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Verhandlungen ia Ttoedchwa? Ausgedehnte Tätigkeit japanischer Fieger^ — Peiping i» Erwartung «eiter« tapa««scher Truppe« 1k Pet.Pina. Bon der chtuefisch«« SV. Arme« «ird entschieden in Abrede gestellt, daß irgendwelche Abmach««. ae« mit de« Japaner« getrossen »der verhandln«»«,» im Gaug« sei««, bi« die Anerkennung «ine» neu zu schaffenden Status in Nordchina zum Atel« hätten Bo« «panischer »eite wird «i«, gegenteilig« Behauptung ebenso entschie den a«sr«cht erhalt«» und «eiter gesagt, di« Verhandlungen seien am Mittwoch nach Tientsin verlegt worden. Ein end» gültiger Abschluß sei nicht vor einigen Tagen zu erwarten. Die Lage ist im wesentlichen unverändert. Die Nacht ist ruhig verlaufen mit Ausnahme einer unbedeutenden Schießerei bei Losa an der Bahnstrecke Petpina—Tttnlstu. Die japanische Lustausklärung ist sehr aktiv ««d «eit aus» gedehnt. Nach javanischer Erklärung tst ein wettere» An stiegen von Ptivlna durch Flugzeuge ter .Turasta" ober ter „National Aviation Eorporaiton" nicht mehr gestattet. Ein am Mittwoch aus einem Sonderflug eingttroffene» Lurasia-Flugzeug sei nur durch Zufall dem Schicksal ent- gangen, von einem Jagdflieger abgeschossen zu werben. Außer einer higher a«S Mandschukuo «tugetrpsfen«» List» sto« wird i« Peipiug die Divisto« Kawaguchi aus Korea a«d di« S. Htrshima-Divistou a«s Japan «rwartet, wäh rend di« I. Sumauoto-Diviflo« auS Japan Tstugta« zum giel« hat. Der neu ernannte javanische Botschaftsrat Morlshima iraf Mittwoch abend in Peiping ein. Der augenblicklich sich in Tientsin befindliche Botschafter Kawago« kehrt dem nächst nach Nanking zurück. Eattendmrg aeottrr iapaMchre Truppen- verhAnde nach Nardchina ss Tokio. lOstasi«»d!«uft de» DNV.j Wie da» japa nisch« Krieg-Ministerium ofsizt«ll b«ka»«tgibt, hab« sich die Verschickung größer«, Truppenmaffe« and Japan «ach Norbchiua al» «otweudig erwiese«, da di« Lag« dort sich ««««ehr s«hr zugespitzt hab«. Gropr Utbunaen der englischen See«, Saud- «nd L«ftstreitkräft« Die Zivilbevölkerung i« große« ««»maß« herangizogex )s 6 ondon. An der englischen Gtidküst« begannen am Mittwoch nachmittag grobe gemeinsam« Uebungen der See-, Land- und Luftstreitkräfte. Im Mittelpunkt der gedachten Kampfhandlungen liegen di« Küftensestungen und Flotten stützpunkte PortSmouth, Portland, Plymouth und Loutham- to«. Außer zahlreichen Einheiten der englischen Flott« und über Svv Flugzeuge« beteiligen sich die Kttstenbatterien sowie Flak-Formationen an der Uebung. Zum ersten Mal wurde auch die Zivilbevölkerung in großem Aubmaß« herangezogen. DieSustschutzmaßnahmen in dem im Manöver gebiet liegenden Städten und Ortschaften werden genau ge prüft werben. Die vier angegriffenen Festungsstädte wer den bet Nackt vollkommen verdunkelt, und di« Veobachtun- gen der Zivilisten, bi« zur Mitarbeit herangezogen werden, werden von staatlicher Seit« überwacht. Vrtvatt rransoreanflüae verboten jl N « uoork. Nachdem jetzt da» Schicksal b«r amerika nischen weltsliegertn Amelia Earhart kaum noch fraglich ist, hat die Regierung der Bereinigten Staaten, „Neuyork Journal" zufolge, «i« trau»o,«a«ische» Flugverbot