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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Ries«. ReichSlanzler Mols Hitler über die nationale Revolution. Mer lmf »er Fützrettlmmg Die große Führertagung der NSDAP fand am Sonn abend durch die Anwesenheit Adolf Hüters ihren Höhepunkt. Nahezu sämtliche Führer der Partei waren in dem ehrwür digen alten Münchner Rathaussaal versammelt, von dessen Wänden zwischen den historischen Fahnen der Zünfte und den Wappen alter Geschlechter die Zeichen de» jungen Deutsch lands grüßten. Die Versammlung der Männer, die an fun- render Stelle mitgeholfen haben, die deutsche Revolution zu erkämpfen und die nationalsozialistische Bewegung zum tra genden Fundament des neuen Staates zu machen, bot ein eindruckvolles unvergeßliche» Bild. Während von der Straße herauf die Heilruf» der begeisterten Menge in den Saal drangen, grüßten die alten Kämpfer stumm und in innerer Ergriffenheit mit erhobener Hand den Führer. Stehend hörte die Versammlung die Begrüßungsworte, dl« der Stellvertreter de« Stabsleiters der PO, Robert Wag ner, im Namen der versammelten Führerschaft der nativ» nalsozialistischen Bewegung und des gesamten deutschen Vol kes an den Führer richtete; ein dreifaches Hell war der Gruß der Versammlung. Dann ergriff -er Führer da« Wort zu einer von tiefer innerer Kraft und staaksmän- nisä'om G»ist n-strcwenen Rede Er wies einleitend darauf hin, daß eS gelungen sei, die nationale Revolution trotz der so durchgreifenden Wir kungen auf allen Gebieten des Lebens und im Gegensatz z« alle« srühere« Revolution«« diszipliniert in der Hand ziel» bewußter Führung zu halte«. Der Grund dafür liege in der Tatsache, daß frühere Revolutionen von undiszipli nierten Menschenhaufen ziellos durchgesührt wurden, um bann schließlich in ihr Gegenteil auszuschlagen. Das Kenn- leiche« der nationale« Erhebung sei dagegen, -atz ihr Trager die in äußerster Disziplin aufgebante nnd kampf- zestahlte nationalsozialistische Bewegung sei. Wenn ihre Disziplin, ihr Kampfgeist und das Zielbewußtsein der Füh rung erhalten blieben, dann mürbe der Sieg ein voll kommener und dauernder sein. Die Geschehnisse, die sich in Deutschland abgespielt hät ten, seien ein einzigartig-s, wunderbar elustisthes Zusam menspiel zwischen der impulsiven Volksbewegung und der durchdachten Leitung durch die Führung. Adolf Hitler er- klärte, er müsse stet» da» Bewußtsein haben können, daß bei jeder Maßnahme da» ganze Volk in seiner überwältigenden Mehrheit hinter ihm stehe. Vie Unüberwindlichkeil unserer Macht müsse darin bestehen, daß sich die ganze Nation un» geistig anschlietze. Der Führer befaßte sich in diesem Zusammenhang in großen Zügen mit den im Vordergrund stehenden politischen Fragen der Gegenwart. Er legte außenpolitisch »in klare« Bekenntnis zur Politik de« Fri«d»n« ab, den Deutschland brauche und erhalten wolle. Deutschland aber könne nicht zu einer Nation zweiten Ranges weiterhin gestempelt, sondern müsse in der Welt al» gleichberech tigter Faktor anerkannt werden. Innenpolitisch erklärte er, baß der Kampf «ege« be« Marxismus keine Abschwächung »erfahre« werde. Wenn auch der Marxismus sich heute bereits tot stelle, so schütze ihn das «icht davor, daß er endgültig vernichtet werde. Der Führer wies darauf hin, welch große Aufgaben damit ge stellt seien, die nationalsozialistische Weltanschauung »nm Gemeingut des ganze« Volkes und die nationalsozialistische Bewegung immer mehr zur Trägerin des neuen Staates zu machen, den sie aufgebaut hat. Die Führung ginge Schritt für Schritt systematisch weiter auf dem Wege zum neuen Deutschland. Aufgabe der Partei sei, Schritt zu halten und die ganze Nation auch geistig der Führung an- zuschlietzen. Die Schlagkraft der Bewegung müsse daher «icht «me erhalte«, sonder« erhöht werde«. Die unzertrennliche Ein heit zwischen Führung und Gefolgschaft müsse die Einheit des Handelns für immer gewährleisten. Er sei stolz darauf, Kanzler zu sein, aber stolzer noch sei er, Führer einer Be wegung zn sein, die de« Sieg über die Verderber