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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193704121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-04
- Tag 1937-04-12
-
Monat
1937-04
-
Jahr
1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1937
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Die Aufklärungstagung des «Bunde» Deutscher Osten", die die LanbeSaruppe Sachsen am gestrige« Sonntag in Riesa im Saale des Sächsischen Hofes abhtelt, stank« tm Zeichen aktiver deutscher Ostpolitik. Berufene Redner er läuterte« die Aufgaben einer aktiven Grenzvolittk, deren vordringlichste die Stärkung des deutschen Volkstums in den Grenzgebieten sowie die Weckung und Schärfung des oftmals noch recht schwachen Grenzbewußtfeins der Bevöl kerung sind. Dabet wurde wiederholt darauf hingeiotesen, daß viele Volksgenossen unseres Sachsenlanbes noch nicht erkannt haben, daß unsere Heimat Grenzmark ist. Zweck der Aufklärungstagung war, den Gedanken in alle Schich ten unseres Volkes zu tragen, daß der VolkStumSkampf tm deutschen Osten eine Angelegenheit des ganzen Volkes ist. Geleitet und eröffnet wurde die Tagung vormittag» 9.80 Uhr durch den Schulungsbeauftragten der Landes gruppe, Pg. H. Brückner, Sebnitz, der die Teilnehmer, unter denen man Bertreter der Partei und all ihrer Glie derungen bemerkte, herzlich begrüßte. Im Namen unserer Stadt Riesa hieß Oberbürger meister Pg. Dr. Schulz« die Gäste herzlich willkommen. In seinen wetteren Worten hob er hervor, daß in unserer Heimat tene große ausschlaggebende Auseinandersetzung mit dem Osten stattfanb, die „Schlacht an der Jahna" unter Heinrich l. Als Bollwerk des Deutschtums gegen den Osten sei auch der truhige Wehrbau unseres Klosters anzuseben, das-148» auch gegen die Hussiten standhielt. Und wie einst, sei Riesa auch heute noch ein wichtiger strategischer Punkt gegen den deutschen Osten, gegen bas sowjetrussisch« Flug zeugmutterschiff, die Tschechoslowakei. „Sachsen als Grenzlaud" Ueber dieses Thema referierte alsdann der Schulungs beauftragte, Pg. H. Brückner, Sebnitz. Er wies dabei darauf hin, daß Deutschland auf allen Gebieten Hvchst- l«tstungen zu verzeichnen habe, nur auf dem Gebiete des BolkstumSkampscS habe eS gänzlich versagt, tm Gegensatz zu dem Wcstverband der Polen und dem Nationalvcrband -er Tschechen. ES sei daher notwendig, daß jenen National verbänden eine deutsche Organisation entgegengestellt werde, die die gleiche VolkStumsarbeit leistet. Besonders befaßte sich der Redner mit unserem Grenzland Sachsen, da» durch den Versailler Vertrag zur Grenzmark geworden sei. Leider sühle sich aber der Sachse ganz und gar nicht als Grenzlanddentscher, deshalb sei Aufklärung in breitestem Mabe erforderlich. Dabei wurde an den verschiedensten Beispielen zergliedert, wie das deutsche Subetengebiet systematisch tschcchisiert wird, wie von den Tschechen darauf hingearbeitct wird, daß die LandeSgrcnzc zur Sprachgrenze werden müsse. Bet der tschechischen SiedlnngSpolitik greife man sogar auf Sachsen über. Die Aufgabe für Sachsen ist, die Ostgrcnze im BolkStnmSkampf zu sichern. Jeder Volksgenosse müße sich zu seinem deutschen Volkstum be kennen, um all den Gegnern einen eisernen Wall entgegen stellen zu können. Die Menschen z» dieser Grundeinstellnng zu erziehen, betonte der Redner abschließend, ist die Auf gabe des Bundes Deutscher Osten. „Die geschichtliche Entwicklung der sudetcudeutschen Krage" Professor Lehmann, Dresden, zeichnete »nS in sei nen geschichtlichen Darlegungen die sudetendeutsche