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eer«««. Pistolen kur» »u- iender» fttNt« sich! <a» ßUfch heraus. Etz konnte noch nicht ermittelt rveÄnm, wer da» Patel ausgege-enbat. * Zwickau. Den Zwickau« ittawsten Nachrichten W> si" sind nunmehr der Mdakteur d«» „Sächsischen «vl» b e»" in Zwickau, DLwell, der Gtadtvevordwete der -Opposition Bvmer and da» SAP.-Mitglted Leistner vergmk VvaueretvevN Vdn ivtMHvnskyks (A mit Munition. Iw Schuh Ptswlenmmi Hirschfänger, 5 Gr-rnatzLarder towie «Ute Magazine gekiicht. Die Gegenstände «k hör in den Teich geworfen worden Win. WerMMer «eftzW-Wenltzi. baden können, bat der Beauftragte des Rri-SkommissaeS für dar Ministerium sür Volkrbildunr, De. Hartnack«, folgender bestimmt: , Di« veeirkrschulrüt« hoben die «chnNeitnnnen anzu weisen, «rsS>icht»-Un1errilstt nnr solch,» Lehrkräften ,» übertrage«, die Gewähr dasär biete«, daß, der Uni«», richt im Sinn« der Verordn»«« über »at«rlä«dtsche ««d christliche S-nlerziebuna »am 1». Mär» 1VS8 erteilt wird. Sn dieser Verordnung Heidt «r u. a.r „Ich mach« «r jedem Lehrer und Erzieher im Land« Sachsen zur amtlichen Pflicht, sich in jedem A»g«nbUck bewußt zu sein, daß er sitr di« «rzithnn» deutscher Surend »um nationalen und völ kische» Gedanken, zum Lhriftentum «nd zu echter Volkrar meinschaft verantwortlich ist.- M AUIIIM W WMe Sandwett zm 1. m. * Dresden. Der Land,Ka«Ssch«h deS Gächflsche« Handwerk- bat an sämtliche HandwerkSinnungen in Sachsen folgend«« Aufruf gerichtet: Beteiligt Euch geschlossen am Feiertag der nationalen klrbeit. Fordert auch di« in den Jnnungsbeirieben beschäl- tigten Gesellen und Lehrlinge zur restlosen Beteiligung auf, um fo die Berufs- nnd SchickialSverbundenheit im Sinne der nationalen Wrrkrgemelnschaft »und zu tun. Lege di« Berufs» und Arbeitskleidung an. Niemand darf fehlen- Am Nachmittag der Feirr der Arbeit werden in allen Orten Umzuge stattfinden. Die Innungen werden gebeten, zu den Umzügen Festwagen zu stellen und sich wegen Einordnung in die Festzage und aller sonstigen Einzelheiten der Betei. ligung unverzüglich mit den nat.-soz. Dienststellen am Orte in Berbtndung zu setzen, di« mit der Durchführung de» nationalen Feiertage» betraut find. MA Md FelettM der mtlmlen Meli. * Dresden. Das sächsische Ev.-lutb. Landes- tonflstortum bat zum 1. Mai, dem Feiertag der nationalen Arbeit, folgende Verordnung erlassen: »Am 1. Mai ist, soweit das möglich ist, ein Gottes- dienst abzuhallen. In diesem ist di« Pflicht zur Arbeit für Bolk, Vaterland und Kirche, sowie der Segen solcher Arbeit unter das Licht de« göttlichen Wortes zu stellen. Kann am 1. Mai selbst kein Gottesdienst stattfinden, so ist der Feiertag der nationalen Arbeit durch eine kirchliche Feier am Nachmittag oder Abend des Sonntags Misericordias Domini, den SO. April IV3S, etnzuleiten. In den Ge meinden, in denen eine besonder« kirchliche Feier na- den örtlichen Verhältnissen nicht durchführbar ist, ist im Haupt gottesdienst des Sonntags MiserieordiaS Domini auf den bevorstehenden Feiertag der nationalen Arbeit hinzuweisen. — Die Arbeit der evangelischen