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I Küchenzettel -er Woche j ReMttdieuft der Abteil««, VoNSwirtscheft—Ha«»»irtfch«,t Ga« «echseu «üchenpla» Wr di« Zeit mm» 27. Jnni vis Fnli 1927 Sonntag mittag: Kohlrabi- oder Blumenkohlgemüse mit holländischer Tunke, Kotelett», Kartoffeln, Erdbeer» schaumspeise. — Abend: Rohkostplatte, Schinkenbröte, Tee. Mmttag mittag: Wtckelklüße, Tomatentunk«, grüner Salat. — Abend: Weichkäse, Rettich. Dienstag mittag: Wirsingkohl mit Hammelfleisch und, Kartoffel«. — Abend: Obstkaltschal« mit Dchneeklößchen und gerösteten Brotwürfeln. Quarkbrot. * Mittwoch 1. Frühstück: Falsch« Schokolabensuppe. — Schulfrühstück: Kräuteraufstrich. — Mittag: Gedünstete grüne Bohnen und Kartoffeln. Ouarkspeise. — AVejrh: Mtschsalat, Butter- und Gtreichnmrstschnitten. DooerStag mittag: Würzsisch, Kartoffelbrei, grüner Salat. — Abend: Obst. Butterbrote, Weichkäse. Freitag mittag: Mührensuppe, Buttermilch. oder Hefepltnsen, Kirschkompott. — Abend: Kräuterkartossel- supp«, Fettschnitten. Sonnabend mittag: Petesilienkartoffeln mit Gchwarz- flöisch. — Abend: Obstpfanne mit Ouarktunke.. Rezepte: Kohlrabi, ober Blumenkohlgemüse mit holländischer Tuuk«: Drei bi» vier Kohlrabi oder «inen Blumenkohl zmmtzen, waschen, in Streifen schneiden (bzw. in Röschen zerteile«), in wenig Galzwasser setwa >/, Liter) garkochen. Gin walnußgroßes Stück Butter, 8 Eßlöffel Mehl, 2 Ei gelb, 1 Pries« Salz mit der erkalteten Gemüsebrttbe ver rühren, im Wasserbade dick schlagen, über baS Gemüse geben, mit Petersilie anrichten. Grdbe«rfcha«mspeise: 260 Gramm Erdbeeren säubern, dnrchstreichen, mit 128 Gramm Zucker verrühren, 7 Blatt Gelatine shalb rot, halb weiß) mit « Eßlöffel Wasser auf- lösen sauf kleiner Flamme, nicht kochen lassen!), tropfen- weis« unter die Erdbeermasse rühren, 2 Eischnee unter ziehen. Rohkoftplatt«: Eine Galatgurke schälen, in 8 Zenti meter lange Stücke schneiden, diese Stücke bis auf 1—2 Zentimeter Rand und Boden auShöhlen und in die Höh lung geraffelt«, mit Essig, Salz und 1 Priese Zucker abge- schmeckk« Möhren füllen. Den Roden «iner flachen Platte mit Kräutertunke bedecken, die Gurkenftückchcn darauf an richten, und mit einem Kranz Möhrensalat und jungen Erbse« umlegen. Die Erbsen kann man roh verwenden ober kurz gedünstet und wieder erkaltet. Man schmeckt sie wie Len Mvhrensalat mit Essig, Salz und wenig Zucker oder Honig ab und vermengt sie mit etwa» Kräutertunke. Zur Kräutertunke wirb ein Eigelb mit 1—2 Eßl. Oel ver- rührt svel tropfenweise zugeben), mit X Teelöffel Senf, Salz und gewiegten Kräutern (Estragon, Boretsch, Dill, Schnittlauch) gewürzt und mit dicker wrundtunke aus 10 Gramm Fett, 2 Eßl. Mehl gnd Milch geltreckt. (Statt Mehl und Fett kann auch M Gramm durchgestriche ner Quckrk zur Kräutertunke verwendet werden.) «Rckettlöße: 280 Gramm Mehl, 1 Ei, 1 Teelöffel Salz, 1 Kilogramm gekochte geriebene erkaltete Kartoffeln z« einem Teig verarbeiten, diesen auSrollen, mit einem Eßlöffel zerlassenem