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Riesaer Tageblatt SI Jahrs Montag, 4. April I »38, abends J?7» V« Ubr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat L Mark, ohne Zustellgebühr, !vostae?ühr1ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte s» aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Nnzeigeu für durch Postbezug RM. 2.14 einilyl.p0!laeouyrtoyne«uueuur ank»»aeben «ine Gewähr für daS Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die Nummer beS ^usga^geS sind bis 1<> Uhr vormtttags^au^ugebe^n^^ne A^ltene mm-Zeile im Textteil 25 Rpf. lGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarisch« ^^la-?"t^.nn»5si^-^^ln»eiaen.Reüelluna oder fernmündlicher Abänderung eingesanbter Anzeigentexte oder Probeabziige schließt der Verlag die Jnan^ruch- Satz N^schlag. Bei fernmniibl cher , g m„-is,jste Nr 4 Bei Konkurs oder ZwangSvei 'eich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung »nd'Za^ung"und Ger^Ässwnd^ist^8tieia Höhere Gewal^ BetriebSsivrunacn nsw entbinden den Bei m von allen cingegangenen Vcrpllichknngen Geschäsiostelle:^ie^a,G°eihestraße^ zur t^amvahllciter Alles hat der Führer Mr Sich getan! Nun erfülle auch Du Deine Michi! Gib ihm am lv. April Dein gar >01 Millionen sonnen 15 Millionen stejcdrmntii S Millionen Iteicd8iiiZt>« ein neue Drahtanschrift« Tageblatt Riesa Fernruf 1287 P.sts.ch Nr. l» Vostscheckkont« Dresden 1580 Vtrokaffe, Riel« Nr » '»»v,WIiI,k»,4«WM«>I» «W«sk<«i,ieW«ch NN IW s«s« I««Nr»« 1-3^ Eine me erlebte Triumphfahrt )l Graz. Eine noch nie erlebte Trinmphfahrt wurde der Weg des Führers zum Parkhotel. Geduldig seit viele», vielen Stunden standen die Menschen an der fünf Kilo meter langen Straßenführung von der Weitzer Waggon- balle bis zum Parkhotel. Auf Tischen und Ränken, mit Kisten und Kasten, ja mit Leitern hatten sie auf den Bür gersteigen Galerien entstehen lassen, die sich in den Häusern fortsetzten bis zu den Dächern. Es gab kein Fenster, das nicht in der ganzen Fläche von Köpfen besetzt war und von Armen, die mit Fähnchen winkten, und jeder, aber auch jeder, ob er oben oder unten stand, hatte ein oder zwei solcher kleinen Fähnchen in der Hand. In der Stadt von wenig mehr als 15» »W Einwohnern war im wahrsten Sinne des Wortes jeder an der Jubclstraße Man ver steht schon, was cS sonst heißt: die ganze Stadt ist ans den Reinen. Es ist aber mehr als eine Redensart, es ist eine ganz nüchterne Darstellung. Alle Grazer waren da und noch vielmehr Menschen, die halbe Steiermark sollte man meinen, viele Hundcrttausende waren es. ES mag scheinen, in Superlativen zu sprechen, denn jede Führcrknndgebnng ist ein einzigartiges Erlebnis, das schon Superlative ver dient. Was wir aber hier iahe», das hat alles übertroffen, auch die großen letzten Kundgebungen in den deutschen Gauen von Königsberg bis München. Man kann es schon nicht mehr in Worten ausdrückcn, was wir hier in Graz erlebten. Dazu ist selbst unsere schöne deutsche Sprache zu arm. Auch Film und Funk werden das nicht wicdergeben können. Diese Menschen weinten vor Frcnde und riefen lange, bevor der Führer kam, und auch noch lange, als er längst vorbei war. Besonders überwältigend war cs bei der Borbeifahrt am Schloßberg. Hier klebten die Menschen an den Hängen, in den Bäu- und ganz oben auf der Höhe, wo die Brüstung von weit ins Land leuchtenden Hakcnkrcuzsahne verkleidet standen sie dichtgekrängt, auch wenn sie von der Höhe mehr erkennen konnten als «ine Kolonne von AutoS i in der Straße. 1932 7 Millionen akdeil8lo5e 71.8 dlüüiniieii lieickxmzeb Orrnni.' irr, fs.