betonen, daß Italien da «icht «ehr mitmach«, «icht «r« wett« französische Kreise, sonder» sogar verantwortliche Minister hätte» an der Seite Sowjetrnßlanb» von Ansang an gemäß Moskau» Besehle« ein« SinmischnngSpolitik in Spanien betrieben. Diese schamlose Politik, so könne mau ruhig sagen, habe eine auSgletchende Reaktion herauS- geforbert, da man e» nicht dulden konnte, daß ein Mtttel- meerstaat von wenigen Verbrechern und Verrätern dem Kreml ausgeliefert würde. Die oben dargelegte Politik habe auch unter der neuen französischen Regierung keine wesentlichc Aenderuug erfahren. Pari» sei nach wie vor nach Moskau hin orientiert, und eine solche Haltung mußte ihre Auswirkungen auf die Besprechungen mit Italien haben. Während nämlich die Franzosen die Tragweite der römischen Besprechungen aufzubauschen versuchten und alles rosig, alle» einfach und bereit für eine neuerliche und be- aueme Umarmung sehen wollten, sei von Genua die kalte Dusche gekommen, wo man die Lage eingehend geprüft und Frankreich vor die Notwendigkeit gestellt habe, gegen über seinen wahren Absichten in bezug auf da» faschistische Italien und Europa Farbe zu bekennen. Da« Italien Mussolini» sei nicht sür berarttge Walzer» touren, es bevorzuge vielmehr, wenn e» sich um die Zu sammenarbeit i« Europa haudele, klare Positionen und bube auch den Mut, osten seine Meinung zu sage». Es sei fest davon überzeugt, daß eiue Politik be» Wieder» ausbaueS in Europa unvereinbar sei mit den tägliche« Hilfeleistungen an das bolschewi stische Barcelona. Ein Kompromiß sei i» dieser Hi», sich« unmöglich, den« Marri»«»» »ub europäisch« Ord nung schließen eiuauder au». Italien und Deutschland, so betont „Trtbuna" ab schließend, hätten erklärt: Es ist genugk Die weltzerftö- rende Pest möge bei den Völker» bleiben, bie sich al» Brut stätte hergeben wollen. VS sei der fest« Borsast, «in Ueber- greisen dieser Seuche ans die gesunden Teile Europa» nicht z« Halden. Bei einem Uebereinkommcn könne man von dieser Stellungnahme »icht abqehcn: da e» sich nm da» Schicksal, da» Wohl und bi« Zuknnst EnrovaS handele, «iiffe Frankreich mtter Beiseitelassung diplomatischer Spitzfindigkeiten seine Wahl treffen. Italiens Vorbedingungen X Mailand. Die oberitalienische Press« behandelt ausgehend von der Rebe be» Duc« tn Genua da» franzö- sisch-italienische Verhältnis. „Corriere della Sera" schreibt, Mussolini habe mit eine, Aufrichtigkeit gesprochen, die die feierlichsten Tradi tionen be» diplomatischen Spiele» energisch durchbrech«. Di« Franzose» dürften sich nicht darüber wundern, wenn Mussolini al» Vorbedingung für einen Fortschritt der laufenden Besprechungen die Einstellung der ungeheuren und skandalösen Lieferungen Frankreich» an Rvtspanirn «fordert habe. Man verlang« von Frankreich ein Min destmaß von Lovalität, wenn e» mit dem faschistischen Ita lien z« irgend einem Abschluß kommen wolle. Ein« stumpf- finnig konservative Politik dürfe sich nicht «tnbtlben, bi« Probleme lösen z« können. Mussolini hab« bi« Aufmerk samkeit der Regierungen der „großen Demokratien" auf bi« Notwendigkeit gelenkt, bie internationalen Fragen von einer höheren geschichtlichen Warle au» zu betrachten. Di« Rebe Mussolini» habe eine politische Phase abgeschlossen, bi« zwar interessant, aber ohne Ausweg gewesen sei. da sie zu immer größeren Verwicklungen geführt habe. „Gazetta del Popolo" erklärt, Frankreich schwanke lei der seit Jahren zwischen der Sache der Ordnung und der de» Umsturzes, zwischen der Sache der Zivilisation und der der Barbarei unschlüssig hin und her. Offiziell sei eS jener zugetan, praktisch neige es sich jedoch zur letzteren. Nun sei es höchste Zeit, daß Frankreich zu seinem eigenen und zum Wohle des Friedens Europas äuS seinem Schwanken herausgehe und offen und loyal seinen Platz und seine Verantwortung übernehme. Klar sei, baß mit eine« Frankreich, das sich aufrichtig in Spanien «nd anberSwo U*,-Verteidigung der Ordnung and der europäische» Zivilisation bereitfinde, Abmachungen nnb Freuudschasten geschloffen werden könnte». Mit einem Frankreich aber, das Verbündeter der gegen Rom «nd Europa gerichteten Barbarei sei, erscheine die» «icht möglich. Besorgnisse in einem Teil der Pariser Presse X Parts. Einige Pariser Morgenblätter beschäftigten äch erneut mit ben problematischen französisch-italienischen Verhandlungen. Dabei kommt zum Teil große Besorgnis zum Ausdruck, da die für Dienstag angekünbtgte Zusam- m«nrunft zwischen dem Grafen «tano und dem französi- schen Geschäftsträger in Rom nicht stattgefunben hat. Do stellt der römische Berichterstatter be» „Ionrnal- gedrückt fest, daß der italienische Außenminister seit seiner Rückkehr au» Genua dem iranzöMchzp Gafch-ft-ttcAggr Mcht