des deut schen Volkes allein ermöglichte. .... „. Er, oer Fuyrer, wcfie, dag die Bewegung ww bisher sich auch weiterhin ohne Rücksicht auf die kleinen Röte de» All tags vollständig mit seinen höheren Zielen identifiziere. Der Grundsatz der Disziplin fei da« Fundament der Bewegung. Sils die Aktion zur Abwehr -er Wischen Grenob! imd »am köftheK, »efdhkeft «nnv», fdtzt« fte MagSrNg ein, al, st» beendigt wurde, brach sie ebenso schlagartig ab. In klaren Worten umriß der Führer das innige Ver hältnis und die einander sich ergänzenden Aufgaben der politischen Leitung und der SA und SS. Die Zusammen arbeit dieser beiden Faktoren der Bewegung habe den Sieg errungen, sie werde auch der Garant der Zukunft sein. Die Revolution sei erst dann beendet, wenn die ganze deutsche Welt innerlich und äußerlich völlig neugestaltet sei. Der Füh rer erklärte dabei: „Nicht die Lauen und Neutralen machen die Geschichte, sondern die Menschen, die den Kampf auf sich nehmen. Dadurch, daß unsere Bewegung im Sturmschritt marschiert ist und marschiert, hat sie die Kraft in sich, sich gegen jeden Feind durchzusetzen und den Sieg zu erringen. Die Bewegung hat 2000 Jahre deutscher Kultur und Ge schichte übernommen. Sie wird die Trägerin der deutschen Geschichte und der deutschen Kultur der Zukunft werden. Sie wird dafür sorgen, daß neue unvergängliche Dokumente ge schaffen werden, die unser Volk wieder einreihea in die Zahl der großen Kulturvölker der Weltgeschichte, wir arbeiten nicht für den Augenblick, sondern für da« Urteil der Jahr tausende." Zum Schluß seiner Rede, die immer wieder von begei sterter Zustimmung unterbrochen wurde, erklärte Adolf Hiller: „Ich bitte Sie, mein« Führer, führen Si» Ihren Kampf so, daß die kommenden Generationen von unserer Bewegung stolz bekennen: sie war nicht nur groß bis zur Erreichung der Macht, sie war noch größer, als sie den Staat in Händen hatte. Unsere Bewegung ist heute das wunderbarste Beispiel höchster Disziplin, beispielloser Treue, einer einzigen Kame radschaft. Wenn sie sich diese Grundlage erhält, dann wird unser Reich bestehen bleiben bis in die fernsten Zeiten. Denn wir kämpfen nicht für uns, nicht für unsere Partei, sondern für das deutsche Volk und für seine Unsterblichkeit." Ein dreifaches „Sieg-Heil!" als Dank an den Führer schloß die Tagung, die in der Geschichte der Bewegung und damit Deutschlands als ein Markstein verzeichnet sein wird. )l München. Die Reichspressestelle der NSDAP, teilt mit: Am Sonnabend vormittag versammelten sich sämt liche in München anwesenden Führer der Bewegung, die politischen Leiter sowie die höheren SA.- und SS.-Führer im Rahmen der Führertagung der NSDAP, zu einer Sitzung im historischen Festsaale des alten Münchner Rat hauses. Als Vertreter des Führers war der Vorsitzende der politischen Zcntralkommission der NSDAP., Amtsleiter Rudolf Heß, erschienen, als Vertreter der Reichsleitung die Amtsleiter Dr. Ley, Schwarz, Bouhler, Frank, Ftehler, Buch und Grimm. Der Reichsinspcktor der PO-, Robert Wagner, eröffnete die Sitzung mit einem Gedenken an die Toten der Be ¬ wegung und mit einem Gruß an -en Führer, in den die Versammelten mit einem dreifachen Heil einstimmten. Dann ergriff der Vertreter des Führers, Rudolf Heß, das Wort zu einer kurzen und eindrucksvollen Ansprache an die versammelten Führer der Bewegung. Er erinnerte daran, baß seit der letzten in München abgehaltenen Führer tagung Ereignisse von einer Bedeutung über die polttiscke Bühue gegangen find, die wir in ihrer vollen Größe heute vielleicht noch nicht ermesse« können. Mit historischen Taten habe die nationalsozialistische Bewegung bereits die Fun damente eines neuen Staates gebaut. Sie sei mit der deutschen Zukunft untrennbar verbunden. Fe mehr die nationalsozialistische Bewegung an Kraft gewinne, desto mehr werde der neue Staat gestärkt. Die warme Zustim mung, die die Worte des Vertreters des Führers sanden, war ein Beweis für den Willen der nationalsozialistischen Führerschaft, den gewaltigen Aufgaben der Bewegung mit der alten Kraft und