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Riesaer Tageblatt S3. Jahr-. Ms Draytanschrtftr Tageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 82 PostfchecNonw: Dresden 1LLS Birokaff« Riesa Nr. » 3wei britische Aerstöeer durch deutsche U -Boote verseM Focftetzung der Angriffe aus Anlage« der englischen Luftwaffe 82 feindliche Flugzeuge vernichtet — Vomden auf euglische Seehiileu «ud Anfeiger (CibedlM mü» AuMgch. Diese Zeitung ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Sandrat» «u Großenhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamts» Riesa und de» Hauptzollamtes Meitze» H SOS Montag, S. September 1S40, abends und ^lung un!! L-r,ch.sst°nü ist R.-L H^-r- <i>ew°st, d-i-i-b.sUUungw «sm entbinden den Verlag von allen elngegangenen Verpflichtungen. ÄelchLst-flelle. Viel», G-etyelir-b« an. X Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche U-Boote versenkten in der Nordsee zwei britische Zerstörer. Am 1. V. setzten unsere Kamps- und Zagdverbände die Angriffe auf Anlagen der eng lische« Luftwaffe in Südostengland fort. Hallen und Unterkünfte der Flugplätze Abingdon, Kenley, Viggin-Hill, Detliug, -awkinge, Lympne erhielten Dolltreffer und wurden zum Teil in Brand gesetzt. 3m Verlauf der Angriffe kam es zu verschiedenen Luftkämpfen, in denen unsere Flie gerverbände erneut ihre Ueberlegenheit bewiesen. 3« der Nacht belegten Kampfverbände die Seehäfen von Liverpool, Swansea, Bristol und Chatham erfolgreich mit Bomben. Da» Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. Feindliche Flugzeuge versuchten in der letzten Nacht wieder Berlin und andere Städte anzugreisen. Dank der starken Flakabwehr gelang es ihnen nicht, im Naume von Groß» Berlin Bomben zu werfen. An anderen Stellen im Reichsgebiet wurden nur Schäden an Wohnhäusern, nirgends jedoch militärischer Sachschaden angerichtet. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 62 Flugzeuge, von denen 82 im Lust kamps abgefchoffen und 10 am Boden zerstört wurden. Demgegenüber werden nur S eigene Flugzeuge vermißt. Planlose englische Vombenangrisse aus Sderilalien und Sardinien Sechs englische Flugzeuge abgefchoffen )f Rom. Der italienische Wchrmachtöbcricht vom Montag hat folgenden Wortlant: DaS Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Feindliche Flugzeuge haben in der »ergangenen Nacht Sardinien überflogen, wobei sie planlos Bomben aus freies Feld abwarfen. Drei seinLliche Flugzeuge sind von der Luftabwehr abgefchoffen worden. Es hat weder Opfer noch Materialschaden gegeben. Rudere Flugzeuge, die wiederum non der Schweiz her kamen, haben Teil« von Piemont und der Lombardei über flogen und sind durch däs sofortige Eingreifen der Abwehr i« der Lust «ud am Boden empfangen worden. Nachdem cs ihnen somit nicht möglich war, die wahrscheinlichen Ziele zu erreichen, warfen sie vier Bomben aus ein Dorf bei Varese und Lenchtraketen über verschiedene Ortschaften ab, ohne Opfer zu fordern oder »ennenSwerten Schaden auzu- richte«. Zwei unserer Aufklärungsslugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten znrückgekehrt. Im Lause des im Heeresbericht vom Sonntag gemel deten Lustangrisses aus Tobruk ist ei» Feldlazarett getros« ien worden, wobei es einen Lchwerverwuudetcn gab. Ein feindliches Flugzeug ist von der Mariueslak abgeschosicn worden. In Ostasrika haben feindliche Flugzeuge Augrisse auf die Fusel Harmil M Meilen von Maffanas entfernt versucht. Ein feindliches Flugzeug ist abgefchoffen und die aus drei Mann bestehende Besatzung gesaugengcnommen worden. Ein weiteres feindliches Flugzeug wurde in Affab im Berlans eines Luftangriffes abgeschoffen, der geringen Schaden verursacht und 8 Tote unter den Italienern und Eingeborenen zur Folge hatte. Unsere Flugzeuge haben im Tiesslug ei« feindliches Vager südlich von Mnrman, sensetts Eaffala, erfolgreich unter Maschincngcwehrseuer genommen. Aus weiteren Feststellungen ergibt sich, datz in dem im Heeresbericht vom Mittwoch gemeldeten wesecht von Adards der Feind 22 Tote auf