-,c>cfw>, S.5 diilüzfilen lleicii;mzeil 77000 sonnen Szuziillezge «II Will«« ' Mittllk«, «I Will«. UI »IlllktziN, der Zehntausenbe marschieren Fahnen und Standarten der Bewegung ein, die das große Podium mit dem Feldzeichen der Bewegung einrahmcn. Jetzt plötzlich rauschte am Eingang der Halle drüben am anderen Ende ein Jubelsturm auf. Die Musik setzt ein, alles erhebt sich, und unter den freudigen Sieg-Heil Rusen der Zehntausende marschieren Fahnen und Standarten der Bewegung ein, die daS große Podium mit dem Feldzeichen der Bewegung einrahmen. Um 15,45 Uhr klingt der Badenweiler Mariä, ans. Alles springt wieder von den Sitzen. Alle Blicke richten sich zum Eingang. Jetzt ist die langersehnte Stunde verwirklicht, der Führer kommt! Der Führer ist da! Langsam schreitet er den Gang entlang. Die Halle dröhnt von den Sicg-Heil- Ruseu, die sich schnell zu begeistertem Jubel steigern. Immer schneller folgen die Lieg-Heil Ruse auseinander, bis ein Sturm, ein betäubender Orkan der Freude und des Jubels durch die Halle dröhnt. Alles steht in feierlicher, freudiger Haltung mit ausgcstrecktem Arm. Der Führer ist längst aus der Tribüne, er hat nach allen Seiten stolz und freudig gegrüßt, immer noch dröhnt der Jubel Sprech chörc setzen sich allmählich durch. ES dauert ivohl 1U Minuten, bis der - Landeshauptmann Ingenieur Helfrich sich einigermaßen verständlich machen kann. Immer wieder werden seine wenigen Grußworte von lautem Jubel, von Sprechchören unterbrochen, als er feststellt, daß der Führer jeden Steirer unendlich glücklich und stolz gemacht hat. Begeistert stimm ten die Zebntausendc zu, als Helfrich zum Führer gewendet erklärt, daß man ja sehe, wie die Liebe, das Gluck und die Freude aus allen Augen leuchten. Es ist ein feierliche» Gelöbnis, als die Erklärung von der Treue und der Tapfer kcit des Steirers, von der Liebe zum letzten Atemzug und von der Bereitschaft, dem Führer zu folgen, wohin er auch führen mag. im Sturm der Zustimmung fast untergeht. Kimr llelikclttsnll balcann« »ich am 10. /ipiil »UM kükrsr un6 —in»m w«rle mit Gauleiter Bürckel spricht Nicht anders ist e» bei Gauleiter Bürckel, der fast be» jedem Satz mit Heilrnfen und Sprechchören: „Wir danken unserem Führer" unterbrochen wird. Sieg Heil-Rus» tönen auf, fobald nur der Name des Führers erwähnt wird. Gauleiter Bürckel kann nicht mehr weiterlprechen. als er die Feststellung trifft, daß wir Deutsche sind und unseren Adolf Hitler haben, dem wir Treue halten. Nun folgt man mit gespannter Aufmerksamkeit den grundsätz lichen Darlegungen Bürckels. Am Schluß gibt es einen spontanen Sprechchor der über 2ll»üst Menschen, die den Schwur: „Ein Volk, Reich, ein Führer" mitfprechcn und immer aufs wiederholen. wch nun spricht der Führer! >l Graz. Die erste große Rede des Führers . Volksabstimmung im befreiten österreichischen Land, in Graz, der Hauptstadt der Steiermark, gestaltete sich zu einer überwiUtigenben Kuudgebuug der Daukbarteit, der Liebe und der Treue de» steierische« Volkes zu seinem Führer. ;» einem unvergeßliche» Erlebnis deutscher Volks verbundenheit von ergreifendem Ansmab. Sie brachte in geradezu erschütternder Art die überströmende Daukbarteit zum Ausdruck, die da» österreichische und da» steirische Volk insbesondere gegenüber dem Führer erfüllt, der «» aus Not und Elend. Terror und Unterdrückung, Berrat und Hoffnungslosigkeit erlöste. Ei« Jnbelstarm ohnegleichen unterbrach schon »ach de» ersten Saß den Führer, als er de» Steirern «rficherte, daß er schon vor drei Wochen, als da» ewige Ziel deutschen Strebens und deutschen