Fett bestreichen, mit 8 Eßl. geriebener gerösteter Semmel und 1—2 Eßl. gew. Kräutern (Pimpi- nelle, Liebstöckel, Tripmadam, Petersilie) bestreuen, zu- sammenrollen, in 10 Zentimeter lange Stücke schneiden, die Ende« jedes Stücke» zusammrnbrlicken und bi« Wickelklöße im offenen Topf 1v—18 Minuten kochen. Tomatentn^ke: 280 Gramm Tomate« säubern, durch de« Wolf geben, in einem Ehl. Fett andünkten, 2 Eßlöffel Mehl überstäuben, >/, Liter Brühe (Kloßwaffer ober Wttr- felbrühe) auffüllen, 8 Min. kochen kaffen, mit Salz ab- schmecken. Grüner Salat: Grünen Salat lesen, waschen, gründ lich im Durchschlag abtropfen lassen, kurz vor Tisch mit Salattunke aus Elsig, Oel, Salz, 1 T«el. Zucker und eini- gen Eßl. Wasser oder Butter- ober saurer Milch und nach Belieben gew. Kräutern mengen. Obftkaltschal«: 260 Gramm Stachelbeeren von Blüte und Stiel befreien, waschen, in Liter Wasser ankochen, 128 Gramm gesäuberte Erdbeeren oder 260 Gramm ent steinte Kirschen zugeb«n, baS Obst garkochen lassen, durch- streichen, mit Zucker abschmecken, mit 1 Eßl. angertthrtem Gtärkepuder dicken, aufkochcn lassen, Eischnee zu kleinen Klößchen abgestochen anflegen, diese 10 Min. ans der heißen Suppe ziehen lasse«, dann die Suppe kalt stelle« und kur» vor Tisch geröstete Brotwürfel überstreuen. Falsch« Schoko lad« »suppe: 4 Eßl. Mehl im fettfreie« Tiegel mittelbraun werben kaffen, diese» Braunmehl mit 1 Eßl. Kakao, 2 Eßl. Zucker, einer Priese Gal» kalt an rühren, in 1 Liter kochende entrahmt« Milch geben und acht Minuten kochen lassen. Krä»tera«sftrich: Da» Eidotter «ine» hartgekochten Eie» mit einem Eßl. Oel und 8 Eßl. dicker Grunbtunke ver rühren, da» hartgekochte Eiweiß, «tue Scheibe Schinken, 8 Pfesiergürkchen und Kräuter, (Schnittlauch, Boretsch, Kresse) gewiegt dazurühren, mit Salz und nach Belieben etwa» Senf abschmecken. j^«arkspetse: 260 Gramm Quark durchstreichen, mit 8 Eßl. Zucker, Vanillezucker und S—8 Eßl. Milch schaumig schlagen, zur Hälft« mit 128 Gramm burchgestrichene» Erb- beeren verrühren, schichtweise in einer GlaSfchllsfel anrich ten, mit ganzen oder halbierten Erdbeeren anrichten. Mtschsalat: Tomaten- und Rettichscheiben mit Essig und Salz ziehen lassen, mit saure« Gurkenschetben vorsich tig mengen, mit einem Kranz Kresse anrichten. Würzsisch: Fischfilets mit Effig beträufelt und Salz be streut ziehen kaffen. Kleingeschpitteye Zwiebelixöbren, ge wiegte junge Sellerieblätter, gew. Petersilie und Dill in Fett andünsten, schichtweise mit den FiletS und Tomaten scheiben in «ine auSaestrtchene Auflaufform geben, ger. Semmel und ger. Käse überstreuen, Butterflöckchen oben auf geben und das Gericht zugedeckt auf kleiner Flamme garbünsten lassen. Peterfilte«kartoffel« mit Schwarzfleisch: Schwarzfleisch garkochen, in Würfel schneiden, aus Fett, Mehl und Schwarzfleischbrühe eine Helle Grundtunke zubereiten, diese mit Petersilie würzen, Kartoffelscheiben und Schwarzfleisch- würfel zugeben, mit Salz abschmecken. Wochenbericht der