dem Kampfplatz zurückgelaffen hat «ud wir einen Panzerwagen erbeuteten. Der Führer empfing den neueraamtten spanischen Botschafter und die neuen lfiesandten Irans und Portugal» zur Ueberreichung ihrer Beglaubigungsschreiben ss Berlin. Der Führer empfing heute Montag in d« Neuen Reichskanzlei in Gegenwart des ReichsmiuitterS de» Auswärtigen von Ribbentrop zur Ueberreichung ihrer Beglaubigungsschreiben den nenernannten spanische« Bot schafter, General Espinosa de los M o» tero», der »»» Botschaftsrat Gesandter Bidal -ftaura und Lustfahrtattach» Pazo Montes begleitet war, sowie anschlietzend de« «ene» Kaiserlich-Iranischeu Gesandten Mouffa Noury-Essa»« diarn nnd den nene« portugiesischen Gesandte« Nobr« G u e d e s. Eine Abteilung der ff-Leibüandarte erwie» bei der An- und Abfahrt die militärischen Ehrenbezeugungen. Vorher empfing der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop den neuernannten spanischen Botschafter General Eugenio ESpinosa de los Monteros und den neu ernannten portugiesischen Gesandten Nobrr GuedeS. Internationale Donaukonferenz in Wien ft Berlin. In Wien werden in de« nächste« Tage« ans Einladung der deutschen Regierung Besprechungen oo« Sachverständige» der beteiligten Regiernngr« über inter nationale Donausragen ftattfinden. Die internationale Douaukommisfio» i« Belgrad, di« durch Versailles geschaffen war, hat »och über de» KriegS- begian hinaus ihre Tätigkeit unter französischer n«d e»g- lischer Mitwirkung sortaesetzt. Dieser Zustand konnte, be sonders anch im Hinblick aus die bekannten Sabotageoer suche der Feindmächte gegen die deutsche VersorDung ans dem Donauwege, nicht länger geduldet werden. Dl« Wiener Lachverständigenkonserenz soll eine vorläufige Neuregelung treffe«. Oelzufuhr aus dem Irak eingestellt Folgen der italienischen Luftangriffe ss Rom. Infolge des letzten italienische» L«sta«grified aus Haifa haben die Engländer di« weitere Oelznsnhr »»« Mofful nach Haifa eingestellt und die Oelleitung gesperrt, wie „Popolo di Roma" Freitag meldet. Seit der Unterzeichnung des WassenstillandeS «ft Frank, reich hatten die Engländer bereits anch die Oelleitung »ach Tripolis am Libanon abgeschoitten. Hierdurch ist jede Oel- zusuhr aus dem Irak nach den Mittelmeerhäse» eingestellt. Da die Engländer keine Oelleitung von Mofful »ach de« Persischen Golf habe», ist zu erwarten, datz das Mofful» nur mit den geringfügigen Eiseubahutanks «ach BaSra ge schafft wird und die Produktion in Mofful eingeschränkt wird. Reichsmark die Eröffnung der Wiener Herbstmesse )s Wien. Im Festsaal des Wiener Konzerthauses, dessen Wände mit den Fahnen vieler ausländischer Staa ten geschmückt waren, ist am Sonntag die Wiener Herbst messe eröffnet worden. Die Anwesenheit zahlreicher führen der Persönlichkeiten des In- und Auslandes unterstrich die Bedeutung Wiens als Handels- und Wirtschaftsplah im europäischen Südosten. Sie bringt zugleich den starken Wil len aller an der Neuordnung des europäischen Wirtschafts - raumes interessierten Länder zum Ausdruck. Der Be- triebsführer der Wiener Messe begrüßte die hohen Gäste, an ihrer Spitze Neichswirtschaftsminister Funk, Reichs postminister Ohnesorge, Reichsleiter Dr. Ley, Reichsleiter nnd Reichsstatthalter in Wien von Schirach, zahlreiche Generale und die nahezu vollzählig anwesenden Gauleiter der Ostmark. Bon den vielen ausländischen Gästen seien erwähnt Korporationsminister Ricci, Italien, der Botschafter der Türkei, der bulgarische Handelsminister Lagaroff, die Minister Andres und Pantit (Jugoslawien), Mebrtcky (Slowakei), Dr. Varga (Ungarn), Stborovtci (Rumänien) und Richard (Schweden) sowie die Gesandten Bulgariens, Finnlands uirb der Schweiz. Nach der Begrüßung hielt Reichswirtschaftsminister Funk sine großangelegte Rede. Er ging auf die Entwicke lung der deutschen Wirtschaft im Kriege im Vergleich zu derjenigen der Feindmächte und auf die deutsche Handels- Politik unter besonderer Berücksichtigung der südosteuro päischen Staaten ein. Der Minister betonte, daß die