Zähigkeit zu dienen. Es folgten Referate über die Gestaltung deS 1. Mai zum Tag der Arbeit, sowie über die Aufgaben der Unter- suchnngs- und SchlichtnngsauSschüsse der Partei. Der Leiter des UntcrsuchungS- und Schlichtungsausschusscs bei der Neichsparteileitung, Amtsleiier Walter Buch, machte dabei grundsätzliche Ausführungen über die Schärfe, mit der gerade fetzt die Giebuug der Parteimitgliedschaft durch geführt wird. Der Stabsleiter der Parteiorganisation, Dr. R. Ley, ergriff nun das Wort zu einer Ansprache, in der er auf den barte« und schwere« Kampf hinwies, der di« Bewegung i« »e« letzte« 14 Fahren a«S kleinste« Anfänge« zu« Sieg« führte. Der unbedingte Glaube an die Idee und das Ver trauen zu der überragenden Persönlichkeit Adolf Hitlers habe die Grundlage dieses Sieges geschaffen. Noch sei bas Werk nicht vollendet. Mit demselben unerschütterliche« Kampfgeist «ud Berautwortungsgesühl müsse weiter ge kämpft werde». Erst dann werde Deutschland gereitet sem, wenn das ganze Volk geeint sei. Es werde dann der Tag kommen, an dem eine spätere Generation vor unS hintrete und uns sage: „Wir danken Euch, daß Ihr Deutschland wieder emporgeftthrt habt zu einem Staat der Ehre und der Größe". Als Vertreter des Stabschefs der SA. sprach der Reichsstthrer der SS.» Himmler, über die Zusammenarbeit zwischen der politischen Leitung der Bewegung und der GA. und SS. Der Sieg sei errungen worden, weil alle Kämp fer sich immer zuerst als Nationalsozialisten gefühlt hätten. Die politischen Leiter und Führer seien die Männer ge wesen, die durch Propaganda und Organisation die Be wegung groß gemacht hätten, die SA. und SS. sei da» Schwert der Bewegung, das dieses Werk stärke und sichere. Gemeinsam würden poliüsche Leitung und SA. und SS. ihre geschichtliche Aufgabe erfüllen. Mit einem kurzen Referat des Amtsleiters Alfred Rosenberg über die Aufgaben des nengeschaffenen außen politischen Amtes der NSDAP, fand die Sitzung ihr Endk Aufruf au die Bevölkerung Sachsens. Der Reichskommisfar für Sachse« de« Reichsministeriums für Volksausklärung und Propaganda, Salzman«, richtet au da» sächsische Volk folgenden Aufruf: „Am 1. Mas gilt -», die deutschen Arbeiter, ds« st-ihsg. ste« nnd tüchtigsten der Welt, zu ehren. Der Bauer, der Ar beiter der Stirn und Faust reichen sich an diesem Tag die Hand al« Deutsche. Sachsens Schmückt die Häuser mit frischem Grün, hängt Fahnen heraus, beleuchtet am Abend die Fenster festlich! Der 1. Mai ist der Feiertag der Arbeit für Deutschland!" Ikk Wg SN MN-WMWWSk. . Berlin. lFunkspruch.) Laut Mitteilung der Zentralen BerteilungSstelle der Hitler-Geburtstags-Spcnde, sind Lcbensmittelspeude« im Gesamtbetrag« von 200 000 bis SSV 000 Mark cingegangeu und verteilt worden. Ferner wurden für etwa 800 000 Mark eiugegaugeue Geldspende« Lebensmittel gekauft und verteilt. Insgesamt sind schätzungs weise »0 Prozent aller Unterstützungsempfänger bedacht worden«. WMl WM M »eil WUMl. )l München. Auf Grund einer Mitteilung de« Tiroler Grenzstation «urde am Sonntag i« Rimsting ein mit italienischen Kennzeichen «ud unter italienischer Flagge fahrendes Personenauto angehalteu uud beschlagnahmt. Die Insasse» wurdeu verhaftet. Es handelt sich um eine» Inder, der der russische« kommunistische« Partei angehört, und seine« Chauffeur, eine« Staatenlosen. Das Auto, das zahlreiches verdächtiges Gepäck enthielt, war ans der Fahrt nach München, wo gegen den Reichskanzler ein Attentat ge plant war. Der Inder, ein etwa tviiihriger Mann von herkulischem Körperbau, wnrde am Sonntag dnrch die Landespolizei nach München gebracht. Die DlMglMl MreWgen. Washington. lFunkspruch.) Nach einer offiziellen Mitteilung hatten Roosevelt und MacDonald gestern abend eine neue Unterredung, in der die Währungslage nnd das Programm der Weltwirtschafiskonferenz erörtert wurden. In der Mitteilung darüber wird betont, daß die Währungs lage Anzeichen zu einer auf freien Entschlüssen beruhenden Wiederherstellung der internationalen Goldwährung mit geringerer Deckung und einen erhöhten Silberpreis er- kennen lasse.