Kirche ist von seher national gewesen. Die Kirche stebt im Volk nnd arbeitet durch ihre Verkündung und ihre Taten am Volk und für das Bolk. Sie wird diese Ausgabe immer dann am besten erfüllen können, wenn sie fest aus dem Evangelium stebt und in voller Freiheit den Glauben verkündet, der in der Lieb« tätig ist. Auf diese Weise wird sie auch am besten dazu beitragen können, die Glieder des Volkes zu einer wahren inneren Gemeinschaft der Arbeit und des Dienste» zu- sgmmenzuschlietzen." Sek AM -er WMeMlMenW. Dresden. Am 1. Avril 1933 liefen im Bereiche der sächsischen LandeSverficherungsanstalt 275 278 Renten und zwar 203269 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten, 49557 Witwenrenten und 22452 Einzel-Waisenrenten. Gegenüber den Bestandszahlen vom 1. Januar 1938 ergibt sich somit eine Abnahme von 436 laufenden Invalidenrenten und 159 Witwenrenten, während sich dir Einzel-Waisen renten um 6 vermehrt haben. Ueber das Heilverfahren ist zu berichten, daß dir Zahl der Gesuche um Heilbehandlung im 1. Vierteljahr 1933 etwas angestiegen ist gegenüber dem 4. Vierteljahr 1932. Abgeschlossen wurden i« 1. Vierteljahr 1938 insgesamt 1157 Heilbehandlungen (gegen 1484 im 4. Vierteljahr 1932» und zwar 334 für Lungentuberkulös« und 823 für andere kranke. Ende März 1S33 befanden sich insgesamt 748 Kranke kn Heilbehandlung, davon «61 in den eigenen Heil stätten der LandeSverNcherunasanftalt Sachsen» Hohwald, Lt»d«nhOs-r«»»i, und Gottleuba. MestW in UmaikinMi m All Snril MWrWMlen M All Sern sseitzrkmzltt. Vom Gächflsche« vemeiudetag, DreSben-A. 1. Lessing- flvaße 1, wir- uns folgendes mitaetetlt: Eine überaus groKe Anzahl sächsischer Gemeinden hat in -anktzarer Anerkennung -er überragen-«» Verdienst« des Herr« Reichspräsidenten von Hindenburg und -e» Herr« RÄchSkanglerS Adolf Hitler beschlossen. Leiden Männern die Shreubüvaerschaft zu verleihen. Viel« ander« Gemeinden stcherr «och vor einer solchen Beschlußfassung. E» tst selbstverständlich unmöglich, -atz auch nur »in geringer Bruchteil dieser Ehrungen etwa durch Verleihung von Ehrenurkunden dem Herrn Reichspräsidenten oder dem Herrn Reichskanzler zugestellt oder überhaupt zur persvn- lichen Kenntnis gebracht werden kann: andererseits besteht überall in -en Gemeinden -er begreifliche Wunsch, diesem Beschluß -er gemeindlichen Kollegien auch in irgendeiner Form Ausdruck nach außen zu verleihen. Der Sächsische Gemeindet«« hat deshalb angeregt, daß alle sächsische« Gemeinde« sich znr Anfertigung eines künst lerische« ShrenbiirgerbrieseS zusammeuschließen, de» ans der Vorderseite die Verleihung selbst enthält. «ährend auf dem Rückblatt die Name« aller Gemeinden, die sich an dieser ge meinsame» Aktiv« beteilrge«, anfgesührt «»erde«. Aus dies« Weis« wird e» möglich sein, unter Zusammen, sassung -er sächsischen Städte und Landgemeinden «inen ein heitlichen Ehrenbttrgervrief durch eine kleine Abordnung -eS Sächsischen GemeindetageS in Berlin später persönlich überreichen zu lasten. Zu dieser Anregung hat schon jetzt «in« ganze Reihe von sächsischen Gemeinden ihr« Zustimmung erklärt. v« likitz