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Neues und Wort die liest: vom rage iu Md Bild link»: Herr Chamberlain! Die haben Polen die Blanko vollmacht für diese Schandtaten erteilt! Auf ihr Haupt kommt da» Blut dieser Opfer! Wenn Die noch einen funken Gefühl für Menschlichkeit, Wahrheit«, liebe und Fairneb im Leibe Hütten, mühte Sie da« Grausen packen beim Anblick der Bild dokumente über die Bromber- ger vlutopfer. — Ausländische Journalisten überzeugen sich an Ort und Stelle von den furcht baren Mordtaten der Polen in Bromberg. (Weltbtld-Wagenborg-M.) Unser« UebersichtSkarte vom Operationsgebiet im Osten tStiewe-Wagenborg—M.t Deutsche Ehrenwache vor der Grabstätte des Marschalls Pilsubski Am Eingang zur Gruft des Marschalls Pilsudski im Wawel zu Krakau ist eine deutsche Ehrenwache ausgezogc», lWeltbilb-Wagenborg—M.j vltükdkg-ircotriscnurr ouacn ve«r>6 OLx/ur «kirren, tSI. Fortsetzung.» Bei ihrem unvermuteten Anblick klären sich deS Mannes tiefblaue Augen zu strahlenden Leuchtfeuern der Freude. Allein ebenso rasch verhält er, in plötz lichem Sichbesinnen, den Blick und senkt die Lider. Aber Ria hat den kurzen, unbeherrschten Blick ge- sehen. Ihr Herzschlag ebbt ab. Eine glückhafte Ruhe erfüllt sie. Und die ist so groh und stark, daß sie nicht beeinträchtigt werden kann durch die äußerlich belang, losen Reden, mit welchen man sich über dieses nette, zu fällige Zusammentreffen ergeht. Reinhardt bestellt sich einen Imbiß. Ria erzählt von Peter und Harriet und dem Neuner- bus, in den Miß Macphersons stummer, aber dringen, der Wunsch sie getrieben hat. „Hier dachte ich dann, ich sei weit genug vom Schutz und dürfte mir nun auch etwas Gutes gönnen." „Ich kehre immer rasch hier ein, wenn der Magen eS energisch verlangt." „Gesegnet sei diese Magenforderung. Sonst würden Sie sich wohl überhaupt nicht mehr von Ihrer Arbeit fortrühren." LH . . ." »Ihre Freunde vernachlässigen Sie fa sträflich. Mama ist schon ganz traurig, daß Sie sich nicht blicken lassen." Hier flunkert Nia ein wenig. „Ich werde sehr gern und sehr bald kommen," sagt Reinhardt rasch. „Tann richten Sie Ihre großartige StaatSvtstte aber gefälligst zu einer Zeit ein, wo auch ich daheim bin." „Selbstverständlich." Nun flunkert Reinhardt, der fest entschlossen ist, Frau Brigitte nur während Nias Dtenststunden aufzusuchen. „Es ist sowieso ein Wunder, daß ich Sie jetzt hier, überhaupt noch erkannt habe," plaudert Ria in ihrer i Hcrzcnsfröhlichkeit weiter, „Wenn man einen Menschen j so ewig lange nicht sieht, besteht Gefahr, daß man ganz sein Aussehen vergißt." „Ich würde nie vergessen, wie Sie auSseben, Ria," läßt der Mann sich binreitzen und liebkost das schöne Mädchengesicht mit einem zärtlichen Blick. Dann setzt er erschrocken hinzu: „Ich habe eben ein besseres Ge- dächtniS." Und ebenso, wie zur gleichen Stunde Harriets weib liches Feingefühl Len Widerstand in Peter durchschaut und diesem zu jener Unbefangenheit hilft, zu der er sich allein nicht durchkämpfen kann, löst jetzt Ria Rein« hardtS Verwirrung. Sie schenkt ihm ihr schönes, un verbrauchtes Lächeln, indem sie sagt: „Tas bessere Gedächtnis ist auch wichtia für Sie. DaS braucht ein Chemiker unbedingt. Eine Frau muß nur ein ... gutes Herz haben, und ... viel Geduld ..." „Besitzt sie dann noch Ihre Klugheit, Ria, so ist sie vollkommen." „Ach, Joe, ich bin doch gar nicht klug. Ich . . . tue doch nur so. Jawohl. Schrecklich dumm bin ich. Aber, bitte, sagen Sie eS nicht weiter. ES kann doch sein, daß der eine oder andere dergleichen nicht sofort von selbst bemerkt, nicht