sür alle amerikanische« Privatfli«g«r erlasse«. Wi« erinnerlich, ent standen der Regierung der Bereinigten Staaten ungeheure Ausgaben bet den versuchen zur Auffindung der im Stillen Ozean verschollenen Fliegerin Earhart. Uebertall aut brtttsche Truppenlager is London. In Vazirista» griffen bi« unter der Lei tung de» Fakir» von Jpi stehenden Aufständischen in der Nacht zum Dienbtag «in britische» Truppenlager an Das Lager, in dem Gurkha-Jnfanterte untergebracht ist, wurde mit Bomben beworfen und unter heftige» (öewehrfeuer ge nommen. Sech» Mann wurden getötet und zehn verwundet. Volrrttch-Nttmttcher Grenrrvltchenfall )l Warschau. An der polnisch-litauischen Grenze kam e» im Kreise Suwalkt nach Berichten der polnischen Presse zu einem erneuten Wrenzzwtschenfall. M«hr«r« litauische Polizist«« überschritt«« am 1». d. M., nachmittags, die Grenze und zogen sich erst auf da» litauische Gebiet zurück, al» sie auf einen polnischen Grenzposten stießen. Hierbei sollen sie durch Rufe und Rrvolverschüff« den polnischen Posten provoziert haben. preußische Akademie der Künste )l Berlin. Auf Vorschlag de» Reich»- und Preußischen Minister» für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung al» Kurator der preußischen Akademie der Künste in Berlin bat Ministerpräsident Generaloberst Göring di« Satzung der preußischen Akademie der Künste mit sofortiger Wir kung aufgehoben. Der Mtnisterprästdent beauftragte Reich». Minister Rust, «in« neu«, nationalsozialistischen Grundsätzen entsprechend« Satzung auSzuarbeiten und sofortige Maß- nahmen zur Umgestaltung und Verjüngung d«r Akab«»i« zu treffen. Weiter übernahm Ministerpräsident General oberst Göring da» Amt «ine» Protektor» der Akademie. Demgemäß hat R«ich»mintster Must zunächst «in« Anzahl Künstler al» ordentlich« Mitglieder in bi« preußisch« Aka demie der Künste ausgenommen. AuSgeschieben tst bereit» der größte Teil von Mitgliedern einer vergangenen Kunst epoche, di« einer nationalsozialistischen Neubeleöung der Akademie nicht im Weg« stehen wollten. Di« in der Aka demie Verbleibenden werben, um jüngeren Nachwuchs Platz zu machen, zum Teil in «in« Inaktive Grupp« überführt werden Di« Gebühren und Beiträge sink» Ihrem Wesen MH Entgelt« für besonder« Leistungen oder Vorteile und unter liegen der BreiSsdoppverordnung. Da» gilt auch für Kurtaxen und KurförderungS'abgaben., ' die gleichfalls nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Vreist- bildungsstelle erhöht werden dürfen. Schließlich gilt Kat Verbot der Erhöhung von Preisen auch für die Entgelte, die die Gemeinden als Träger von Bersorgun.^»- betrieben fordern. Der Minister spricht die Erwartung au», daß di« Gemeinden in der Erkenntnis der Notwendis- kett, die Lebenshaltungskosten auf gleicher Höhe zu halten, sich der Bedeutung bewußt sind, die gerade der Nicht erhöhung der Entgelte der Berforgung»vetriebe »ukonnnk Auch so wett au» volkswirtschaftlichen Gründen die Mög lichkeit besteht, Preiserhöhungen zuzulassen, müßten st« nach Möglichkeit vermieden werden und mit größter Spar samkeit, auch bei den DersorgungSbetrieben, das Ziel der Wirtschaftsführung