m M Atz dletzm. sek. Die LandeSvereinStagung deS Evangelischen Bundes am 27. und 28. Mai tn Annabera (Erzgeb.) steht unter dem Luther-Wort: „DaS Reich muß unS doch bleiben I* Sie beginnt am 27. Mat, 4 Uhr, mit einer ge schloffenen Abqeoronetenversammlung, tn der u. a. Referate über „Römisches im evangelischen Christen tum" durch Pfr. Luft, Beiersdorf, und Pfr. Dr. Engel, Werdau, gehalten werden. Abends 8 Uhr folgt ein öffent licher evangelischer Volks ab end in der Fcsthalle mit dein Thema »Luthers HeroldSruf an seine lieben Deutschen". Ansprachen halten: Kirchen- rechtSrat Rvntsch, Dresden: Pfr. Gottlieb, Dresden: Pfr. Truöl, Planitz, und Pfr. Hermann, Falkenau. Im Festgottesdienst am Sonntag vorm. 9 Uhr in St. Annen hält Sup. Berg, Bautzen, die Predigt, in der Bergkirche Pfr. Heberletn, Zwickau, in der Martin- Luther-Ktrche in KleinrückerSwalde Pfr. Heinemann, Dresden. Um 11 Uhr folgt Kindergottesdienst in St. Annen durch Oberktrchenrat Hermann, Dresden. Die öffent liche Hauptversammlung findet ^12 Uhr im Museum statt. Landesvereinsvorsitzender Sup. Jagsch, Löbau, wird seine programmatische Ansprache unter den Gedanken „Volksgemeinschaft über Konfession und Parteien hinaus" stellen. Es folgt ein Vortrag von Pfr. Dr. Letsegang, Jena, über: „Die reli giösen Grundlagen des Staatsgefügcs". Vie VMMlWMWis litt stetziMltiM. )t Dresden. Der veaustraate des Reichskommistar« im sächsischen Jnstizminifterinm hat an die sächsischen Be richte folgende Umdrucknrrordnnna «klaffen: Dem Justizministerium ist unlängst bekannt aeworden, daß der Vorstand eines Amtsgerichts einem Rechtsvertreter das mündlich« Verhandeln gestattet hat, obwohl Rechts anwälte in hinreichender Zahl zugelasten waren. Künftig ist in allen Fällen, in denen das Porliegen eines Bedürfnisses im Sinn« der einschlägigen Bestim mungen bejaht werden soll, dem Justizministerium unter Darlegung des Sachverhalt« zu berichten und die Erlaub. «iS zum mündlichen Verhandel« nicht zu erteile«, bis da» Justizministerium einaewilligt hat. Dies gilt jedoch nur für Amtsgerichte, in deren Bezirk zwei oder mehr Rechts- anwält« ansässig find oder regelmäßig Sprechstunden ab- halten. , Rätsel nm eine Sängerin. Berlin. (Fnnksvruch.) Die Over»-«nd Overetten- kängerin Cbarlatt« Börner, die zuletzt in einer Pension de« Berliner Westens wobnte, wird feit einigen Lage« vermißt. Sie bat «inen Brief znrückgelaffen. in dem sie mitteilte, daß sie am Ende ihrer Kräfte sei. Sie habe kein« Hoffnung mehr, sich in ihrer Heimat durchzusetzen. Lbarlott» Börner ist in Leipzig geboren. Seit 1924 war di« Künstlerin in Amerika tätig. Zuletzt spielte sie im vergangenen Jahre in Chicago. Infolge der großen Wirtschaftskrisen entschloß sich Frau Borner, nach Deutsch- land zurückzukehren, wo sie inzwischen in Vergessenheit ge raten war. Die Kämpfe um ein Engagement machten sie immer nervöser. In dieser Geistesverfassung hat sie schließ lich ihre Wohnung verlosten. AichUcher Hn der Zeit von »nd« Mär» »w Mitte »pW gt B MW- s«n die Arbeitsuchend«»kurv, k» langsam««« Tempo ai- funken al» in der zweiten Märzhälft«. und