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Riesaer Tageblatt volttabstimmung und ReichÄagSwahl Bekenntnis ganz Deutschlands am 1«. April «nd Anzeiger sEtbeblaü und Attztigtkf. UN- de- LsuvtsollamteS Meilen Sonnavend, ID. März 1D38, aben-S Postscheckkonto: Drahtanschrift! TTTTV e»»»v Dresden lSSN P.stfach Nr. »I ' tzxA HguvtsollamteS Meiden Sonnabend, IN. Mürz 1N38, abends NI. Jahr-. LVLZSLl'KL Sm^u?WÄn^L.'V.2SL Ä'L'V« »nü Zahlurisi und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, RetriebSstörunaen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangencn Verpflichtungen Gc,cha^sstelle^iesa^Goeil>cstrasse In der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages gab der Führer bekannt, datz am 10. April nicht nur j Oesterreich, sondern das ganze deutsche Volk über die Wiedervereinigung abftimme« und datz weiter der bisherige Reichstag aufgelöst und ebenfalls am 10. April neugewählt werden wird. Adolf Hitler fordert vom deutschen Volk eine Zeit von abermals vier Jahren, inuerhalb deren das deutsche Volksreich endgültig zusa»mengesügt sein wird. Des Führers Triumpbfahrt zum Reichstag Ein Jubelschrei ohnegleichen bricht in der Wilhelm strafte ans, als etwa in Minuten vor Sitzungsbeginn der Führer die Fahrt znin Reichstag antritt. Wieder kommt in diesen sich lawinengleich sortpslanzcndcn unbeschreib lichen Begeisterungsstürmen und Huldigungen der heifte und innige Dank der Ration an den Schöpfer Grvftdcnisch lands für seine geschichtliche Tat zum Ausdruck. Bon solchem Jubel ans der ganzen Fahrt überschüttet, trisst der Führer vor der ftrolloper ein. Bor der Krvllopcr herrscht reger Betrieb. In langen Zweier, und Drcierrcihen fahren die Wagen mit den Mit gliedern der Rcichsregierung. den Ehrengästen, den Ver tretern der Wehrmacht und Diplomaten vor. Eine Ehren kompanie des ss Totenkops Verbandes Brandenburg Ei anfmarschiert. Im offenen Wagen erscheint der Präsident des Deutschen Reichstages, Generalfcldmarschall Göring, dem von der Menge stürmische Ovationen dargebracht wer den. Knrz danach wird Dr. Goebbels, der Besrcicr und Gauleiter der NeichSbanptstadt, von seinen Berlinern stür misch begrüftt. Punkt 8 llhr fährt der Führer vor und schreitet unter den U längen deS PrälentiermarscheS und des Deutschland licdes die Front der Ehrenkompanie ab. Im Eingang der ftrolloper wird der Führer vom Präsidenten des HauicS. Generalfcldmarschall Göring, willkommen gebriften. Der Führer betritt den Sitzungssaal Nm IN,-17, Uhr ist das Hans voll beseht. Fast alle NeichSminister, RcichSstatthaltcr und Staatssekretäre haben sich bereits eingcsnnden. Im Parkett find sämtliche Abge ordneten anwesend. Die Znschaucrtribünrn sind überfüllt. Wenige Minuten vor SN llbr erscheinen im Sitzungs saal die Mitglieder der österreichischen Landesregierung mit dem Reichsstatthalter Seqss-Jnqnart an der Spitze, der die Uniform eines ff-GruppcnsührerS trägt. Laute Heil, rufe und Händeklatschen begrüben die führenden Männer anS der deutschen Ostmark, die heute zum erste» Male an einer Sitzung dcS Deutschen Reichstages teilnchmcn. Bot fchaster von Papen begrüftt ieden einzelnen der österreichi ¬ schen Herren mit Handschlag, und ihm schlichen sich die Mitglieder der Rcichsregierung. die führenden Männer von Partei und Staat an. Lautloses Schweigen tritt ein. Sowohl ans der Regie rnngSestradc wie im Parkett der Abgeordneten und auf deu Tribünen erwarten alle Anwesenden stehend den Füh rer, der, als er Punkt Lt> Uhr in Begleitnng des Reichs- tagspräsidcntcn Generalseldmarschall Göring und Reichs, innenministers Frick den Saal betritt, mit lauten Heilruscn empfangen wird. Der Führer nimmt ans der Regicrnngsektrade Platz Reben ihm kihen in der erneu Reibe die Rcichsminister Heft, von Ribbentrov, Dr. Frick. Dr. Goebbels. Freiherr von Neurath, Gras Schwerin v. Krosigk, in der zweiten Reihe die Rcichsminister Schacht, Funk. Gurtncr, Darrs, Rust, iterrl. Seldte, Dr. Frank und Dorpmnller. In der dritten Reibe siebt man den Oberbeseblshabcr dcS »'eereS, Generaloberst von Branchitsch, Generaladmiral Raeder, den Ebes des Oberkommandos de^ Wehrmacht, General der Artillerie von »eitel und StaatSmiuistcr Mciftncr. weiterhin die Rcicbsleiter, Staatssekretäre und iveitcre snh- rrnde Männer des Staates und der Partei. Ans der linken Seite der RegiernngSestrade sihen in der ersten Reihe die Mitglieder der österreichischen Landesregierung. In beiden Seiten des Rednerpultes nehmen Rc'ö'.