sein, um nicht nur Preiserhöhungen vermeiden zu können, sondern, soweit wie möglich auch eine Senkung überhöhter Tarife zu erreichen. Diese Fordern«» sparsamster Ausgabenwirtschaft gelte auch für die Per?' sonalausgaben der BersorgungSvetriebe. Wo der Personal- stand noch überseht sei, müsse auf Verminderung hingst- wirkt werden, zumal es im Interesse de» Arbeitseinsätze» für den BieriohreSplan dringend notwendig sei, alle ent behrlichen Facharbeiter zur Verfügung zu stellen. Wend dennoch einmal Maßnahmen notwendig feien, die im Er gebnis zu einer Preiserhöhung führten, müsse die Aaf- nahmebewtlligung der Preisbildungsstelle eingeholt werdew Vie Anwendung der Vrettftoppverordnung auf Gemeindeabgaben und VersorgungSbetriebe ndz. Berlin. Da Zweifel entstanden sind, inwieweit di« Verordnung über da» Verbot von Preiserhöhungen auf Gemetnbeabgaben und auf die Entgelte der Versor gung« betriebe Anwendung findet, nimmt der Reich»- und preußische Innenminister im Einvernehmen mit dem Reich», koinmissar sür di« Preisbildung zu einer au»führltchen Klarstellung Veranlassung. Daß Steuern nicht Entgelte im Sinn« der Verordnung sind, stnden aus die Erhöhung von direkten Steuern die Vorschriften der PretSstoppver- yrdnung kein« Anwendung. Da» gleiche gilt für die Um lagen der Gemeindeverbände. Grundsätzlich gilt die» auch für di« indirekten Gemeindesteuern. Da diese jedoch, soweit sie Verbrauchssteuern sind, wie die Ge- meindevtersteuer, die Gemetndeaetränkesteuer und die Ver- gnügung-steuer regelmäßig auf den Verbraucher abgewälzt werden, kann ihre Einführung oder Erhöhung einen Ein fluß auf die Preisbildung haben. Dennoch kann eine solche Maßnahme, die an sich schon stet» nur nach ein gehender Prüfung zugelassen werden darf, nach dem Er laß de» Mnister» nicht schon mit der Begründung abge lehnt werden, daß sie zu einer Preiserhöhung führ«. Die Preis«, ». B. die Bierpretse, lägen nicht selten in den Ge meinden, In denen die Mersteuer überhaupt nicht oder niedriger erhoben werde, nicht niedriger als in den anderen Gemeinden. E« könnte in diesem Falle also eine wirtschaftliche Berechtigung für «ine Preiserhöhung tvoh Einführung oder Erhöhung der Biersteuer nicht anerkannt werden. Damit den Gesichtspunkten der Preisbildung jedoch ausreichend Rechnung getragen werden kann, sollen dje Ge- m«tnd«russtcht»bebörden vor der Entscheidung üder Ver brauchssteuer-Einführung oder -erhöhung den zuständigen PveiSbitdkmgSstellen Gelegenheit zur Aeußerung geben. tül öle 5onn«den6au5sads 6« ,M»er lagedlstter" »st »zjHeSlPm^« Mr 1«,it„ och, voNe »» »kott »b I««. Sarel««-/Ui»>i»« mö ei-or^Uilck« gilt, del iw- keMpioz »o» S««l^i kSzil» r«> irld » vdr ,d L«Hzft«1»l>» 6»r!fl«r»«k7»s»dI»N»r, lkuk 1237 ReichsserichtsprSfident W. V. Vatter Simone geftorbea js Potsdam. Im Alter von 78 Jahren verstarb Mittwoch nachmittag in seiner Wohnung in Nowawr» RcichSgerlchtSvräfibrnt a. D. De. Walter Simons. Walter Simon» wurde am 2«. September 1881 in Elberfeld geboren. Nach beendetem Studium trat er zu nächst in den Justizdirnst und 1911 al» Justlzrat in da» Auswärtige Amt. In dieser Eigrnschast nahm er an