zwar von «1 «A auf 677120, also um 4121 oder 0,8 ». H.; di« «ar durch verschiedene, auf dem Ardeitsmartt aeaeneinanLersw-eude Strömungen bedingt. —Li»Zahl der HaupAmterftStzWa»- «mpfänaer in der Arbeitslosenversicherung samt »g«7R»W auf 63 710 und tn der Krisenfapsorg« von 170 277 aas 184 «7. Di« Zabl der Rotjtand»arb«it«r erhöht, sich von WO au» L21S und die der Ardeitsdienstwillig«, von rund 19290 IW rund IS 000. Vie imzie-m ltzi« li Wmtz. Lreugelöbuis des Rei-Sverbaudes Deutscher Danzledre» zur «ationale« Regier»»». Der ReichSverband Deutscher Dauzlehrer (Seschlftt- stelle Leipzig N. 22. Höllische Str. 48» hielt am 14. und 15. d. M. in Bayreuth «in« Delegievtent«»«»» ab, die an» allen Teilen de« Deutschen Reiches besucht «ar. Di« Tagung, dl« vom vräfidrnten de« Verbandes Erwin Pommer - Leipzig aeleittt wurde, «ar «in einmütiges Be kenntnis zur national,» Regierung. Di« Deuts-, Lane- lebrerschaft fleht geschloffen hinter dem Bolkskanzler «dnlf Hitler und seiner Regierung, sowie dem «Üvere-rttn Generalfeldmarschall von Hindenburg «nd spricht diesen Männern da« Lriugeläbni« »um Nutzen de» deutschen Vaterlandes u«d der deutschen Jugend aug. Bräfldent Bommer führte n. a. au«: Wir deutschen Tanzlehrer als Jugenderzieher und Volksbildner «ollen Mitarbeiten an» Wiederaufbau unsere« lieben Vaterland«». Mit «ne« Sieg-Heil l auf den Kanzler Adolf Hitler schloß «« sei« Aussübrungen. Bei den anschließenden internen Besprechung«« wurde u. n. beschloss«,, di« diesjährig« Reichstag»«« in der Zelt vom 2.—18. August in der Wagnerftavt Bayreuth nbzußaltrn. Seimlltz« »El MW. ddz. Spricht man vom deutschen Frühling, so denkt man zunächst an Heidelberg, an die Bergstraße, wv rosa Pfirsiche und Mandclbnume blühen, oder an den Mittel rhein, wo sich da« Weih blühender Kirschbäume wie Linnen zu beiden Seiten deS StvomeS ausbreitet. Aber es gibt »och andere, halb vergeiscne Winkel in unserem Vaterland, von denen der Reisende wenig weiß, von denen er vor allem kaum weiß, wie schön sie sich im ausbrechenden Frühling darbteten. Sie liegen überall verstreut in Deutschland. Häufig ließ erst der Zufall sie entdecken. Auch kehrt der Frühling nicht überall zu gleicher Stunde ein. Jeder Ort hat leine Zeit, zu der vielleicht über der rauschenden Premiere des deutschen Frühling« im Süden schon längst der Vorhang gefallen ist. Dieser, wenn die Pappeln sich Wit einem ersten bräunlich-voten Schimmer überziehen aber ivenn die Kastanien ihre roten und weißen Kerzen aufstecken, wenn Haustüren und Fenster läden mit frischem Grün gestrichen in der seidigen Luft leuchten, wieder ein anderer, wenn der Flieder seine schweren Dolden öffnet. Wer stand schon einmal in der wohligen Wärme ber ersten Frühlingslonne auf dem Domplatz von Hildesheim, wenn der Schatten der alten, noch nicht belaubten Linden bäume die Domfassade in groteske Figuren aufteilt. Kein Blatt, keine Blüte — und doch spürt man mit jedem Nerv in dieser klösterlichen Abgeschiedenheit den Frühling. Oder fahrt nach soest, wenn cs in dieser ältesten aller westfälischen Städte blüht und duftet, wie kaum