-minister Lammers, Reichsprenechef Dr. Dietrich und die beiden Ad iutanten des Führer- ff-Gruppenführer Schaub und NSKK. Gruppenführer Wiedemann. Platz. Wie stark das Interesse der ausländischen Diplomaten an der zweiten diesjährigen Reichstagssitzung in. kann man daraus ersehen, daft die Diplomatenlogc vollbesetzt ist. Man siebt die Botschafter der Türkei, von Polen, Spa nien und Brasilien, die Gesandten von Schweden, Däne mark, Irak, Belgien, Bolivien. Schweiz. Bulgarien. Ungarn, Irland. Griechenland, Estland, Urngnan. Lettland, Jugoslawien. Tschechoslowakei und Aegnpten. den Geschäfts träger von Italien anstelle des erkrankten Botschafter» Attolico, ferner die Geschäftsträger von England, der Low jelnnion nnd der Niederlande sowie einen Vertreter der Botschaft der Bereinigten Staaten. Göring eröffnet die Sitzung Reichstag-Präsident Generalseldmarschall Göring er» öffnet die Sitzung mit folgender kurzer Ansprache: Di« Sitzung ist erössuet. Meine Herren Abgeordneten! Bevor wir in di» Tagesordnung eintreten, wollen wir de» Abgeordnete« Rosenbaum gedenken, der am März verstorben iit. Sie haben sich zum ehrenden Angedcnlcn de- Verstorbenen von den Sitzen erhoben. Ich danke Ihnen. Meine Abgeordneten! Die heutige Sitzung deS Deut» schen Reichstages ist wohl eine der denkwürdigsten, die wir bisher im neuen Reich begangen haben Beifall rauscht aus, als Generalseldmarschall Göring jortiährt, ich bearüfte alS der Präsident dieses Reichstages beute zum ersten Male al» Gäste aus der Regierungstribünc den ersten Reichs statthalter in Deutschöfterreich und die dentlchüfterreichische Landesregierung. Die Oesterreicher erbeben sich von den Plätzen und danken mit dem Deutschen Gruft Ich glaube, erklärt der ReichSiagspräsident weiter, daft schon allein in dieser Tatsache die ganze gewaltige Umwäl zung der letzten Tage zum Ausdruck komm«, und daft darin, daft wir den ersten Reichsstatthalter in Oesterreich und seine Regierung heute hier im Deutschen Neich-tag sehen, es dem Letzten klargeworden ist, daft nunmehr nur mehr ein Reich uud ei« Führer das Schicksal der Deutschen gestaltet. Die Teilnahme am Reichstag der Deutschen be, zeichnet am deutlichsten auch die Wiedervereluiguag mit dem Reich Wir begrüben Deiftfchösterreich al» ei« wert volles Glied unseres Reiches Die alte Ostmark ist wieder ins Reich znrückgekedr«. Wir treten jetzt in die Tagesordnung ein Da- Wort hat der Führer nnd Reichskanzler. In diesem Augenblick springen die Abgeordneten von ihren Sitzen auf nnd jubeln minutenlang dem Führer z» Reikbsstattkalter Senft Inquart vom Fükrer vereidtqt üBerlin. Der Reichsstatthalter in Oesterreich Dr. Senft« Jnguart ist am Freitag von dem Führer und Reichskanzler vereidigt worden. Die Rede des Führers vor dem Reichstag Schilden«« der politischen Voraussetzungen und Entwicklungen der letzte« rage Die RcichStagSred« des Führers hat folgenden Wort laut: Abgeordnete, Männer des Dentschen Reichstages! Ich habe Sie zu dieser kurze« heutigen Sitzung rnsen lasse«, «m Ihne« tiefbewegten Herzens einen Bericht z» gehen »bar Ereignisse, der«« B«d««t««g Li« all« ermesse«. Ausserdem muss ich Li« i« Kenntnis setzen »o« Entschlüsse«, di« das deutsch« Boll und den Deutschen Reichstag selbst betreff««. Als ich vor wenigen Wochen zu Ihnen sprechen konnte, empfingen Sie den Rechenschaftsbericht über eine sünfjäft- rige Aufbauarbeit de» nationalsozialistischen «Staates, die in ihren Gesamtergebnissen wohl al» beispiellos bezeichnet werden darf. Au» seiner tiefsten moralischen und politischen Erniedrigung, aus wirtschaftlichem Elend und sozialer Zerrissenheit hat unser Bolk in kürzester Zeit einen Auf stieg erleben dürfen, wie er selbst von den gläubigsten An hängern unserer