tnter- nationalen Konferenzen teil. Im Dezember 1918 zum Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt ernannt, wurde er mit der Vorbereitung der FriedenSverbandlungrn traut. In Versailles war er Meneralkommlssar der deut- schen FrledenSdelegation. Am 21. Juni 1919 erbat er seinen Abschied wegen der schmachvollen Unterzeichnung de» DU- tat». Im August 1919 übernahm er die Leituna de» Reich», verbände» der Deutschen Industrie, bi» er im Juni 1929 al» Reichsaußenminister wieder Gelegenheit sand, da» Reich aus den Konferenzen in Spaa »nd London zu vertreten Da» Ergebni» der Londoner Konferenz hielt er für unan nehmbar unb trat zurück. Im Januar 1922 war Sinwn» Mitglied der deutschen Delegation für die Verhandlungen um Oberschlefirn. Im Juli 1922 wurde er zum Präsidenten de» ReiSchgericht» er- nannt. Diese» höchste Richteramt hatte er bi» Dezember 1928 inne: bann legte er e» au» Protest gegen eine BrüS- kierung durch die damalige Svstemreqiernng nieder. Durch sein Amt wurde er vom März bi» Mai 1928 dazu berusen. Stellvertreter de» Reich-präfidcnten zu sein Er war Präfibrnt de« «vanqekisch-sozialen Kongresse». An seinem 79. G«Vurt»tage verlieh ihm der Meich»vräsident den Adler schild de» Deutschen Reiche». 3<ttungsttan0al En LupHmdurg Plump« DokumentensälschNUg jk Luxemburg. In der vergangenen Woche hatte bj, linkSradikale MonatSschrift .Neu« Zeit" Dokumente veröffentlicht, die beweisen sollten, daß di« deutsch« Kolonie in Luxemburg «ine verkappte Bestechung»- und Svionage- »entral« sei, die au» einem Gebeimsond u. a. an den bel gischen Reristenführer Leon Degrelle 899999 Franken au»- gezahlt und auch an luxemburgisch« Blätter Unterstützungen überwiesen hätte. Ti« deutsch« Gesandtschaft hatte di« ver öffentlichten Dokument« sofort al» plump« Fälschungen bezeichnet. Airs Beraxlaffoug der luxemburgisch«, Regt««««, er- össuet« dt« Staatsanwaltschaft «iioa »«tersuch»«-, dl« z« aj«em sensationelle« Ergebnis geführt hat. El» O«»iff«r Näselet au» d«r Umgeb««« »m, L«x«md«ra «n,rd« «,t«r d«r Beschuldiauug v«rh«stet, dl« betreff«»»«» Dok»«««t« hergestellt z« pad«« L»r«md«ra dürste tasolgedesscu «tue« a»ss«p«»«,r«a,«d«n politische, Pro»«ß «»t^gensehen. Vrttisches SaadelSschtft deschlagaa-mt )( London. Der englische Marineminiftrr Duff To» per teilte im Unterbau» mit, baß Mittwoch ein britisch«» Tchiff, da» versucht habe, nach Santander rinzufahren, be schlagnahmt worben sei. Auf einig« Anfragen erklärte D«ff Sooper, die englssche Regierung halte nach wie vor daran fest, daß sie kein Recht zur Einmischung in den spa nischen Konflikt habe. Wenn ein englische» Schiss inner halb der HoheitSgewässcr beschlagnahmt werde, werd« die englische Flotte nicht einareifen. Die englisch« Admiralität gibt bekannt, daß «S sich L«i dem beschlagnahmten englischen Schiff um den Dampfer »Molta«" handelt. Ter nationalipantsche Kreuzer .Almi- rante Servers" habe die „Molton" ausgesordert, anzubak» ten und zwei WarnungSschüsse abgefeuert. Hierauf bade sich die „Molton" ergeben und ihren Kurs nach Anweisung de» Kreuzers geändert. SelSbnttrr att Opfer eines „darmherrige« VruderS" Ei« Klosterslüchtliug packt