irgendwo anders. Wenn der massige Turm van St. Patroklus wie in Weiche Watte gebettet dasteht und das Weitz dec Apfelblüten wie Schaumwogen über die Wall mauern quillt. Und wenn am Neckar und am Oberrhein längst alle Blütcnpracht dahin ist, feiert der Frühling noch einmal seine Auferstehung rheinabwärts zwischen Köln undDüssel- darf. Dann steht zu Füßen des Bergischen Landes die weite Ebene in Blüte. Auch au,'dem anderen Nheinufer entfaltet sich eine Frühlingspracht, die in Deutschland ihresgleichen nicht hat: endlose Mlder Tulpen, Hhazintl>en usw. weben «inen Lun ten Teppich, der an SciMhcit und Farbenkraft den welt berühmten holländischen Blumenseldern nicht nachsteht. Wer kennt aber die verborgene Schönheit des nieder rheinischen Frühlings? Sie will freilich entdeckt und mit liebevollem Sinn aufgelpiirt sein. Aber sie belohnt ihren Entdecker aufs Köstlichste. Da stehen Burgen an stillen Gewässern, an denen die Weidenkätzchen sprießen, die Buchen grüne Spitzen zeigen und die Wiesen übersät von Anemonen und Margueriten im zitternden Licht der jungen Sonne liegen. Oder fahrt nach Mecklenburg, nach Holstein. Es gibt dort einsame Seen, die niemals schöner sind als in diesem Augenblick ihres Erwachens ans dem Winterschlaf. Fahrt an die Weser, an die Fulda, denkt auch einmal an die sonst fo herbe Mark Brandenburg, die mit der Blütenpracht der Berge um Guben und Werder im Frühling von zartestem Liebreiz sind. So gibt es einen heimlichen Frühling in Deutschland und die Erinnerung an seine stille Schönheit bleibt un vergeßlich. Kille vekMWE SM le» Matz. Evelyn Waugh, eine bekannte englische Noman dichterin, die in ber besten Londoner Gesellschaft verkehrt, langweilte sich. Die Gesellschaften und Feste, die sie wäh rend der „Season" fo reichlich mitgemacht hatte, schienen ihr schal und leer, und sie konnte nicht die geringsten Sensa tionen mehr im Leben -er Großstadt und ber modernen Zivilisation entdecken. Kein Wunder, daß die Sehnsucht nach der groben unberührten Natur, die fo viele Kultur- nuide befällt, sie mit aller Stärke packte, und so verließ sie kurzerhand England, um in den Urwäldern von Britisch- i uiaua und Venezuela bessere Unterhaltung zu suchen. Bon dieser Vergnügungsreise nach dem Urwald hat sie nun auS Dadawana im Ruvununi-Bezirk von Brttisch-Guiana die erste 'Nachricht an «in Londoner Blatt gesandt, und bemerkt zunächst, daß sie stolz darauf sei, zuerst den Rupnnuni-Weg als bloße Touristin durchstreift zu Haven. „Der Ruhm dieser Tat", fährt sie fort, „wirb allerdings dadurch recht verdunkelt, daß wohl kaum jemand bisher von dieser Straße etwas gehört hat. Auch ich wußte nichts davon, bis ich an den dampfenden, von Moskitos verseuchten Küsten von Vritisch-Guiana landete und mich nach einem hübschen Ausflug umsah. Aber es ist tatsächlich ein Weg, -er eine bevorzugte Stelle unter den romantischen Straßen ber Welt verdient. Man stelle sich einen Pfad von 2o6 Kilometer Lauge vor, auf jeder Seite von Hecken eingerahmt, tie 86 Meter hoch und 86 Meter dicht sind. Das ist der Rupununi-Wea, ber erst fett kaum 15 Jahren