eigenen Bewegung noch vor wenigen Jahren in diesem Ausmass nnd in der Kürze der Zeit als unwahrscheinlich, von all unseren Gegnern aber für einfach unmöglich gehalten worden wäre. Der Steg des Nationalitätenprinzips Ich habe im Rahmen dieses Rechenschaftsberichtes Hiitcr den politischen Problemen auch jene Frage behandelt, die nur von gewissen europäischen Ignoranten in ihrer Gefährlichkeit immer wieder missachtet werben könnte. Schon im vergangenen Jahrhundert war an die Stelle einer früheren, flamme-mässig begrenzten, konsessionell be dingten oder dpnastisch sestgelegten Staatsausfassuug und Lebensgestaltung der Völker ein neue», die Menschen stär ker beherrschendes Ideal getreten. Da» Nationalität««, prinztp schrieb diesem Zeitalter unserer neueren Geschichte seine Zielsetzung vor. ES lieh aus früheren Bedingungen heraus entstandene staatlich« Gebilde zerfallen und sormt«, dem neuen Ideal entsprechend, die europäischen National staaten. Einer Reihe von Böllern war es bi- zur Jahr hundertwende bereit- gelungen, ihrem nationalen Znsam menschluss den entsprechenden staatlichen Ausdruck zu geben. Andere Völker trugen dieses Ideal als den entscheidenden Auftrag für ihr Handeln durch den gewaltigsten Krieg aller Zeiten hindurch bi» zur endlichen Erfüllung. Nm dir ftaatSpolitische Einheit Das «iuzige Volk in Europa, dem dieses natürlichste Recht vom Schicksal früher versagt, durch die neuen Ereig nisse endgültig abgestritten werden sollte, war das deutsche. Stammcsdifserenzen, konfessionelle Zerrissenheit und dnna stischc Eigensucht hatten cs bisher verhindert, dem deutschen Bolk die von Generationen ersehnte staatspolitische Eiuheit zu geben. Der Weltkrieg und sein Au-gang vergröberten die deutsche Zerrissenheit und schienen zu allem anderen Unglück das Leid der volklichcn Tuennung wertvollster Bestandteile der Nation vom Muttl^lände zu vcrcnügen An Stelle des Wilsouschen WekWtdestimmungsrechtes der Völker, durch das die Wasfenniederlegung von unserem Volk mit erreicht worden war. kam die brutalste Vergewal tigung zahlreicher Millionen deutscher Volksgenossen. Rechte, die man primitivsten kolonialen Stämmen al» selbstverständlich zubilligte, wurden einer alten Kultur nation dieser Welt unter ebenso unhaltbaren wie ver letzenden Begründungen vorenthalten. Volks« uud StaatSiuteresseu Ich habe nun schon in meiner Rede am Ai. Februar ausgrführt. -ass es eine allseits befriedigende Regelung der völkischen und territorialen Verhältnisse in Europa kaum geben wird. d. h. es ist nicht unsere Auffassung, dass e» das Ziel einer nationalen Ttaatsführnng sein soll, nack allen Seiten bin. sei cs durch Proteste oder durch Hand lungen, territoriale Forderungen zu verwirklichen, die mit nationalen Notwendigkeiten motiviert, am Ende doch zu keiner allgemeinen nationalen Gerechtigkeit führen können. Die zahllosen völkischen Enklaven, die in Europa liegen, machen cs zum Teil einfach unmöglich, eine Grenz zjehung zu finden, die den Volks- und StaatSintcrcsscn überall gleichmässig gerecht wird. (Fortsetzung auf der nächsten Leitei SörkW verkett die verordn«»« des Führers Berlin, 18. März. Geueraffeldmarscha» Göring gck» ft, da« Reichstags« sitz««- folgende Verordn««, heS Führers und Reichskanzlers üid«r eine B »l SS a d st i « m « u g «"ie N*" die Auflösung und «euwahl deS Reichstages von, 1«. Rä«, IlM d«r Mstch«, d«m de-Niss«, Gott Gelagen heft »« geben, stch -use^uer Gesamtheit Mdontdnrch Wieder vereinigung Oesterr-ichs mit de«. DEtzw, Reich gesch-fts-, ne« groftdeutsche« BolkSootch M dalkeuü»», oodch« ich au,^»ft neben der Volksabstimmung in, SaM« vasterrsich a uchim übrige« Reichsgebiet «i»e «olkS.hstimm«nq über die am 1». Mars 1»d8 vollsLSstz« -ssiedttwereinigu«, Ocsterretchs mit dem Deutschen Reich stattsindct. Gleich- zebftg lose ich den Reichstag mit Ablauf des t.t»a aus, um deu deutschcn Volksgenossen in eEuen^'""Euug im groftdeutsche« Reichstag zu Reichstagswahl des grossdcnt- »chen Volksreiches siuden am Sonntag, dem IN. April 1»48, Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister deS Innern Krick