a«S — 2'/, Jahr« Zuchthaus für ei««« verkomme»«» Frat«r il Bre »lau. Bor der Großen Strafkammer fand am Dienstag ein weiterer Prozeß wegen SittlichkeitSverbrechen gegen einen früheren Angehörigen de» Orden» ber Barm- herzigen Brüder statt. Die Anklage richtet sich gegen den 18»7 geborenen Fra«, Ko««tzki» genannt Frater Gallika««», der dem Orden im Jahr« 1021 brigetretrn ist. Zuerst kamen in ber Hauvtverhandlung einig« Fälle zur Sprache, die zwar inzwischen verjährt find, aber sür da» losterkafie Treiben de» Angeklagten typisch find, «u» den Bekun dungen eine» srttberen Mitbruder» ging hervor, daß der Angeklagte schon im Jahre 1927 ein .Btthältui»" »i« ei»e« Barbie, batte, der zeitweilig im Kloster beschäftigt war. Dieser wurde bamal» nach jedem Besuch im Klotter von Konrhkt reich mit Schinken und Wurst versehen. Von besonderer Sitten, und GrwiffenloNgkeit zeugte ein Fall. in dem der .barmherzig« Bruder" sich einen Mann al» Opfer sei««r Widerliche« N«ig««g«« miSgesvchf batte, der öurch »in« RUckeumartaxtsch»«« schm«« gelähmt ist «nd sich «ur im Rollft«hl sorthemeg«, k—«t«. Zn, weiteren Anklage zählte «in vergeben an einem ehemaligen Mitbruder, der erst 2« Jahr« alt war. al» er Konepki in bi« Hände fiel. Dieser junge Mann wurde al» Zeuge vernommen unb «» war erschütternd zu hören, wie er das Verhalten de» Anaeklaglen schildert«. Der Zeuge erklärte, daß er damal» sehr verwirrt gewesen sei und deü Angeklagten gefragt habe, wa» er nun nach der unzüchtigen Handlung machen soll«, da er doch am anderen Tage zur Kommunion gehen wolle. Darauf hab« ihm ber Angeklagte gesagt, das sei nicht so schlimm. Sr brauche n»r früher aus» zu st« den u,d vorher «ach einmal zu. Beicht« ,« geh««. Der Zeuge schloß seine Darstellungen damit, daß er durch dies« zum Himmel schreiende Einstellung veranlaßt worben sei, di« ewigen Gelübde nicht ab,«legen und au» dem Orb«» auSzutretrn. Bemerkenswert ist wiederum di« Tatsache, daß di« Orde»»ad«re« »an de» Versehluuao» de» A«gerl«mt„ K«»«t«iS.hat««» »nd ihm auch zmnmal mit d«r A«S» stoßuna a>» de« Orden gedroht hatte«. E» wurde aber dennoch kein« ernstliche Maßnahme rrarissrn, sondern man ließ e» bei .Strafversetzungen" in andere Niederlassungen. Da» Gericht erkannt« gegen ibn wegen Verbrechen» gegen 8 17» Ziffer S in zwei Fällen und wegen verbrechen» gegen h 17S in zwei Fällen aus Rv, Jahre Zuchthaus >»d dr«t Jahr« Ehr»«rl»tz unter Anrechnung von 12 Monaten Unt,rsuchung»hast. Verlttr iS.—iS. Ausritt — LA^Südrrruppeü (Vieirich-Eckarttvü-ur) Masureafahri, ei« herrliches Erlebnis Die RS.-Gem«r«schaft »Kraft d«rch KrMtda" hat in Verbindung mit dem Knsfhäus«»»»«» vom 2. bi» 7, Juli «ine Mas«r«nfahrt durchgrführt, an d«r sich «70 Boll»- g««osse« au» d«m Sachs«»«»« »eteiligten. Ein Fahrttetl- nehmer schreibt unS: Masuren, diese» Wort «rwrckt in manchem ehemaligen Frontkämpfer Erinnerungen an «ine schwer« Zeit, aber auch an jene großen Tage, da die ««waltise russische Dampfwalze auf ostpreußtschem Boden »um stehen gebracht und wieder über die Grenz« zurückgedrängt wurb«. Unter den yahrtteilnehmern waren viel«, die bi« heißen Kämpf« bei Tannenberg unb