Landesbauernschaft Sachse« Getreidewirtschaft: Brotgetreide kam nur noch in vereinzelt kleinen Mengen im Tauschwege gegen Mais auf den Markt: soweit die Mühlenläger geräumt sind, erfolgten in dringenden Fällen Zuweisungen durch die RfG. Futterweizen fehlt. Futtergerste und Futterhafer gelangen nur gelegentlich in kleinen Posten an den Markt. In Jndustriegetreide waren in der Berichtswoche irgend welche Umsätze nicht zu verzeichnen. Am Roggenmarkt blieb die Umsahtätigkeit auf den normalen Bedarf be schränkt. Auch im Weizenmehlgeschäst hielten sich die An forderungen ganz im Rahmen der Borwoche. Das unver mindert anhaltende starke Kaufbedürfnis nach Roggenkleie konnte nur in geringen Fällen voll befriedigt werden. lolnttpz rillig einmal genau darüber nachzudenken, ob er wirklich genug Kunden hat. Was ihm so aus der Nachbar schaft oder auf Empfehlung zugetragen wird, genügt nicht immer. Warum sollte er nicht in wirksamen Angeboten von seiner Leistungssähtgkeit, seinem Können und seinem Fleiß reden? Wer den Hand- werker braucht, geht zu dem, der ihm gerade be- rannt ist. Bekanntsein heißt also der Schlüffe! zum Erfolg. Mit Anzeigen im Riesaer Tageblatt hält ihn der Handwerker in seinen Meisterhänden. Anzeige «-Annahme: Riesa, Goetheftraß« 89. Edens» Ion«« die oen Markt kommende geringe Weizen- kletem«nge keine wesentliche Entlastung herbeWhven. Futter mehl« fanden glatte Aufnahme. Schn igel waren nur noch gering gefragt, da die günstige Versorgung der Landwirt schaft mit Grünfutter den Bedarf etwa» zurückgehe« ltetz. Eiweißhaltige Futtermittel fanden weiterhin gute Auf» nähme. Besonders stark gefragt sind Kartoffelflocken zur Schweinemast. Fischmehl blieb noch weiterhin sehr knapp. IÄ' neuem Heu war der Markt noch Unentwickelt, bei Keinen Anlieferungen bestand nur geringe Kaufneigung. Biehwirtschaft: Den Mndermärkren wurden in der Börichtswoche etwa ebensoviel Tiere zugesührt wie in der Vorwoche, fo daß der Bedarf an allen Plätzen im Rahmen de» Kontingente» gedeckt wurde. PreiSverände- rüngen sind nicht festzustellen, die Qualität ist mittel. Der Austrieb auf den Kälbermärkten verminderte sich gegen über der Vorwoche um einige 100 Tiere. Trotzdem ließ sich in Dresden ein geringer Ueberstand nicht Venneiden. Die Preise waren unverändert, gütemäßig gehörten sie de« mittleren Massen an. Die Beschickung der SchafmSrkte wcw dem Bedarf entsprechend, die Preise waren Unverändert, ebenso die Qualität. Auch auf den Echweinemärkteu ist «in Rückgang gegenüber der Vorwoche zu verzeichnen. Ein Dell der aufgetriebenen Tiere wurde in Dresden und in Leipzig herausgenommen und der Vorrat-Wirtschaft zugeführt. Trotzdem konnte der Bedarf kontingentmähig gedeckt Warden. Die Tiere wurden zu den gültigen Höchstpreisen abgesetzt und verteilt: in der Qualität entsprachen sie der Vorwoche. Milchwirtschaft: Die Milchanlteferung ging in der Berichtswoche weiter zurück, während der Frischmilch absatz leicht anstieg. Der Rahmabsatz erhöhte sich gegen