Krage auf, daß das Angriffsziel der Tschechen die Sprengung der Sudetendcutschen sei. Er bezeichnete dabet Prag als Zentrum der politischen Komplikationen, von wo wie einst auch heute die Pfeile gegen die Sudetenbeutschen »«schnitzt werben. Der Kampf für der Tschechisierung begann mit den Hussitenkriegen. Die Väter der eigentlichen Wieder erweckung des TschechentumeS im letzten Jahrhundert waren Deutsche. Deutsche wollten die geschichtliche Ver gangenheit des tschechischen Volkes nicht in Vergessenheit geraten lassen, gaben -em tschechischen Volkstum, das zur Zeit Maria Theresias vollkommen zurttckgebrängt war, aber dadurch neue Auftriebskraft. Um 1848 verfolgte der Panslawismus nicht nur staatspolitische, sondern auch wehrpolitische Ziel«. Die Lage spitzte sich in den verschie denen Etappen immer mehr zu. Unter Oesterreichs Herr schaft war «S bereits soweit gekommen, daß nicht di« Tschechen, sondern die Deutschen unterdrückt wurden, und das noch mit einer gewissen Duldung. So war nach dem Weltkrieg für den tschechischen Staat der Boden reif, zumal die Deutschen ohne Widerstand sich die Macht aus den Händen nehmen ließen. Das Ziel der Tschechen ist nun, wie di« tschechischen führenden Persönlichkeiten immer wie der durchbltcken lassen, daS Deutschtum vollkommen zurück zudrängen. Der Sften ist Deutschlands Murr« Aufklärungstagung des „Bundes Deutsch« Osten" - Landesgeuppe Sachsen - In Riesa „Die .»«schlesische Krage" Die Reth« der Vorträge am Vormittag «urde mit der Behandlung de» obersckleflsLen Problems durch Dr. A. Pamvuch, Breslau, abgeschlossen. Gerade Schlesien ser der Mittelpunkt der deutschen Ostpolitik. Denn Schlesien sei schon stets da» Durchgangsland nach -em Osten gewesen. Da» Wort „Lage ist gleich Schicksal" treffe besonders aus Schlesien gut zu, denn «S habe -te Aufgabe, Bollwerk deut- scher Kultur und Kraft zu sei» und di« «rücke nach dem Osten zu bilden. Dabet wie» »er Redner auf -e« schweren VolkStumSkampf in Schlesien hin. Denn ber polnische West verband versuch« mit psychologisch gut durchdachten Propa- gandamttteln, deutsche Menfchem die volkSpolittsch und kul turell zu un» gehören, zu sich htnüb«rzuzt«hen. Man müsse bet dieser Krage auch bedenken, daß die Verbindungslinie Prag—Warschau über Breslau gehe. Um »en Wall des Deutschtums aufrtchten zu können, sei «» notwendig, schloß der Redner seine aufschlußreichen Darlegungen ab, baß alle Volksgenossen die Wichtigkeit »er gesamten Volkstum»- und ber deutschen Ostfrage erkennen. Nach kurzer Mittagspause wurde bi« Schulungs- Tagung nachmittag» 14,8» Uhr fortgesetzt. Zunächst sprach Pg. H. Brückner, Sebnitz, über „Di« Lag« an »er deutscheu Nordoftgreuz«" Bei ber Stellungnahm« zu diesem Thema sind zwei Unter scheidungen zu treffen,- die Lage vor und nach 1018. Be sonderes Augenmerk verdient in diesem Zusammenhang Ostpreußen, seit 1918 unglücklich durch seine Jnsellage, Li« künstlich ««schaffen wurde, um anderen den Zugang zum Meere zu öffnen. Seit 1918 ist Ostpreußen vom übrigen Deutschen Reich abgetrennt und vom Slawentum umgeben. Bei der Besprechung der ostpreutztschen Verhältnisse beschäftigte sich Redner eingehend mit bevölkerungspolitisch- statisttschem und geschichtlichem Quellenmaterial, da» über sichtliche BeraleichSmvgltchkeiten der Verhältnisse dies- und jenfttt» ber deutschen Ostgrenze bot, und da» zugleich Ur sache und Wirkung der gegenwärtigen Verhältnisse in Ost- preußen klärte. Wenn das Deutschtum dort oben im deut schen Norbosten ein dauerhaft festes Bollwerk bleiben