di« groß« Wintirschlacht in Maiur«N mitgemacht hatten. Bi«l« kannten aber auch Ostpreußen nur dem Namen nach, von dessen Menschen und vodmi- beschafsenheit sie bisher kaum «in« vorftillun« hatt«n. Ja, mal bi« Hand an» Her,l Manch «tner glaubt« wohl, in rin Land »u kommen, da» abgrschnttten ist von der Kultur, in dem e« wohl Wälder unb Seen gibt, da» aber rauh tst, wo sich Wolf und Fuch» »Gut« Nacht" sage«. Wie erfreut aber waren all« über öen herzlichen Emp fang in Marienburg, wo die trutztge Feste steht, von ber au» einst die kühnen Ritter auszogen. Groß wurben die Augen der Fahrttetlnehmer, al» sie bann an ihre Bestim mungsorte mitten im Masurenlanb nach Lötzen, Anger burg, Sensburg und Treubura kamen. Masurische Frauen und Männrr drückten ihnen zum Empfang die Hand. Man merkt« «»: hier herrscht ansrich« richtig« Freud« üb«r den v«s«ch a«S Sachs««. Man tat all«», um d«n Gästen die UrlaubStaae so angenehm wie nur möglich »u gestalten. All« ursprünglichen Vorstel lungen schwand«» dahin unb hell« Begetsterung trat an di« Stelle der vi«lleicht gehegten Vorurteile. Man war in ein Land gekommen, wo über wette blaue Seen weiße Möwen flattern, wo in tiefen Wäldern der stolze Hirsch und das scheu« Reh ihr« Fährte ziehen, wo über wogenden Getreidefeldern sacht der Sommerwtnd streicht und über grünen Hügeln die Julisonn« lacht. Wi« frei fühlten sich bi« Urlauber, wenn Ne in schnittigem Bot durch die Sern MasurenS glitten. Wie froh wurden sie, wenn st« am Abend mit ihren Gastgebern zusammensabrn und mit ihnen masurische Heimatlteber sangen. In diesen Liedern lernten st« so recht den Menschen kennen, ber verwuchsen ist mit seiner Heimat, mit dem Land ber Seen und Wälder. Sie merkten bald, baß der vstpreuße «in Mensch ist. der nicht da» Herz auf ber Zunge trägt, ber aber tief innerlich empfindet und von einer warmen Herzlichkeit und einer seltenen Gastfreundschaft ist. Der Höhepunkt der Urlaubötag« war der vesuch de» Tannenberg-Denkmals. Mancher unter den Teilnehmern, ber di« große Schlacht in den Augusttagen 1914 mitgemacht bat, stand bewegt auf diesem heiligen Boden, ber da» Blut seiner Kameraden getrunken bat. Auf manchem Kreuz wurden die Namen von Kameraden gefunden, mit denen sie Schulter an Schulter für Deutschland» Freiheit gekoch ten batt«n. So waren die Tage in Masuren sür viel« Tage ber Erinnerung, für alle Fahrttetlnehmer Tage reichen Er lebens. Manch herzliche Kameradschaft ist aus dieser Fahrt ge schlossen worden. Menschen an» zwei weit voneinander lie genden Gauen haben sich kennen und schätzen gelernt, was besonders auch auf den Abschiedsabenden, die in Lützen, Angerburg, SenSburg, Treuburg und anderen masurischen Stadien und Dörfern von der NL.-Gemeinschaft .Kraft durch Freude" durchgesührt wurden, »um Ausdruck fam. All«, di« diese Tage in Ostpreußen miterlevi haben, werben aern daran zurückdenken, mancher Gruß wird an die gast freundlichen ostprenßischen Quariierwtrte gehen, die ich?» heut« sich daraus freuen, wieder „Krast durch Freude". Gäste aus Sachsen ausnehmen zu können. Schon bald — vom 14. bis 39. August — wird eine »i«üe KdF.iFahrt nach Ostpreußen veranstaltet.