Nie- derrtngung Polens, Norwegens und der westlichen gut gerüsteten, vielfach auch tapferen Gegner in überraschend kurzer Zeit erfolgte und -er immer enger werbende töd liche Ring um England in erster Linie das Ergebnis einer unübertrefflichen militärischen Führung und der weit blickend«» genialen Staatskunst unseres Führers sei. Aber stabilste Währung durch Retchswirtfchastsminlster Funk inan müsse auch die enorme wirtschaftliche Leistung zu würdigen wissen, die hinter diesen gewaltigen militärischen Erfolgen steht. Vierjahresplan und Kriegswirtschaft Der Verlauf des Krieges hat gezeigt, so fuhr der Minister dann fort, daß die Rechnung der Engländer dies mal ganz und gar falsch war. Schon der Blockadering blieb unwirksam. Der schwerste Fehler der englischen Blockade spekulation lag darin, baß sie auf einer durchaus falschen Auffassung von den Selbstversorgungsmöglichkeiten der deutschen Wirtschaft beruhte. In wenigen Tagen, am N. September, wird es vier Jahre her sein, daß unser Führer Adolf Hitler den zweiten VierjahreSpla« verkündet und den Reichsmarschall Hermann Göring mit dessen Durchführung beauftragt hat. Man hat im Ausland diese umwälzende und alle Lebens- und Schaffensgebtete umfassende Wirtschaftsordnung lange Zeit als Utopie be zeichnet, als einen sinnlosen Akt äußerster Verzweiflung hingestellt oder als Ausgeburt eines sturen und größen wahnsinnigen Doktrinarismus verlacht. Wir haben nicht gelacht, wir haben hart und unter Einsatz unserer ganzen Kräfte gearbeitet. Und der grandiose Erfolg unserer Ar beit ist heute, nach vier Jahren, vor der ganzen Welt in der eindrucksvollsten Weise evident geworden. Auf dem Gebiete der Benzin-, Gummi- und Zellwollerzeugung, der Eisenförderung, der Kohle- und Stahlerzeugung, der land- wirtschaftlichen Produktion und auf vielen anderen Ge bieten sind gewaltige Leistungssteigerungen vollbracht wor- den, die oft genug durch Zahlen belegt worben find. So wenig die Konzeption des BierjahresplaneS aus schließlich unter wehrwirtschaftlichen Gesichtspunkten ge- standen hat, so grob ist tatsächlich sein« kriegswirt schaftliche Bedeutung geworden. Daß die deutsch« Wehrmacht heute mit den besten Waisen und der größten Luftflotte der Welt am Kanal und Atlantik steh», daß daS ,rohstoffarme Deutschland" die großartigen Möglichkeiten der motorisierten Krtegssührung ohne Rücksicht auf de« gewaltigen Materialverschleiß bis zur letzten Konsequenz — weit bester als seine Gegner — ausnutzen konnte. das ist das Verdienst des VierjahreSplanes Einen weiteren schwachen Punkt in der wirtschaftlichen KrtegSrüstlnlg Deutschlands glaubten unsere Gegner in einem Mangel an Produktionskapazitäten und Arbeits kräften zu sehen. Auch diese Annahme hat sich als Trug- schluß erwiesen. Unsere Wirtschaft ist unter den Anforde rungen des Krieges nicht nur nicht zusammcngebrochen, sondern ganz gewaltig gestärkt worden. Reichsmark die stabilste Währung Alles dieses aber wäre nicht erreicht morden ohne die innere Geschlossenheit und die geistige und seelische Ver bundenheit der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, das Werk der Partei, daS augenblicklich seine höchste und letzte Bewährung gefunden hat. Und wie steht eS heute? Die Reichsmark ist heute die stabilste nnd sicherste Wäh- rung geworden und auf dem besten Wege, das inzwischen schwindsüchtig gewordene Pfund in Europa abzulöseu Den bisher in der Londoner City manipulierten Pfund- -Sterling-Standard, und das war früher auch der »Gold- st«?darb", gibt es nicht mehr. Am 21. August hat die bri- tische Regierung die Einfuhr von Noten der Bank von England mit sofortiger Wirkung gesperrt. Die AuSwtr- kungen der Maßnahme auf Deutschtand sind wegen unse res minimalen Besitzes an Psundnoten völlig bedeutungs- lo-. Für Italien wird das gleich« gelten. Stärker find die Auswirkungen auf Norwegen, Dänemark, Holland u-nd Belgien und vor allem auf Frankreich, denn hier besandc« sich schon von jeher ziemlich erhebliche Pfund Horte. Fortsetzung auf der nächsten Seite