über der Vorwoche. Die Buttererzeugung der sächsische« Molkereien ging wesentlich zurück, die Eingänge bei den Großverteilern dagegen erhöhten sich Der Absatz war wenig verändert. Der Umsatz in Hartkäse kann al» gut bezeichnet werden. Auch stieg der Absatz in Weichkäse in folge der kühlen Witterung leicht an. Die Preise stütz unverändert. Kartoffelwirtschaft: Die Bestände anTpeise- kartoffeln haben sich stark gelichtet, und man kann von einer Ausgeglichenheit sprechen, obwohl die Zufuhren in einigen Teilen Sachsens noch die Aufnahmefähigkeit de» Markte» überstiegen. Vereinzelt sanden Verladungen nach Süd-, West- und Südwestdeutfchland sowie Berlin statt. Bon Frühkartoffeln waren Ausländer reichlich am Markt, wäh rend rheinische Frühkartoffeln nur in geringen Mengen anzutreffen waren. Auch in Futterkartvffeln konnten di« Anforderungen zufrieden gestellt werden, und auch hier fan den vereinzelt Verladungen nach außersächsischen Gebieten statt. Fabrikkartoffeln wurden nicht gehandelt. Infolge der Sonderaktion sind die Fabriken stark beschäftigt und werden bis Ende Juni oder Anfang Juli zu tun haben. Eierwirtschaft: Die Andienungen feiten» der Hauvtvereinjgung hatten sich in der Berichtswoche wiederum erhöht. Es war deshalb im Vergleich zur Vorwoche ein« bessere Befriedigung de» sächsischen Eiermarkt«» möglich. Es wird auch weiterhin mit mindesten» den gleichen Zuschußmengen gerechnet, zumal auch nach den lämffichenl Gegenden wieder bedeutendere Mengen verfügt werde« müssen. Gartenbauwirtschast: Süßkirschen waren tnder vergangenen Woche ausreichend auf den Märkten. Der Be darf an Frühkirschen ist in Sachsen nicht groß, so daß die Bestände langsam geräumt wurden. Die erste» au» Italien importierten Pfirsiche wurden nur langsam gevomst, obwohl sie bei guter Qualität tief im Pvei» standen. Di, Zufuhren von Erdbeeren zu den Frischmärkten wow« ausreichend, der Absatz gut bi» normal. Geringem Inter esse begegneten grüne Stachelbeeren, so daß die kleine« Mengen nur langsam abgesetzt wurden. Der Bedarf an Bananen konnte ausreichend gedeckt werden. Infolge der ein getretenen kühlen Witterung machte sich die Zitronen knappheit nicht mehr so unangenehm bemerkbar, obwohl der Bedarf nicht gedeckt werden konnte. Gemüse: Weiß- und Rotkohl wurde nur schleppend abgesetzt. Maiwirsing wnrde im all gemeinen zu Wochen beginn gut gekauft, während zu Wochenende neue Möhr« und Kohlrabi besser umgefetzt wurden. Die Zufuhren von Kopfsalat waren ausreichend. Absatzschwierigkeiten bestan den bet Blumenkohl. Die ausländischen Zufuhren war« ab gestoppt. Trotzdem war e» schwer, die großen Bestände Zittauer Blumenkohl« abzusetzen. Der B«arf an Dabat- gurken konnte gedeckt werden. Tomaten waren ans all« Märkten sehr knapp. Die Gvargelzufuhren waren gering, und die Kaufneigung ließ nach. Bohnen wurden nur lang sam gekauft. Die Knappheit bei Zwiebeln hat in der ver gangenen Woche mehrmals VerteilungSschwierigkettm er geben. 