soll, so hat innerhalb de» Reichs ein« in allen Teilen gekräftigte, von bestem Menschenmaterial getragene West—Ost-Rück bewegung etnzusetzcn, über deren grundlegende Vorbedin gungen und zukünftigen Aufgaben Redner seinen Hörer kreis genauestens unterrichtete. Au» d«r Füll« der täglichen Kampsereignifle zur Erhaltung -e» deutschen BolkStum» im deutschen Osten griff Redner ein Betsptel zu näherer Betrachtung heraus, die Verhältnisse im Kreis« Flatow. Redner schloß mit der grundlegenden Feststellung, daß -te deutsche Ostfrage eine Angelegenheit des ganzen deutschen Volkes allein in dem Sinne fein soll und sein wird: Deutsche Menschen in deutschem Lande! Die Reih« der Vorträge dieser SchulungS-Tagung be schloß der LandtSgruppenleiter de» Bunde» Deutscher Osten, Pg. Reiter, Lübau, selbst,- er sprach über „Zweck uud Ziel »es Bundes Deutscher Osten in Sachsen". Der Zweck de» BDO. ist darin zu sehen, innerhalb der deutschen RetchSgrenzen da» ganze deutsche Volk mit einer «tnhettltchen geistigen Ausrüstung für daS Verständ nis des VolkStumSkampfes im deutschen Osten zu versehen. Da» Ziel de« BDO. ist danach, allen deutschen Volks genossen klar zu machen, baß «ine ganz bestimmt« Grenz- landüaltung des deutschen Menschen notwendig ist. Zur Erreichung dieses Ziele» ist rin dreiteilige» Auf gabengebiet vom BDO. zu bewältigen. Erstens die Be handlung der Vorfeldfragen (Aufklärung der deutschen Volksgenossen über den VolkStumSkampf der an Deutsch, land tm Osten angrenzenden slawischen Völker und Auf klärung zu tatkräftigem Einsatz der deutschen Volksgenos sen über Mittel und Wege und ihr« Anwendung zur Er haltung de» deutschen Volkstum» tm deutschen Osten); zweiten» da» Hand in Hand arbeiten mit der deutschen Wissenschaft; dritten» di« Erziehung der deutschen Men schen zu volk-bewußtem, kerndeutschem Verhalten bei Aus- lanLSreisen und zum volk-verbun-enen Denken und Han- dein unseren ausland-deutschen Brüdern gegenüber. Darüber hinaus besteht die Tatsache: VolkStum»- kämpfer sein verlangt von jedem Einzelnen, mit dem H«rz«n zuerst, und dann auch mit dem Verstand bet der Sache zu sein. Es gibt ber Wege so viel«, mit denen ber Idee ber Erhaltung des deutschen Volkstum» überall z« bienen möglich ist. Pg. H. Brückner, Sebnitz, schloß die angeregt ver laufene SchulungS-Tagung mit dreifachem St«g-Hril auf Deutschlands Führer Adolf Hitler. Leltspruch für 13. April Die neue deutsche Gesinnung erschöpft sich nicht in der Begeisterung mitreißender Aufmärsche und Dcmoustra- klonen; sie erschöpft sich nicht in patriotischen Reden und Versammlungen oder Banketten, sondern sie manifestiert sich vielmehr am besten und eindringlichsten in der viel- grstaltigcn, mühseligen und getreulich«« Arbeit de» deut- schen Alltage«. Dr. Goebbels. Deutsche Arbeilssr»»« Abtlg. für Berns»«»,iehung ««» BetriebSsührn», Die Teilnehmer am warenkundlichen Lehrgang für den VebenSmittelhandel wollen sich heute Montag, 20 Uhr, in der HanS-Schcmm-Schule einfinden. Riesaer Wochenende Am sonnenhellen Sonnabend begann das lctztvcrgan- genc Wochenende mit der Auslegung ber Einzeichnungs- listcn für das Dankopser der SA. in den dafür bestimmten Lokalen, bzw. den örtlichen SA.