wahr?" „Ja, Ria ..." Mehr kann er nicht sagen, so gern er auch wettersprechen möchte. Aber er suhlt, daß seine Kehle sich zuschnürt. „Danke, Joe. Dafür begleite ich Sie jetzt auch zur T. H." Schweigend und sehr langsam geht man die wenigen Schritte zur Technischen Hochschule. ES ist wie ein stummes Au-kosten. Glücklich von selten deS ahnungslosen Mädchens. Schmerzlich von feiten deS ManneS, den die Schwere deS Verzicht-, verschärft durch Lie Reue über mangelnde Standhaftigkeit, fast zu Boden drückt. Mister Macpherson macht tatsächlich seinen Trip ins Rheinland. In Begleitung Franks. TS soll da aus gezeichnete neue Modelle von Büchsenlötmaschinen geben. Auch automatische Waagen, die gleichzeitig füllen und lausend das Gewicht vermerken. Und das brauchten sie beide für ihre Konservenfabriken. Harriet nimmt nicht teil an dieser Reise, sondern bleibt, ganz so wie sie e- bereits erklärt hatte, in Ber lin. Auf ihr inständiges Bitten hin ist Ria für diese Zett zu ihr ins Hotel gezogen. Die Mädchen machen sich da ein paar vergnügte Tage. Im Scherz sieht Peter, im Ernst Frau Brigitte nach dem Rechten. — Frau Brigitte, die sichtlich aufblüht, umgeben vom überquellenden Frohsinn dieser Jugend. Peter hat sich vorgenommen, über nichts nachzu- denken, so lange Mister Macpherson Maschinen in Eßen kauft. So genießt er diese allerletzte Galgenfrist in vollen Zügen. Harriet ist eine ideale Partnerin. Sv, als hätte man alles bis ins kleinste besprochen wegen dieser Galgenfrist, indessen man doch in Wirklichkeit mit keinem Wort daran rührt. Inzwischen erhalten sowohl die Macvhersonschen als auch die Howardschen Fabriken in Chicago ihre neuen deutschen Maschinen. Neben dem Bericht, den Frank seinen ersten technischen und kaufmännischen Angcstcll- ten dazu erteilt, geht ein Privatbrief an seine Pflege- mutter ab, der die Eindrücke seiner Rheinlandreise schildert. Dabei zollt er SarrietS Vater große Dankbar keit dafür, daß er den Anlaß zu dieser Fahrt in das deutsche Industriegebiet gegeben hat. Seit er dieses er- lebt, ermißt er, wie viel ihm gefehlt haben würde am Gesamtbild des neuen Deutschland ohne Kenntnis ge? rade dieses charakteristischen Landstrichs und seiner Menschen. „. . . Ach, Mary-mother, nirgends hat Deine schöne, große Heimat so eindringlich zu mir ge- sprochen, wie hier. Lodernde Essen. Unermüd- liche Hände. Tiefste Forschung. Höchste Kultur. Dabei die gerade und starke Seele eines Volkes: frei durch Ordnung und Disziplin, deS Vater- tandeS bewußt in heißer Liebe und unerschtttter- licher Treue .. ." Neben dieser Briefstelle ist eS dann noch eine zweite, die Mistreß Howard in tiefer Bewegung immer wieder „Frau Brigitte gesundet zusehends. Saß doch die Wurzel ihres Uebels in seelischem Leid und kranken Nerven. Die Aussicht auf eine frohe Zukunft ist eine heilsame Arznei. Wie bin ich glücklich, daß die Vorsehung mich zum Werk zeug ausersehen hat- der letzten Freundin Deines Kleeblattes diese ZukunftSauSsichten eröffnen zu dürfen. Da Peter sich zu Harriet finden wird — die beiden haben aus ihrer Gegensätzlichkeit her aus noch allerhand Widerstände m sich zu über winden — wird Frau Brigitte gewiß nicht allein zurttckbleiben wollen und ihren Kindern in Lie neue Heimat folgen. Zu Dir, Mary-mother .. .tFortsetznng folgt.). Kür de« deutsche« Soldaten selbstverständlich In vielen Orten Polens hat daS polnische Militär die Mehl- und Getretdevorräte aufgezehrt oder mitgenommen. Eben etngeriickte deutsche Soldaten teilen ihr Brot mit der hungrigen polnischen Bevölkerung. lWeltbild-Wagenborg—M.)