'DmWHejWrifM, L. Fortsetzung Dore ließ sich auch beschwichtigen. ES gab auch heut« ge- «ad« viel zu tun, denn heut« abend durfte Viola da» erstemal aushilfsweise im Opernballett tanzen, und da hatte sie mehr Lanchenfieber al» diese« übermütige Mädel. Vwla faß immer noch ruhig auf ihrem Stuhl und schien zu überlegen. Jetzt hatte sie eS „Watz meinst du, Dore, ob ich'» Malve telegrafier«, dich ich heute da« erstemal mittanzen darf? Da» erstemal Geld verdiene?" „Sanz« fünf Mark, d« Kiekindiewelt", antwortete Do« lächelnd. „Sei still, Dore, du sollst mal sehen, das ist der Aufstieg." Und ganz vernünftig setzte sie hinzu: „Es wär« auch an der Kett, daß ich mal sÄst Seid verdiene, die arme Malve muß es sich vielleicht vom Mund« absparen. Alber auch wenn st« «g übrig hoch ich möchte doch gern auf eigenen Füßen stehen. Du denkst vielleicht, well ich nie davon red«, weiß ich nicht, baß unser Leben Geld kostet? Und wie lange hast du schon kein neue» Kleid mchr bekommen. Wiwke nicht ab, ich weiß wohl, daß du deine alten Sachen gern trägst, aber ich möchte ortt meiner treuen Do« Staat machen. Aber du mußt ja alles an mich hänge». Und wenn Malve zehnmal schreibt, baS wich ein Kleid für dich, nein — du setzt deinen Dicktopf auf und kaufst mir etwa«. Das muß anders werden. —Du, L0104 «S ist bloß gut, baß ich in der «st« Reihe taiqe, da hat ma« doch viel mehr Aussichten, gesch« zu werden und aufzufallen. Ich will meine Sach« schösi machen. Ich bin ka auch heute früh bei der HaupHvch« gelobt worden." Sie lächelte bei diese» Worte« sv «4t fPitzbMch in sich hinein. Et« ganz« Erfolg sollte es werd«, sie »owe «s den Leuten schon beweisen. (Sanz geheimnisvoll meinte sie zu Dor«: Ä MWhU Hst chbM stWWW HWtK Hz» mich hchcht abend siehst. Ich habe dir auch einen netten Platz besorgt. Mein ganze« Taschengeld hat dran glauben müssen. Aber du mußt meinen Erfolg diesmal vom Zuschauerraum erleben, nicht hinter den Kulissen. Und diese wundervollen Kostüme, di« wir tragen." „Sag mal, Kind, was ist das eigentlich für eine Oper? War «S nicht «ine Neueinstudierung?" „Pah auf, ich will dir all-S erklären. Alst» sie heißt: Di« Dorflinde Der Autor ist ein junger Mann mit Namen Gotthard Fröbel. — Gesehen hab« ich ihn auch noch nicht. — E» ist «ine Bolls- unb Märchenoper zugleich. Di« Handlung ist: Ein fahrender Sänger, in Wirklichkeit seit langem arbeitslos, und auS diesem Grund« heimatlos, schläft «in« Nacht unter dem Lindenbaum. Dort träumt ihm, daß er im Dorfe bleiben soll, er würde sein Glück machen. Die Elfen königin selbst sagt ihm da» ins Ohr. In dieser Szene ist das Ballett ganz groß. Ja und weiter. Am Morgen kommt ein« reich« Bauerntochter als erst« unter den Lindenbaum und findet den schlafenden Mann." „Sehr schön!" Dore hörte aufmerksam zu. ,La. Sie ist ein ernstes, schöne« Mädchen und will von den Dorfburschen nichts wissen. Doch dieser Mann gefällt ihr. Dann kommen noch so allerhand Szenen, bis sie ihn zum Schluß bekommt. Und immer ist e» der Liudenbaum mit seinen- Rauschen