-Setmen; die Einzeichnung zum Dankopfer ber Nation an den Führer Deutschland» nahm damit auch in unserem Stadtkreis «inen hofsnung»- frohen Anfang, dem ein erfolgreicher Gesamtabschluß mit Sicherheit beschieden fein wirb. AlS ivriterer örtlicher Auf takt für den Beginn ber Dankopfer-Aktion galt auch da» Platzkonzert der SA-Staudartenkapelle auf dem Altrock platz im Stadtteil Grvba am Sonntagoormittag. Au» ber Vielseitigkeit der Wochenend-Ereignisse verdient kür Sonn abend noch das 84. Stiftungsfest des Riesaer Sportverein» hervorgebobrn zu werden, bas seinen sportlichen AnSklang in dem Fußballspiel zwischen RSV. und dem infachen deut schen Fußballmeister „Spielvercinigung Fürth" am Sonn tag nachmittag fand. Mit dem gestrigen Sonntag begann auch die Woche des deutschen Jungvolks «nd des VDM.; aus diesem Anlaß veranstaltete das Riesaer Jungvolk ein Wecken am Sonntag früh 7 Uhr und ein Marktsingen (11 Uhr) auf dem Hindenburgplatz; mit beiden Kund gebungen wies das Riesaer Jungvolk die heimische Oesfent- lichkeit auf seine Einsatzbereitschaft für die Idee des Führer- Hin. Besondere Vedentung gewann bas Wochenende auch noch mit der Durchstthruna der Landestagung des vnnbe» Deutscher Oste« in Riesa. Alle Naturfreunde belebt« der prächtig« Frühlings- Sonnabend mit berechtigten Wanderhosfnungen, die leider durch den echt aprilmäßigen Witterungsumschlag am Sonn tag vormittag buchstäblich ins Wasser fielen; denn es reg nete gestern ganz ordentlich und erst gegen Nachmittag klärte sich da» Wetter wieder auf, um, den Launen des April folgend, am Abend wieder gewitterähnliche Aus maße bei NieberschlagSerscheinungen anzunehmen. Trotz dem hatten die Spaziergänger aber draußen in der Natur ihre Freude in den wenigen Stunden, die ihnen die Sonne gestern in ungetrübtem Glanze noch schenkte. Ja, man konnte sogar an manchen Stellen im Stadtkreis bie erst« Banmblnt feststellen; und wer wollte sich darüber wohl nicht freuen! Di« frohe Stimmung der Frühlingszeit be lebte jung und alt auch zu dem Frühling-fest, da» im gro ßen „Stern"-Saale bei Musik und Tanz vom Stapel lief; und ansonsten waren «» der Freuden noch viele, die der Mensch zum letzten Wochenend« durch den Charakter dieser gegenwärttgen Zeit neuen Leben», neuen Werbens in der Natur erlebte. Mit viel Eifer schaffen die Gartenbesitzer in ihrem kleinen Reich, um ber leüentragenben Erde an zuvertrauen, wa» Nützliche» in Bälde wachsen und ge- beihen soll für den Tisch und die Mahlzeiten daheim. Bon der Wochenend-Feierlichkeit de» Sich-Erholen», dem geruh samen Schöpfen neuer Kraft für die Pflichten de» Alltag», ging ein schöner Abglanz heute nun durch den neuen, schönen Frühlings-Sonnentag hinein in den Alltag, in bas Werken der neuen Woche. Rvkstrmalivnü'Iubilüum Am gestrigen Sonntag Misericorbia» Domini fand in Riesa im Hauptgottesbtenst in der TrtnitatiSkirche die Fet«r de« KonfirmationS-JubtläumS ber vor 6V, V0, 49 und 25 Jahren Konfirmierten statt. Die Festpredigt hielt Pfarrer lic. Dr. Schul, über bi« Bibelstelle diese» Sonn- tags fl. Epistel Petri, 2, 21-25). Der Geistlich«, ber den Jubelkonfirmanden aus Anlaß dieser Feier da» Konsir- mationSgelübbe nochmals abnahm, konnte 8 vor 69, 29 vor öl), 16 vor 49 und 2ö vor 25 Jahren Konfirmierten je «in JubtläumS-Gedenkblatt aushänüigen. Die schlicht« kirch liche Gedenkfeier umrahmte Kantor Han» Fest mit Joh. Geb. Bachscher Musik (Präludium C-moll als Vorspiel, Fuge C-moll als Nachspiel). Der große Kirchenchor sang unter Hans Fest» Leitung aus d«r Bachschen Kantate Nr. 79 bas „Nun banket alle Gott" (für Chor, Orgel, zwei Waldhörner und Pauke); Mitglieder örtlicher Musikkorp» hatten dazu den Jnstrumentalpart, Lehrer Hofmann den Orgelpart übernommen. Am Nachmittag» 15 Uhr, ver- sammelten sich die Konfirmanden-Jubilare zu einer erinne- rungSretchen Nachfeier in» „Wettiner Sos". Msa im- Umaediwa —* W4tterOorH«rsage für, de« 18. April 1987 (Wetterbericht »es ReichSwetterktensteS, AuSgAeort Dresden) Heiter bi» wolkig, Frühdunst, sehr mild, Neigung zu ge- «tttrigen Störungen. Schwache Winde aus südlicher Richtung. , —* Daten für den 18 April 1V87. Sonnen- aufgang 5,99 Uhr. Sdnnennrttergang 18,54 Uhr. Mondauf gang 5,54 Uhr; Monduntergang 22,33 Uhr. > Gedenktage: 1564: Shakespeare geb. (geft. 1616). 