besteht. Früher bestand das weite Gebiet von Britisch-Gniana, daS nur von seltenen Indianer-Siedlungen bewohnt ist, in ber Hauptsache aus einem engen Küstenstreifcn und den unteren Teilen ber Flüsse. Dahinter dehnte sich ber Urwald, uner forscht und unergründlich. Die Brüder Gchomburgk hatten in ber ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von weiten ÄraS- geländen im Innern berichtet, aber man sah keine Möglich keit der Ausbeutung. Da kam vor etwa 56 Jahren ein Engländer namens Melville aus Jamaika hierher. Er wurde im Urwald krank und bat einige vorübcrstreifenbe Indianer, ihn in offenes Gelände zu bringen, damit er dort sterben könne. Sie führten ihn in die Savanne von Rupununi, und dort wurde er wieder gesund, richtete hier die erste europäische Vieh-Zttchterei «in. Damals gab eS noch keinen Handel mit der Küste: alle- mußte er auS Brasilien beziehen, und außer den Indianern waren di« einzigen Bewohner brasilianische Einwanderer. Zur Er schließung dieser weiten Weibenstrecken wurde während des Krieges ber Rupununi-Weg angelegt. Nun gibt «S hier etwa ein Dutzend grobe Vieh-Farmen, die Männern ber verschiedensten Nationalität gehören, Brasilianern, Spa niern, Amerikanern, Negern und sogar Chinesen, aber ihr Handel und Wandel geht jetzt nach der Küste, und sie fahren mit -em Vieh, daS sie verkaufen wollen, -en Bervice-Fluß hinunter. Der Weg ist weit entfernt von -em, was man unter einer modernen Straße versteht. In einzelnen Teilen ist eine breite Lichtung durch den Urwald gelegt, an andern Stellen ist nur das dichte Unterholz wegacuommcn und die Urwaldbäume stehen noch. Der Weg führt quer über Ströme, die keine Brücken haben. 36 Kilometer am Tag zu Pferde zurückzulcgen, ist schon eine tüchtige Lei stung. Alle 26 Kilometer etwa trifft man auf ein umzäuntes Gehege, in dem daö Vieh des Nachts untcrgebracht wird. Am Tage weiden die Herden auf dem Grasland, aber die Cowboys haben in dieser Wildnis schwere Arbeit, denn irgend etwa« kann die Tiere in Aufregung bringen, die Witterung der Spur eines Jaguars oder auch nur «ine weggeworsene Petrolcumkanue. Sind die fflinder erst ein mal in den Urwald gelaufen, dann ist wenig Hoffnung, sie wieder aufzufinben. Wie leicht können die Tiere in den Flüssen ertrinkenI Deshalb ist beständige Wachsamkeit not wendig, und doch werden viele Tiere verloren, besonders auf -em Wege nach ber Küste, wenn sie verkauft werben sollen. Man kann keinen Kilometer zurücklegen, ohne daß man einen Kadaver sieht, manchmal schwarz von Raub vögeln, manchmal ganz weiß gefressen von Ameisen. Die Cowboys sind malerische Gestalten auf ihren gedrungenen Ponys, mit ihren großen Sporen. Riesenhüten, mächtigen Messern und Revolvern, Lasso und Hängematte hinten am Sattel befestigt. Sie haben nichts gemein mit den Leuten von Georgetown, wohin sie ihre Ware bringen, und treieu rasch wieder den Rückweg ins Rupununi-Gebiet an, nach dem sie gehörig über die schlechten Preise geschimpft haben. Hier ist Frieden und Muhe, hier die reine Schönheit der Natur, in der man sich so aut von aller Langwelle ber Großstädte erholt.,