und Wispern, der di« Mensche« zur Einkehr mahnt. Die Handlung ist ganz schlicht, aber gerade diese Gchlichchett ergreift immer wieder. Und vor^lllem djes« Melodien, so Ilangreich und einfach, daß auch der einfachste Mensch spüren wird, was ihm damit geboten wich." .Dann wftd di« Oper auch gefallen." »Diese BolkSopcc, in unsere Zeit passend, wich dem Opernhaus viel« voll« Abend« bescheren. Und das schönste daran ist, daß ich in diesem Ballett Mitwirken kann." MU diesen Worten schloß Viola ihr«, Bericht sie war ganz heiß dabei geworden, B hatte sie sich in Eifer geredet. Dore wiegte bedächtig den Kopf und meinte damir ,La, Kind, nur die Schllchthett kann uns ergreife«, nie, mal« das Außere, das merke dir fielst" ,La, Dore, das fühl« ich genau so. Sanz genau so. Ich hab« doch eigentlich viel Glück. Kommt eines Tages ausge rechnet die bekannte Sandra Lorenz, dl« SolvtLnzertn de- Opernballetts, in unser« Tanzschule, sie sicht mich tzUMv und MH W-U M „Und ist vernünftig!" fuhr Dore mU froh« Lächeln fort. „Sie läßt dich nicht gleich im Ballett «f der Bäh»» «tw. ten, sondern schütt dich erst gründlich." „Ja, das ist gewiß gut so geweftn, Dore. Nichtig tanze» hab« ich «st gelernt. Du ... du, ich kam, chr« ganze Parti» aus der Dorflind«'. Ja, ja, glaub'« nur, sie hat mit mir alle« «i^tudiert, als wem» ich die Partie seiber tau»« müßte." „Könntest du es denn?" „Aber Dore", entgegnete das junge Mädchen. „Wa> denkst du denn von mir? Genau so wie di« Sandra Lorenz würde ich sie tanzen. Ich kann ja manches «och nicht so wie inet«« Lehrmeisterin. Ich hab« ja auch die Erfahrung «och nicht. Alb« die Partie in der.Dorflind«' ist so natttriich^ nicht so kompliziert, oh, di« würde ich genau so hinlegen." ,D«t denkst du, mein Kind. Ab« wen« du dann auf da Bühne stehst..." ,Mch", lachte Viola, ,Hu denkst wohl, daß ich dann Loo», pensieber bekommen werd«? Nein, nein! Das heißt ... ei» bißchen vielleicht, wenn ich auf di« Bühne träte, ab« ... wenn der «st« Ton erklingt und ich fange an zu tanz«^ dann ist alles weg. Dann denk« ich nur an den Tanz. — Du, Dore, ich glaub«, es hat geklingelt. Soll ich auftnacheu?" ,-Latz nur, ich gehe schon." Dore, die alte Kinderfrau, staunt« nicht schlecht, denn drau ßen stand Sandra Lorenz zusammen mit einem ihr unbekann- ten Herrn, der groß und schlank wcy, Leb«, lustige Züge hatte und wie ein Schauspieler aussah. „Guten Lag, Frau Dore. Ist Viola da?" ,Lq, ja. Bitte treten Sie nur ein." „Schön! Kommen Sie, lieber Postl... bas ist Frau Dor«, di« Kinderfrau und mütterlich« Freundin unseres kleinen Tanzwunders ... und das Lebe, Do«, ist Herr Regisseur Postl." Dore reichte dem Wanne die Hand und führte sie ins Zim mer. piola sah überrascht auf d« Besuch. Üb« Nebstep wäre sie, wie immer, Sandra Lorenz um den Hals gefallen, denn ein herzliches Freundschaftsverhältnis verband die dechen nckteinmid«. So aber, in Gegenwart des Regisseurs, wagte sle eS nicht uAd.gaL Saud» uftt ein«« vwltänv« Knicks die Hand.