1598: Heinrich IV. von Frankreich gewährt im Edikt von Nantes den Protestanten Religionsfreiheit. 1784: Der preußische Generalfelbmarschall Friedrich Graf »on Wrangel in Stettin geb. (gest. 1877). 1848: Der Afrikareisende OSkar Len, in Leipzig geb. (geft. 1925). 1882: Der Astenforscher Walther Stühner in Vera geb. 1994: Der russische Maler Wasilij Wereschtschagin vor Port Arthur geft. (geh 1842). 1982: Verbot (bi» 17. Juni) der «A. «n» «T. tm ganzen Reich durch Vroener. —* BerkehrSunfäll« am Sonntag. Gestern nachmittag gegen 1 Uhr fuhren am Etngang zur Brette Straße zwei Kraftfahrzeuge — «ine Kraftdroschke und ein Kraftrad gegeneinander. An beiden Fahrzeugen ist be deutender Materialschaden entstanden. Der Kraftradfahrer erlitt leichte Hautabschürfungen an den Händen und im Gesicht. — Gegen 16,39 Uhr sprang ein großer, frei umher laufender Hund am Molf-Httler-Platz. einem die Straße entlang fahrenden Kraftrabsahrer ins Rad, so baß der Fahrer zum Stürzen kam. Glücklicherweise hatte ber Vor fall nur Sachschaden zur Folge. —* Noch glücklich abgelanfen- Am gestrigen Sonntag hätte eS im Stadtteil Gröba zu einem Verkehrs unfall von unübersehbaren Folgen kommen können: wa» dank Ker Geistesgegenwart Ke» einen der Verkehrsteil nehmer, der e» pflichtgemäß ernst mit den Verkehr-Vor schriften nahm, für diesmal glücklicherweise noch ver hindert ward. Beim Etnbtegen von der Kastantenstratze in die Lauchkammerstraße (gegenüber Kem Restaurant „Thü ringer Hof") nahm ein unstatthaft schnell fahrender Lenker eines Personenkraftwagens die Kurve in so verbotenem Tempo, daß er den in Richtung Strehla fahrenden Autobus des staatlichen Kraftverkehr» und auß«dem sich selbst in höchste Gefahr des Zusammenstöße» brachte- ES ist allein der Geistesgegenwart des Wagenführers de» staatl. Autobusses zu danken, daß ein solcher Zusammenstoß ver mieden wurde. ES kann nicht oft genug betont werden: Krastwagenfahrer, Lsiotorradfahrer, fahrt vorsichtig l Ber- lehrsvorfchriften beachten, elw es zu spät ist! —* Nordische Streitäxte gefunden. Der Aufmerksamkeit und dem Interesse de» Werkmeister» Fran» EteSlack gelang in letzter Zett die Bergung von zwei schö nen Steinbeilen auf dem westlichen Gelände der Mitteldeutschen Stahlwerk«. An gleicher Stell« hatte er schon vor einigen Jahren ein ähnliche» Steinbeil gefunden. Si« gehören zu der Gruppe Steinbeil«, die am kunstfertigsten gestaltet sind. Die bestehen au» einem schiefrigen Gestein und sind beide fast gleich lang. Da» ein« mißt 18,9 Zentimeter und das andere 18,6 Zentimeter Läng«. Die Symmetrie ist streng burchgefttbrt. Am Ueber- gang vom ersten zum zweiten oberen Drittel find bi« Aexto durchbohrt! Di« Achse ber Löcher steht etwa» schräg zur Schneide. Die Lochwände sind poltert. Di« Schneiden sind sanft geschwungen und die Bahnenden bilden eine flache K<u»pe. Beiderseits de» Loche» sind beide Geitenwände nach außen geschwungen. Di« größere Axt ist eleganter profi liert al» di« kleiner«. Die Ausbiegung um da» Loch ist weitgreifenber. Ist schon di« HerauSarbeitnng dieser Schweifung «rstaunlich, so wächst di« Bewunderung, wem» man die Seitenflächen