Kämpfens erreicht wurde, hierher nach Graz kommen wollte, aber »»aufschiebbar« Regie- rungSgeschäste ihn nach Berlin zurückriesen. Dieser Orkan der Begeisterung war ein so elementarer Ausdruck der Dee Führer im deutschen Graz Tosende Vegeisterung um den Führer in Graz — Leidenschaftliche Kundgebungen der Gieirer Vie erste grobe Rede des Führers in der sreien Sftmart 9« »in»» zskip»»<koMiek»n un<t ,orial»n /hukkivy,, vvi» ikn 6iv Q»»ctticttk» bi»k»r nick» gvtronn» Kall men i einer war, 1 nicht ! unten Es war eine einzige, eine nie erlebte Trinmphfahrt. Dann drängten die Mcnschenmassen nach dem Parkhotel, verstopften hier alle Nebenstraßen, und in der Stunde, die der Führer >m Hotel weilte, rissen die Sieg-Heil-Rufe nicht mehr ab. Da» waren keine Sprcchchvre, das war ein ein ziger, eine Stunde währender Schrei, eine einzige auf- und abwogende Welle, die dann noch lauter wurde, zu einem brüllenden und jubelnden Orkan, wenn der Führer von Zett zu Zeit an» Fenster trat, nm seinen Oesterreichern, seinen Steirern zu tanken. Kurz vor IS Uhr bestieg der Führer dann wieder den Wagen, und die Trinmphfahrt wiederholt sich noch einmal t« der gleichen Weise in den abendlichen Straßen auf dem Wege zum LandeShau», der mit Leuchtbändcrn von vielen, vielen Hunderten und Tausenden von Glühlampen be zeichnet war. Neues Leben in der Weiher Waggonfabrik Die riesige Halle der Weitzer Waggonfabrik hat rund lll Jahre leer gestanden. Als die Svstemregierung stürzte, machte sie einen trostlosen Eindruck, während sie einst die größte Waggonfabrik Oesterreichs beherbergte. Ein Teil der Maschinen war zuletzt schon an oinen jüdischen Althänd ler zur Verschrottung abgegeben worden. Nun ist plötzlich seit dem 11. März wieder frische» Leben eingezogen in die eben noch so trostlose Halle. In der vergangenen Woche hatte schon Generalfelb- marschall Göring hier gesprochen, und heute wirb diese Halle zur Stätte des grandiosen Triumphes des Führers. Unter der gewaltigen Decke der annähernd 2SS Meter lan gen und 5k> Meter breiten Halle hängen die Eifengerüste für die Loren, Flaschenzüge und die verschiedenen Einrich tungen zur Beförderung der Blöcke und der Fertigerzeug nisse von einem Arbeitsplatz zum anderen. Bald wird hier in den eben noch verfallenen Hallen das frische Leben im Gleichklang der Arbeit nnd im Rhythmus des deutschen Fleißes pulsieren. Ringsum hat man die Wände mit stolzen Hakenkreuz fahnen verkleidet. Der Mittelraum ist mit Bänken besetzt, die dazwischen liegenden Gänge sind dicht gedrängt von Volksgenossen, die sich das Erlebnis nicht nehmen kaffen wollen, den Führer nicht nur zu hören, sondern ihn wäh rend der Ansprache auch zu sehen. Besonders feierlich ist die Stirnwand der Halle auS- aeschmückt, vor der die Tribüne für den Führer und seine Verleitung errichtet ist. An den Setten hängen Hakenkrenzfahnen, di« zur Mitte mit vergoldetem Lorbeer umrandet find. Bon dem großen Mittelstück leuchtet aus der weißen Bespannung der goldene Hoheitsadler. Darüber ist ein Spruchband ««spannt: «Siu Volk, ei« Reich, ei« Führers" Ein Iubelsturm begrüfzt den Führer Jetzt plötzlich rauschte am Eingang der Halle drüben am andere« Ende ein Iubelsturm auf. Die Musik setzt ein, all«» mch-ktt ittÜ, «ch »ut« b«« f«Eg« Sieg-HeilÄusWt «»d Anzeiger (Llbeblatt und Anzeiger). Diese Zeitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des AmtShauptmann» an Erob-nhätu behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen be» Finanzamt« M«s» * und des Hauptzollamtes Meißeu Vie lektung Ve8 külirers rue Ksbsbzmg 6»« unü »oriql»n khotz,