betrachtet. Si« find so geschliffen worben, daß in -er Längsrichtung mehr«« Kante» ver laufen, zwischen denen bei der größeren Axt fünf schmal« Flächen liegen. Die Hersteller bies«r fazettterten Aexw waren dieselben Menschen, die die scharf g^liederten Ge säße mit den Gchnurornamenten formten. Wir nenne« si» die Schnurkeramiker. Ihre Urheimat ist Mitteldeutschland. Hier lebten sie ungefähr von 3090—2290 v. Ehr. Nach de« neuesten Forschungen gelten sie al» diejenigen Menschen» die «ine der beiden wesentlichen Wurzeln de» Vermanmr- tum» bildeten. Daher hat die Auffindung dieser beiden Arzte für unser Volk und unsere Heimat besondere Be deutung. Dem Finder fei deswegen auch an dieser Stell« gedankt. Besonderer Dank gebührt auch dem Oberingenieur Baron Edgar Frhr. v. Bruchholtz, ber den Kunden grüßte» Berständni» entgegenbrachte und alle Unterstützung zuteil werden ließ. — Norbsächsische Meldestelle für UrgeschichtS- funde: Lehrer Mirtschin, Riesa, Kasernenstr. 22, «rretch- bar durch Tel. 930 Gärtneret Keßler. —* 84. Stiftung-fest des Riesaer Sport vereins. Der Riesaer Sportverein hatte für Sonnabend seine Mitglieder und Angehörige zur Feier d«S 84. Sttf- tung-feste» nach Hotel Rädisch eingeladen. Der Einladung waren nicht die Anzahl Mitglieder gefolgt, wie «» bisher der Fall gewesen ist. Stellv. BereinSführer Richter führte auch in seiner Begrüßungansprache au», daß man e» anscheinend noch immer nicht überwinden könne, daß die 1. Fußballmannschaft abstetgen müsse. Die Tatsache müsse aber nunmehr t«d«r htnnehmen. Wer Interesse am Sport habe, müsse gerade jetzt zur Fahne halten. Jetzt erst könne man sehen, wer «S ehrlich mit den Leibesübungen meine. Der Sport dürfe sich nicht al» Sensationshascherei au»- wirken, sondern in erster Lini« müsse da» berücksichtigt werden, wa» tatsächlich im Verein geleistet würde. Und da könnte man wohl mehr al» zufrieden sein. Die anwesenden Mitglieder und Gäste verlebten aber trotzdem oder gerade deswegen ein paar frohe Stunden, so daß «» wieder weit nach Mitternacht war, al» di« letzten den Hetmweg an traten. —nd». Derkstattwvchenbücher kommen erst später. Die beabsichtigte Einführung von Werkstatt- tvochcnbüchern wird, wie der Reichsstand de» deutschen Handwerks mitteilt, erst bei der Bearbeitung der Neuord nung de» handwerklichen Lehrlings- und GesellenprüfungS- tvesens geregelt werden. * Glaubitz. Am Sonnabend beging die Freiwillig« Feuerwehr Glaubitz im Gasthof Donath ihr« in allen ihren Teilen recht stimmungsvoll verlaufene 88. Grün dungsfeier. Da» Festkonzert wurbe vom Konzert orchester Riesa unter Führung seine» Dirigenten Kurt Schneider burchgeführt. Oberbrandmeister Steglich begrüßte die zahlreichen Kameraden und Gäste und alle grüßten mit ihm den Führer des Deutschen Reiche- Adolf Hitler. Nach dem 1. Teil des Konzertes nahm die Wehr Aufstellung. Der Bürgermeister zu Glaubitz sprach zu Herzen gehende Worte an die Kameraden Steglich und Mathes. Neid« gehören der Wehr seit ber Gründung an und schei ben nun aus dem aktiven Dienst au». Kamerab Steglich wurde zum Ehrenoberbranbmeister ernannt und beide erhielten ein Geschenk. Al» Nachfolger und Führer der Wehr wurde der Sohn Steglichs bestimmt. Der as» Gast erschienen« KrriSfeuerwehrsührer Kamerab Würdig, Riesa-Grvva, sprach in kernigen Worten zu der Wehr und forderte weiterhin »u Treue und Pflichterüllung auf. Im Auftrage der Wehr ernannte Kamerab Löschmeister Schteritz dt« beide« scheibenden Kameraden ru Ehren-
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